Auch in Aserbeidschan: Ölarbeiter leben gefährlich – Regierung verweigert Aufklärung eines „Unfalls“ mit 31 Todesopfern

9 Monate nach dem Tod von 31 Ölarbeitern im Kaspischen Meer fordern die Angehörigen und Kollegen sowohl die Aufklärung der Ursachen der tödlichen Katastrophe als auch eine Debatte um die Standards der Arbeitssicherheit im Offshore Bereich. Die Regierung Aserbeidschans hat noch im Dezember 2015 eine eigene Untersuchungskommission organisiert – die bis heute kein einziges öffentliches Wort geäußert hat, genau so ergebnislos, wie die lautstark angekündigte Untersuchung der Staatsanwaltschaft. In dem Artikel „Break the silence on Azerbaijan oil workers‘ deaths“ von Gabriel Levy am 04. August 2016 bei libcom.org dokumentiert, wird auch darauf verwiesen, dass die Oil Workers Rights Protection Organisation (OWRPO) Aserbeidschans im Februar diesen Jahres einen eigenen und sehr eindeutigen Untersuchungsbericht veröffentlicht hat. Siehe dazu auch zwei Beiträge über das Ereignis und über den Alternativbericht und die Organisation der Ölarbeiter Aserbeidschans:

• „It’s “oil first, people second”, just like in Soviet times“ am 04. August 2016 bei People and Nature ist ein Interview mit Mirvari Gahramanli, der Vorsitzenden der OWRPO über die Gründe, weshalb die Regierung eine Aufklärung weiterhin verweigert – das Öl ist zu wichtig, wie schon immer. Im Verlauf des Gesprächs wird auch die Bedeutung der Organisation zum Thema gemacht

• „One worker killed, 30 missing after Azeri oil rig fire: governmen“ von Nailia Bagirova am 05. Dezember 2015 bei Reuters ist die damalige Meldung über den sogenannten Unfall – wobei die hier noch als „verschwunden“ bezeichneten Arbeiter allesamt sterben mussten