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Adani-Mine: Ein neues Kohlebergbau-Projekt in Australien wird von großen Teilen der Bevölkerung abgelehnt. Siemens will es dennoch ausrüsten, was Protest hervorruft
Dossier
Ein neuer Kohle-Tagebau (überwiegend) in Australien, in einer Region, wo bisher noch kein Kohleabbau stattfand, ist ein echtes Großprojekt. Das allerdings in Australien auf massiven Widerstand gestoßen ist: Sowohl sehr viele Menschen, die sich für eine grundlegende Änderung der Klimapolitik einsetzen, lehnen dieses Großprojekt ab, als auch Organisationen der indigenen Bevölkerung Australiens, die es als ein Projekt sehen, das auf ihren Ländereien verwirklicht werden soll – und nicht zuletzt auch in Australien aktive Jugendliche für eine andere Klimapolitik. Die Mine des indischen Adani-Konzerns im Galilee Basin in Queensland würde eine der größten Minen weltweit sein, mache meinen gar, die größte. Für diesen Betrieb wird aber unter anderem auch eine Eisenbahn gebraucht – und diese wiederum braucht eine entsprechende Ausstattung mit Signalen usw. Der öffentliche Widerstand ist so groß, dass zwei der Unternehmen, die für die Ausstattung in Verhandlungen waren, Alstom und Hitachi Rail, sich zurückgezogen haben. Nicht aber – bisher – das dritte beteiligte Unternehmen, namens: Siemens. Weswegen jetzt die Kampagne gegen den Kohleausbau dazu aufruft, bei Siemens gegen diese Haltung zu demonstrieren – um auch dieses Unternehmen dazu zu bringen, „auszusteigen“. Und hofft, für diese Haltung auch Unterstützung in der BRD zu bekommen. Siehe dazu die Webseite der Kampagne, dort auch eine entsprechende Unterschriftenliste, sowie als Beispiel einen (von sehr vielen möglichen) Bericht über eine Demonstration in Brisbane und einen DW-Bericht über Proteste von Ende letzten Jahres (in dem die Rolle von Siemens kein Thema ist…), sowie einen Beitrag, der über die Genehmigung von Regierungsseite berichtet:
- Adani: Verstoß Nr. Fünf! Siemens muss den Adani-Vertrag kündigen! Erneuter Aufruf, Druck auf Siemens auzuüben
Adani zerstört das Buschland, in dem seltene Wildtiere wie der legendäre Koala leben, (…) Trotz des starken Drucks der globalen Gemeinschaft im Jahr 2019 entschied sich Siemens, bei Adani und dem Eisenbahnprojekt zu bleiben. Zu diesem Zeitpunkt erklärte der kürzlich zurückgetretene CEO Joe Kaeser jedoch: „Angesichts der Bedeutung legitimer Umweltbelange haben wir uns das Recht gesichert, vom Vertrag zurückzutreten, wenn unser Kunde gegen die sehr strengen Umweltauflagen verstößt.“ Ein Jahr nach dieser Ankündigung wurden vier neue Verstöße gegen das Commonwealth-Umweltgesetz aufgedeckt, und Siemens unternahm nichts. Sie schrieben sie als „technische Details“ ab und arbeiten weiterhin für Adani und öffnen das gesamte Galiläa-Becken für die neue thermische Kohleförderung.
In den neuesten Nachrichten ist Adani bei Verstoß Nr. Fünf. Dieses Mal hat Adani das Habitat ohne einen Beobachter für Flora und Fauna geräumt. Dies ist keine technische Angelegenheit. Dies ist eine unbestreitbare Verletzung ihrer Umweltverpflichtungen durch Adani. Siemens sagte, dass sie sich der Verletzung nicht bewusst waren, als die Nachricht bekannt wurde, und dass sie „weiterhin alle offiziellen Regierungsmitteilungen überwachen werden, die in Bezug auf das Carmichael-Eisenbahnprojekt herausgegeben wurden“. Es ist Zeit für den neuen CEO Roland Busch, das zu tun, was Joe Kaeser nicht getan hat – sich zu einer echten Klimaführerschaft zu entwickeln und ihren Adani-Vertrag zu kündigen. (…) Siemens – es ist Zeit, Ihr Versprechen zu halten und zu zeigen, dass Sie nicht nur Greenwash und Lügen sind.
Wie können Sie Siemens zur Rechenschaft ziehen? Senden Sie eine E-Mail an den neuen CEO und Präsidenten Roland Busch sowie an andere wichtige Entscheidungsträger. Fordern Sie sie auf, das Versprechen von Siemens einzuhalten, und Adani fallenzulassen.
Was sind die exponierten Verstöße? Räumung des Lebensraums ohne Flora und Fauna unter Verstoß gegen das Commonweatlh-Gesetz. Die vorherigen vier Verstöße, die Siemens ignoriert:1) Illegales Bulldozern kritischer Lebensräume. Vom Commonwealth bestraft.2) Fehler bei der ordnungsgemäßen Umsetzung eines Artenmanagementplans. Vom Commonwealth bestraft.3) Versäumnis, ein Naturschutzgebiet zu sichern, um die Auswirkungen auf das bedrohte Brigalow-Ökosystem auszugleichen.
4) Unerlaubte Rodung von Buschland außerhalb des vorgeschriebenen Bahnstreckenbereichs.
Sie die Zusammenfassung der Forderung auf der Aktionsseite Galilee Blockade : „Adani Breach FIVE. Siemens – Keep your PROMISE: Dump Adani“ mit eingebauter e-mail-Aktion
- Die vielfältigen Proteste gegen Siemens zeigen Wirkung: Blackrock tadelt Siemens‘ Umweltpolitik – mehr bisher nicht
„… Ihre Redezeit wurde vom Aufsichtsratsvorsitzenden und Versammlungsleiter, Jim Hagemann Snabe, zunächst auf 5 Minuten, dann auf 3 Minuten verkürzt. Fondsmanager*innen und Vertreter*innen großer Aktionärsvereinigungen im ersten Block hatten noch eine Redezeit von je 10 Minuten zur Verfügung. So etwas nennt man „Aktionärsdemokratie“ – wie auch das Abstellen des Mikros, wenn von Aktivist*innen Fragen gestellt werden, die nach Meinung des Konzerns nicht in die Hauptversammlung gehören. Siemens-Chef Joe Kaeser musste sich bei einem Großteil der Fragen rechtfertigen, warum er sich letztlich dafür entschieden hatte, seine Unterschrift unter den Vertrag mit dem indischen Kohlekonzern Adani nicht zurückzuziehen. Die Signalanlage für die Eisenbahnlinie, die die Carmichael-Kohlemine im australischen Queensland mit dem Ausfuhrhafen Abbot Point am Great Barrier Reef verbindet, gilt vielen als Symbol dafür, wie ernst es Siemens mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit nimmt. Murrawah Johnson, Dr. Lindsay Simpson und Varsha Yajman hatten die längste Anreise zur Siemens-Hauptversammlung und brauchten viel Geduld, bis sie endlich ans Rednerpult gerufen wurden. Johnson, Abgesandte der indigenen Wangan and Jagalingou, der traditionellen Eigentümer des Landes, das von der Kohlemine zerstört werden soll, stellte fest: „Wir haben nicht für die Adani-Mine gestimmt.“ Kaeser zweifelte die Richtigkeit dieser Aussage an…“ – aus dem Bericht „„Mrs. Simpson, thank you for coming to Germany“ am 05. Februar 2020 beim Dachverband der Kritischen Aktionäre über die Redebeiträge Betroffener, denen die Initiative ihr Rederecht überlassen hatte auf der Siemens-Hauptversammlung. Zu verschiedenen Aktionen und Protesten rund um die Versammlung drei weitere aktuelle Beiträge – darunter auch ein Interview mit einer australischen Aktivistin:- „Bei Siemens brennt der Busch“ von Patrick Guyten am 05. Februar 2020 in der taz online über die Proteste verschiedener Gruppierungen am Zugang der Versammlung: „… Am kalten Morgen liegen sie auf der Brücke zur Olympiahalle und versperren den Weg. Sie sind 25, 30 Leute. Sie haben Isomatten mitgebracht, eine jüngere Frau spielt Gitarre – es ist ein „Die-In-Protest“ der Klimaaktivisten von Extinction Rebellion. Schilder wie „Australien brennt“ oder „Kohleminen stoppen“ werden gezeigt, sodass den vielen Siemens-Aktionären, die zur Hauptversammlung ihres Konzerns wollen, schnell klar wird, um was es den jungen und älteren Leuten geht. Sie müssen zwischen den liegenden Protestierern durch balancieren oder sich an der Seite vorbei quetschen, um zur Halle zu gelangen. Der Technologiekonzern muss seine Hauptversammlung unter besonderen Umständen abhalten. Seit im Januar die Beteiligung von Siemens am höchst umstrittenen Kohlebergbau-Projekt in Australien bekannt wurde, steht die Firma „im Mittelpunkt der Klimadebatte“, wie der Vorstandsvorsitzende Joe Kaeser später in seiner Rede sagen wird. Demonstranten von Fridays for Future, Extinction Rebellion oder Greenpeace sind gekommen, schon am Vorabend war die Fassade und das Dach der Firmenzentrale am Wittelsbacherplatz von Aktivisten besetzt worden, die ein Banner ausgerollt hatten: „Buschbrände beginnen hier.“…“
- „Siemens kämpft um seinen (grünen) Ruf“ am 05. Februar 2020 bei der Deutschen Welle meldet über die Vergeblichkeit menschlichen Strebens: „… Das eine ist das Geschäft mit der Umwelt – das andere sind die Umweltschützer. Es ist eine junge Frau aus Australien, die dem Chef des Weltkonzerns Siemens verbal vor das Schienbein tritt. „Joe Kaeser hat einige falsche Informationen verbreitet“, sagt die 17 Jahre alte Varsha Yajman, die aus Sydney zur Hauptversammlung von Siemens nach München gereist ist. „Lüge“ wirft die Schülerin dem Konzernchef vor – Kaeser meint wohl auch solche Äußerungen, wenn er die Debatten um Siemens‘ Beitrag zu einem Kohleprojekt in Australien genervt „fast grotesk“ nennt, „dass wir durch ein Signaltechnik-Projekt in Australien zur Zielscheibe zahlreicher Umweltaktivisten geworden sind. Etwa 300 Umweltschützer waren es, sie sangen, hüpften, bildeten Menschenketten und zeigten den Aktionären ihre Plakate: „Wir brauchen keine Kohle“ oder „Siemens als Brandbeschleuniger für die Klima-Kriminellen“. Kurzzeitig sei auch der Zugang zum Gebäude behindert gewesen, teilte die Polizei mit. Für den Nachmittag und auch im Inneren der Hauptversammlung waren weitere Proteste angekündigt. Dabei geht es wieder vor allem um die Lieferung einer Zugsignalanlage im Wert von rund 18 Millionen Euro für das Kohlebergwerk des Adani-Konzerns in Australien. Zum Vergleich: Der Siemens-Jahresumsatz liegt bei 87 Milliarden Euro. Es wollte auch nicht mehr recht helfen, dass Kaeser den Umgang mit der Adani-Entscheidung längst als Fehler bezeichnete: „Wären wir noch einmal in der Situation, in der wir frei entscheiden könnten, fiele sie sicher anders aus.“ Umwelt-, soziale Themen und Fragen der guten Unternehmensführung, so Kaeser, spielten auch für große Investoren künftig eine immer größere Rolle. Das müsse sich in der Strategie niederschlagen. Solche Äußerungen nennen die Aktivisten im Saal „Greenwashing“…“
- „„Es gibt wöchentliche Streiks““ am 05. Februar 2020 in der taz online ist ein Interview von Katharina Schipkowski mit der australischen Aktivistin Varsha Yajman, worin diese unter anderem zu Schulstreiks in Australien ausführt: „… Aber es ist beeindruckend, wie unser Anliegen, Siemens von Adani abzuhalten, zu einem internationalen Thema geworden ist. Die Ablehnung gegenüber Adani ist in der australischen Bevölkerung auch außerhalb der Klimabewegung inzwischen weit verbreitet. Speziell in Queensland, wo die Mine gebaut wird, wächst der Widerstand. Bei unserem letzten Streik waren mehr als 350.000 Menschen auf der Straße. Es gibt wöchentliche Streiks vor dem Rathaus in Sydney. Wir legen viel Wert drauf, dass die Bewegung nachhaltig ist. Die Leute sollen nicht auf einen großen Streik hinfiebern und das Thema danach wieder beiseitelegen. Klar erreichen wir auch viele Leute über Social Media, junge Menschen über Instagram, ältere Generationen über Facebook…“
- „Blackrock tadelt Siemens‘ Umweltpolitik“ titelt der Artikel von Christoph Rottwilm vom 06.02.2020 beim Manager Magazin online , in dem es dazu heißt: „… In einem öffentlichen Schreiben übt Blackrock als größter externer Anteilseigner zwar leise, aber dennoch hörbare Kritik am Münchener Dax-Konzern Siemens Börsen-Chart zeigen für dessen Engagement bei einem Kohleprojekt in Australien. Siemens müsse sich künftig gründlicher mit möglichen Risiken auseinandersetzen, die aus derartigen Projekten hervorgehen können, so Blackrock. Dabei gehe es auch um das Risiko-Controlling im Zusammenhang mit der Umwelt, mit sozialen Belangen sowie mit nachhaltiger Unternehmensführung („environmental, social and governance“, oder „ESG“). (…) Auf dem Aktionärstreffen von Siemens allerdings verhielt sich Blackrock im Wesentlichen so, wie man es von dem weltgrößten Anbieter passiv investierender Indexfonds gewöhnt ist: Das Unternehmen hielt sich in der Debatte zurück und nickte eigenen Angaben zufolge alle Vorschläge des Siemens-Managements ab.„
- Siehe auch: Hauptversammlung der Siemens AG am 05.02.2020 und Proteste: Wg. China und Westsahara – Australien sowieso
- Protest gegen Siemens schmutzigen Deal in Australien auf der Jahreshauptversammlung: Auch gegen die verlogenen Behauptungen über Zustimmung Betroffener
„Der Wangan and Jagalingou Council aus Australien fordert Siemens auf, den Vertrag mit Adani wegen Verstößen gegen Menschenrechte auszusetzen. In einer Pressemitteilung teilte der Rat mit, die Siemens AG zu einem Treffen aufgefordert zu haben. Sie fordern darin, nachzuweisen, dass Siemens beim Abschluss des Vertrags mit Adani die indigenen Rechte der First Nations gebührend berücksichtigt hat, und den Vertrag mit Adani auszusetzen. Der Wangan and Jagalingou Council zeigt sich besonders besorgt über die Aussage von Siemens-Chef Joe Kaeser, der in seiner Begründung zum Festhalten an dem Vertrag mit Adani schriftlich mittgeteilt hatte, dass die geplante Kohlemine von den indigenen Wangan und Jagalingou genehmigt worden sei. „Unsere Sprecher, Adrian Burragubba und Murrawah Johnson, haben den CEO und den Vorstand von Siemens schriftlich um ein Treffen gebeten, um auf unsere anhaltende Ablehnung der Adani-Mine aufmerksam zu machen und um zu zeigen, dass es keine freie, vorherige und informierte Zustimmung (FPIC) für das Projekt gibt. Das heißt, es gibt keine W&J-‚Genehmigung‘, die mit unseren Rechten nach internationalem Recht oder in Übereinstimmung mit unseren eigenen Gesetzen und Bräuchen steht“, stellt der Wangan and Jagalingou Council in seiner Pressemitteilung klar. „Es ist unbestreitbar, dass die von Adani gehaltenen Pachtverträge für den Bergbau von der Regierung des Bundesstaates Queensland ohne Zustimmung, Vereinbarung oder Autorität der W&J-Bevölkerung gewährt wurden, was einen klaren Verstoß gegen unsere FPIC-Rechte darstellt.“ Die W&J-Sprecherin Murrawah Johnson wird auf der Siemens-Hauptversammlung am 5. Februar sprechen und ihre Kritik und Forderung dem Vorstand, Aufsichtsrat und den Aktionär*innen direkt mitteilen…“ – aus der Pressemitteilung „Siemens: Wangan and Jagalingou fordern, Vertrag mit Adani wegen Menschenrechtsverletzungen auszusetzen“ des Dachverbandes der Kritischen Aktionäre vom 03. Februar 2020 , in der auch noch darauf hingewiesen wird, dass der Verband noch nie so viele Stimmrechts-Übertragungen erhalten habe, wie dieses Mal… Siehe dazu auch einen Bericht über weitere Protestaktionen aus Anlass der Aktionärsversammlung:-
- „Donner statt Gloria“ von Patrick Guyton am 04. Februar 2020 in der taz online berichtet über die weiteren Proteste unter anderem: „… Wie kannst du es wagen, Joe? Die Frage richtet sich an den Siemens-Vorstandsvorsitzenden Joe Kaeser, der wegen des Kohlebergbau-Geschäfts in Australien zum Hauptgegner von Klimaaktivisten geworden ist. Fridays for Future und andere Gruppen rufen ab 8 Uhr morgens zur Demo auf dem Coubertin-Platz vor der Olympiahalle auf. Geplant sei eine Menschenkette, „um den Start der Versammlung zu begleiten“, heißt es in einer Mitteilung. Die vielen Aktionäre, die da durch müssen, werden Proteste und manch unangenehme Fragen zu hören bekommen. Um 14 Uhr soll es am selben Platz einen „Streik“ der Münchner Fridays-Ortsgruppe geben. Die Initiative hat eigens Aktivisten und Betroffene aus Australien eingeladen und mit ihnen schon am Dienstag eine Pressekonferenz und eine Podiumsdiskussion abgehalten. Darunter sind die 17-jährige australische Klimaaktivistin Varsha Yajman und Lindsay Simpson, die sich als Journalistin eingehend mit dem Adani-Konzern beschäftigt, der das Kohlebergbau-Projekt betreibt. Schon seit Wochen demonstrieren Aktivisten weltweit an verschiedenen Siemens-Standorten gegen die Beteiligung des Technologiekonzerns an diesem Projekt. (…) Auch in der Olympiahalle werden der Boss und seine Vorstandskollegen (sechs Männer, eine Frau) auf viel Kritik stoßen. Unter anderem ist ein Redebeitrag der Fridays-Vertreterin Helena Marschall vorgesehen. Es gibt acht Anträge von Aktionären und Aktionärsvertretern, Vorstand sowie Aufsichtsrat nicht zu entlasten und den Gremien das Misstrauen auszusprechen...“
- Siehe auch: Hauptversammlung der Siemens AG am 05.02.2020 und Proteste: Wg. China und Westsahara – Australien sowieso
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- Neue Proteste gegen Siemens schmutziges australisches Geschäft
„Die Aktionsgruppe #BlockSiemens kündigt an, am kommenden Freitagmorgen erneut die Hamburger Siemenszentrale zu blockieren. Damit fordern sie das Unternehmen dazu auf, sich vom Kohleminenprojekt des Adani-Konzerns in Australien zurückzuziehen. Bereits am 17. Januar hatten etwa 200 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren für über zwei Stunden den Konzerneingang und die Zufahrtsstraße am Berliner Tor blockiert. „Siemens muss den Deal mit Adani absagen! Wir akzeptieren nicht, dass der Konzern unsere Zukunft für seinen Profit verkauft. Wir geben nicht auf!“, sagt Jan Niemand (17). Franka Maak (15): „Nur drei Konzerne können die Technologie fürs Adani-Projekt bereitstellen. Die anderen beiden haben ihre Beteiligung schon abgesagt. Siemens hat es also in der Hand, ob die größte Kohlemine in der Geschichte Australiens gebaut wird. Damit steht und fällt das 1,5 Grad-Ziel von Paris.“ „Wir haben bundesweite Mahnwachen, Kundgebungen, Demonstrationen und Streiks organisiert, eine Petition eingereicht und uns sogar mit Siemens getroffen, aber unsere Forderungen bleiben unbeantwortet. Weil das nicht reicht, blockieren wir jetzt“, so Jannick Schmitt (14)...“ – aus der Meldung „Jugendliche kündigen Blockade der Hamburger Siemenszentrale an“ am 29. Januar 2020 bei scharf links dokumentiert, worin für die Teilnahme an der Aktion „Rückzug aus Kohleminenprojekt mit Adani-Konzern in Australien“ am Freitag, 31. Januar 2020, um 6:45 Uhr am Berliner Tor in Hamburg mobilisiert wird. Siehe dazu auch einen Aufruf der Kritischen Aktionäre zur Versammlung der Siemens-Aktionäre in der der „Adani-Deal“ auch in Zusammenhang mit anderen Profit-Projekten des Konzerns gestellt wird:- „Siemens: Stop Adani!“ in der Ausgabe Januar 2020 des Newsletters der Kritischen Aktionäre unterstreicht im Vorfeld der Jahreshauptversammlung am 05. Februar 2020 einleitend: „… Signaltechnik für Eisenbahnen ist eigentlich kein besonders spektakuläres Thema. Dem Chef von Siemens ist es gelungen, es dazu zu machen. Ausgerechnet die Bahnlinie zwischen einem der größten Kohlevorkommen der Welt im australischen Bundesstaat Queensland, das der indische Konzern Adani ausbeuten will, und dem Ausfuhrhafen Abbot Point möchte der Münchner Konzern, der sich selber gern als Nachhaltigkeitsvorreiter bezeichnet, mit Technik made in Germany ausrüsten. Vertragstreue ist Herrn Kaeser wichtiger als das Pariser Klimaschutzabkommen. Wollte der Siemens-Boss mit dem Angebot an Luisa Neubauer, einen Aufsichtsratsposten zu übernehmen, die Klimaschutzbewegung Fridays for Future gnädig stimmen? Mit diesem Versuch ist Kaeser gescheitert. Doch Vorsicht: Das ganze riecht nach einem Manöver, um von vielen anderen klima- und umweltschädlichen Projekten abzulenken, die Siemens viel wichtiger sind. Der Konzern baut weltweit an Großstaudämmen mit und ermöglicht die Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern und die Öl- und Gasförderung. Damit trägt Siemens dazu bei, dass die gesamte Energiebranche weiter auf klimaschädliche Technologien setzt, anstatt stärker in erneuerbare Energien zu investieren. Das werden wir auf der Siemens-Hauptversammlung ansprechen. Am Ende könnte die „Stop-Adani!“-Kampagne zu einem der größten Desaster in der Firmengeschichte von Siemens werden…“
- Nach Siemens Entscheidung für den Profit um jeden Preis: Verstärkte Proteste – und für Siemens Image-Verlust?
„… Kleine Änderung im bekanntesten „Fridays-for-Future“- Text: „Wir sind hier, wir sind laut“, schallt es am Montagabend wie von den Demos gewohnt, aber dann neu: „Weil Siemens unsere Zukunft klaut.“ Klarer Fall: Die Protestaktion am unüblichen Wochentag hat diesmal einen Hauptadressaten: Siemens-Boss Joe Kaeser. Am Wochenende hatte er die Entscheidung bekanntgegeben, trotz weltweiter Proteste nicht aus dem umstrittenen Bauprojekt eines riesigen Kohlebergwerks im von Waldbränden verheerten Australien auszusteigen. Nun, diese Haltung wird in Frankfurt deutlich, soll er die Quittung dafür bekommen. „Für 0,2 Prozent des Jahresumsatzes macht Siemens unsere Zukunft kaputt“, ruft Helena Marschall den mehreren Hundert Demonstrierenden zu und erntet großen Applaus. „Aber wir lassen uns nicht unterkriegen!“ In kürzester Zeit hat die Jugendklimabewegung ihre Kampagne gegen die Siemens-Entscheidung auf die Beine gebracht. Die Idee zur Spontandemo am Zoo sei „nachts um drei“ aufgekommen; keine 14 Stunden später steht eine bunte Gemeinschaft auf der Straße, trommelt Rhythmen und feiert ihre eigene Tatkraft. Auch auf dem Luisenplatz in Darmstadt versammelten sich am Montagabend laut Mitinitiator Silas Bug rund hundert Demonstranten zur Spontankundgebung…“ aus dem Bericht „„Fridays for Future“ in Frankfurt protestieren gegen Siemens“ von Thomas Stillbauer am 14. Januar 2020 in der FR online über die erste Montagsdemonstration der FFF in Frankfurt. Siehe zu den Protesten als Reaktion auf die Entscheidung bei Siemens und zu Kräften, die diese Entscheidung unterstützen und warum, vier weitere aktuelle Beiträge:- „Klimawandel: Siemens ignoriert Proteste“ von Wolfgang Pomrehn am 14. Januar 2020 bei telepolis zu Siemens-Vorgehen und der medialen Hilfestellung dazu: „… Am späten Sonntagnachmittag verkündet Joe Kaeser dann auf Twitter : „We need to fulfillour contractual obligation.“ Wir müssen den Vertrag erfüllen. Das ist eine billige Ausrede. Natürlich kann der Konzern aussteigen und Vertragsstrafe zahlen. Doch die möchte Kaeser seinen Aktionären nicht zu muten. Deren monetäres Interesse wiegt für ihn schwerer, als jenes der jungen und künftigerer Generationen, die Pariser Klimaverträge einzuhalten und die globale Erwärmung auf „deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau“, nach Möglichkeit bei 1,5 Grad, zu begrenzen. Das Handelsblatt findet, das Kaeser das Bestmögliche aus der Lage gemacht habe . Indem er Neubauer einen Aufsichtsratsposten anbot, habe er den Schülern gezeigt, dass er sie ernst nimmt. Der Spiegel bezeichnet ihn dagegen als „Maulhelden“ und kommt damit der Sichtweise der Schüler sicherlich näher. Diese kündigten am Sonntagabend in mindestens elf Städten – darunter Aachen, Kiel, Erlangen, Freiburg, Hamburg und Kempten – spontane Proteste für den heutigen Montag an. Natürlich musste der autoritätshörige Teil der Presse, der sich offensichtlich nicht vorstellen kann, dass und wie Selbstorganisation funktioniert, diese Proteste sogleich sozusagen Luisa Neubauer unterschieben. Tatsächlich haben sich aber in den einzelnen Städten die Aktiven spontan verständigt. (Der Merkur entblödete sich nicht, Neubauer in einer Überschrift zu unterstellen, sie würde gegen Siemens „wüten“. Wundert sich da eigentlich noch jemand, dass die Presse kaum noch Leser unter den jungen Menschen findet?) Siemens Botschaft an die Schüler lässt derweil an Eindeutigkeit nichts zu wünschen übrig: „Wir haben mit euch geredet, aber machen unbeirrt weiter wie geplant.“…“
- „Klimaaktivisten forcieren Protest gegen Siemens“ am 13. Januar 2020 bei der Deutschen Welle meldet über die Proteste am Montag – und über unternehmerische Reaktionen darauf – unter anderem: „… Im Fokus des heutigen Protestes sind dabei dieses mal nicht nur die Konzernzentrale in München, sondern unter anderem auch die Großstädte Dortmund, Freiburg, Berlin, Düsseldorf, Hannover Frankfurt, Hamburg und Köln. Siemens hatte bekanntgeben, trotz Protesten an einem umstrittenen Kohlebergbauprojekt in Australien festzuhalten. Die Münchener liefern dort die Technik für die Zugsignalanlage des indischen Bergwerkbetreibers Adani. (…) Neubauers Mitstreiter Nick Heubeck erklärte, das Bekenntnis zu dem Auftrag für die Kohlemine mache die Bestrebungen von Kaeser, den Siemens-Konzern zukunftsgerichtet wirken zu lassen, vollständig zunichte. „Siemens muss sich bewusst sein, und das soll auch ein Zeichen an die anderen Unternehmen in Deutschland sein, dass man eben nicht öffentlich zu Klimaschutz stehen kann und dann trotzdem Entscheidungen treffen kann, die nicht in dieses Jahrhundert passen.“ Fridays for Future werde „hierzu auch auf der Aktionärsversammlung von Siemens Anfang Februar sprechen“. (…) Unterstützung erhält Siemens von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Dort wird Kaesers Entscheidung als zwingend bezeichnet: „Nachdem der Auftrag unterschrieben wurde, muss sich der Konzern daran halten und vertragstreu bleiben“, sagte Vizepräsidentin Daniela Bergdolt der „Rheinischen Post“. Der Konzern hätte allerdings bei der Vetragsunterzeichnung „schon eine kritischere Haltung zu den Umweltfragen haben können“…“
- „Nur die Kohle zählt“ von Ralf Wurzbacher am 14. Januar 2020 in der jungen welt zur Siemensschen Imagepflege unter anderem: „… Daraus wird nichts, denn am Ende zählt im Kapitalismus eben nur die Kohle. Die indische Adani Group ist drauf und dran, im Nordosten von Down Under eines der größten Bergwerke der Welt aus dem Boden zu stampfen. Aus fünf Untertageminen und sechs Tagebaustätten sollen jährlich bis zu 60 Millionen Tonnen »schwarzes Gold« gefördert werden. Umweltschützer kämpfen seit Jahren gegen das Irrsinnsvorhaben, das dem seit Wochen in Flammen stehenden fünften Kontinent klimapolitisch den Rest geben könnte. Experten rechnen mit einem jährlichen CO2-Ausstoß von vier Milliarden Tonnen, was dem Fünffachen der deutschen Emissionen entsprechen würde. Die Kritik richtet sich zudem gegen den gigantischen Verbrauch von Wasser, die großflächige Zerstörung von Lebensraum sowie den Transport der Rohstoffe über das akut bedrohte Great-Barrier-Korallenriff. Man freue sich auf die Zusammenarbeit, zitierte am Montag dpa eine Adani-Sprecherin. »Wir lassen uns nicht einschüchtern oder davon abhalten, unsere Versprechen einzulösen.« Zuvor sollen bereits zwei für das Geschäft in Frage kommende Firmen eine Mitwirkung verweigert haben, womit Siemens eine Schlüsselrolle bei dessen Realisierung innehat. Bei seinem Gespräch mit Neubauer hatte Käser noch bekundet, dass man künftig früher erkennen müsse, wenn sich der Konzern an kritischen Projekten beteilige. Außerdem versprach er, ein »wirksames Nachhaltigkeitsgremium« zu schaffen, um Umweltfragen in Zukunft besser zu managen…“
- „Kaeser verarscht Neubauer“ von Ingo Arzt am 13. Januar 2020 in der taz online weist außerdem noch darauf hin: „… Aus Sicht von Siemens macht das alles sehr viel Sinn. Kaeser hat Neubauers Renommee als Klimaschützerin schlichtweg instrumentalisiert. Für ein Signal an Investor*innen und Auftragnehmer*innen. Die Rage des klimabewegten Teils der deutschen Öffentlichkeit nimmt er in Kauf. Weil er Siemens egal ist. Ein paar Konsument*innen mögen vielleicht denken: Dann kaufe ich den nächsten Herd, den nächsten Staubsauger, den nächsten Kühlschrank aus Strafe eben nicht von Siemens. Aber damit strafen sie nur das Stuttgarter Unternehmen Bosch. Das verwendet den Markennamen Siemens für Konsumgüter, Kaeser hat damit nichts mehr zu tun. Den Leuchtmittelhersteller Osram hat Siemens auch längst verkauft. Kaeser muss also keine sinkenden Umsätze aufgrund von Boykottaufrufen fürchten. Im Gegenteil, Siemens verkauft Software für Gebäude oder Fabrikautomatisierung, Schienenfahrzeuge, Kraftwerke, Windräder und liefert vor allem die Infrastruktur für Öl- und Gasfirmen. Nicht eben Dinge, die man als Privatkonsument*in kauft. Das Kraftwerksgeschäft soll zudem ausgegliedert werden und im Herbst an die Börse. Siemens wird weiter Anteile daran halten und kann deshalb vor allem eines nicht brauchen: Aufträge aus der Öl- und Gasindustrie verlieren, weil Geschäftspartner weltweit das Signal erhalten, der Konzern werde wegen ein paar wütender Schüler*innen vertragsbrüchig. Der Imageschaden bei potenziellen Kund*innen aus der fossilen Industrie ist für Siemens viel teurer als der Imageschaden daheim. Der kostet vorerst überhaupt nichts…“
- Die Proteste in vielen bundesdeutschen Städten gegen den Siemens-Deal beim Adani-Projekt – finden auch in der australischen Protestbewegung Echo. Und den Aufruf, weiter zu machen… Kein Echo finden sie bei Siemens – der Deal soll durchgezogen werden
Auf verschiedenen Webseiten der „Stop Adani“-Kampagne in Australien wird dokumentiert, dass in der BRD am Freitag breite Proteste vor Siemens-Einrichtungen stattgefunden haben – und dazu aufgerufen, diese fortzusetzen, da die Entscheidung von Siemens wohl sehr zeitnah, vermutlich sogar am Montag, 13. Januar 2020 fallen soll. Die ohnehin sehr massive Kampagne gegen das Kohlebergwerk-Megaprojekt hat naheliegenderweise durch die aktuelle Brandkatastrophe zusätzlich weitere Unterstützung gefunden. Auch in verschiedenen australischen Medien wurde über die Proteste in der BRD berichtet. In der Meldung „57,000 Germans and counting want Siemens to rule out Adani and protect the climate!“ am 11. Januar 2020 bei Stop Adani (Fratzebuch!) wird sowohl auf einen solchen Medienbericht verwiesen, als auch dazu aufgerufen, weiterhin die von der Meldung aus erreichbare Petition zu unterzeichnen, sowie weitere Vorschläge für aktuelle Aktivitäten an diesem Wochenende und Montag gemacht. Siehe dazu auch einen australischen und zwei hiesige Berichte über die Freitagsproteste bei Siemens in der BRD und die Erklärung des Siemensbosses vom Sonntag:- „We evaluated all options and concluded: We need to fulfil our contractual obligations“ am 12. Januar 2020 im Twitter-Kanal von Joe Kaeser – worin der Oberboss die diversen Mitteilungen des Unternehmens zusammen fasst – das Geschäft wird gemacht. Wegen der „Vertragstreue“ – ohne zu erwähnen, dass zahlreiche andere Unternehmen von demselben Geschäft Abstand genommen haben. Siehe dazu ebenfalls bei Twitter: #KaeserFuelsFires
- „57,000 Germans want Siemens to quit Adani mine over climate“ von Christof Rührmaier am 11. Januar 2020 im Sydney Morning Herald online ist einer der Berichte in australischen Mainstream-Medien über die Proteste in der BRD – hier mit Schwerpunkt auf die Übergabe von 57.000 Unterschriften unter die BRD-Petition
- „Schulstreiks: Siemens unter Beschuss“ von Wolfgang Pomrehn am 11. Januar 2020 bei telepolis berichtet unter anderem: „… Insgesamt gingen in Deutschland in 43 Städten von Greifswald bis Konstanz, von Aachen bis Dresden Schüler zum wöchentlichen Klimastreik auf die Straße. Die Schüler und andere kritisieren den Technologie-Konzern angesichts der massiven Wald- und Buschbrände in Australien für seine Beteiligung an einer neuen Kohlmine, die der indische Konzern Adani down under erschließen will. Bis zu 60 Millionen Tonnen Kohle sollen dort jährlich gefördert werden, womit dies einer der größten Kohletagebaue der Welt würde. Siemens hat einen Auftrag angenommen, die für den neuen Tagebau geplante Kohlebahn mit einer Signalanlage auszustatten. Der Auftrag ist mit 20 Millionen Euro, von denen das Handelsblatt berichtet, relativ klein, hat aber bereits für einen gewaltigen Imageschaden gesorgt. Siemens Chef Josef Kaeser traf sich am Freitagvormittag mit zwei Fridays-for-Future-Sprechern – Luisa Neubauer und Nick Heubeck –, um über Siemens Pläne zu sprechen. Im Vorfeld hatte es geheißen, dass der Siemens-Vorstand schon am Donnerstag eine Entscheidung treffen würde, doch dazu war man offensichtlich nicht in der Lage. Daher hatte Kaeser den beiden jungen Aktivisten nicht viel mehr als einen PR-Gag zu bieten, indem er Neubauer einen Aufsichtsratsposten anbot. Die Entscheidung über den australischen Auftrag soll in den nächsten Tagen fallen…“
- „Frankfurt: Flammender Appell der „Fridays for Future““ von Paula Denker am 10. Januar 2020 in der FR online berichtet von der Aktion in Frankfurt: „… „Australien fackelt gerade der Hintern ab“ ruft es zur Begrüßung aus dem Megafon. Laute Zurufe von den mehr als hundert Anwesenden. Nach Angaben von FFF ist bei den andauernden Waldbränden bereits eine Fläche, größer als Bayern und Baden-Württemberg zusammen, zerstört worden. „Wir werfen der australischen Regierung vor, dass sie trotz der verheerenden Brände ein großes Kohleprojekt fördern will“, sagt Angelina Fiehl, die sich als Organisatorin bei FFF engagiert. Ein besonders strittiges Thema ist für die Demonstrierenden vor allem die mögliche Beteiligung des deutschen Unternehmens Siemens. Das indische Unternehmen Adani will mit Hilfe einer 200 Kilometer langen Eisenbahnstrecke mehrere Millionen Tonnen Kohle durch das Land transportieren. Siemens hat den Auftrag erhalten, diese Strecke mit Signaltechnik ausstatten. „Siemens darf sich nicht an dem Projekt beteiligen. Das würde die Situation der Menschen und Tiere dort weiter verschlimmern“, sagt Fiehl. Vertreterinnen und Vertreter von „Scientists For Future“ stimmen der Forderung zu. „Es ist nicht vertretbar weiterhin massiv Kohle zu fördern. Wenn Siemens dies unterstützt, dann widerspricht es dem, was die Wissenschaft dringend fordert. Nämlich den Ausstieg aus der Kohle“, sagt die Geoökologin Julia Krohmer. Auch viele Seniorinnen und Senioren beteiligen sich an diesem Freitag an der Demonstration. So auch Gudrun Idekeit-Stein. Für sie sei FFF ein großer Hoffnungsschimmer, sagt sie. Schon bei den 68er-Protesten sei sie dabei gewesen. „Wir Alten halten die Fahnen hoch.“ Das Vorhaben von Siemens finde sie unmöglich. „Der reine Profitgedanke, ohne an Menschen, Tiere und die Natur zu denken, geht so nicht weiter“, sagt die 77-Jährige…“
- #StopAdani! Proteste gegen Siemens-Beteiligung am neuen Kohlebergwerk in Australien jetzt auch in der BRD
„… Am Freitag wollen Schüler*innen von Fridays for Future an mindestens 20 Orten in Deutschland gegen Siemens demonstrieren. Während in Australien längst die Buschfeuer wüteten, hat der Konzern im Dezember eingeräumt, sich am Bau der umstrittenen Adani-Carmichael-Kohlemine im australischen Bundesstaat Queensland zu beteiligen. Siemens hat einen Vertrag über die Lieferung von Signaltechnik für die Eisenbahntrasse, auf der die Kohle abtransportiert werden soll. „Siemens rühmt sich damit, bis 2030 klimaneutral werden zu wollen, und unterstützt im selben Atemzug den Bau einer Kohlemine, deren Betrieb die Einhaltung der Klimaziele quasi unmöglich machen würde“, schrieb Fridays for Future in einer Mitteilung. Adani soll eines der größten Kohlebergwerke der Welt werden und aus fünf Untertageminen sowie sechs Tagebaustätten jährlich bis zu 60 Millionen Tonnen Kohle fördern. Der Transport des Brennstoffes bedroht auch das berühmte Great Barrier Reef. Das Magazin Rolling Stone nannte die Mine das „verrückteste Energieprojekt der Welt“…“ – aus dem Beitrag „Fridays gegen Siemens“ von Ingo Arzt am 07. Januar 2020 in der taz online – worin auch noch die bisherige Nichtreaktion von Siemens Thema ist. Siehe dazu auch einen Beitrag zweier Fridays for Future AktivistInnen zu dieser Protestaktion gegen Siemens und den Link zur deutschsprachigen Petition, mit der Siemens aufgefordert wird, von einer Beteiligung an diesem Projekt schleunigst Abstand zu nehmen:- „Australien brennt. Siemens muss zur Vernunft kommen“ von Luisa Neubauer und Nick Heubeck am 07. Januar 2020 in der Welt online ist ein Gastbeitrag der AktivistInnen, worin sie unter anderem unterstreichen: „… Es ist kein Zufall, dass Australien seit Monaten in diesem Ausmaß brennt. Diese Feuer sind nur durch die nie zuvor dagewesenen Extremwetterbedingungen möglich, die nachweislich auf die Klimakrise zurückzuführen sind. Ja, die globale Erhitzung entfacht keine Feuer. Aber sie trocknet ökologische Umwelten in so beispiellosem Umfang aus, dass sie die Bedingungen für Brände, wie sie gerade in Australien zu sehen sind, schafft. Vom Weltklimarat wird dieser Zusammenhang mit 99-prozentiger Sicherheit bestätigt. (…) Weil die Absurdität dieses Vorhabens schwer zu ignorieren ist, haben während der mehr als zehnjährigen Proteste dagegen bereits 60 Unternehmen die Zusammenarbeit mit dem Minenbetreiber Adani ausgeschlossen. Zu groß das finanzielle Risiko, zu groß der Schaden für die Reputation. Ein Unternehmen, das diesen Schritt noch nicht gegangen ist, ist ausgerechnet Siemens. Der gleiche deutsche Konzern, der öffentlich keine Gelegenheit auslässt, sich zu seiner unternehmerischen Verantwortung zu bekennen und der verspricht, bis 2030 klimaneutral zu sein, plant, für die Mine in Australien die Signalanlage für die Gleise zum Abtransport nach Indien bereitzustellen. Auf der suche nach „sanity“, nach Vernunft, fordern wir Siemens und den Vorsitzenden Joe Kaeser auf, den Auftrag in Höhe von etwa 20 Millionen Euro abzulehnen. Am kommenden Freitag sind von Fridays for Future vor Siemens-Büros im ganzen Land Streiks geplant; die dazugehörige Petition auf change.org wurde innerhalb eines Tages mehr als zehntausend Mal gezeichnet...“
- „Stoppt die Siemens-Beteiligung am australischen Mega-Kohleprojekt!“ seit dem 05. Januar 2020 bei change.org ist die seitdem bereits über 45.000 mal unterschriebene deutsche Fassung der Petition für den „Siemens-Ausstieg“ aus dem Adani-Projekt (auf die ursprüngliche englische Fassung hatten wir bereits früher in diesem Dossier hingewiesen und zu ihrer Unterzeichnung aufgerufen, was wir hiermit für die deutsche Fassung wiederholen) – darin heißt es unter anderem: „… Seit über einem Jahrzehnt kämpfen Umweltschützer*innen und indigene Völker in Australien unter dem Motto #StopAdani gegen den geplanten Bau der sogenannten ‘Carmichael Mine’. Der Plan: Das Unternehmen Adani möchte dort auf teilweise geschützten und heiligen Flächen eines der größten Kohleminenprojekte der Welt verwirklichen. Die Kohle soll dann mit 500 Kohletankern pro Jahr bis 2080 durch das Great Barrier Reef nach Indien verschifft werden (4). Dort soll sie dann verbrannt werden und Strom nach Bangladesch liefern. Über 60 große Unternehmen haben bereits reagiert und eine Zusammenarbeit mit dem Minenbetreiber Adani ausgeschlossen (5). Doch nicht so Siemens – das deutsche Unternehmen plant noch immer, Bahninfrastruktur für die Kohlemine bereitzustellen. Das dürfen wir nicht zulassen! Schon wenige Tage nach dem Start dieser Petition will sich Siemens noch einmal endgültig beraten, ob sich das Projekt für sie trotz des öffentlichen Drucks lohnt. Deswegen müssen wir so schnell wie möglich sagen: Siemens und Joe Kaeser, #StopAdani!...“
- Anti-Kohlemine-Aktivisten protestieren an der Siemens-Zentrale in Melbourne: Festgenommen
„Heute Nachmittag hat Daniel an das Fenster in der Lobby der Siemens-Zentrale in Melbourne geklebt, um auf die bevorstehende Unterzeichnung des Vertrags zur Lieferung der Schieneninfrastruktur für die katastrophale Adani-Kohlemine aufmerksam zu machen“ – so der Begleittext zu dem kurzen Video „Dan wurde verhaftet“ von Extinction Rebellion Australia am 10. Dezember 2019 bei You Tube eingestellt über eine der fortgesetzten Protestaktion gegen die entscheidende Siemens-Beteiligung am „Projekt Adani-Mine“, das von so vielen Menschen abgelehnt wird… - „Join the movement to #StopAdani and move Australia beyond coal!“ ist die Kampagnenseite gegen dieses Projekt, die von einem Bündnis zahlreicher Organisationen durchgeführt wird.
- „Siemens: Don’t help Adani fuel the climate crisis“ ist der Aufruf zur Unterzeichnung eines Protestes, mit dem Siemens aufgefordert wird, sich, wie zahlreiche andere Unternehmen zuvor, aus dem Deal für die Adani-Mine zurückzuziehen. Der ganze Aufruf geht von der Einschätzung aus, dass Siemens das letzte verbliebene Unternehmen ist, das die nötige Ausrüstung liefern kann – und dass dieser Rückzug dementsprechend auch eine Ende des Gesamtprojektes bedeuten würde. Und dies ist eine Entscheidung, die Siemens in diesen Tagen treffen will, weswegen bei der Unterstützung des Protestes Eile geboten ist…
- „Australische Mega-Kohlemine kann starten“ von Jörg Staude am 14. Juni 2019 beim Klima Reporter berichtete unter anderem zur endgültigen Genehmigung des Projekts: „… 24 Stunden vor Fristablauf hat der Investor Adani der Regierung des australischen Bundesstaates Queensland einen neuen Grundwasser-Managementplan für sein gigantisches Kohleprojekt Carmichael vorgelegt. Der Vorschlag wurde am gestrigen Donnerstag gebilligt. Damit nimmt Adani – ein Konglomerat im Besitz des indischen Milliardärs Gautam Adani – die letzte Hürde, um nach jahrelanger Lobbyarbeit mit dem Aufschluss der „Carmichael coalmine“ im Nordosten des Landes zu beginnen. Das seit 2014 verfolgte Projekt könnte sich künftig zur größten Steinkohleförderung der Welt entwickeln. Der fossile Brennstoff soll sowohl über als auch unter Tage abgebaut werden. (…) Gegen das umwelt- wie klimapolitisch verheerende Projekt gibt es in Australien seit Jahren erheblichen Widerstand. Die Stop Adani Alliance hat vorgerechnet, dass die Kohle aus der Mega-Mine bei vollem Ausbau jedes Jahr viermal so viel CO2-Emissionen verursachen würde wie Australien selbst. Greenpeace Australien kritisiert nun die Regierung von Queensland dafür, dass sie die Wassergenehmigung erteilt hat – trotz einer vernichtenden Einschätzung führender australischer Wasserexperten. Das Adani-Projekt könne dazu führen, dass die vorhandenen Quellen nicht mehr dauerhaft Wasser liefern und die umliegenden Feuchtgebiete zerstört werden, hatten die Wissenschaftler gewarnt...“
- „Adani protesters pick peak hour in Brisbane to ’stop the city’“ von Anna Hartley am 05. Juli 2019 bei der ABC war einer der vielen Berichte über die zahlreichen Proteste der letzten Monate gegen das Kohleprojekt, von denen viele in der nächsten Großstadt Brisbane stattfanden – und auch verschiedene Überfälle der Polizei überstanden. Hier war es eine Verkehrsblockade während der rush hour…
- „Australier protestieren gegen geplante Mega-Kohlemine“ am 08. Dezember 2018 bei der Deutschen Welle berichtete bereits damals über die Proteste: „… In der Metropole Melbourne versammelten sich mehr als 5000 Demonstranten, um gegen den umstrittenen Bau einer Kohlemine im Nordosten des Landes zu protestieren. Dort will der indische Adani-Konzern eine riesige Kohlemine bauen, die bis zu 15 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr fördern soll. Auch in Brisbane, Sydney und anderen Städten gingen Australier auf die Straße. (…) Sowohl die Bundesregierung in Canberra als auch das Regionalparlament in Brisbane sehen das milliardenschwere Projekt dagegen als Jobmotor für die Region: der Adani-Konzern hat angeblich bis zu 10.000 neue Arbeitsplätze in Aussicht gestellt. Experten bezweifeln diese Zahlen allerdings und rechnen mit maximal 1400 neuen Jobs. Der Adani-Konzern hatte unlängst betont, trotz der Kritik an der Kohlemine festzuhalten. Allerdings soll die Mine nun deutlich kleiner ausfallen als ursprünglich geplant. Statt eines 16,5 Milliarden australische Dollar (10 Milliarden Euro) teuren offenen Tagebaus mit einer Kapazität von bis zu 60 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr soll nun für zwei Milliarden Dollar (1,2 Milliarden Euro) in der sogenannten Carmichael-Region im Bundesstaat Queensland eine Mine für bis zu 15 Millionen Tonnen pro Jahr erschlossen werden. Die Arbeiten könnten innerhalb der nächsten Wochen beginnen. Angeführt wurden die Demonstrationen erneut von Schülerinnen und Schülern, die schon im vergangenen Monat zu Kundgebungen in den großen Städten Australiens aufgerufen hatten…“