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Rana Plaza drei Jahre: Die Geduld in Bangladesch geht allmählich zur Neige…

Rana Plaza 3 Jahresdemo in Bangladesch - mit Waisenkindern qm 24.4.2016Drei Jahre nach dem Einsturz des Fabrikgebäudes Rana Plaza in Bangladesch haben tausende Hinterbliebene und Aktivisten eine juristische Aufarbeitung der Katastrophe gefordert. “Obwohl schon drei Jahre vergangen sind, wurde noch nicht für Gerechtigkeit gesorgt. “Niemand wurde wegen einer der schlimmsten je von Menschen verursachten Unglücke zur Rechenschaft gezogen”, sagte der Gewerkschaftschef Abul Hossain, der die Kundgebung am Sonntag anführte“ – aus dem Bericht „Tausende Menschen fordern drei Jahre nach Rana-Plaza-Unglück Gerechtigkeit“ am 24. April 2016 bei den CSR-News externer Link, worin es zum juristischen Stand der Dinge heißt: „Der Fabrikkomplex von Rana Plaza war am 24. April 2013 unter dem Gewicht mehrerer illegal aufgestockter Etagen eingestürzt. Mehrere westliche Firmen hatten dort Ware produzieren lassen. 41 mutmaßliche Verantwortliche wurden wegen Mordes angeklagt, unter ihnen der Eigentümer des Gebäudes, Sohel Rana. Bislang wurde aber niemand verurteilt“. Siehe dazu auch weitere aktuelle Beiträge:

  • „Upcoming Demonstrations“ auf der Kampagnenseite H&M_Broken Promises externer Link ist eine Grundinformation über geplante Protestdemonstrationen in zahlreichen Ländern am 3. Mai 2016 – auch in der BRD gibt es welche – mit vielen guten Argumenten, beispielsweise: Trotz aller Versprechungen haben auch drei Jahre nach Rana Plaza noch immer 55% aller Zulieferfirmen von H&M keinen Notausgang…
  • „Der Textilsektor Bangladeschs – drei Jahre nach Rana Plaza“ von Uwe Kekeritz und Jakob Kießling am 15. Februar 2016 bei der Boell – Stiftung externer Link ist eine Bilanz der beschlossenen Reformen nach der Katastrophe – beispielsweise: „Trotz tausender Inspektionen wurden nur in wenigen Fabriken tatsächlich umfängliche Maßnahmen zur Verbesserung der Gebäudesicherheit umgesetzt. Von den 3.425 auditierten Fabriken, wurden nur acht (!) als sicher eingestuft. Eine große Schwierigkeit ergibt sich auch daraus, dass man sich bislang nur einen rudimentären Überblick über den Textilsektor verschaffen konnte. Schätzungen gehen davon aus, dass rund ein Drittel der 7.000 Textilfabriken informell betrieben werden und dementsprechend nicht von den Kontrollen erfasst wurden. Zudem decken sowohl der Accord, als auch die Alliance nur die First Tier, also die direkten Lieferanten ab. Daher ist davon auszugehen, dass nur rund 27 Prozent der Textilfabriken des Landes durch Accord und Alliance überprüft wurden. Konkret heißt das, dass, obwohl im Rahmen der beiden Programme mehr als 90 Millionen Euro investiert wurden, fast drei Millionen Arbeiter/innen nicht von den Maßnahmen profitieren
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=97164
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