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Das Andere Davos, 15./16. Januar 2021 (online)
Das Andere Davos, 15./16. Januar 2021 (online)Jeweils im Januar organisiert die Bewegung für den Sozialismus (BFS/MPS) eine Gegenveranstaltung zum Weltwirtschaftsforum (WEF) – Das Andere Davos. Auch wenn das WEF 2021 nicht wie gewohnt in Davos durchgeführt wird, drängen uns die neuen globalen Verhältnisse dazu, am Anderen Davos festzuhalten. Die Corona-Pandemie stürzt den Kapitalismus in eine enorme Krise, welche die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Lohnabhängigen weltweit in rasantem Tempo verschlechtert. Die wirtschaftlichen und gesundheitlichen Kosten der Krise werden in gewohnter Manier auf die Bevölkerungen und die Umwelt abgewälzt. Gerade in ökologischer Hinsicht zeigt uns das Motto des WEF 2021 – «The Great Reset in the Post-Covid-19-Era» –, dass die Politik der Mächtigen uns direkt in die Katastrophe führen wird: Denn den Kapitalismus nochmals neu zu starten kann sich die Menschheit schlicht nicht mehr leisten. Das Andere Davos, welches am 15./16. Januar 2021 stattfinden wird, stellt den Zusammenhang zwischen Kapitalismus, Pandemien und gesellschaftlichen Krisen ins Zentrum der Debatten. Wir richten unseren Blick auf die Auswirkungen der Krise auf die Lohnabhängigen und den Gesundheitssektor, die Lebensbedingungen im Globalen Süden, die Umwelt und das Klima sowie auf den feminisierten Care-Bereich…“ Siehe Programm und weitere Infos auf der Aktionsseite – siehe zuletzt unser Dossier Im Januar 2020 – Demonstrationen und Veranstaltungen gegen das Weltwirtschaftsforum in Davos weiterlesen »

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iz3w - Zeitschrift zwischen Nord und Süd - Ausgabe 382 vom Januar/Februar 2021: Welternährung - eigentlich ist genug für alle da„Hunger war schon immer ein steter Begleiter des Kapitals in seiner rund dreihundertjährigen Expansionsgeschichte. (…) Infolgedessen wäre es verfehlt, die gegenwärtige Zunahme von Hunger und Mangelernährung in vielen Teilen der Welt monokausal auf die Pandemie zurückzuführen. Die Unfähigkeit des kapitalistischen Weltsystems, eine effiziente Pandemiebekämpfung zu organisieren, ohne dass Millionen im Elend versinken, verstärkt nur bereits gegebene Tendenzen. (…) Die Zahl der unterernährten Menschen könnte sich laut Schätzungen in diesem Jahr aufgrund der Pandemie sogar verdoppeln. Der Welthungerindex bezifferte die Zahl der Hungernden im vergangenen Jahr sogar auf 822 Millionen. (…) Der Krisentheoretiker Robert Kurz sprach vom „Kartoffelstandard“, auf den das Kapital immer wieder seine Lohnabhängigen drückt (…) Global betrachtet, scheint diese jüngste kapitalistische Hungerkrise die physische Existenz von Hunderten Millionen Menschen zu gefährden. (…) Der ökonomische Fallout der Pandemie kommt somit einem marktvermittelten, kapitalistischen Massenmord gleich – während Millionen Tonnen an Lebensmitteln wegen mangelnder Marktnachfrage vernichtet werden. Zugleich aber zerstört der kapitalistische Wachstumswahn die ökologischen Grundlagen der menschlichen Zivilisation, sodass die Folgen der sich immer deutlicher abzeichnenden Klimakrise die künftige Ernährungslage der Menschheit noch zusätzlich erschweren werden.“ Beitrag von Tomasz Konicz vom 20. Dezember 2020 bei Telepolis weiterlesen »

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Pandemie des Hungers – Die Zunahme von Mangelernährung und lebensbedrohlichen Elend
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Wirtschaft neu ausrichten. Wege in eine care-zentrierte Ökonomie
Lunapark21: Unbezahlte Care-Arbeit – ein „öffentliches“ Gut?Wir stecken nicht nur in der Corona-Krise, sondern auch in einer veritablen Care-Krise. Genderforscher*innen, feministische Ökonom*innen und Care-Arbeiter*innen im privaten und öffentlichen Raum hätten die Pandemie wahrlich nicht gebraucht, um dies zu erkennen. Gleichwohl ist die „Systemrelevanz“ der unbezahlten und (unter)-bezahlten Care-Arbeit nun auch ins Bewusstsein breiter Bevölkerungskreise gelangt (…) Im Folgenden lege ich den Blick auf unbezahlte und erwerbsförmig organisierte Care-Arbeit als elementare Voraussetzung allen wirtschaftlichen Handelns – eine Perspektive, die seit der Entstehung industrieller kapitalistischer Warenproduktion systematisch ausgeblendet worden ist. (…) Das heutige Wirtschaftssystem beruht gleichermaßen auf der Externalisierung der Kosten für Care-Arbeit wie für sämtliche Naturressourcen, um Profitraten ins Unendliche zu steigern. Das muss sich ändern. (…) Mit einem „einbettenden, regulierenden Liberalismus“, wie ihn der Soziologe Andreas Reckwitz vorgeschlagen hat, um zum Beispiel die materielle und soziale Infrastruktur – also Verkehr, Gesundheit, Energie, sozialer Wohnungsbau, Bildung und öffentliche Sicherheit – wieder verstärkt in staatliche Hand zu nehmen, wird es allerdings allein nicht getan sein. Vielmehr geht es um eine grundsätzliche Neuausrichtung der globalen Ökonomie, die Care-Arbeit als Ausgangspunkt allen wirtschaftlichen Handelns begreift, eingebettet in den verletzlichen Lebensraum Erde.“ Artikel von Uta Meier-Gräwe vom 30.10.2020 bei Aus Politik und Zeitgeschichte bei der Bundeszentrale für politische Bildung weiterlesen »

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Und das Wachstum? Das Wuppertal Institut hat eine Studie für Fridays for Future erstellt. Das wichtigste Thema kommt nicht vor
degrowth 2014„Fridays for Future haben absolut recht: Die Bundesregierung und auch die Grünen besitzen keinerlei Plan, wie sie die Erderwärmung bei 1,5 Grad Celsius stoppen wollen. Fragt sich nur, warum die Politik so schnarchig ist. Die Antwort findet sich ausgerechnet in der Studie, die Fridays for Future beim Wuppertal Institut in Auftrag gegeben haben (…) Das ist verdienstvoll, denn ohne Innovationen wird der Klimaschutz garantiert nicht funktionieren. Trotzdem bleibt ein Unbehagen zurück: Nirgendwo wird die Rechnung aufgemacht, was diese technischen Vorschläge konkret für die Wirtschaft bedeuten würden. Also zum Beispiel für die Arbeitsplätze, die Sparguthaben, die Wirtschaftsleistung oder die individuellen Einkommen. (…) Denn die Wahrheit ist unbequem: Klimaschutz gibt es nicht umsonst. (…) In Wahrheit benötigen wir sogar ein „grünes Schrumpfen“: Die konsumierten Mengen müssen sinken, sonst wird es nichts mit der Klimaneutralität. (…) Einen stagnierenden oder gar schrumpfenden Kapitalismus gab es noch nie. (…) Der Wert von Aktien oder Häusern hängt von der Rendite ab. Wenn nun aber die Wirtschaft stagniert oder gar schrumpft, dann fallen auch die Gewinne, und viele Firmen gehen gänzlich pleite. Klimaschutz bedeutet also, dass die Vermögenswerte dahinschmelzen wie heute das Polareis. Es würde jeden treffen, nicht nur Millionäre. Auch die stinknormale Lebensversicherung könnte nicht mehr zurückzahlen, was einst an Prämien eingezahlt wurde. Klimaschutz ist dringend und niemand würde hungern. Aber es wäre ein anderes Leben. Es würden nicht nur Windräder aufgestellt und Wärmedämmungen eingebaut – es wäre eine völlig neue Wirtschaftsordnung, für die bisher niemand ein praktikables Modell hat…“ Artikel von Ulrike Herrmann vom 17. Oktober 2020 bei der taz online, siehe dazu: Kann es einen klimagerechten Kapitalismus geben? weiterlesen »

degrowth 2014

Und das Wachstum? Das Wuppertal Institut hat eine Studie für Fridays for Future erstellt. Das wichtigste Thema kommt nicht vor / Kann es einen klimagerechten Kapitalismus geben?
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[Jahresthema und Veranstaltungsreihe der Berliner Gazette] „SILENT WORKS“ – Verborgene Arbeit im KI-Kapitalismus

Dossier

[Jahresthema und Veranstaltungsreihe der Berliner Gazette] „SILENT WORKS“ - Verborgene Arbeit im KI-Kapitalismus„SILENT WORKS“ bei der Berliner Gazette ist die knappe Vorstellung des Jahresthemas „Verborgene Arbeit im KI-Kapitalismus“, die so lautet: „Bevor die künstliche Intelligenz (KI) als Technologie erfunden wurde, wurde der Kapitalismus im Allgemeinen von etwas angetrieben, das man als ‚KI-Fantasie‘ bezeichnen könnte. Das heißt, dass die wichtigsten wirtschaftlichen Prozesse – von der Entscheidungsfindung bis zur Produktion – nach und nach an eine höhere, magisch autonome Intelligenz delegiert worden sind, die man sich beispielsweise als „unsichtbare Hand“ vorgestellt hat, die einen „sich selbst regulierenden Markt“ steuert. Im Neoliberalismus hat dies den Weg für den Aufstieg von tatsächlichen KI-Technologien geebnet. Daher überrascht es nicht, dass KI als sich selbstoptimierende und selbstgenerierende Intelligenz heute zum treibenden Faktor in ‚marktfreundlichen‘ Privatisierungsprozessen wird, die immer mehr gesellschaftliche Bereiche transformieren: Medizin, Bildung, Kriegsführung, etc. Diese weitreichende Vermischung von KI als Fantasie und KI als Technologie konfrontiert uns mit einer dringenden Frage: Was passiert mit menschlicher Arbeit unter diesen Bedingungen? Das BG Jahresthema 2020 SILENT WORKS sucht nach Antworten. Neben einer Textserie, die wir hier veröffentlichen, organisieren wir eine Ausstellung und eine Konferenz zum Thema“. Siehe dazu weitere Informationen und neu: [Veranstaltungsreihe der Berliner Gazette vom 07. – 28.November 2020 zu ihrem Jahresthema „Silent Works“] Kapitalismus der Künstlichen Intelligenz: Was er bedeutet – und wie man dagegen kämpfen kann weiterlesen »

Dossier „SILENT WORKS“ – Verborgene Arbeit im KI-Kapitalismus

[Jahresthema und Veranstaltungsreihe der Berliner Gazette] „SILENT WORKS“ - Verborgene Arbeit im KI-Kapitalismus

[Veranstaltungsreihe der Berliner Gazette vom 07. – 28.November 2020 zu ihrem Jahresthema „Silent Works“] Kapitalismus der Künstlichen Intelligenz: Was er bedeutet – und wie man dagegen kämpfen kann
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express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und GewerkschaftsarbeitKein Tag vergeht mehr, ohne dass ein Artikel zu den »Chancen und Risiken« der Digitalisierung erscheint. (…) Der Widerspruch zwischen diesen »Risiken und Chancen« ist allemal merk- und denkwürdig und mag erklärt sein, anstatt einfach zu behaupten, die wirkliche Entwicklung spiele sich irgendwo dazwischen ab. (…) Es wird an und mit den technisch immer höher entwickelten Maschinen und Apps mehr gearbeitet als jemals zuvor. Mit jeder Entwicklung der Produktivkraft wird die Arbeit dichter und der Stress nimmt zu. Einerseits sinkt also die notwendige Arbeit zur Herstellung verschiedenster Gebrauchsgüter. Die aufgewendete und verausgabte Arbeit wird immer weniger wichtig für alles, was man so braucht – immer wichtiger dagegen wird der Stand der Wissenschaft und der Maschinenpark, der mit dieser Arbeit in Bewegung gesetzt wird. Andererseits gehören Stress auf der Arbeit, Überstunden, die Verlängerung des Arbeitstages zu den Folgen aller Produktivkraftentwicklungen im Kapitalismus und so auch zur jenen der Digitalisierung. Hier handelt es sich um einen Widerspruch, der erklärt werden will. (…) Angeblich ist die Digitalisierung also für alles Mögliche verantwortlich, von schlechteren Arbeitsbedingungen bis hin zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie, von der Überflüssigmachung von ArbeiterInnen bis zur Entstehung neuer Branchen, vom Arbeitsstress bis zur besseren Work-Live-Balance. Dabei zwingt uns »die Digitalisierung« weder länger zu arbeiten, noch schafft sie kürzere Arbeitstage. Die Digitalisierung macht gar nichts. Sie wird gemacht…“ Artikel von Peter Schadt erschienen in express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit 10/2020 weiterlesen »

express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit

Digitalisierung als Scheinsubjekt: Technischer Wandel und Arbeitsbedingungen – aber wo bleibt eigentlich das Kapital?
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"make the rich pay for Covid19!" Wir danken den Industrial Workers of the World im deutschsprachigen Raum [IWW]„… In den Jahrzehnten, in denen neoliberale und kosmopolitische Ideologien diese Legitimität unterminierten, haben die Staaten nicht aufgehört, in die Wirtschaft einzugreifen und sie zu formen, sie haben dies allerdings ganz überwiegend im Interesse der besitzenden Klassen getan. (…) Es besteht auch kein Grund, daran zu zweifeln, dass eine solche Gesellschaft und eine politische Ökonomie, die auf der Ausweitung ökologischer und kultureller Aktivitäten beruht, dem Sozialismus näherkommen bzw. einen Übergang zu ihm ermöglichen würde. (…) Daher ist die anscheinend radikale Vorstellung, dass Reformen nutzlos sind, da der kapitalistische Staat nicht reformiert, sondern nur durch eine »Revolution«, die niemals spezifiziert wird, gestürzt werden kann, tatsächlich vor allem zutiefst konservativ. (…) Das ist die politische Achillesferse des Kapitalismus. Eine Reformstrategie, die Staaten dazu zwingt, den Interessen der arbeitenden Bevölkerung zu dienen und sich zu demokratisieren, damit sie zur Stärkung der Macht und Organisation der arbeitenden Bevölkerung beitragen, ist eine tragfähige Strategie für sinnvolle Reformen und möglicherweise sogar für eine Revolution, die über den Kapitalismus hinausgeht. Die Unterscheidung zwischen beiden beruht nicht auf der Natur der Forderungen: Ob bestimmte Forderungen reformistisch oder revolutionär sind, hängt davon ab, ob die herrschenden Klassen bereit und in der Lage sind, sie zu erfüllen, und wenn nicht, ob die Volkskräfte ausreichend organisiert sind, um deren Umsetzung selbst in die Hand zu nehmen beziehungsweise den unvermeidlichen Widerstand dagegen zu leisten…“ Redaktionell bearbeiteter Vorabdruck bei der jungen Welt vom 8. Oktober 2020 von Radhika Desai aus dem Buch „Geopolitische Ökonomie. Die Nachfolgerin von US-amerikanischer Hegemonie, Globalisierung und Imperialismus“, Mangroven Verlag, Kassel 2020 weiterlesen »

"make the rich pay for Covid19!" Wir danken den Industrial Workers of the World im deutschsprachigen Raum [IWW]

Der gute Staat: Die multipolare Weltordnung der Gegenwart sollte die Möglichkeit eröffnen, Reformen zugunsten der Arbeiterklasse zu erlassen. Dann könnte auch die Tür zum Sozialismus aufgestoßen werden
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[Rezension] „Bullshit Jobs“: Verschwörungstheorie trifft intellektuellen Populismus

Dossier

Ne travaillez jamais – Arbeit? Niemals!David Graeber, Anthropologe und Vordenker der Occupy-Bewegung, wurde mit dem Sachbuch „Schulden – Die ersten 5000 Jahre“ bekannt. In seinem neuen Buch „Bullshit Jobs“ geht es um Jobs, die zwar gut bezahlt sind, aber keinen gesellschaftlichen Mehrwert bieten. Aber statt sauberer Analyse präsentiert Graeber intellektuellen Populismus und lässt dabei zentrale Fragen ungeklärt.  (…) Das Buch ist zwar launig, methodisch aber lausig. Zuerst bestimmt Graeber Bullshit-Jobs allein subjektiv, später dann doch wieder objektiv, wenn er sich unter der Hand an Adam Smiths Begriff von produktiver Arbeit orientiert. Mal leugnen die Leute vor sich selbst, dass ihre Arbeit sinnlos ist, mal sollen sie sich dessen aber doch bewusst sein. Wie es Graeber gerade passt, rollt die Kugel seiner Argumentation durch immer neue schiefe Ebenen. Skepsis gegenüber der eigenen These mutet sich Graeber nicht zu. (…) Graeber streut in seiner Argumentation auch immer wieder verschwörungstheoretische Elemente ein. Er nimmt an, dass die politischen und wirtschaftlichen Eliten Bullshit-Jobs auch deshalb schaffen, damit die Leute nicht auf dumme Gedanken kommen und eine bessere Gesellschaft einfordern. Wenn es denn so einfach wäre…“ Rezension von Oliver Nachtwey vom 3. September 2018 bei der Süddeutschen Zeitung online und weitere, auch Interviews mit dem Autor. Neu: David Graeber über »Bullshit-Jobs« weiterlesen »

Dossier zu “Bullshit Jobs” von David Graeber

Ne travaillez jamais – Arbeit? Niemals!

David Graeber über »Bullshit-Jobs«
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Buch von Raul Zelik: Wir Untoten des Kapitals - Über politische Monster und einen grünen Sozialismus „Meine These wäre, dass Transformationsmacht dann entsteht, wenn sich beide Ansätze – eine Demokratisierung des Staates im Sinne Nico Poulantzas und ein außerinstitutioneller »radikaler« Reformismus aus der Gesellschaft heraus, wie Joachim Hirsch ihn propagiert – ergänzen. (…) Diese Verbindung von staatlicher und außerinstitutioneller Politik wird häufig mit den Begriffen »Partei« und »Bewegung« gelabelt, doch das verstellt den Blick darauf, worum es eigentlich geht. Die Kraft einer emanzipatorischen Gegenbewegung beruht nicht darauf, wie oft demonstriert und protestiert wird, sondern ist das Ensemble gesellschaftlicher Praktiken und Organisationsformen, die sich der Inwertsetzung entziehen: soziale und kulturelle Orte, kritische Öffentlichkeiten, solidarisches Alltagsverhalten, kollektive Überzeugungen, Arbeitskämpfe und vieles andere mehr. Parteien, die nicht ausschließlich parlamentarisch arbeiten, sind Bestandteil dieser außerinstitutionellen Macht. Deswegen geht es nicht um »Partei« versus »Bewegung«, sondern um den Aufbau eines vielfältigen politischen Projekts, das sich den Zielen Solidarität, Gleichheit und Demokratie verschrieben hat und die Forderungen der gesellschaftlichen Bewegung in die Staatsapparate hinein verlängert. (…) Die Kraft von Emanzipationsbewegungen beruht maßgeblich auf ihrer Fähigkeit, transformatorische Ziele vorwegzunehmen. (…) Die queerfeministische Theoretikerin Bini Adamczak hat geschrieben, es gelte, »die emanzipatorische Revolution nicht als Machterringung, sondern als Transformationsprozess zu konzipieren, in dessen Zentrum nicht die Destruktion der herrschenden Gesellschaft steht, sondern die Konstruktion einer herrschaftsfreien«. (…) Dauerhaft gibt es Gegenmacht nur dort, wo sich Solidarität, Gleichheit und Freiheit auch in Umgangsformen, Milieus und Organisationskulturen niederschlagen…“ Für die Veröffentlichung bei neues Deutschland vom 9. August 2020 von Raul Zelik bearbeitete Passage aus seinem Buch „Wir Untoten des Kapitals – Über politische Monster und einen grünen Sozialismus“ 2020 bei der Edition Suhrkamp (328 Seiten, Preis: 18 Euro) weiterlesen »

Buch von Raul Zelik: Wir Untoten des Kapitals - Über politische Monster und einen grünen Sozialismus

Ein Aufbruch von links: Wie eine emanzipatorische gesellschaftliche Gegenbewegung zum Kapitalismus entstehen kann
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25.-30.8.2020: Kongress Zukunft Für Alle – online und in Leipzig
25.-30.8.2020: Kongress Zukunft Für Alle - online und in LeipzigAnstatt uns von Klimakrise und Rechtsdruck entmutigen zu lassen, wollen wir auf dem Kongress gemeinsam positive Visionen entwickeln, teilen und diskutieren. Visionen, die über die kapitalistische Wachstumsgesellschaft hinausgehen und dabei konkret vorstellbar sind. Wir wollen Menschen zusammenbringen, die in unterschiedlicher Weise bereits an einer besseren Zukunft arbeiten: in sozialen Bewegungen und in ihrem persönlichen Alltag, in Medien und Bildung, in Wissenschaft und Politik, Gewerkschaften und NGOs. Der Kongress soll ein Ort für alle sein, die Lust haben, über Utopien und gesellschaftliche Veränderung nachzudenken, egal ob Einsteiger*in oder langjährige*r Transformationsarbeiter*in. Wir wollen keinen Masterplan für die Zukunft entwerfen, sondern vielfältige Vorstellungen darüber zusammentragen, wie alles auch ganz anders sein könnte. Wir wollen uns gegenseitig ermutigen und Pläne schmieden, wie dies gemeinsam gelingen kann.“ Aus der Ankündigung auf der Aktionsseite. Neben dem Workshop- und Podienprogramm wird es diverse digitale und analoge Kunst- und Kulturveranstaltungen geben. Auf dem digitalen Kongressgelände wird es zudem die Möglichkeit geben, sich informell auszutauschen; in öffentlichen Räumen ebenso wie im kleineren Kreis oder in geschützten Räumen wie zum Beispiel BIPoC-Empowerment-Räumen. Siehe das Programm und Anmeldung weiterlesen »

25.-30.8.2020: Kongress Zukunft Für Alle - online und in Leipzig

25.-30.8.2020: Kongress Zukunft Für Alle – online und in Leipzig
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Effizienz macht hässlich„Oft heißt es, der Sozialismus würde Innovationen ersticken. Aber das ist Quatsch (…) Eines der stärksten Argumente für den Kapitalismus war schon immer, dass er wie kein anderes System Innovationen hervorbringt. Doch lässt dieses Argument ein entscheidendes Detail aus: Unternehmer, Investorinnen oder große Konzerne haben am technologischen Fortschritt nur einen geringen Anteil. Im Kapitalismus ist es riskant, in Forschung zu investieren, da diese nicht zwangsläufig Ergebnisse liefert. Selbst wenn die Forschung zu guten Ergebnissen kommt, ist damit noch nicht gesagt, dass sie zur Entwicklung von rentablen Produkten genutzt werden können. Hinzu kommt, dass es mitunter Jahrzehnte dauern kann bis man mit einem neuen Produkt wirklich Gewinne erzielen kann. Schließlich verdient am Ende nicht unbedingt diejenige am Produkt, die am Anfang das Geld in die Forschung gesteckt hat. (…) Der Kapitalismus hindert den Großteil der Welt daran, zum technologischen Fortschritt beizutragen. Ganze Regionen der Weltwirtschaft haben nicht die Mittel, um Innovationen voranzutreiben. (…) Der Teufelskreis der Ungleichheit ist jedoch keine notwendige Folge des technologischen Wandels; er ist eine notwendige Folge des technologischen Wandels im Kapitalismus. Wer ihn durchbrechen will, muss den Kapitalismus überwinden – auch wenn wir bislang nur wenig Ahnung davon haben, was das konkret bedeuten könnte. (…) Im Sozialismus können wir das volle Potenzial menschlichen Erfindungsgeistes entfesseln. Der technologische Fortschritt ist schon jetzt öffentlich finanziert. Nun müssen wir die Sache noch zu Ende bringen – sodass die Ergebnisse allen Menschen zugutekommen.“ Artikel von Tony Smith in der Übersetzung von Martin Pfaffenzeller vom 30. Juli 2020 bei Jacobin weiterlesen »

Effizienz macht hässlich

Rote Innovation
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Rosa Luxemburg„… Vor über 100 Jahren machte Rosa Luxemburg auf ein Problem des Kapitalismus aufmerksam, das bisher erstaunlich wenige Leute aufgriffen. Da zur Zeit Kapitalismus und Denkmuster wackeln, hat das Problem vielleicht Chancen, zur Kenntnis genommen zu werden. Wenn es auch bei Weitem nicht das einzige Problem ist, das der Kapitalismus hat, so ist es vielleicht das einzige, aus dem er sich – vernünftige (Geld-)Politik hin oder her – nicht wieder herauswühlen kann, was für uns bedeuten könnte: großer Krieg und/oder „Neue Weltordnung” – falls uns nichts Besseres einfällt. Dass etwas Größeres am Ende sein könnte, spüren immer mehr Menschen. Viele ziehen Verbindungen zur Wirtschaft. Manche sehen die Wurzel allen Übels im Kapitalismus und seinem Profitprinzip an sich. Andere kritisieren die neoliberale Ausgestaltung des Kapitalismus. Wieder andere finden, der Kapitalismus habe sich zu weit von den Idealen der freien Marktwirtschaft mit ihrem letztlich allen nützenden Profitprinzip entfernt. Diese Auffassungen scheinen unversöhnlich zu sein. Wenn ihnen unterschiedliche Kapitalismusbegriffe zugrunde liegen, sind sie es nicht unbedingt. Um überflüssige Gegensätze zu vermeiden, lohnt es sich, im begrifflich Grundlegenden anzusetzen…“ Diskussionsbeitrag von Maike Neunert vom 13. Juli 2020 bei Jour Fixe – Gewerkschaftslinke Hamburg weiterlesen »

Rosa Luxemburg

Wie weiter, Kapitalismus? — Ein Analyseversuch, orientiert an Rosa Luxemburg
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[Buch] Pandemische Zeiten. Corona, Kapitalismus, Krise und was wir dagegen tun können
[Buch] Pandemische Zeiten. Corona, Kapitalismus, Krise und was wir dagegen tun könnenDie Auswirkungen der Corona-Pandemie und die Maßnahmen zu Eindämmung der Infektionen haben die bereits kränkelnde Weltwirtschaft so hart getroffen, dass wir momentan nahtlos von einer Krise der Gesundheitssysteme und öffentlichen Infra-struktur in eine weltumspannende Wirtschaftskrise übergehen. Innerhalb weniger Wochen mobilisierten die nationalen Regierungen tausende von Milliarden Dollar, Euros, Yen usw., um ihr marodes System, den Kapitalismus, zu retten und jene, die davon profitieren. Die Zeche müssen Beschäftigte, Arme, jung und alt zahlen; für eine Krise, die sie nicht verursacht haben. Dabei ist es nicht mehr als eine Schutzbehauptung der Herrschenden, diese Krise mit „Corona-Krise“ zu betiteln, denn es ist die Krise ihres Systems, eines Systems, das den Interessen einer reichen Minderheit entspricht. Unter der Herausgeberschaft von Sascha Staničić und René Arnsburg kommen in über dreißig Beiträgen Aktivist*innen, Gewerkschaftsmitglieder, Kolleg*innen aus Deutschland und anderen Ländern zu Wort. Sie berichten von der Krise aus der Sicht derer, die am meisten von ihr betroffen sind – und sie diskutieren, wie dem ein Ende gemacht werden kann und wir zu einer Gesellschaft kommen, in der die Gesundheit und die Interessen der Mehrheit an oberster Stelle stehen und nicht mehr die Gewinnerwartungen einiger weniger…“ Info des Manifest Verlags zum von Sascha Staničić und René Arnsburg herausgebeben Buch (erscheint am 25. Mai 2020, 301 Seiten, 14,90 Euro, ISBN 978-3-96156-091-2, €14,90) – siehe dazu als Leseprobe im LabourNet Germany Inhaltsangabe und Vorwort – wir danken! weiterlesen »

[Buch] Pandemische Zeiten. Corona, Kapitalismus, Krise und was wir dagegen tun können

[Buch] Pandemische Zeiten. Corona, Kapitalismus, Krise und was wir dagegen tun können
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Marode kapitalistische Misswirtschaft – am Beispiel Nahrung
Fian: Food first! Menschen statt Konzerne„… Es gibt Dinge, die man sich in Krisenzeiten – wenn es mal wieder gilt, Konzerne und Banken mit vielen Milliarden Euro zu stützen – schlicht nicht leisten kann. Nahrung zum Beispiel. In der Bundesrepublik als einem der reichsten Länder der Welt sind ohnehin Millionen Menschen von Mangelernährung betroffen. Die Corona-Pandemie hat die Situation noch zusätzlich zugespitzt, weil die Betroffen sich aufgrund explodierender Preise für Frischprodukte ausreichende Mengen von Obst und Gemüse schlicht nicht kaufen können. (…) Zeitgleich mit der Explosion des Hungers geht eine gigantische Lebensmittelvernichtung in den USA vonstatten, die in der überreichen Krisengeschichte des Kapitalismus kaum Parallelen hat. Während inzwischen 44 Prozent aller US-Bürger sich Sorgen um ihre Ernährungssicherheit machen, da sie kaum noch in der Lage sind, genug zu essen zu kaufen, werden derzeit ganze Ernten vernichtet, um die geheiligten Marktpreise zu stabilisieren. (…) Alles ist im Kapitalismus nur als Ware, als Träger von Wert von Belang. Sobald es keinen Wert hat, kann es entsorgt werden. Ob nun Schweine, Hühner – oder Menschen als Träger der nun überflüssig werdenden Ware Arbeitskraft, die millionenfach hungrig auf die Straße geworfen werden. Es mögen Millionen Menschen verhungern, aber es will sich dabei schlicht keine zahlungskräftige Marktnachfrage einstellen. (…) Deswegen macht es für das Kapital beispielsweise auch keinen ökonomischen Sinn, mitten in der voll einsetzenden Klimakrise substanzielle Lagerkapazitäten aufzubauen, um in Zeiten zunehmender Missernten die Lebensmittel für kommende schlechte Zeiten zu lagern, anstatt sie zu vernichten. Dies sind einfach Kosten, die auf die Renditen drücken. Aus diesem alltäglichen Irrsinn lässt sich eigentlich nur noch eine vernünftige Schlussfolgerung ziehen: Die Menschheit kann sich angesichts der eskalierenden sozioökologischen Krise den Kapitalismus nun wirklich nicht mehr leisten.“ Artikel von Tomasz Konicz vom 9. Mai 2020 bei Telepolis weiterlesen »

Fian: Food first! Menschen statt Konzerne

Marode kapitalistische Misswirtschaft – am Beispiel Nahrung
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Arbeit, Geld, Kapital – Das Corona-Regime und der DGB
Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im ShitstormKein Kampf, nirgends. Nach Corona werden sie uns erzählen, dass „wir alle“ nun eben den Gürtel enger schnallen müssen, um die Folgen der Krise zu bewältigen. Das ist im Grunde das alte Lied, alle Lohnabhängigen kennen die Melodie. (…) Der Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) fordert nun mit Verweis auf Corona, dass Arbeitgeber und Gewerkschaften „an einem Strang“ ziehen müssen. Vor gut 50 Jahren, 1967, kritisierte der DGB noch die Notstandsgesetzgebung (…) Nun also, 2020, sekundierte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) dem Bundesarbeitsminister artig und versichert, sich angesichts der Corona-Krise mit den Arbeitgebern gemeinsam „verantwortungsvoll für das Gemeinwohl“ einsetzen zu wollen. Diese Verantwortung trägt erste Früchte. „Solidarisch ist man nicht alleine“, proklamiert der DGB – und er meint diese Solidarität einzig im Sinne des Gesundheitsregimes, nicht der Arbeit, während im gleichen Atemzug alle Kundgebungen zum 1. Mai abgeblasen wurden: „zuhause bleiben“ lautete das mittlerweile reichlich abgegriffene Credo. Allein bleiben, aber unter Anrufung irgendeiner inhaltsleeren Solidarität. (…) Der DGB schafft sich also selbst ab: kein Kampf, nichts, nirgends. Dabei hat die internationale Arbeitsorganisation ILO schon seit Jahren die – im Vergleich zu Produktivität und Unternehmenserlösen – niedrigen deutschen Löhne kritisiert. Doch Arbeitsbedingungen, das sind nicht nur Löhne. So wird, wo nun Corona sei Dank weithin die „freiwillige“ gesundheitspolizeiliche Selbstüberwachung akzeptiert ist, als nächstes die automatische soziale Distanzierung als Arbeitsplatzüberwachung kommen (…) Eine ordentliche Grundsicherung wird es im globalen Kapitalismus also nicht geben. Man kann nun das Grundeinkommen als Einstieg in die richtige Richtung nehmen oder fragen, ob es dann nicht logischer ist, gleich mit dem Abwracken des Kapitalismus zu beginnen. Das allerdings wird mit dem DGB schon mal gar nicht zu machen sein…“ Artikel von Gerald Grüneklee vom 1. Mai 2020 – wir danken! weiterlesen »

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

Arbeit, Geld, Kapital – Das Corona-Regime und der DGB
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