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Afrika: Privatarmeen außer Kontrolle
„Kämpfer ausländischer Sicherheitsfirmen sind in vielen Ländern in Afrika im Einsatz. Nicht immer halten sie sich an Recht und Gesetz. Die Kritik am Einsatz der Söldner wird lauter. Sie schützen mächtige afrikanische Führer und ihre Immobilien, sie sichern Auslandsinvestitionen und sie greifen in innerafrikanische Konflikte ein – meist ohne Rücksicht auf Verluste. In immer mehr Krisenländern Afrikas kommen private Militärfirmen aus dem Ausland zum Einsatz. Doch viele Söldner schrecken nicht vor Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen zurück, heißt es in einer kürzlich veröffentlichten Studie des „Group for Research and Information on Peace and Security“ (GRIP), eines unabhängigen Forschungsinstituts mit Sitz in Brüssel. (…) „Private Militärunternehmen haben im Laufe der vergangenen Jahre ihre Macht und ihren Einfluss in vielen afrikanischen Ländern ausgebaut: In manchen Ländern Afrikas sind sie zu einer Art Staat im Staate geworden und gefährden sogar die Souveränität der betreffenden Länder“, sagt die Autorin der GRIP-Studie, Amandine Dusoulier, im DW-Interview…“ Beitrag von Antonio Cascais und Reliou Koubakin vom 14. April 2022 bei der Deutschen Welle , siehe mehr daraus:
- Weiter im Beitrag von Antonio Cascais und Reliou Koubakin vom 14. April 2022 bei der Deutschen Welle : „… Es bleibe schwierig, die tatsächliche Anzahl der Privatsoldaten auf dem afrikanischen Kontinent einzuschätzen, denn viele dieser Firmen operierten im Schatten, erklärt Jade Andrzejewski von der französischen Beobachtungsstelle für Internationale Beziehungen, OERI. „Es gibt keine detaillierten Informationen über die privaten Militärunternehmen, die international operieren. Die Firmen arbeiten meist inoffiziell und tarnen ihre Aktivitäten.“ Im Mittelpunkt der Kritik steht vor allem die private russische Söldner-Gruppe Wagner, die unter anderem in Libyen, Mosambik, im Sudan, in der Zentralafrikanischen Republik und auch in Mali im Einsatz sein soll. Wo immer die Wagner-Söldner auftauchen, sorgen sie für Negativ-Schlagzeilen. Doch auch andere private Militär- und Sicherheitsunternehmen – auch aus den USA und Westeuropa – sind in Afrika aktiv und nehmen es mit den Menschenrechten nicht immer genau, heißt es in der im März 2022 veröffentlichten der GRIP-Studie. (…) Zu den bekanntesten privaten Militärunternehmen, die auf dem afrikanischen Kontinent präsent sind, zählen – neben der russischen Wagner-Gruppe – US-Firmen „CACI“ und „Academi“. Auch Unternehmen aus Frankreich (zum Beispiel „Secopex“), aus Großbritannien (zum Beispiel „Aegis Defence Services Ltd“ und „G4S“), aus der Ukraine („Omega Consulting Group“), aus Südafrika („Dyck Advisory Group“) und aus Deutschland („Xeless“) sind in Afrika aktiv. (…) OERI-Expertin zählt einige afrikanische Länder auf, die in der Vergangenheit auf die Dienste privater Söldnertruppen zurückgegriffen haben: „Es gab sie in Angola und in Sierra Leone in den 1990er-Jahren. Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang auch die Länder der G5 Sahelzone, wie zum Beispiel Mali, Mauretanien oder Niger.“ Auch Länder wie die Zentralafrikanische Republik, der Sudan, der Tschad oder die Demokratische Republik Kongo seien Teil einer langen Liste von afrikanischen Staaten, die auf die Dienste von privaten Söldnern aus dem Ausland zurückgreifen. Doch die Kritik an dieser Praxis wächst: Auf dem Gipfel der Afrikanischen Union Anfang Februar forderte der AU-Kommissar für politische Angelegenheiten, Frieden und Sicherheit, der Nigerianer Bankole Adeoye, „Söldner vom afrikanischen Kontinent vollständig auszuschließen“.“