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Zahl der Todesfälle steigt: Immer mehr Arbeitsmigranten aus Bangladesch sterben in Golfstaaten. Ursache oftmals Hirnschlag, Herzattacken oder Kreislaufzusammenbrüche

Workers Memorial Day„Acht bis zehn Särge kamen zuletzt täglich am internationalen Flughafen in Dhaka an. So viele bangladeschische Arbeitsmigranten sterben durchschnittlich pro Tag in anderen Ländern. (…) Im vergangenen Jahr waren es 4.552 Menschen, die nur noch so in ihre Heimat zurückkamen – ein neuer Rekordwert und erstmals überhaupt über der Marke von 4.000. Schon die 3.904 und die 3.818 Fälle 2022 beziehungsweise 2021 markierten eine Steigerung gegenüber den Jahren 2019 und 2018 mit jeweils 3.600. Im Jahr 2020 war der Wert deutlich geringer. Denn auf dem Höhepunkt der Coronapandemie hatte die Arbeitsmigration allgemein stark abgenommen. Allein in den zurückliegenden fünf Jahren 2019 bis 2023 starben damit knapp 20.000 Bangladeschis bei ihrem Job im Nahen und Mittleren Osten, darunter auffallend viele junge Leute, die teilweise nicht einmal das 30. Lebensjahr erreicht haben…“ Artikel von Thomas Berger in der jungen Welt vom 4. April 2024 externer Link und mehr daraus:

  • Weiter aus dem Artikel von Thomas Berger in der jungen Welt vom 4. April 2024 externer Link: „… Die zuständige bangladeschische Sozialbehörde Wage Earners’ Welfare Board (WEWB) führt seit 1993 amtliche Statistiken über die Fälle zurückgesandter Toter. Insgesamt fast 52.000 waren es in den drei Jahrzehnten, mehr als 34.000 entfielen auf die letzten zehn Jahre, so The Daily Star. Die Ursachenforschung sei oftmals mangelhaft, wie in einer Studie mehrerer Organisationen aus den Herkunftsländern in Süd- und Südostasien 2022 festgestellt wurde. Zwar gebe es neben Unfällen infolge schlechter Arbeitsbedingungen auch Suizide und sogar Morde. Ein Großteil gehe aber auf Gehirnschlag, Herzattacken oder tödliche Kreislaufzusammenbrüche zurück, heißt es. Die zugespitzten Umstände können auch für Menschen jüngeren Alters fatale Folgen haben, wie Sowmit Chanda Joydip, Migrationsforscher der Brac University, gegenüber der Dhaka Tribune erläuterte. Die Kombination aus überlangen Arbeitstagen von bis zu 18 Stunden, extremer Hitze, mangelnder Hygiene und Druck der Chefs sei nicht selten tödlich, hinzukomme psychologischer Stress infolge der langen Trennung von der Familie. Rashid E. Mahbub, früherer Präsident der Bangladesh Medical Association (BMA), gab im gleichen Text ein paar Lösungsvorschläge zum besten: Migrantische Arbeitskräfte sollten vor der Ausreise doch besser auf die im Destinationsland herrschenden schwierigen Arbeitsverhältnisse hingewiesen werden. Dass arbeiten überhaupt lebensgefährlich sein kann, scheint für so einen demnach kein Problem zu sein.“

Siehe auch (Nicht nur) Asiatische Bauarbeiter in Katar (und anderen Golfstaaten wie Kuwait): Zustände, wie in der deutschen Fleischindustrie – aber mehr Gegenwehr

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=219599
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