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Belgische Bahn wollte Angestellte mit 100 Euro Prämie vom Arbeitskampf abhalten: Drei Tage Ausstand für mehr Personal

Bahnstreik Lüttich 20.10.2015„Schon lange sind 300 Stellen unbesetzt. Die Belegschaft leidet unter dem Arbeitsdruck. Die Zahl der Überstunden beläuft sich mittlerweile auf 13.000. Aber sie abzufeiern, ist kaum möglich, genausowenig wie den regulären Urlaub zu nehmen. Am Montag abend legten deshalb die Bediensteten der staatlichen belgischen Bahngesellschaft SNCB/NMBS und des Infrastrukturunternehmens Infrabel für 24 Stunden die Arbeit nieder. »Wir streiken gegen den Mangel an Personal«, sagte Gunther Blauwens, Chef der sozialistischen Gewerkschaft ACOD Spoor (…) Ab Mittwoch ruft anschließend die kleine Gewerkschaft der Zugführer ASTB für zwei Tage zum Streik auf. (…) Die Organisationen drohen schon jetzt mit neuen Streiks vor Jahresende, für den Fall, dass sich die Situation nicht nachhaltig ändere. (…) Noch auf den letzten Drücker hatte der Bahnvorstand versucht, die Angestellten mit einer einmaligen Prämie von 100 Euro zu besänftigen oder besser gesagt zu bestechen. (…) Die Gewerkschaften lehnten das Danaergeschenk dankend ab. »Einmal 100 Euro, das ist keine Kaufkrafterhöhung«…“ Artikel von Gerrit Hoekman in der jungen Welt vom 29. November 2022 externer Link („Danaergeschenk für Streikende“), siehe mehr daraus:

  • Weiter im Artikel von Gerrit Hoekman in der jungen Welt vom 29. November 2022 externer Link („Danaergeschenk für Streikende“): „… In erster Linie geht es den Gewerkschaften nicht so sehr um mehr Geld, sondern wirklich um eine deutliche Reduzierung der Überstunden – sprich: Es geht um mehr Personal. Sie wollen strukturelle Lösungen, keine Almosen. (…) »Unsere Zugflotte ist jetzt im Durchschnitt 25 Jahre alt. Natürlich sind diese alten Geräte anfälliger für Ausfälle.« Hinzu kommt der Personalmangel im Wartungsteam. »Wir bemühen uns, zusätzliches technisches Personal zu finden, aber das ist auf dem aktuellen Arbeitsmarkt nicht einfach«, warb der Bahnsprecher um Verständnis. Die Regierung hat der Bahn und Infrabel pro Jahr 340 Millionen Euro zugesichert, um in die Infrastruktur zu investieren. Die letzten zwei Milliarden Euro gingen für die Kompensation von Verlusten, die während der Coronapandemie entstanden, oder für die hohen Energierechnungen drauf.“
  • Siehe auch die Homepage von ACOD Spoor externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=206510
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