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Demokratie ist, wenn die Armee sich ihren Präsidenten wählt
„Kehrt, marsch, marsch!“ ist der Befehl der Armeemachthaber ans Volk. Der Präsidentschaftskandidat al Sisi und seine Leute hielten es nicht einmal für nötig, dass er vielleicht zuerst seinen Abschied nehmen würde, um dann zu kandidieren, nein es ist die offene Kandidatur des Militärs. Aus Stärke oder Schwäche geboren? So ganz einfach ist dies nicht zu beantworten. Die schwache Beteiligung am Referendum und der Untergrundwiderstand der weggeputschen Muslimbruderschaft sind reale Faktoren, die keineswegs von Stärke zeugen. Zu unterstreichen auch, dass die Maßnahmen seit dem Juliputsch dazu geführt haben, dass nahezu alle Illusionen, die es auch in der demokratischen und linken Bewegung über diesen Akt des Militärs gab hinfällig geworden sind, zerstoben. Der lesenswerte Artikel Sisi, the Presidency, and the Officers von Hesham Sallam am 29. Januar 2014 bei Jadaliyya befasst sich mit ebendiesen Erwägungen
Siehe dazu auch:
- 2011 is not 1968: An open letter to an onlooker on the Day of Rage von Philip Rizk am 28. Januar 2014 bei mada masr, worin vor allem die Rolle der ärmeren Bevölkerungsschichten bei Sturz Mubaraks und dem nachfolgenden Rückzug des Militärrats um Tantawi untersucht wird
- Egypte: La révolution est la voie vers la justice, la liberté et la dignité – eine politische Erklärung von über 20 demokratischen Organisationen und über hundert Einzelpersonen aus Anlaß des dritten Jahrestages des Sturzes von Mubarak und gegen dessen Nachfolger gerichtet, hier ins französische übersetzt von Europe Solidaire
- «Le régime a l’illusion qu’il contrôle le peuple» – ein Interview mit Suzan Nada am 23. Januar 2014, ebenfalls bei Europe Solidaire, worin die Gewerkschaftsaktivistin aus Alexandria die Meinung vertritt, es werde nicht lange dauern, bis eine vierte Welle der Rebellion auch die jetzige Regierungskonstellation herausfordern werde