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Die Proteste wegen Verkehrstoten bei privaten Buslinien in Bangladesch gehen weiter – die Repression auch, die Solidarität wächst
„Der Anlass für die Proteste ist ein Unfall. Ein Bus raste in eine Gruppe Schüler, zwei von ihnen starben. Alltag in Dhaka. „Der Zustand der Straßen in Bangladesch ist mit Deutschland nicht zu vergleichen. Die Fahrbahnen sind gekennzeichnet, aber niemand hält sich daran. Keiner beachtet die Verkehrsordnung, keiner die Ampeln“, sagt Dennis Schuster. Einen Führerschein braucht man nicht, um sich in Dhaka fortzubewegen. Unregistrierte Fahrzeuge sind Normalität – und Busse, die sich im dichten Verkehr der 18-Millionen-Einwohner-Stadt Wettrennen liefern. Zustände, die vor allem Jugendliche und Studenten wohl nicht mehr länger hinnehmen wollen. Zehntausende sind inzwischen auf der Straße. Der komplette Verkehr Dhakas liegt lahm – und die Sicherheitskräfte reagieren mit brutaler Härte. Sie greifen nicht nur die Demonstranten tätlich an, sondern offenbar auch Journalisten, die über die Proteste berichten. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat das Vorgehen der Regierung verurteilt. Ein Problem sind offenbar auch gewaltbereite, regierungsnahe Gegendemonstranten, die Chaos stiften. Medienberichten zufolge handelt es sich bei ihnen um Mitglieder der Bangladesh Chhatra League (BCL), einer Studentenorganisation, die über Verbindungen zur herrschenden Partei, der Awami-Liga, verfügt…“ – aus dem Bericht „Zehntausende Jugendliche legen Dhaka lahm“ von Carolin Werthmann am 09. August 2018 in SZ Online , worin eine weitere Fortsetzung der Proteste als wahrscheinlich angesehen wird. Siehe dazu auch eine Solidaritätserklärung von über einem Dutzend asiatischen linken Organisationen verschiedenster Strömungen mit den Jugend-Protesten in Bangladesch und den Verweis auf unseren ersten Beitrag zu den Protesten:
- „Joint Statement: Stop the repression of students in Bangladesh!“ am 08. August 2018 bei Europe Solidaire dokumentiert, ist eine gemeinsame Erklärung von (bisher) 13 linken Parteien aus 7 verschiedenen asiatischen Ländern und Australien (von so unterschiedlichen Gruppierungen wie etwa der Socialist Party of Malaysia oder der Communist Party of Bangladesh-ML) mit der ein Ende der Repression gefordert wird, die Aufhebung der faktischen Besetzung der Universitäten durch die Polizei und die Freilassung aller Gefangenen.
- Zu den aktuellen Protesten in Bangladesch zuerst: „Jugendliche in Bangladesch fordern mehr Sicherheit im Busverkehr: Die Regierung mobilisiert Polizei und die Schlägerbanden der Regierungspartei“ am 08. August 2018 im LabourNet Germany- worin auch die Auseinandersetzung um private Buslinien und die Forderung nach öffentlichem Nahverkehr Thema sind