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Nach Zusagen der Regierung haben die Lehrergewerkschaften in Bangladesch den Hungerstreik beendet – viele der Hungerstreikenden jedoch noch nicht
„Das neue Jahr hat in Bangladeschs Bildungswesen so angefangen, wie das alte endete – mit Arbeitskämpfen. Seit Silvester befinden sich in der Hauptstadt Dhaka, versammelt vor dem zentralen Presseklub, Hunderte Pädagogen im Hungerstreik. Allein 115 Personen waren bis letzten Donnerstag auch wegen der verweigerten Nahrungsaufnahme als erkrankt registriert. Bei den derzeit Streikenden handelt es sich um Lehrer an zwar staatlich anerkannten, aber von nichtstaatlichen Trägern betriebenen Schulen. Sie fordern von der Regierung eine Aufnahme in das staatliche Gehaltssystem »Monthly Pay Order« (MPO). Die Regierung hatte die Zulassung aus Geldnot gestoppt, und die Schulträger können es sich nicht leisten, die Personalkosten zu tragen. Betroffen sind laut der bangladeschischen Tageszeitung The Daily Star etwa 80.000 Männer und Frauen, die landesweit an 5.242 Schulen unterrichten. Sie erhielten teilweise schon seit Jahrzehnten kein reguläres Gehalt, sondern nur geringfügigste Lohnzahlungen, die nicht einmal ansatzweise zum Überleben ausreichen. Viele seien deshalb gezwungen, einem branchenfremden Zweitjob nachzugehen oder sich über privaten Förderunterricht etwas dazuzuverdienen. Dennoch lebten die meisten der Familien in Armut…“ – so beginnt der Beitrag „Lehrer im Hungerstreik“ von Thomas Berger am 09. Januar 2018 in der jungen welt , worin auch Aussagen von Gewerkschaftsfunktionären zitiert werden, die sich kämpferisch geben – vor der ersten Zusage durch die Regierung… Siehe zu den Hungerstreiks zwei weitere aktuelle Beiträge – auch über die Auseinandersetzung von Hungerstreikenden mit ihrer Gewerkschaftsführung – und einen Artikel zur wirtschaftlichen Lage im Land:
- „Bangladeshi teachers end “fast-unto-death““ von Nancy Hanover am 08. Januar 2018 bei wsws ist der Bericht über die Beendigung des Hungerstreiks durch die Gewerkschaften nach den ersten Zusagen der Regierung, ihre Forderungen ernst zu nehmen, vor allem eben die nach Eingliederung in das offizielle System, was ihnen zu mindestens den Bezug des Mindestlohns sichern würde.
- „Teachers at loggerheads as hunger strike ends“ am 25. Dezember 2017 bei der Dhaka Tribune war ein Beitrag über die Beendigung des ersten Hungerstreiks wenige Tage zuvor – ebenfalls aufgrund von Zusagen durch einen Regierungsvertreter. Wobei hier darüber berichtet wird, dass sehr viele der Hungerstreikenden mit diesem Abbruch-Beschluss der Gewerkschaften ausgesprochen unzufrieden gewesen seien, da die gemachten Zusagen von ihnen als eher allegmein und nichtssagend beurteilt wurden. Ein größerer Teil der Aktiven habe sich auch, entgegen der Orientierung ihrer Funktionäre, dazu entschlossen gehabt, den Hungerstreik fort zu führen.
- „Middle class feels the squeeze at rising cost of living“ von Nawaz Farhin und Syed Samiul Basher Anik am 02. Dezember 2017 in der Dhaka Tribune , worin die immer stärkere Teuerung in Bangladesch Thema ist – eine Entwicklung die, so die Autoren, längst nicht mehr nur die ärmsten Schichten der Bevölkerung massiv treffe, sondern eben auch die „Mittelschicht“ – im Beitrag werden die Anstrengungen von Beschäftigten von IT Firmen geschildert, zu recht zu kommen – etwa, indem sie kleinere Wohnungen anmieten, als bisher…