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Nach der Großdemonstration am Eröffnungstag wollten die brasilianischen Behörden weitere Demonstrationen verbieten – gescheitert
Das Thema „Keine Demonstrationen während der Olympiade“ wurde von der regierenden politischen Rechten Brasiliens schon die ganze Zeit thematisiert – und von der Militärpolizei massiv versucht, umzusetzen. Erst recht „auf olympischem Gelände“ – was dann ausgesprochen interpretationsfähig ist. Nach den Aktionen am Freitag, 5. August – dem Eröffnungstag – mit einer Demonstration von rund 30.000 TeilnehmerInnen an der Copacabana und der Demonstration der „Ausgeschlossenen“ in der Stadtmitte von Rio, die beide – erst recht aber letztere – von der Polizei überfallen worden waren, hat nun der Oberste Gerichtshof entschieden, dass die Demonstrationsfreiheit während der Olympiade nicht aufgehoben werden darf. Die erste Reaktion darauf ist der Aufruf der verschiedenen demokratischen Zusammenschlüsse des Landes zu landesweiten lokalen Protesten am Dienstag, 9. August. Siehe dazu aktuelle Beiträge:
- „Richter erlaubt politische Kritik bei Olympia“ am 09. August 2016 bei neues deutschland ist ein Bericht über das Urteil, das die Demonstrationsfreiheit garantiert, worin es unter anderem heißt: „Seit Beginn der Spiele am 5. August haben viele Besucher auf den Tribünen ihren Unmut über Übergangspräsident Michel Temer Luft gemacht. Meist ist der Spruch »Fora Temer – Temer raus« zu lesen. Stets unterbinden Sicherheitskräfte solche Meinungsäußerungen, mehrere Menschen wurden kurzzeitig festgenommen. Das olympische Komitee der Rio-Spiele und die Stadtregierung rechtfertigen dieses Vorgehen mit dem sogenannten Olympia-Gesetz, das politische Äußerungen auf olympischem Gelände untersagt. Das nunmehrige Urteil geht auf einen Antrag der Bundesstaatsanwaltschaft zurück. Zur Begründung erklärte der Richter, dass das Vorgehen der Veranstalter das Recht auf freie Meinungsäußerung einschränke. Gegen das erstinstanzliche Urteil ist Berufung möglich“
- „Olympische Spiele: 30.000 demonstrieren gegen Regierung in Brasilien“ von Mario Schenk am 07. August 2016 bei amerika21.de ist ein Bericht über die Demonstrationen in Rio am Eröffnungstag, der unter anderem festhält: „Am Nachmittag versuchten die Teilnehmer einer weiteren Demonstration unter dem Motto „Os Jogos da Exclusão“ (Spiele der Ausgrenzung) zum Maracanã-Stadion zu gelangen, wo wenig später die Eröffnung der Olympischen Spiele stattfinden sollte. Nach Ende der Demonstration auf einem belebten Platz im Stadtteil Tijuca kam es zu einem massiven Tränengaseinsatz. Vor allem Kinder auf einem Spielplatz waren betroffen, Passanten wurden ohnmächtig“
- „“Qual vai ser o próximo passo?”, questiona torcedora impedida de se manifestar“ von Cristiane Sampaio am 09. August 2016 bei Brasil de Fato ist ein Beitrag über einen der versuche der Militärpolizei, das Recht auf Demonstration bei Olympia zu unterdrücken – inklusive der darauf folgenden Überlegungen der Betroffenen
- „Cyrela, Rio Olympic Construction Contractor, Accused Of Mistreating Workers“ von Richard Smallteacher am 07. August 2016 bei Corporation Watch ist ein Beitrag speziell für die „Medienschaffenden“ in Rio: Ihre Behausungen wurden von einem Unternehmen gebaut, dessen Beschäftigte unter „Sklaverei-ähnlichen Bedingungen“ arbeiten mussten
- „ATO #FORATEMER em Belo Horizonte (MG)“ am 08. August 2016 bei den brigadas Populares Minas Gerais ist deren Aufruf zum Protest gegen die Interimsregierung am Dienstag, 9. August in der Landeshauptstadt des Bundesstaates – als eines von vielen möglichen Beispielen dieser Reaktion auf Polizeirepression und Gerichtsurteil