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Österreichische Solidaritätskampagne mit der Basisgewerkschaft im Gesundheitswesen Bulgariens (Teilnahme auch für Piefkes erlaubt…)

Die Proteste an Bulgariens größtem Krankenhaus dauern seit 14 Monaten an - sie begannen im März 2019„… Obwohl sämtliche Krankenhäuser Bulgariens, auch die privaten, öffentlich finanziert werden, gibt es keinerlei Kontrolle darüber, was mit den öffentlichen Geldern geschieht. Nur einige Wenige, die an den richtigen Stellen sitzen, werden dadurch reich. Das medizinische Personal hingegen erhält Löhne, die unter dem landesweiten Durchschnittslohn liegen. Das zwingt viele von ihnen dazu ins Ausland zu gehen, was wiederum zu einem Mangel an medizinischem Personal im Land führt. Diejenigen die blieben, haben auch mitten in der Corona-Pandemie nicht genügend Schutzausrüstung und müssen teilweise selbst schauen, wo sie Masken, Desinfektionsmittel, Schutzkleidung usw. auftreiben können. Die offiziellen Gewerkschaften sind trotz dieser Zustände untätig und unterstützen die Beschäftigten nicht in deren Anliegen. Deshalb hat sich in den Protesten des medizinischen Personals eine eigene, unabhängige Gewerkschaft gebildet: die Bulgarische PflegerInnen Gewerkschaft (SBMS), die daraufhin sofort Ziel von harten Angriffen durch den Staatsapparat und die Bürokratie wurde, weshalb die kämpferische allgemeine Gewerkschaft „Unabhängige ArbeiterInnenvereinigung“ (ARK) dringend zur Solidarität mit der SBMS aufruft. (…) Das zeigt uns einmal mehr: Wir Arbeiter müssen uns zusammenschließen, wir müssen uns gegenseitig helfen und uns unterstützen! Als Beschäftigte im Gesundheitswesen und in anderen Branchen haben wir in Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen in Bulgarien beschlossen, Desinfektionsmittel und Infektionsschutz aller Art zu sammeln und mit dem gesammelten Material eine Lieferung zu organisieren…“ – aus dem Solidaritäts-Aufruf „Wiener Arbeiterinnen-Syndikat: Unterstützung für kämpfendes Gesundheitspersonal in Bulgarien“ am 23. Juni 2020 bei den ainfos.ca externer Link mit der unabhängigen bulgarischen Basisgewerkschaft SBMS. Siehe dazu auch einen ausführlichen aktuellen Beitrag zum Gesundheitswesen in Bulgarien und der „Berufskrankheit Epidemie“, sowie den Hinweis auf unseren ersten Bericht über die bulgarische Basisgewerkschaft im Gesundheitswesen und ihren Widerstand gegen Repressionsversuche:

  • „Covid-19 as an occupational hazard: the case of Bulgaria“ von Jana Tsoneva am 13. Juni 2020 bei Europe Solidaire externer Link dokumentiert (ursprünglich bei Lefteast) ist ein ausführlicher Beitrag über die Arbeits- und Lebensbedingungen im bulgarischen Gesundheitsbereich. Was das weitgehend privatisierte System (mit extraprofitträchtiger öffentlicher Finanzierung) seinen Beschäftigten „zu bieten“ hat ist ein einziger Katalog unverschämter Zumutungen, die in massiven Erkrankungszahlen während der Epidemie ihren Höhepunkt finden – so beispielsweise nach fünf Wochen Arbeit ohne einen Tag Pause in einem Provinzhospital. In dem Beitrag wird auch verschiedene Male auf die Bestrebungen der Beschäftigten, Gegenwehr zu organisieren eingegangen.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=174463
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