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Zum zweiten Jahrestag des Hirak in Algerien: Eine demokratische Massenbewegung nimmt erneut Fahrt auf
„… Auf den Jahrestag genau sind in Algerien wieder Tausende Menschen für politische Reformen auf die Straße gegangen. Sie forderten am Montag im Zentrum der Hauptstadt Algier unter anderem ein Ende des »Militärstaates«. Mit Sprechchören wandten sie sich auch gegen Präsident Abdelmadjid Tebboune, den die Protestbewegung als Teil alter Seilschaften sieht. Am 22. Februar 2019 hatten in Algerien Massenproteste begonnen, die zum Sturz von Langzeitherrscher Abdelaziz Bouteflika geführt hatten. Bouteflika war 20 Jahre an der Macht, sein Regime hatte 2011 den Arabischen Frühling überstanden und Proteste im Land niedergeschlagen. Die oppositionelle Protestgruppe Hirak hatte Bouteflika jedoch nach neuen Protesten 2019 aus dem Amt gejagt. Im Dezember 2019 übernahm Abdelmadjid Tebboune nach einer Wahl das Amt des Staatschefs und brachte eine Verfassungsreform auf den Weg…“ – aus der Meldung „Tausende protestieren gegen Staatschef Tebboune“ am 22. Februar 2021 bei Spiegel online , worin zwar aus der Bewegung eine, wie auch immer zustande gekommene Protestgruppe fabriziert wird, die aber trotzdem deutlich macht, dass der Jahrestag nicht als ein „historischer“ begangen wurde… Siehe dazu auch eine Solidaritätserklärung mit dem Hirak und den Hinweis auf unseren ersten Beitrag zum zweiten Jahrestag des Hirak:
- „Algeria: International Solidarity with The Hirak“ am 23. Februar 2021 beim Alternativen Gewerkschaftlichen Netzwerk für Solidarität und Kampf unterstreicht die Kontinuität der Proteste und hebt insbesondere die Solidarität mit den alternativen algerischen Gewerkschaften
- „Kräftemessen in Algerien“ von Sofian Philip Naceur am 24. Februar 2021 in der jungen welt zu den neuerlichen Protesten: „… Die mehrheitlich von Berbern bewohnte Provinz Kabylei, eine Hochburg der Opposition östlich von Algier, war einmal mehr das Epizentrum der Proteste. Doch auch in Algier und zahlreichen weiteren Städten wie Jijel, Adrar oder Sidi Bel Abbès demonstrierten jeweils mehrere Tausende gegen die seither vom Militär dominierte Regierung und machten damit unmissverständlich klar, dass die revolutionäre Stimmung im Land keineswegs verflogen ist. Seit Monaten war unklar, ob die staatliche Repression die »Hirak« (Arabisch für »Bewegung«) genannte Protestbewegung endgültig in die Defensive gedrängt hatte. Am Montag hat sich nun gezeigt, dass die Bewegung lebendiger ist denn je. Nachdem die Studenten bereits am Dienstag nachgelegt und mehrere kleine Proteste initiiert hatten, wird für den kommenden Freitag abermals mit landesweiten Großdemonstrationen gerechnet. (…) Der Ende 2019 in einem von Manipulationsvorwürfen überschatteten Urnengang neu »gewählte« Präsident Abdelmadjid Tebboune versuchte zwar, vor den Montagsprotesten die Gemüter zu beruhigen und ließ vergangene Woche Dutzende politische Häftlinge frei, darunter den seit elf Monaten inhaftierten Journalisten Khaled Drareni. Doch das Manöver schlug fehl. Die Bewegung meldete sich eindrucksvoll zurück. Dem Land steht nun ein neues Kräftemessen bevor...“
- Zu den Demokratieprotesten in Algerien zuletzt: „Algeriens Machthaber sehen es mit Schrecken: Die Massenproteste gehen weiter – zumindest im Rif“ am 17. Februar 2021 im LabourNet Germany