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Die Welle der Schulbesetzungen gegen die Kürzungspolitik der brasilianischen Bundesregierung erreicht jetzt auch den Norden des Landes – über 1.000 Schulen besetzt

Schulbesetzungen jetzt auch am Amazonas - Belem 20.10.2016Die Zahl der in Brasilien besetzten Schulen wächst täglich – und längst nicht mehr nur im südlichen Bundesstaat Paraná, von dem die Protestbewegung gegen die Haushaltspläne der Temer-Regierung ausging. Selbst im sehr weit entfernten nördlichen Bundesstaat Pará gibt es jetzt die ersten besetzten Schulen – insgesamt sind es inzwischen rund 1.100 Schulbesetzungen in sieben Bundesstaaten, die meisten immer noch in Paraná. Und während einerseits in mehreren Orten Provokationen und Angriffe von Mitgliedern der Bewegung „Freies Brasilien“ berichtet werden, die Schülerinnen und Schüler bedrohten (Movimento Brasil Livre – der Kern jener Kräfte die – wie etwa der Sprecher von Mercedes Benz do Brasil – für den Sturz der PT-Regierung eingetreten waren, weil sie keine „venezuelanischen Verhältnisse“ haben wollten), werden andererseits inzwischen auch über 60 Universitäten bestreikt. Siehe dazu fünf aktuelle Beiträge:

  • „Geplante Haushaltsbremse sorgt für erneute Proteste in Brasilien“ von Laura Burzywoda am 20. Oktober 2016 bei amerika21.de externer Link, worin unter anderem berichtet wird: „Die drohende Haushaltsbremse hat in Brasilien eine neue Protestwelle ausgelöst. In São Paulo versammelten sich am Montag rund 10.000 Demonstranten, um gegen den Vorschlag des Verfassungszusatzes PEC 241 zu protestieren. Mit diesem will die De-facto-Regierung von Michel Temer die Staatsausgaben für die nächsten 20 Jahre einfrieren. Weitere Demonstrationen sind für die nächsten Tage geplant. Die Bewegung „Reale Demokratie“, die den Protestmarsch am Montag organisiert hatte, entstand erst Anfang des Jahres und versteht sich als horizontale, autonome und parteilose Bewegung
  • „Ventos do Paraná começaram a soprar no Pará: todo apoio às ocupações dos IFPAs“ von Luiz Henrique am 22. Oktober 2016 bei Esquerda Online externer Link ist ein bericht über den Baginn der Besetzungsbewegung an den Schulen des nördlichen Bundesstaates Pará. In Tucuruí, Abaetetuba und der Landeshauptstadt Belém haben Schülerinnen und Schüler zunächst unabhängig voneinander und dann koordiniert, Schulen besetzt um Widerstand zu leisten gegen die sogenannte PEC 241, eine Maßnahme, mit der die Wunschregierung der Unternehmerverbände die öffentlichen Ausgaben für die nächsten 20 Jahre begrenzen will, was vor allem eben bisher an den Bildungseinrichtungen sehr genau verstanden worden ist, als ein Kahlschlagsversuch (nachdem schon die PT Regierung Milliarden „eingespart“ hatte, was aber besonders zynischen reaktionären Kreisen noch lange nicht genügt)
  • „Estudantes mantêm ocupação em unidades federais de Educação“ am 22. Oktober 2016 beim Globoweb externer Link ist die Meldung über die Fortsetzung der Besetzung der Bildungseinrichtungen des Bundes im Bundesstaat Gioás, einerseits als ein Beispiel der immer weiteren Ausbreitung der Bewegung in immer neue Bundesstaaten hinein, hier in den Städten Urutaí , Goiânia, Goiânia-Oeste, Anápolis, Valparaíso de Goiás und  Águas Lindas de Goiás – andrerseits aber auch als Beispiel für die Form der Berichterstattung, die als erstes nach der Reaktion der „Zuständigen“ fragt (und enttäuscht – ? – registriert, dass bisher kein Rektor die Militärpolizei gerufen hat…)
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=106077
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