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MST in Brasilien besetzt erneut Grundstücke: „Das Land denen, die es bearbeiten!“
„Die brasilianische Landlosenbewegung MST hat vor Tagen zwei Ländereien in den Bundesstaaten Pernambuco und Goiás besetzt, um sie im Sinne der Agrarreform für diejenigen, die ohne Land sind, aber das Land bearbeiten wollen, zugänglich und nutzbar zu machen. In Goiás besetzten am vergangenen Montag etwa 600 Familien der MST die Fazenda São Lukas in der Gemeinde Hidrolândia. Sie fordern, dass das Gebiet für die Agrarreform genutzt wird und dass die Bundesregierung die Situation von 3.000 Familien, die in Goiás in Erwartung auf Zugang zu Land in provisorischen Lagern kampieren, endlich reguliert. Es ist bereits das zweite Mal, dass die MST das 678.588 Quadratmeter große Gelände besetzt: Am 25. März dieses Jahres geschah dies im Rahmen des Nationalen Tages des Kampfes der landlosen Frauen. Der Ort wurde wegen seiner Symbolkraft gewählt…“ Beitrag von Christian Russau vom 31. Juli 2023 bei amerika21 und mehr daraus:
- Weiter aus dem Beitrag von Christian Russau vom 31. Juli 2023 bei amerika21 : „… Die Fazenda São Lukas war zuvor Ort sexueller Ausbeutung und des Menschenhandels. Während drei Jahren wurden dort Frauen gefangen gehalten. Nach Angaben der Bundespolizei gehörte das Grundstück einer kriminellen Gruppe von 18 Personen. Sie wurden 2009 verurteilt, weil sie Dutzende von Frauen und Jugendlichen, die in die Schweiz verschleppt worden waren, gefangen hielten. Seitdem war das Grundstück im Besitz des Bundes. Bei der zweiten Besetzung in Pernambuco handelt es sich um die vormalige Fazenda Santa Terezinha, die laut den besetzenden 180 MST-Familien ab nun „Acampamento Jean Carlos“ heißen soll. Die Fazenda war bereits im Aktionsmonat für Landbesetzungen und Agrarreform, dem sogenannten „roten April“, besetzt worden. Nun erfolgte die Besetzung am 25. Juli zum zweiten Mal. Es handelt sich um 500 Hektar unproduktives Land in der Region Caruaru. Das Grundstück, das bei den Anwohner:innen als Bauernhof Djalma do Bonanza bekannt ist, gehört einer Familie von Politiker:innen und Unternehmer:innen, wurde aber bisher nicht produktiv für die Entwicklung der örtlichen Gemeinde und der Gesellschaft insgesamt genutzt, wie es die Gesetzgebung in Bezug auf die Sozialfunktion von Agrarflächen vorschreibt. In einer Erklärung zur Besetzung betonte die Landlosenbewegung, die Aktion ziele darauf ab, das Areal für die Agrarreform zu beanspruchen, da es seine soziale Funktion nicht erfülle. „Wir als MST glauben, dass der Kampf um Land und die Konfrontation mit dem Großgrundbesitz auch eine der zentralen Aufgaben ist, um den Hunger zu bekämpfen und um Arbeitsplätze und Einkommen im Land zu schaffen“, heißt es darin weiter…“