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Ist Brasilia jetzt die Hauptstadt des Iran? Religiöser Fanatiker wird neuer brasilianischer Bildungsminister…
„… Der Theologe und Jurist Milton Ribeiro ist neuer brasilianischer Bildungsminister. Der 62-Jährige predigt als Pastor der evangelikalen Presbyterianischen Kirche in Santos, war Vize-Kanzler der presbyterianischen Mackenzie-Universität in São Paulo und ist Reserveoffizier. Seine Ernennung passt zum erklärten Willen von Brasiliens ultrarechtem Präsidenten Jair Bolsonaro im Bildungsbereich, „Genderthemen“ auszuklammern und eine Ideologie zu fahren, die die „familiären Werte“ propagiert. Der Schritt wurde von religiösen Gruppen in Brasilien begrüßt. Liberale Kreise haben die Ernennung von Milton Ribeiro scharf kritisiert. Sie verbreiten Videoaufnahmen die seine Gedankenwelt enthüllen. In einem der Videos macht Ribeiro das „existentialistische Denken“ an brasilianischen Universitäten für „Sex ohne Grenzen“ unter jungen Leuten verantwortlich. In einem vier Jahre alten Video verteidigt er die körperliche Züchtigung von Kindern als legitime Erziehungsmethode. „Das Kind muss Schmerzen fühlen“, sagt er wörtlich. Diese Filmsequenz wurde inzwischen aus dem Netz genommen. Der brasilianische Fernsehstar Maria da Graça „Xuxa“ Meneghel, die lange Zeit prominente Kindersendungen moderierte, kritisierte seine Haltung jetzt auf Instagram. Milton Ribeiro ist bereits der vierte Bildungsminister der Bolsonaro-Administration in eineinhalb Jahren...“ – aus dem Beitrag „Brasilien: Neuer Bildungsminister ist evangelikaler Pastor“ von Eva von Steinburg am 15. Juli 2020 bei amerika21.de über die nächste rechtsradikale Nullnummer, die an Brasiliens Bildungswesen ihre tumbe Ideologie ausleben darf – die „Schule ohne Parteien“ der brasilianischen Rechten wird verwirklicht als Schule der Sektenprediger und begeisterter Anhänger familiärer Gewalt. Zum neuen Amtsinhaber ein weiterer aktueller Beitrag – sowie ein Beitrag zum Wirken der Fundamentalisten in der Epidemie:
- „Schwer zu toppen“ von Peter Steiniger am 15. Juli 2020 in nd online notiert noch zum bekanntesten (berüchtigsten) der zahlreichen rechtsradikalen Nullnummern auf diesem Posten: „… Mitte Juni hatte Ribeiros militanter Vorvorgänger Abraham Weintraub sein Zerstörungswerk im Bildungssektor abrupt abgebrochen und sich über Nacht in die USA abgesetzt – um Ermittlungen zum Fake-News-Netzwerk der Bolsonaristen zu entgehen und um nicht mehr dieselbe Luft wie all die Kommunisten atmen zu müssen, welche er in Schulen und Universitäten überall witterte. In Weintraubs große Fußstapfen tritt nun mit Milton Ribeiro ein calvinistischer Prediger, Theologe, Erziehungswissenschaftler und Anwalt. Der 62-jährige gehört der Ethikkommission des Präsidenten an. Die gibt es wirklich. Unterstützt wird Ribeiro von der mächtigen Fraktion der evangelikalen Fanatiker in Brasiliens Politik...“
- „Coronavirus in Brasilien: Wie die evangelikalen Kirchen die Krise benutzen“ am 15. Juli 2020 bei amerika21.de dokumentiert zwei Beiträge aus den Brasilien Nachrichten (161) zum Thema (von Rosana Pinheiro-Machado und Viviane de Santana Paulo, übersetzt von Bernd Stößel und Laura Held). Darin wir unter anderem ausgeführt: „… Über seine Basis hinaus betrieb Malafaia gemeinsam mit seiner Gruppe der evangelikalen Fraktion Lobbyarbeit für Bolsonaro, der diesem Sektor immer mehr zuneigt und somit ständig gegen die Verfassungsgebote des laizistischen Staates verstößt. Der Präsident verfügte sogar, dass die Kirchen nicht geschlossen werden dürften, da sie einen grundlegenden Dienst anböten. Bolsonaro stellt sich auf eine sehr wirksame Weise auf die Seite der Gläubigen, wenn er zum Beispiel in der Sendung „Programa do Ratinho“ sagt, dass die Kirche manchmal das Einzige sei, was die Leute hätten. Der Präsident bat auch um einen landesweiten Fastentag, um das Corona-Virus mit dem Glauben zu bekämpfen. In Whatsapp-Gruppen der fanatischsten Bolsonaro-Anhänger erscheint dieser in Memes nicht nur als Erlöser Brasiliens, sondern der gesamten Menschheit. All dies geschieht, während der Präsident in einem der gefährlichsten Momente der brasilianischen Geschichte die Wissenschaft zugleich leugnet, sie herausfordert und ein verzerrtes Bild von ihr zeichnet. (…) In letzter Zeit haben Aktionsgruppen und Nichtregierungsorganisationen Lebensmittelkörbe mit dem Nötigsten in den Vierteln an den Stadträndern in ganz Brasilien verteilt. Aber sie reichen kaum an die Aktionen der Igreja Universal heran, die wie in einer Art Kriegszustand handelt und mit spektakulären Bildern ihre humanitäre Hilfe inszeniert. Die Evangelikalen zeigen Präsenz und verkaufen sich als jene, die tatsächlich an der sozialen Basis agieren. Je größer die Krise, desto mehr brauchen die Menschen die Igreja Universal und umso mehr schließen sie sich Bolsonaro an…“ Und prinzipiell zum Wirken des christlichen Fundamentalismus: „…Der politisch aggressive religiöse Fundamentalismus ist nicht nur ein Phänomen im Hinduismus oder Islam, sondern auch im Christentum. Dort gewinnen vor allem die (Neo-)Pfingstkirchen weltweit an Einfluss. In der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den USA entstandenen christlichen Strömung spielt der Heilige Geist eine zentrale Rolle in Lehre und Praxis, in den meisten theologischen Fragen folgt sie der Tradition des Evangelikalismus (eine theologische Richtung innerhalb des Protestantismus, die auf den deutschen Pietismus, den englischen Methodismus und die Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts zurückgeht). Die Pfingstbewegung entwickelte im Laufe ihrer Geschichte eine besondere Tendenz zu mitreißenden, sehr wirksamen charismatischen Predigten. Das kommt an und wird auch politisch instrumentalisiert, am stärksten derzeit in Brasilien und den USA, aber keineswegs nur dort…“
- Siehe zum Thema zuletzt am 23. Januar 2020: So handelt die brasilianische Rechtsregierung im Bildungswesen: Außer Offiziere in die Schulen abzukommandieren gibt es auch Kürzungen – überall wo Emanzipations-Verdacht besteht…