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Wer ist wohl begeistert, wenn ein verbrecherischer Bergbau-Konzern (Vale) und ein rechtsradikaler Gouverneur (Zema) ein Abkommen schließen? Die Opfer des Dammbruchs in Brasilien jedenfalls nicht

Protestplakat zu 2 Jahren Dammbruch von Brumadinho in Brasilien - ohne FolgenKaum war der zweite Jahrestag des Verbrechens von Brumadinho vorbei, wurden, zumindest in bundesdeutschen Medien, Nachrichten verbreitet, denen zu Folge der Konzern Vale und die Regierung des brasilianischen Bundesstaates Minas Gerais ein Abkommen über die Entschädigung der Opfer des Dammbruchs geschlossen hätten, das die Zahlung großer Summen an die Opfer vorsehe. Aber: Wenn ein immer wieder durch hemmungslos verbrecherische Profitjagd weltweit berüchtigter Konzern wie die Vale mit einem Gouverneur Zema – der politisch rechts vom Präsidenten Bolsonaro steht, das gibt es tatsächlich – ein Abkommen schließt – kann das überhaupt positiv sein? Die Betroffenen jedenfalls sagen eindeutig: Nein. Siehe dazu drei aktuelle Meldungen, die auch deutschen Qualitätsjournalismus verdeutlichen und den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag zur Katastrophe von Brumadinho:

  • „Bergbaukonzern zahlt nach Dammbruch Milliardenentschädigung“ am 04. Februar 2021 bei der Deutschen Welle externer Link macht noch voll auf Werbung für das Abkommen, mit kritischer Notiz am Rande: „… Das brasilianische Bergbauunternehmen Vale und die Regierung von Minas Gerais einigten sich rund zwei Jahre nach dem Dammbruch nahe der Stadt Brumadinho auf eine Entschädigungssumme von umgerechnet rund 5,8 Milliarden Euro. Vorausgegangen waren viermonatige Verhandlungen. „Der Präsident des Obersten Gerichtshofs hat die historische Vereinbarung genehmigt“, hieß es in einer Mitteilung des brasilianischen Bundesstaates. Es ist der Regierung von Minas Gerais zufolge die größte Schadensersatzsumme, die jemals in Lateinamerika gezahlt wurde. „Wir haben es geschafft“, schrieb Romeu Zema, der Gouverneur des Bundesstaates, auf Twitter. Ursprünglich hatte die Landesregierung von Minas Gerais von Vale sogar umgerechnet 8,5 Milliarden Euro gefordert, um die sozio-ökonomischen sowie die ökologischen Schäden der Katastrophe zu beheben. Vor dem Gericht in Belo Horizonte, der Hauptstadt des Bundesstaates, protestierten Betroffene der Katastrophe. Sie schätzen die Summe der Schäden weit höher ein als die jetzt vereinbarte Entschädigungssumme...“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=186072
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