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[Free Media Awards 2024] Besorgnis über Pressefreiheit in Osteuropa: dju fordert Freilassung von 34 inhaftierten Journalist*innen in Belarus

Neue „Feinde der Pressefreiheit“„Journalistinnen und Journalisten stehen In vielen Ländern Osteuropas unter enormem Druck von Regierungen. Von Pressefreiheit kann angesichts von Repressalien wie Klagen, Bedrohungen und Inhaftierungen keine Rede mehr sein. Dabei machen die Journalist*innen einfach nur eins – ihre Arbeit“, betont Tina Groll, Bundesvorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di. Anlass ist die Verleihung der Free Media Awards 2024 für Medienschaffende in Osteuropa heute norwegischen Nobel-Institut in Oslo. Die norwegische Stiftelsen Fritt Ord vergibt die Free Media Awards jährlich zusammen mit der deutschen Zeit-Stiftung Bucerius und zeichnet Medienschaffende in Osteuropa für ihre Arbeit unter schwierigen Bedingungen aus. Damit soll die unabhängige Berichterstattung in Osteuropa gestärkt werden und Medienschaffende ermutigen, ihre Arbeit trotz Bedrohung und gewaltsamer Unterdrückung fortzusetzen…“ Pressemitteilung der dju vom 17. September 2024 externer Link und mehr daraus v.a. zu den einzelnen Journalist*innen:

  • Weiter aus der Pressemitteilung der dju vom 17. September 2024 externer Link: „… Preisträger sind in diesem Jahr Nastasia Arabuli (Journalistin aus Georgien), Szabolcs Panyi (Journalist und Redakteur aus Ungarn), Bihus.Info, ein journalistisches Kollektiv aus der Ukraine, Abzas Media, eine Nachrichtenplattform aus Aserbaidschan. sowie der derzeit inhaftierte russische Journalist Mikhail Afanasiev und die derzeit inhaftierte Larysa Shchyrakova, freiberufliche Journalistin aus Belarus. „Diese Unterstützung für Journalist*innen durch die beiden Stiftungen begrüßen wir. Wir alle müssen den Finger immer wieder in die Wunde – dem Erhalt der freien Presse – legen. Nur so funktioniert auch die Demokratie in ganz Europa“, sagt Tina Groll. Ein besonderes Augenmerk lenkt die dju-Bundesvorsitzende auf die Situation in Belarus: Seit dem mutmaßlich gefälschten Wahlergebnis im September 2020 und den laufenden Protesten wurden unter dem belarussischen Präsidenten und Diktator Alexander Lukaschenko allein 34 Journalist*innen unter fadenscheinigen Begründungen inhaftiert und zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Groll: „Laut Reporter ohne Grenzen ist Belarus das gefährlichste Land in Europa für Journalist*innen.“ „Ein besonders trauriges Beispiel ist Larysa Shchyrakova, freie Journalistin und alleinerziehende Mutter eines Sohnes. Deshalb freuen wir uns, dass sie eine der Preisträgerinnen ist“, erklärt Tina Groll. 2022 wurde Larysa Shchyrakova verhaftet, seitdem sitzt sie im Gefängnis. Der Vorwurf: Sie habe Desinformation im Internet verbreitet und diskreditiere Belarus. Die belarussischen Behörden stufen sie infolgedessen als „extremistisch aktiv“ ein. Ein Gericht verurteilte sie zu dreieinhalb Jahren Haft in einer Strafkolonie. Dabei hatte Shchyrakova ihre journalistische Tätigkeit aufgrund von massiven Bedrohungen und Einschüchterungsversuchen ein Jahr zuvor bereits beendet – auch, um ihren Sohn und die Familie zu schützen. Auch die belarussische Journalist*innen-Gewerkschaft BASH wurde durch das Lukaschenko-Regime verboten. „Die Kolleg*innen konnten nach der Schließung ihres Büros in die litauische Hauptstadt Vilnius fliehen, ihre Arbeit und Unterstützung für die Gewerkschaftsmitglieder, die inhaftierten und im Exil lebenden Journalist*innen fortsetzen“, so die dju-Vorsitzende. Die dju fordert die Freilassung der 34 Journalist*innen in Belarus – aber auch in anderen Ländern Osteuropas…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=223227
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