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Papua-Neuguinea

Australiens Stellvertreterkrieg (mit Papuas Polizei) gegen Flüchtlinge auf der Insel Manus: Auch wer darüber berichtet, wird festgenommen

Gefängnislager Manus - Insassen protestieren gegen die Verlegung durch australische Behörden am 4.10.2017Nach der Besetzung eines seit Oktober geschlossenen australischen Flüchtlingslagers in Papua-Neuguinea hat sich die Polizei am Donnerstag Zutritt verschafft. Einige der Flüchtlinge, die das Lager in Manus seit drei Wochen besetzen, veröffentlichten in sozialen Netzwerken Fotos und Videos von dem Polizeieinsatz. Der iranische Flüchtling Behrus Buschani schrieb im Kurzmitteilungsdienst Twitter, die Polizei habe im Camp „begonnen, die Unterkünfte und Wassertanks zu zerstören“. Vor dem Lager seien Soldaten. „Wir sind jetzt in erhöhtem Alarmzustand“, schrieb Buschani. „Wir werden angegriffen.“ Das Lager in Manus wird von hunderten Flüchtlingen besetzt“ – so beginnt die afp-Meldung „Polizei dringt in Flüchtlingslager ein“ vom 23. November 2017 externer Link (hier bei der taz), worin auch nochmals die perversen Begründungen der australischen Regierung für ihren Feldzug gegen Flüchtlinge berichtet werden. Die Meldung wurde verfasst, bevor Behrus Buschani festgenommen wurde – was auf massiven Protest etwa der australischen Mediengewerkschaft stieß. Siehe dazu zwei weitere aktuelle Beiträge und die Solidaritätserklärung der MEAA mit dem festgenommenen Journalisten, sowie den Verweis auf die bisherige Berichterstattung im LabourNet Germany:

  • „Jagdszenen in Manus“ am 24. November 2017 in der jungen welt ist eine Meldung externer Link über den Polizeiangriff auf die im Lager verbliebenen protestierenden Flüchtlinge, worin unter anderem berichtet wird: „In Papua-Neuguinea hat die Polizei ein australisches Flüchtlingslager auf der Insel Manus gestürmt, das formell schon vor Tagen geschlossen worden war. Dutzende der rund 400 verbliebenen Bewohner seien in Bussen weggebracht worden, berichteten australische Medien am Donnerstag. Bewohner des Lagers berichteten von gewaltsamen Szenen bei der Stürmung. »Sie zerstören alles«, schrieb der iranische Flüchtling und Journalist Behrus Buschani auf Twitter. »Sie sind sehr aggressiv und stecken all unsere Habseligkeiten in Mülleimer.« Die Schutzsuchenden hatten in dem Lager ohne Essen, Wasser und Strom ausgeharrt, nachdem Australien die Einrichtung zum 31. Oktober geschlossen hatte. Canberra lehnt es ab, Flüchtlinge aufzunehmen, die versuchen, per Boot nach Australien zu gelangen. Das Nachbarland Papua-Neuguinea hatte sich gegen Bezahlung dazu bereit erklärt , auf der Insel Manus ein Auffanglager einzurichten. Das oberste Gericht des Pazifikstaates erklärte das Lager allerdings für illegal, woraufhin die Schließung angeordnet wurde“.
  • „Boochani arrest is an attack on press freedom“ am 23. November 2017 bei der MEAA externer Link ist eine Stellungnahme der australischen Mediengewerkschaft zur Festnahme Buschanis, ider hervor gehoben wird, dass dies ein Angriff auf die Pressefreiheit sei – was der Polizeisprecher insofern unfreiwillig selbst eingestanden hatte, als er unter anderem in der Begründung der Festnahme ausführte, Buschani sei die Hauptquelle der Information über die Proteste der Flüchtlinge gewesen. In der Stellungnahme wird Buschanis Arbeit der letzten Monate skizziert – die vor seiner Festnahme zu mehreren Preisverleihungen geführt hatte…Die Gewerkschaft unterstreicht, sie fordere seine sofortige Freilassung und werde auch im Rahmen der Internationalen Journalistenvereinigung dafür eintreten.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=124345
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