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[Codelco und Caserones] Kampf gegen den Riesen. Weltweit größter Kupferkonzern in Chile bestreikt – für die Gesundheit

Arbeitskampf 2021 bei Codelco in ChileEin harter Arbeitskampf ist angelaufen. Nach erfolglosen Tarifverhandlungen werden mehrere Minen in Chile seit vergangener Woche bestreikt. Hiervon betroffen sind zwei Bergwerke des Staatskonzerns Codelco in der Region Valparaíso etwa 80 Kilometer westlich der Hauptstadt Santiago sowie die Caserones-Mine des japanischen Konzerns JX Nippon Mining and Metals im Norden des Landes. (…) Die Gewerkschaften für industrielle Arbeitsintegration (SIIL) und die Vereinigte Arbeitergewerkschaft (SUT) externer Link lehnten Anfang der vergangenen Woche ein in einem Schlichtungsprozess ausgearbeitetes Abkommen der Codelco-Führung ab. (…) Die Organisationen erklärten ihre Arbeitskampfmaßnahmen unter anderem damit, dass der Konzern die Absicht verfolge, bereits errungene Leistungen zum Beispiel im Gesundheitsbereich zu streichen. Dies betreffe vor allem neu eingestellte Arbeiter und deren Krankenversicherung. Daneben geht es auch um eine bessere Bezahlung. (…) Trotz der Coronapandemie wurde in den chilenischen Kupferminen ganzjährig weiterproduziert…“ Artikel von Marius Weichler in der jungen Welt vom 20.08.2021 externer Link – siehe dazu:

  • Kupferindustrie in Chile: Umweltsanierung vs. Arbeitsplätze? Codelco erneut bestreikt, diesmal gegen die Schließung New
    „Kupferminenarbeiter in Chile haben vergangene Woche einen landesweiten 48-stündigen Streik durchgeführt. Auslöser war die Ankündigung des staatlichen Kupferunternehmens Codelco und des (chilenischen) Staatspräsidenten Gabriel Boric, die Codelco-Gießerei Ventanas in der zweitwichtigsten Region Chiles, Valparaíso, stillzulegen. Die Föderation der Kupferarbeiter FTC rief zu einem Streik auf, um die Schließung der Niederlassung zu verhindern, von der 349 Kollegen und Kolleginnen betroffen sind. Codelco (Corporación Nacional del Cobre de Chile) ist nach eigenen Angaben der weltweit größte Bergbau-Kupferproduzent. Die Streikenden blockierten Zufahrtswege zu den Produktionsanlagen, zündeten Autoreifen an, die Polizei schritt ein. Laut Aussage der FTC wurden elf Streikende festgenommen, die jedoch schnell wieder freikamen. Nun sollen am Verhandlungstisch Vereinbarungen getroffen werden, um den schrittweisen Abbau der Produktionsanlage und eine Umverteilung und/oder Frühpensionierungen der Arbeitskräfte zu erreichen. Die Rede ist von einem möglichen Gesamtbetrag für Abfindungen in Höhe von 30 Millionen US-Dollar. Ein erstes Treffen zwischen Vertretern der Belegschaft und der Regierung fand am Donnerstag statt. Wie aus der Webseite der FTC hervorgeht externer Link, wird sich der Verband jedoch (bei den Gesetzgebern) im Kongress weiterhin gegen eine Schließung Ventanas starkmachen. Die Gewerkschaft will die Verabschiedung der von der Regierung vorgelegten Gesetzesänderung 19.993 verhindern, die die Verarbeitung von Kupferkonzentraten in der Hütte unterbinden soll.“Die 54 Millionen US-Dollar, die wir als Investition fordern, lösen das Problem. Das wissen Codelco und die Regierung, denn die Studien wurden durchgeführt“, heißt es dort. (…) Ventanas liegt in der sogenannten Opferzone Quintero – Puchuncaví direkt am Pazifik. Neben Codelco sind dort mit von der Partie u.a. die staatliche Raffinerie ENAP, eine private thermoelektrische Anlage und Chemiefabrik. Die „Zonas de Sacrificio“, deren stufenweise Abschaffung wichtiger Teil des Regierungsprogramms ist, sind Gebiete, in denen übermäßige und unkontrollierte Industrieproduktionen schwere und irreversible Umweltschäden verursacht haben. Immer wieder kommt es in Ventanas und Umgebung zu besonders starken Vergiftungsvorfällen, bei denen die Schulen und nicht die Fabriken geschlossen werden. Anwohner und Umweltaktivisten protestieren seit Jahren gegen die Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit.“ Beitrag von Irene Wied vom 27. Juni 2022 bei amerika21 externer Link
  • Nach erfolglosen Verhandlungen: Kupfer-Bergarbeiter streiken in Chile 
    „Als Reaktion auf gescheiterte Verhandlungen mit dem staatlichen Unternehmen Codelco streiken mittlerweile über 70 Prozent der Arbeiter in der Kupfermine Andina in der Region Valparaíso. Auch in der Mine Caserones in der Region Copiapó, betrieben von einem japanischen Joint Venture, wird seit zwei Wochen gestreikt. Vergangene Woche schloss sich mit dem Sindicato de Unión Plantas (Suplant) die dritte Gewerkschaft dem vor zehn Tagen von den Gewerkschaften Sindicato Industrial Integración Laboral (SIIL) und Sindicato Unificado de Trabajadores de Empresa (SUT) begonnenen Streik an. Gemeinsam vereinen sie rund 1.000 Arbeiter. Vertreter der SIIL und SUT versammelten sich vergangene Woche vor dem Hauptsitz von Codelco in der Hauptstadt Santiago zu einer Demonstration. Im Einzelnen fordern die Gewerkschaften Lohnanpassungen sowie Erhöhungen von Prämien und Zusatzleistungen. Ein großer Streitpunkt ist dabei auch die Streichung der bisherigen Form der Gesundheitsvorsorge. Die Streiks finden in einer Zeit statt, in der sich der Kupferpreis auf einem hohen Niveau stabilisiert hat. In den letzten Monaten ist dieser stark angestiegen, angetrieben durch die Bedeutung des Minerals für die Energiewende sowie der Erholung der globalen Wirtschaft nach der Pandemie. Insofern fordern die Gewerkschaften gleichermaßen davon zu profitieren…“ Bericht von Viktoria Reisch vom 24. August 2021 bei amerika21 externer Link
  • siehe ähnliche Begründung bei Escondida kurz zuvor
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=192773
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