Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 9.2.2020 – wir danken! weiterlesen »

Buch "Aufstieg und Zerfall des Deutschen Europa" von Tomasz Konicz

… und wieder Exportweltmeister – deutscher Bundespräsident dankt EZB-Chef Draghi
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Kapitalismuskritik„Die Kapitalismusgegner hatten ein miserables Jahr. Aber der Kapitalismus auch. Wer weitere Krisen wirklich vermeiden und die liberale Demokratie retten will, muss auf neue Formen der Umverteilung setzen. Denn ein Leben nach dem Kapitalismus wäre möglich. Und nötig. (…) Handelbare Aktien ermöglichen es Privatunternehmen, größer und mächtiger als Staaten zu werden. Die fatale Heuchelei des Liberalismus bestand darin, die rechtschaffenen Metzger, Bäcker und Brauer in der Nachbarschaft zu feiern, um die schlimmsten Feinde freier Märkte zu verteidigen: all jene Ostindien-Kompanien, die kein Gemeinschaftsgefühl kennen, keine moralischen Standards respektieren, Preise fixieren, Wettbewerber verschlingen, Regierungen korrumpieren und die Freiheit verhöhnen. (…) Erst wenn wir bereit sind, die 1599 eingeführten handelbaren Aktien und Gesellschaftsanteile zu verbieten, können wir die heutige Verteilung von Reichtum und Macht entscheidend ändern. Und um zu verstehen, was es in der Praxis bedeuten würde, den Kapitalismus zu überwinden, müssen wir über die Eigentümerstruktur von Konzernen nachdenken. Stellen wir uns vor, Aktien ähnelten Wählerstimmen, die weder gekauft noch verkauft werden dürfen. Wie Studenten, die bei ihrer Einschreibung eine Karte für die Bibliothek bekommen, erhalten neue Arbeitnehmer eine einzelne Stimme, die bei allen Aktionärsabstimmungen über alle Angelegenheiten des Konzerns eingesetzt werden kann – von Management- und Planungsthemen bis hin zur Verteilung der Nettoeinkünfte und Boni…“ Beitrag von Yanis Varoufakis vom 3. Januar 2020 bei der DGB-Gegenblende – und weiter aus den Text… weiterlesen »

Kapitalismuskritik

Eine Welt ohne Kapitalismus?
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Obstpflücker, Näherinnen und Software-Ingenieure – Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Arbeitsverhältnisse im globalen Kapitalismus
Die niedrigsten Löhne der Welt werden in Äthiopiens Textilindustrie bezahlt - deswegen die vielen Reisen dahin„Wieder hat in Südasien eine Fabrik gebrannt – in Neu-Delhi sind vor ein paar Tagen 43 Arbeiter, die im winzigen Produktionsraum des Spielwarenfabrikanten geschlafen hatten, im giftigen Qualm erstickt. Dergleichen stellt keine Ausnahme dar (…) Die trostlosen Lebensverhältnisse der Textilarbeiterinnen in Bangladesch beschäftigen in schöner Regelmäßigkeit die deutsche Mainstream-Presse. Ob in den Bäuchen von Kreuzfahrtschiffen, in denen die philippinischen Beschäftigten, einer Armee billiger und williger Lohnsklaven gleich, die überbordende Esskultur an Oberdeck sicherstellen, ob in den Hotelketten von Spanien bis Griechenland, in denen die Kellner, Zimmermädchen und das sonstige Dienstleistungspersonal mit Grundlöhnen von um die drei Euro die Stunde abgespeist werden, ob in den Lagerhäusern und Verkehrsadern des global mobilen Warenkapitals, in denen ebenfalls für wenig Geld unter hohem Druck gearbeitet werden muss – die moderne Arbeitswelt ist für die Mehrzahl der Beschäftigten dieses Planeten eine ziemlich ungesunde und wenig einträgliche Angelegenheit. Groß ist dabei die Bandbreite der Berufe, Qualifikationsniveaus, Arbeitsbedingungen und Entlohnungssysteme, die der moderne Kapitalismus, der zum ersten Mal in seiner Geschichte nun wirklich den ganzen Erdball umspannt, weltweit etabliert hat: Da findet sich erbärmlichste Lohnsklaverei von Südasien bis Nordafrika neben mäßig bezahlten Industriearbeitsplätzen in Osteuropa. Vergleichsweise gut verdienende Ingenieure und Software-Entwickler in den industriellen Zentren bereiten die Produktion von Waren und Dienstleistungen vor, die in der sogenannten „Dritten Welt“, inzwischen in „Schwellenländer“ und „Vierte Welt“ sortiert, billig in riesigen Fertigungsstätten montiert, zusammengenäht oder programmiert werden. Danach gelangen sie in den Vertrieb von Amazon und ähnlichen Internet-basierten Handelskonzernen, die ein Heer schlecht bezahlter Logistikmitarbeiter in riesigen Lagerhallen umherscheuchen, um über eine Armada oft scheinselbständiger Auslieferer die Ware so schnell und billig wie möglich an den Mann zu bringen. (…) Wie bemerkte der Philosoph Alain Badiou vor einiger Zeit? Die Leute können sich absurderweise eher den Untergang der Welt vorstellen als das Verschwinden des Kapitalismus. Die umfassende Propaganda für das „beste System aller Zeiten“ hat insofern ganze Arbeit geleistet. Aber: Auch die Sklaverei war irgendwann als herrschendes Produktionsverhältnis der Gesellschaft verschwunden. Andersherum: Eine grundsätzlich andere Art zu produzieren, zu arbeiten, Ökonomie zu betreiben mag utopisch sein; aber noch utopischer ist es, darauf zu setzen, dass es einfach immer so weiter gehen kann.“ Beitrag von Rainer Schreiber vom 18. Dezember 2019 bei Telepolis weiterlesen »

Die niedrigsten Löhne der Welt werden in Äthiopiens Textilindustrie bezahlt - deswegen die vielen Reisen dahin

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Globaler Gewerkschaftsbund fordert harte Hand gegen Amazon
Proteste gegen die Steuergeschenke, die Amazon nach New York locken sollten waren erfolgreich, am 14.2.2019 erfolgte die Streichung des GroßprojektsGewerkschaften in vielen Ländern sind erbost über Amazon. Der Konzern ist bekannt dafür, Mitarbeiter:innen in seinen Logistikzentren schlecht zu bezahlen und unter großen Leistungsdruck zu setzen. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum der Konzern aus Sicht der Beschäftigten viel Schaden anrichtet, sagt die Generalsekretärin des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB), Sharan Burrow, im Telefoninterview mit netzpolitik.org. (…) Globale Monopolmacht ist nicht akzeptabel, und sie war es an keinem Punkt der Geschichte. Warum sollten wir große Technologiefirmen, und besonders solche, die das Überleben unserer Einkaufsstraßen gefährden, in jedem Land der Welt mit Ausnahme Indiens, frei operieren lassen? Das Geschäftsmodell von Amazon ist unglaublich. Es ist schlimmer als das von traditionellen Bergbaufirmen, die wenigstens eine Art von Steuer auf die Ressourcen zahlten oder sonst zu dem Ort oder Land beitrugen, in dem sie ihr Geld verdienten. Amazon macht Data Mining, und das ohne Einwilligung von Einzelpersonen, diese Daten zu nutzen. Das britische staatliche Gesundheitssystem NHS gab gerade große Mengen an Daten ohne die Zustimmung der Leute weiter. Unsere normalen Gesetze greifen da nicht. Es geht auch um eine Reihe von anderen Dingen. Amazon zahlt seine Steuern im grenzüberschreitenden Handel nicht, seine Bilanz bei Arbeitsschutz und Gesundheitsvorschriften ist fürchterlich, und natürlich sind sie gegen Gewerkschaften. Sie wollen nicht mit Gewerkschaften verhandeln…“ Interview von Alexander Fanta vom 17.12.2019 bei Netzpolitik weiterlesen »

Proteste gegen die Steuergeschenke, die Amazon nach New York locken sollten waren erfolgreich, am 14.2.2019 erfolgte die Streichung des Großprojekts

Globaler Gewerkschaftsbund fordert harte Hand gegen Amazon
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»Wer reproduziert die Logistik?« – Arbeitsteilung auf der »letzten Meile«
express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und GewerkschaftsarbeitWas für die industrielle Revolution galt, gilt auch für die logistische: keine Produktion ohne Reproduktion. Logistik, so schreibt auch Anne Engelhardt, ist »immer auch ein Scharnier zwischen Produktion und Reproduktion, zwischen privatem und öffentlichem Leben« (2018: 3). So richtig das ist, so unübersehbar ist auch, dass erstere Perspektive – die der Produktion – in bisherigen Debatten über die Logistik meist vorherrscht. Nicht umsonst ist es die fordistische Fabrik und ihre sinnbildliche Ausweitung über den gesamten Erdball, vor deren Hintergrund die Entstehung der Logistik meist erzählt wird (Cowen 2014; Namberger 2018). Diese »globale Fabrik« spannt ein weit gefächertes und kaum zu überblickendes Netzwerk an menschlicher und maschineller Arbeit auf, das von Extraktionsstätten im globalen Süden über transkontinentale Transportwege zu Land, Wasser und Luft, Häfen und Containerhubs, Distributionszentren und Endfertigungshallen bis in die urbanen Konsumzentren des globalen Nordens führt. (…) Auffällig ist, dass in bisherigen Debatten über »die« Logistik jener Teilbereich kapitalistischer Gesellschaften, in dem die wohl speziellste aller kapitalistischer Waren – menschliche Arbeitskraft – sowohl »hergestellt« als auch mit Zuneigung, Liebe und Fürsorge tagtäglich wieder fit gemacht wird, nur äußerst selten auftaucht: die Sphäre der Reproduktion. (…) Die Wette, die Unternehmen der Logistik und Gig Economy eingehen und deren Ausgang keineswegs entschieden ist (siehe etwa die anhalten Milliardenverluste von Uber oder den kompletten Rückzug des Essenslieferanten Deliveroo aus dem deutschen Markt), besteht darin, die letzte Meile trotz aller Unwägbarkeiten zu einem Profitgeschäft machen zu können. Ob das gelingt, wird nicht zuletzt davon abhängen, konkrete Kämpfe nicht auf einen der beiden Pole von Produktion und Reproduktion zu beschränken, sondern – ganz im Gegenteil – diese Kämpfe so weit wie möglich zusammen zu denken und zu -führen…“ Artikel von Fabian Namberger, erschienen in express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit 12/2019 weiterlesen »

express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit

»Wer reproduziert die Logistik?« – Arbeitsteilung auf der »letzten Meile«
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Sylvia Bayram: Globalisierung Macht Krise„Wächst die Kluft zwischen Reich und Arm seit der Globalisierung? Dazu ein Lehrstück über Statistiken und Ideologie. Was haben ein Elefant und ein Bumerang mit der Globalisierung zu tun, was haben sie gemeinsam oder inwiefern unterscheiden sie sich? Die Frage mag irritieren. Bildlich übertragen in Kurven-Diagramme haben sie viel gemeinsam. Denn beide veranschaulichen die globale Entwicklung der Einkommen. Sie sind zugleich aber sehr verschieden, bilden sie doch diese Entwicklung ganz anders ab. Das eine Mal sieht die Kurve in Umrissen einem Elefanten ähnlich, das andere Mal einem Bumerang. Das überrascht, jedenfalls auf den ersten Blick, haben doch die beiden Diagramme das gleiche Thema und basieren letztlich auf gleichen Fakten. Doch Realitäten werden bekanntlich oft unterschiedlich wahrgenommen und bewertet. Das gilt besonders für (wirtschafts-)politisch brisante Themen. Die Entwicklung der Ungleichheit im Zeitalter der Globalisierung ist ein solches Thema. Deshalb geht es um mehr als nur Statistik, wenn gefragt wird, ob die «Elefanten-» oder die «Bumerang-Grafik» die Wirklichkeit korrekter wiedergibt. Die «Elefanten-Grafik» dient oft als Beleg, dass die Globalisierung den ärmeren Bevölkerungsschichten weltweit mehr nütze als den Mittelschichten in den reichen Ländern. (…) Shöpfer der «Elefanten-Grafik» waren die beiden ehemaligen Weltbank-Ökonomen Branko Milanovic und Christoph Lanker. (…) Dagegen hat die «Bumerang-Grafik» einen schweren Stand. Während die Elefanten-Grafik über Google in grosser Zahl aufscheint, ist die Plattform für die Suche nach der Bumerang-Grafik wenig hilfreich. Zu finden ist sie auf dem Blog von Jason Hickel, der an der «Goldsmith University of London» lehrt. Er sieht die Globalisierung kritisch…“ Beitrag von Markus Mugglin vom 2. November 2019 bei Infosperber – siehe dazu unser Dossier: Debatte um Ungleichheit und Umverteilung weiterlesen »
Sylvia Bayram: Globalisierung Macht Krise"Wächst die Kluft zwischen Reich und Arm seit der Globalisierung? Dazu ein Lehrstück über Statistiken und Ideologie. Was haben ein Elefant und ein Bumerang mit der Globalisierung zu tun, was haben sie gemeinsam oder inwiefern unterscheiden sie sich? Die weiterlesen »

System change - not Climate change„… Bis ins 18. Jahrhundert wuchsen Wirtschaft und Bevölkerung in etwa gleicher Trägheit von durchschnittlich um 0,1 Prozent pro Jahr. Die langsame Bevölkerungszunahme zehrte das Mehrprodukt fast vollständig auf. In Folge dessen blieben die Lebensverhältnisse über ca. 1500 Jahre weitgehend stabil. Es waren Gesellschaften der Stagnation, die immer wieder von schweren Krisen wie Epidemien, Völkerfluchten, Kriegen sowie Klimaveränderungen und Naturkatastrophen, in ihrer Entwicklung um Jahrzehnte, z.T. Jahrhunderte zurückgeworfen wurden. (…) Ab dem 18. Jahrhundert begann eine durch die Industrialisierung getriebene wirtschaftliche Dynamik. Globalisierung und aufkommender Kapitalismus – ein Konglomerat aus Kapitalisierung, Spezialisierung, gewinn- bzw. wachstumsorientiertem Wirtschaften, technischem Fortschritt sowie sukzessiver räumlicher Ausdehnung der Wirtschaftsstrukturen – ließen die Produktionskräfte „explodieren“. Das durchschnittliche Wachstum der Weltwirtschaft erhöhte sich auf ca. 1,6 Prozent pro Jahr. Da gleichzeitig auch die Bevölkerungsanzahl deutlich zunahm, lag das Wirtschaftswachstum pro Einwohner bei ungefähr der Hälfte von 0,8 Prozent pro Jahr. (…) In den hochentwickelten Industriestaaten gelangt die historische Phase des quantitativen Wachstums an sein Ende. Stellvertretend dafür steht das deutsche Wirtschaftswachstum. Noch in den 1970er Jahren wuchs die Wirtschaft mit durchschnittlich 3,3 Prozent pro Jahr. Seitdem flacht das Wachstum immer weiter ab. In der gegenwärtigen Dekade gewähren selbst Impulse wie u.a. ein Niedrigzinspolitik, hohe Aushandelsüberschüsse, eine Zunahme von Bevölkerung und Beschäftigung gerade einen Anschluss an das Niveau der 1980er Jahre. (…) Staaten des Westens führten die Menschheit in die Moderne. Sie schufen zivilisationsprägende Produktions- und Forschungskapazitäten – steigerten durch Wachstumsgesellschaften das Lebensniveau der Gesamtbevölkerung. Diese Phase extensiven Wachstums geht nach 300 Jahren seinem Ende entgegen. (…) Versuche, den Sprung in die Moderne durch Kriege zu erzwingen, werden scheitern. Sie zerstören benötigte Ressourcen und bringen reaktionäre Militärs an die Macht. Darüber hinaus führen die Kriege auch in der 1. Welt zu Militarisierung und sozialen Spaltung. Der Weg in eine nachhaltige Gesellschaft kann nur einer des Friedens sein. (…) Vielfältige neue (Jugend)Bewegungen – wie „Fridays for Future“, „Extinction Rebellion“, „Ende Gelände“ – fordern radikale Veränderungen. Es entsteht eine neue Gesellschaft. Wie sich diese gestaltet wird auch an der Wahlurne entschieden…“ Beitrag von Kai Kleinwächter vom 2. November 2019 bei Telepolis mit vielen Zahlen und Grafiken weiterlesen »
System change - not Climate change"... Bis ins 18. Jahrhundert wuchsen Wirtschaft und Bevölkerung in etwa gleicher Trägheit von durchschnittlich um 0,1 Prozent pro Jahr. Die langsame Bevölkerungszunahme zehrte das Mehrprodukt fast vollständig auf. In Folge dessen blieben die Lebensverhältnisse über ca. 1500 weiterlesen »

[TV-Doku] Arbeit, Lohn, Profit
Die Dokumentarreihe „Arbeit, Lohn, Profit“ entführt uns in die Geheimnisse und Hintergründe der oft so undurchsichtigen Weltwirtschaft. Gérard Mordillat und Bertrand Rothé befragen 21 Wissenschaftler aus Europa, den USA, China und Afrika zu den grundlegenden Konzepten der Wirtschaft: Arbeit, Beschäftigung, Lohn, Kapital, Profit und Markt.“ 6teilige Doku (Frankreich, 2016) bei ARTE – wird am 25.10. wiederholt! weiterlesen »
"Die Dokumentarreihe „Arbeit, Lohn, Profit“ entführt uns in die Geheimnisse und Hintergründe der oft so undurchsichtigen Weltwirtschaft. Gérard Mordillat und Bertrand Rothé befragen 21 Wissenschaftler aus Europa, den USA, China und Afrika zu den grundlegenden Konzepten der Wirtschaft: Arbeit, Beschäftigung, Lohn, Kapital, Profit und Markt." 6teilige Doku (Frankreich, weiterlesen »

Klassenkampf kennt keine Grenzen„Vor der Finanzkrise von 2008 hielten viele Klassenpolitik für tot. Eine ansteigende Welle, so hieß es, würde alle Boote anheben. Stattdessen verdunkelten eine beispiellose Kreditvergabe und steigende Vermögenspreise die wachsende Kluft zwischen dem einen Prozent und dem Rest. Jetzt, wo die Blase geplatzt ist, ist klar, wessen Interessen unser Wirtschaftssystem dient – und die Klassengegensätze verschärfen sich wieder. (…) Die treibende Kraft der historischen Entwicklung im Kapitalismus ist der Konflikt zwischen verschiedenen Klassen – und für eine Weile schien die Klassenpolitik zu verschwinden. In den 1990ern behaupteten Soziologinnen, Ökonomen und Politikerinnen allesamt, die traditionellen Klassenschranken seien durch die Ausweitung von Eigentum und Verteilungsstaat sowie die Zunahme von Angestelltenberufen verschwommen. Mit anderen Worten: Karl Marx hätte sich geirrt. Doch seit 2008 ist die Klassenpolitik mit voller Wucht zurück. Schon 2017 musste der Economist einräumen, die Politiker von heute könnten von Marx viel lernen. Von vielen Liberalen, die noch immer in den Neunzigern feststecken, werden Politiker, die den grundlegenden Gegensatz zwischen den Vielen und den Wenigen – zwischen denjenigen, die von ihrer Arbeit und denjenigen, die von ihrem Vermögen leben – herausstellen, zwar als Populisten verschrieen, in den vergangenen Jahren sind sie jedoch bemerkenswert erfolgreich. (…) Heute besteht die größte Herausforderung für die Linke darin, die Menschen daran zu erinnern, dass die Geschichte noch nicht vorbei ist, dass der Kapitalismus nicht gewonnen hat und dass wir noch immer über die Macht verfügen, die Welt zu verändern.“ Beitrag von Grace Blakeley in der deutschen Übersetzung von Holger Hutt vom 6. Oktober 2019 bei der Freitag online weiterlesen »
Klassenkampf kennt keine Grenzen"Vor der Finanzkrise von 2008 hielten viele Klassenpolitik für tot. Eine ansteigende Welle, so hieß es, würde alle Boote anheben. Stattdessen verdunkelten eine beispiellose Kreditvergabe und steigende Vermögenspreise die wachsende Kluft zwischen dem einen Prozent und dem Rest. Jetzt, wo weiterlesen »

Jetzt der „Ritt über den Zaun“: Welche Verantwortung kann die Politik gegenüber den Menschen noch wahrnehmen? Erosion der bisher „geglaubten“ Grenzen zwischen Zivilgesellschaft und politischen Institutionen
Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 1.10.2019 – wir danken! weiterlesen »

Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 1.10.2019 - wir danken!

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Sylvia Bayram: Globalisierung Macht Krise„… Wenn in China Demonstranten niedergeknüppelt werden, am Golf ein Tanker gekapert wird oder in Brasilien der Regenwald brennt, dauert es nicht lange, bis im Westen Politiker nach Sanktionen rufen. Von zielgerichteten Strafmaßnahmen gegen Menschenrechtsverbrecher ist dann die Rede. Von diplomatischem Druck, um unliebsame Despoten zur Einsicht zu bewegen. Von einer gewaltlosen Alternative zu Bomben und Raketen, um Gesellschaften aus der Unterdrückung ihrer eigenen Herrscher zu befreien. Mit der Realität westlicher Sanktionspolitik hat das Gerede von der Weltverbesserung mittels Zwangsmaßnahmen allerdings nichts zu tun. Untersuchungen zeigen: Wirtschaftliche Strafmaßnahmen erreichen so gut wie nie ihr Ziel. Nicht einmal fünf Prozent der Sanktionen der vergangenen 80 Jahre konnten ihre Versprechen einlösen. Wirtschaftsembargos, Kontensperren oder Einreiseverbote konnten weder Syriens Präsidenten Baschar Assad zum Machtverzicht bewegen noch Wladimir Putin veranlassen, auf die Krim zu verzichten. In Iran, Kuba, Myanmar oder Nordkorea leiden Menschen seit Jahrzehnten unter Wirtschaftsblockaden des Westens, ohne dass die Herrschaft der dortigen Eliten in Gefahr geriet. Westliche Sanktionspolitik scheitert aber nicht nur daran, Menschenrechtsverbrechen zu verhindern. Sie befördern sie sogar. Repressionsmaßnahmen wie Folter, politisch motivierte Inhaftierungen und außergerichtliche Tötungen nehmen in von Sanktionen betroffenen Ländern nicht ab, sondern zu. Despoten festigen unter der Drohkulisse der Strafmaßnahmen ihre Macht, Oppositionelle verlieren an Einfluss. Einen politischen Wandel führen Sanktionen so gut wie nie herbei…“ Beitrag von Fabian Goldmann bei neues Deutschland vom 11. September 2019 weiterlesen »
Sylvia Bayram: Globalisierung Macht Krise"... Wenn in China Demonstranten niedergeknüppelt werden, am Golf ein Tanker gekapert wird oder in Brasilien der Regenwald brennt, dauert es nicht lange, bis im Westen Politiker nach Sanktionen rufen. Von zielgerichteten Strafmaßnahmen gegen Menschenrechtsverbrecher ist dann die Rede. weiterlesen »

Die Seele in neoliberalen Zeiten
KapitalismuskritikVerrohung der Weltpolitik: Der Präsident der führenden Weltmacht droht 80 Millionen Menschen die Auslöschung an (Trump gegen Iran). Die EU lässt Tausende Flüchtlinge ertrinken, stellt die Daseinsvorsorge dem Markt anheim und verwertet die Menschen als Humankapital. In Teilen der Gesellschaft steigt der Hasspegel. Was befeuert die geballte Wucht der menschenfeindlichen Impulse und Taten? Vielleicht dies: Die Propagandisten des »homo oeconomicus« haben geflissentlich übersehen, dass der Mensch eine Seele hat. Wie die meisten Kriege beginnt auch der Siegeszug des Neoliberalismus mit einer Lüge. Weder führt die angeblich reine Marktorientierung (die aber ständig massive Staatseingriffe beansprucht) zu einer gerechten Verteilung, noch bewirkt sie allgemeine Zufriedenheit durch die Freiheit von Angst und Unterdrückung. Eher schon den Sozialrassismus, den der Staat durch »Narrative« zu verschleiern sucht. Der Neoliberalismus hat die Herrschaft der Konzerne etabliert und von der parlamentarischen Demokratie nur noch eine Hülle übrig gelassen. Aber die Frage bleibt: Wie kommt eine pseudowissenschaftliche Wirtschaftstheorie in die Köpfe und beeinflusst Denken, Fühlen und Verhalten? (…) Es gibt seelische Grundbedürfnisse. Als deren wichtigste gelten das Bedürfnis nach Selbstbestimmung, also der Wunsch, die Kontrolle über das eigene Leben zu behalten; weiterhin das Bedürfnis nach Anerkennung, als Mensch wertgeschätzt zu sein, und schließlich der Wunsch nach sozialer Eingebundenheit. Genau diese essentiellen, tief in der Seele verankerten Sehnsüchte zerstört der Neoliberalismus und sucht sie durch Konsum und/oder Angst zu ersetzen. Er verachtet Empathie und Solidarität, macht damit die Seele und die Gesellschaft krank. Sein »Alleinstellungsmerkmal« ist asozial und rassistisch. Widerstand gegen diese totalitäre Herrschaft dient der Bewahrung der Würde.“ Artikel von Georg Rammer in Ossietzky, Zweiwochenschrift für Politik, Kultur, Wirtschaft, 15/2019 weiterlesen »
Kapitalismuskritik"Verrohung der Weltpolitik: Der Präsident der führenden Weltmacht droht 80 Millionen Menschen die Auslöschung an (Trump gegen Iran). Die EU lässt Tausende Flüchtlinge ertrinken, stellt die Daseinsvorsorge dem Markt anheim und verwertet die Menschen als Humankapital. In Teilen der Gesellschaft steigt der Hasspegel. weiterlesen »

Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 24.8.2019 – wir danken! weiterlesen »
Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 24.8.2019 – wir danken! (mehr …)

Kleine kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 7.8.2019 – wir danken! weiterlesen »

Kleine kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 7.8.2019 - wir danken!

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Nationaler Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte (NAP)

Dossier

Bekleidung: Made in HellDie UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrecht sind ein 2011 vom UN-Menschenrechtsrat verabschiedeter globaler Standard zur Verhütung und Behebung von Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit Wirtschaftstätigkeit. Die Leitprinzipien sind in drei Säulen eingeteilt: 1. Die Pflicht des Staates, Menschenrechte zu schützen, 2. die Verantwortung von Unternehmen, diese Rechte zu achten und 3. der notwendige Zugang zu gerichtlicher und außergerichtlicher Abhilfe gegen Menschenrechtsverletzungen. Die EU-Kommission hat 2011 die EU-Staaten aufgefordert, die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte mit Nationalen Aktionsplänen (NAP) umzusetzen. „In ihrem Koalitionsvertrag hat die Bundesregierung angekündigt, die UN-Leitprinzipien umsetzen zu wollen und entwickelt seit 2014 einen Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte. Trotz eines umfangreichen Beteiligungsprozesses zeichnet sich ab, dass der Aktionsplan den Unternehmen keine Sorgfaltspflichten verbindlich auferlegen wird…“ Grundinformationen beim CorA-Netzwerk. Siehe dazu die Petition und neu: Menschenrechte: Wie korrekt sind deutsche Unternehmen? weiterlesen »

Dossier

Bekleidung: Made in HellDie UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrecht sind ein 2011 vom UN-Menschenrechtsrat verabschiedeter globaler Standard zur Verhütung und Behebung von Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit Wirtschaftstätigkeit. Die Leitprinzipien sind in drei Säulen eingeteilt: 1. Die Pflicht des Staates, Menschenrechte zu weiterlesen »

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