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Proteste gegen den Plan der armenischen Regierung, ländliche Geburts-Kliniken zu schließen

Protest gegen die Schließung ländlicher Kliniek in ArmenienWozu brauchen die Landpommeranzen eine Klinik, sollen sie doch in die Stadt fahren, wenn sie Kinder haben wollen. So ähnlich jedenfalls muss der Gedankengang in Armeniens Regierung gewesen sein, als sie auf den Plan kam, zahlreiche ländliche Kliniken zu schließen – natürlich nur aus Gründen der „Effektivität“ des Gesundheitssystems, versteht sich. Ein Gedankengang allerdings, den die Betroffenen keineswegs nachvollzogen. Die „Betroffenen“ sind dabei sowohl die Patientinnen und ihre Familien, als auch die Beschäftigten dieser Kliniken, die sich zusammen taten, um zu protestieren. In dem Bericht „Protests follow Armenian plan to close rural maternity clinics“ von Ani Mejlumyan am 24. Januar 2020 im Eurasianet externer Link wird zwar auch darauf hingewiesen, dass vor allem jene Medien ausführlich über diese Proteste berichteten, die der früheren – in der „samtenen Revolution“ abgesetzten – Regierung nahe stünden, aber die zitierten Äußerungen des Premiers und der Ärzte etwa, sprechen für sich. Der Regierungschef meint, man müsse das sachlich (im Gegensatz offensichtlich zu: Menschlich) diskutieren, es gehe schließlich „nur“ um 7 Kliniken. Die an allen Orten protestierenden Belegschaften ihrerseits verwiesen darauf, dass sie zwar vielleicht nur jeden dritten Tag eine Geburt hätten – aber dabei eben auch 0 Todesfälle…

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=173003
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