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Jugendliche in Bangladesch fordern mehr Sicherheit im Busverkehr: Die Regierung mobilisiert Polizei und die Schlägerbanden der Regierungspartei
„»We want justice« (Wir wollen Gerechtigkeit) steht auf den Schildern, und genauso lauten auch die Sprechchöre der bengalischen Studenten. Seit einer Woche fordern sie nach dem Tod von zwei Kommilitonen mehr Sicherheit auf den Straßen. Trotz gewaltsamer Überfälle durch Schlägertrupps und des Einsatzes von Tränengast sowie Schlagstöcken durch die Polizei wollen sich die Studenten nicht von ihren Protesten abbringen lassen. Allein am Samstag soll es mindestens 115 Verletzte gegeben haben, als es zu Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften kam. Auch am Sonntag ließ die Polizei gewaltsam Straßen und Kreuzungen freizuräumen. Am 29. Juli war ein Bus in eine Gruppe von College-Studenten gerast, die auf einen Bus warteten. Zwei Tote und rund ein Dutzend Verletzte waren die Folge. Angesichts von ohnehin 4000 Verkehrstoten jährlich brachte der Vorfall gerade für die jungen Leute das Fass zum Überlaufen. Denn das Gros der Unfälle wäre durchaus vermeidbar. Viele ereignen sich, weil Fahrzeuge nicht ordentlich zugelassen sind, Fahrer über keinen Führerschein verfügen. Gerade so manche Busfahrer sind eigentlich zu jung, um ein Fahrzeug steuern zu dürfen. Doch den privaten Busgesellschaften geht es um Profit…“ – aus dem Bericht „Schlagstöcke gegen Studenten“ von Thomas Berger am 07. August 2018 in neues deutschland , aus dem auch die zynische Haltung der Regierung deutlich wird. Siehe dazu auch weitere aktuelle Beiträge – auch über den Protest gegen die Repression gegen die Studierenden:
- „Nach kritischem Interview entführt“ von Verena Hölzl am 07. August 2018 in der taz über das Verschwinden des Fotografen Shahidul Alam: „Es ist nicht das erste Mal, dass der 63-jährige Shahidul Alam in Konflikt mit dem Staat geraten ist. „Aber es ist das erste Mal, dass man ihn schlichtweg entführt hat“, berichtet ein ehemaliger Schüler des international renommierten Fotografen aus Bangladesch, der am Sonntagnacht von mindestens 20 Männern aus seinem Haus in Dhaka abgeführt wurde. „Wir sind sehr besorgt“, sagt der junge Mann der taz weiter, der angesichts der angespannten Situation lieber anonym bleiben möchte. In den Straßen der Hauptstadt protestieren derzeit zehntausende junge Bangladescher gegen die Regierung. Nachdem zuvor bereits Studenten gegen Privilegien bei der Vergabe von Regierungsjobs auf die Straße gingen, schlossen sich nach dem Verkehrstod zweier Kinder auch die Schüler an, die dafür das korrupte und chaotische Verkehrssystem verantwortlich machen. „Die Regierung dachte, man könnte die Proteste einfach niederschlagen. Aber dieses Mal hat sie sich verschätzt“, erklärte Alam dem Nachrichtensender Al-Dschasira kurz bevor man ihn abführte…“
- „Die Regierung schickt ihre Schlägertrupps“ von Hasnain Kazim am 06. August 2018 bei Spiegel Online über den Einsatz der Schlägertrupps der BCL: „Doch anstatt auf die jungen Menschen zu hören, versuchte die Regierung – wie so oft bei Demonstrationen -, die Menge zu vertreiben. Diesmal jedoch ließen sich die Demonstranten das nicht gefallen, sie protestierten weiter. Immer mehr schlossen sich an, Schüler, Arbeiter, junge und alte Menschen. Tausende waren es plötzlich, dann Zehntausende. Inzwischen sind in ganz Bangladesch Menschen auf den Straßen und protestieren längst nicht mehr nur für mehr bessere Straßen und die Einhaltung von Verkehrsregeln, sondern gegen die autoritäre Regierung. Diese scheint zu reagieren: Augenzeugen berichten von Männern in ziviler Kleidung, die mit Schlagstöcken auf die Protestierenden einprügeln. Es handele sich dabei um Schlägertrupps der Regierung. Videos belegen, dass Männer mit Gewalt versuchen, Demonstranten zu vertreiben. Die Polizei steht auf den Aufnahmen daneben und schaut zu. Gezielt schlagen die Angreifer auch auf Journalisten ein und zerstören ihre Kameras. Ärzte berichten von massivem Einsatz von Tränengas und Gummigeschossen. Bislang wurden Berichten zufolge mehr als hundert Menschen verletzt. Die Regierung ließ landesweit Schulen schließen – eine Maßnahme zum Schutz der Bevölkerung, hieß es. „Sie hat auch das mobile Internet lahmgelegt“, sagte der Student Mannan dem SPIEGEL am Telefon…“
- „How BCL attacks carried out“ von Prothom Alo am 07. August 2018 beim Bangladesh Chronicle ist ein konkreter Bericht über die Schlägertruppe BCL (Bangladesh Chhatra League, vorgeblich Universitätsorganisation der regierenden Awami-Partei) und ihre Einsätze gegen die protestierenden Jugendlichen in den letzten Tagen – durchaus nicht ohne Koordination mit der Polizei…
- „Bangladesh Analysis: What incited protests in Bangladesh?“ am 05. August 2018 ebenfalls beim Bangladesh Chronicle ist eine Materialzusammenstellung aus Beiträgen des Senders Al Jazeera über die Proteste – unter anderem ein Interview mit dem entführten Fotografen – aus der sowohl die zunehmende Mobilisierung der Protestbewegung deutlich wird, als auch die offen reaktionäre Haltung der Regierung. Hinzu kommen einige Hintergrundbeiträge, in denen auch die Geschäftsinteressen der privaten Busgesellschaften Thema sind. So liegt die zunehmend verbreitete Forderung nahe, die ebenfalls bestehende, kleinere öffentliche Busgesellschaft zu stärken.
- „Students occupy Dhaka streets demanding road safety in Bangladesh“ von Pantha Rahman Reza am 03. August 2018 bei Global Voices ist die Übersetzung eines Beitrags, in dem zahlreiche kritische Beiträge aus sozialen Netzwerken Bangladeschs dokumentiert und kommentiert werden. Darunter auch mehrere Berichte über Kontrollaktionen der Studierenden auf den Straßen der Hauptstadt – und Beiträge zum Thema, wie die seit langem geplante aktualisierte Fassung der entsprechenden Verkehrsbestimmungen durch die Lobbyarbeit der privaten Transportgesellschaften (nicht selten in Zusammenarbeit mit Betriebsgewerkschaften) verhindert wurde.