FedEx flüchtet aus Haustarifverträgen: Fast 1.500 Beschäftigte in Deutschland betroffen – ver.di fordert Überleitungs- und Ergänzungstarifvertrag
Tariftreue„Das Logistik-Unternehmen FedEx hat alle bestehenden Haustarifverträge mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) gekündigt. Die Kündigung der Mantel- und Entgelttarifverträge der FedEx Germany GmbH erfolgt zum 30. Juni 2021 und bei FedEx Corporation zum 30. September 2021. Bereits zum 1. Juli 2021 will das Unternehmen den jeweiligen Arbeitgeberverbänden beitreten und damit die regionalen Flächentarifverträge anwenden. „Wir bewerten das Verhalten von FedEx als Tarifflucht aus den speziellen auf die Unternehmen zugeschnittenen Haustarifverträgen, denn die Haustarifverträge legen deutlich höhere Tariflöhne als die Flächentarifverträge fest“, kritisierte Andrea Kocsis, stellvertretende ver.di-Vorsitzende. FedEx betonte gegenüber ver.di zwar, dass sich nach der Kündigung für die bestehende Belegschaft nichts ändere, da die bisher in den Haustarifverträgen geregelten Bedingungen auf arbeitsvertraglicher Ebene weitergelten. Die Folge der Tarifflucht ist aber, dass sich die bisherigen Tariflöhne für die bestehende Belegschaft nicht mehr erhöhen werden, wie es sonst durch Haustarifverhandlungen in dem Unternehmen üblich gewesen wäre. Neue Beschäftigte würden zudem zu deutlich schlechteren Bedingungen eingestellt werden…“ ver.di-Pressemitteilung vom 30. Juni 2021 und neu dazu: Hessenweit 500 Beschäftigte seit über drei Wochen im unbefristeten Streik, es geht um einige Hundert bis 1500 Euro im Monat – Fedex reagiert bisher nicht weiterlesen »

Tariftreue

FedEx flüchtet aus Haustarifverträgen: Fast 1.500 Beschäftigte in Deutschland betroffen – ver.di fordert Überleitungs- und Ergänzungstarifvertrag / Neu: Hessenweit 500 Beschäftigte seit über drei Wochen im unbefristeten Streik, es geht um einige Hundert bis 1500 Euro im Monat – Fedex reagiert bisher nicht
weiterlesen »

» » »
Erstmals Tarifvertrag für diakonische Altenhilfeeinrichtungen in Hessen vereinbart: „Kirchen und Tarifverträge – das geht“
ver.di: Keine Ectra-Wurst für Kirche und Diakonie im ArbeitsrechtDie Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat erstmals in Hessen einen Tarifvertrag für diakonische Altenhilfeeinrichtungen geschlossen, der den rund 1.450 Beschäftigten deutliche Verbesserungen bringt. Die mit dem „Dienstgeberverband Diakonische Altenhilfe Hessen“ erzielte Tarifvereinbarung löst zum 1. April die kircheninternen Arbeitsvertragsrichtlinien ab. (…) Die vom Tarifvertrag erfassten Beschäftigten in Hessen profitieren mit kürzeren Arbeitszeiten und Entgelterhöhungen. So wird die Wochenarbeitszeit von 39 bzw. 40 Stunden schrittweise auf 38,5 Stunden bei vollem Lohnausgleich verkürzt. Hinzu kommen deutlich höhere Zuschläge für Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit sowie bessere Arbeitsbedingungen. Insgesamt steigen die Entgelte (inklusive des Effekts der Arbeitszeitverkürzung) um durchschnittlich acht bis zehn Prozent. (…) Der in Hessen geschlossene Tarifvertrag sei aber noch aus einem anderen Grund bedeutend: „Die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung werden von nun an auf Augenhöhe zwischen Arbeitgebern und ver.di ausgehandelt. Die gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten bestimmen selbst, welche Forderungen sie aufstellen und welche Kompromisse sie akzeptieren.“ Bislang werden die Löhne und Arbeitsbedingungen bei kirchlichen Trägern zumeist in sogenannten Arbeitsrechtlichen Kommissionen festgelegt, auf deren Entscheidungen die Beschäftigten wenig Einfluss haben…“ ver.di-Pressemitteilung vom 20.01.2022 weiterlesen »

ver.di: Keine Ectra-Wurst für Kirche und Diakonie im Arbeitsrecht

Erstmals Tarifvertrag für diakonische Altenhilfeeinrichtungen in Hessen vereinbart: „Kirchen und Tarifverträge – das geht“
weiterlesen »

Mitgliederversammlung des FC St. Pauli beschliesst für die etwa 600 Vereinsbeschäftigten Tarifverhandlungen mit ver.di
FC St. Pauli: Vou`ll never walk aloneDie Mitgliederversammlung des FC St. Pauli von 1910 e.V. möge beschließen, dass das Präsidium des FC St. Pauli von 1910 e.V. zeitnah Tarifverhandlungen für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des FC St. Pauli Konzerns aufnimmt. Ziel dieser Verhandlungen soll sein, einen Tarifvertrag auf einem Tarifniveau abzuschließen, welches den Lebensumständen in der Stadt Hamburg und der jeweiligen Tätigkeilsfelder beim FC St. Pauli gerecht wird…“ Antrag an die ordentliche Mitgliederversammlung 2021, der lt. der Pressemitteilung des Vereins vom 1.12.2021 mit großer Mehrheit angenommen wurde, wodurch für die etwa 600 Beschäftigten des Vereins Verhandlungen mit ver.di beginnen können weiterlesen »

FC St. Pauli: Vou`ll never walk alone

Mitgliederversammlung des FC St. Pauli beschliesst für die etwa 600 Vereinsbeschäftigten Tarifverhandlungen mit ver.di
weiterlesen »

Nachruf: TarifvertragWeniger Steuereinnahmen, weniger Zahlungen in die Sozialversicherung, weniger Kaufkraft: Durch Tarifflucht und Lohndumping entgehen Deutschland jedes Jahr Einnahmen in Milliardenhöhe. Im Vergleich zur letzten Auswertung für das Jahr 2014 sind die allgemeinen Kosten der Tarifflucht um insgesamt 15 Milliarden gestiegen. Durch Tarifflucht und Lohndumping entgehen den Sozialversicherungen in Deutschland jährlich rund 30 Milliarden Euro an Beiträgen. Bund, Länder und Kommunen nehmen aus demselben Grund circa 18 Milliarden Euro weniger Einkommensteuer ein. Die mangelnde Tarifbindung wirkt sich darüber hinaus unmittelbar auf die Kaufkraft der Beschäftigten aus: Insgesamt rund 42 Milliarden Euro mehr hätten die Beschäftigten pro Jahr im Portemonnaie, wenn es eine flächendeckende Tarifbindung geben würde. Im Vergleich zur letzten Auswertung für das Jahr 2014 sind die allgemeinen Kosten der Tarifflucht um insgesamt 15 Milliarden Euro gestiegen. Die Zahlen stammen aus einer Sonderauswertung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB)…“ DGB-Meldung vom 25.10.2021 zum Tarifflucht-Atlas weiterlesen »

Nachruf: Tarifvertrag

Verluste in Milliardenhöhe: Tarifflucht und Lohndumping verursacht enormen finanziellen Schaden! Neue DGB-Analyse: Tarifflucht ist für die Allgemeinheit teuer!
weiterlesen »

Ab in die Hängematte!„In Deutschland erhalten etwas weniger als die Hälfte (46 Prozent) aller Beschäftigten in der Privatwirtschaft Urlaubsgeld. (…) Unter den Bedingungen der Corona-Krise sei das Urlaubsgeld in diesem Jahr für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer besonders wichtig (…) Gerade im Niedriglohnsektor haben viele Beschäftigte in Kurzarbeit teilweise empfindliche Einkommenseinbußen hinnehmen müssen. (…) Ob ein Beschäftigter Urlaubsgeld erhält oder nicht, hängt von mehreren Faktoren ab. Der mit Abstand wichtigste ist die Tarifbindung. So erhalten 73 Prozent der Beschäftigten in tarifgebundenen Unternehmen der Privatwirtschaft Urlaubsgeld, gegenüber nur 35 Prozent der Beschäftigten in Unternehmen ohne Tarifvertrag (…) Während im Osten 33 Prozent der Beschäftigten Urlaubsgeld erhalten, sind es im Westen 48 Prozent. (…) Schließlich erhalten Männer mit 49 Prozent häufiger Urlaubsgeld als Frauen, von denen nur 41 Prozent eine entsprechende Sonderzahlung bekommen. (…) Die Höhe des tarifvertraglich vereinbarten Urlaubsgeldes fällt je nach Branche sehr unterschiedlich aus: Zwischen 155 und 2.558 Euro bekommen Beschäftigte in der mittleren Vergütungsgruppe dieses Jahr als tarifliches Urlaubsgeld…“ Pressemeldung der Hans-Böckler-Stiftung vom 28. Mai 2021 zur neuen Auswertung des WSI-Tarifarchivs weiterlesen »

Ab in die Hängematte!

WSI: 46 Prozent aller Beschäftigten bekommen Urlaubsgeld – 73 Prozent in Unternehmen mit Tarifvertrag
weiterlesen »

Thalia-Management kündigt Betriebsfrieden. Miese Tricks: Buchhandelskette Thalia zerschlägt Sozialpartnerschaft und begeht Tarifflucht

Dossier

ver.di-Kampagne zur Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen im Handel: „Einer für alle - Tarifverträge, die für alle gelten!“Unglaublich, aber wahr: Mit der Mitteilung, er habe den Berliner Betrieb mit seinen dreizehn Filialen rückwirkend zum 01.01.2021 aufgespalten und im Wege von Betriebsübergängen in zwei verschiedene, nicht tarifgebundene Gesellschaften überführt, kündigt der Arbeitgeber den Betriebsfrieden bei Thalia auf. Ein gutes Betriebsklima, transparente Diskussionen und Kooperation unter Sozialpartnern will die Unternehmensleitung nicht mehr: Sie stellt die 220 Beschäftigten kurzerhand vor vollendete Tatsachen. „Das Unternehmen nutzte in infamer Weise die Widrigkeiten der Corona-Pandemie und den Jahreswechsel, um in grober Missachtung der gesetzlichen Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats eine derart gravierende Betriebsänderung zum Nachteil der Beschäftigten durch die Hintertür durchzuziehen“, sagte Erika Ritter, zuständige ver.di Landesfachbereichsleiterin in Berlin-Brandenburg. „Geltende arbeitsrechtliche Bestimmungen scheinen den Herrschaften an der Unternehmensspitze völlig egal zu sein.“ Die Thalia-Gesellschaft in Berlin war bis vor acht Tagen tarifgebunden. Mit der vorgestern verkündeten Unternehmensentscheidung flüchtet das Management aus der Tarifbindung und greift die Einkommens- und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten von einem auf den anderen Tag frontal an…“ Meldung des ver.di Bezirks Berlin FB 12 (ohne Datum), Siehe neu dazu: Kündigung des Betriebsratsvorsitzenden: Gütetermin am 3. Mai ohne Einigung – Hauptverhandlung am 18. August 21 weiterlesen »

Dossier „Buchhandelskette Thalia begeht Tarifflucht“

ver.di-Kampagne zur Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen im Handel: „Einer für alle - Tarifverträge, die für alle gelten!“

Kündigung des Betriebsratsvorsitzenden: Gütetermin am 3. Mai ohne Einigung – Hauptverhandlung am 18. August 21
weiterlesen »

dju zum Equal Pay Day: Tarifflucht stoppen, um die Lohnlücke zwischen Journalistinnen und Journalisten und weitere Ungerechtigkeiten zu verringern
Tag der betrieblichen Entgeltgleichheit 2016 am 14. OktoberAnlässlich des Equal Pay Day, der in diesem Jahr auf den 10. März fällt, fordert die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di Medienunternehmen auf, die Voraussetzungen für eine gleiche Bezahlung von Journalistinnen und Journalisten zu schaffen. „Es ist beschämend, dass es im Jahr 2021 noch immer nicht gelungen ist, die klaffende Lohnlücke zu schließen. Ein Grund dafür ist die zunehmende Tarifflucht der Verlage. Echte Gleichstellung kann nur durch gleiche Chancen für alle erreicht werden. Tarifverträge sind dafür ein wichtiger Motor“, erklärte die Bundesgeschäftsführerin der dju in ver.di, Monique Hofmann. Hofmann verweist auf die die ersten Ergebnisse der Studie „Prekarisierung im Journalismus“ der Ludwig-Maximilians-Universität München, die auch von der dju in ver.di unterstützt wurde. Danach erreichten Journalistinnen lediglich 82,7 Prozent des Durchschnittseinkommens ihrer männlichen Kollegen und selbst wenn nur die Vollzeitbeschäftigten betrachtet würden, betrage die Gehaltslücke noch immer 645 Euro netto. Als weiteren Grund für die Einkommensunterschiede zwischen Journalistinnen und Journalisten sieht Hofmann die Dominanz von Männern in den Führungspositionen der Medienunternehmen…“ dju-Pressemitteilung vom 10.03.2021, siehe auch djv zum Thema weiterlesen »

Tag der betrieblichen Entgeltgleichheit 2016 am 14. Oktober

dju zum Equal Pay Day: Tarifflucht stoppen, um die Lohnlücke zwischen Journalistinnen und Journalisten und weitere Ungerechtigkeiten zu verringern
weiterlesen »

Weit unter Wert. Bäckerhandwerk: Über 90 Prozent der Beschäftigten im Verkauf sind weiblich und werden mies bezahlt – NGG fordert flächendeckende Tarifbindung
NGG Ost fordert flächendeckende Tarifbindung im Bäckerhandwerk„Es ist ein bekanntes Problem: Frauen verdienen immer noch weniger als Männer; in manchen Branchen arbeiten sie zu Niedriglöhnen. Verkäuferinnen im Bäckerhandwerk gehören dazu. Aus Anlass des bevorstehenden Internationalen Frauenkampftages macht die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) einmal mehr auf das Problem aufmerksam. Sie fordert höhere Löhne und mehr Tarifbindung für die Beschäftigten im ostdeutschen Bäckerhandwerk. (…) Im Bäckerhandwerk ist die Ungleichheit besonders sichtbar: Der Lohnunterschied zwischen den Lohngruppen »Produktion« und »Verkauf« betrage oft mehrere Euro pro Stunde, heißt es bei der NGG. Am Monatsende wachse die Lohndifferenz dadurch auf mehrere hundert Euro. Im bundesweiten Schnitt sind 93 Prozent der Beschäftigten im Verkauf weiblich. Neun von zehn verharren mit ihrem Verdienst im Niedriglohnbereich. Bundesweit liegt dieser Grenzwert bei 2.267 Euro – im Osten dagegen bei 1.885 Euro. Legt man den letzten Wert zugrunde, bleiben nach NGG-Angaben in Berlin und Brandenburg immer noch 70 Prozent im Niedriglohnbereich. Eine der Ursachen für die noch immer hohen Lohnunterschiede sieht Ledwig in der fehlenden Tarifbindung in Ostdeutschland. (…) Im Freistaat gibt es seit 2003 keinen gültigen Tarifvertrag für die Branche, und die Verhandlungen für einen neuen »scheitern am Widerstand der Arbeitgeber«, heißt es bei der NGG Sachsen. Auch in Thüringen wirft die Gewerkschaft der Kapitalseite vor, bei den Verhandlungen zu mauern…“ Artikel von Bernd Müller bei der jungen Welt vom 6. März 2021 weiterlesen »

NGG Ost fordert flächendeckende Tarifbindung im Bäckerhandwerk

Weit unter Wert. Bäckerhandwerk: Über 90 Prozent der Beschäftigten im Verkauf sind weiblich und werden mies bezahlt – NGG fordert flächendeckende Tarifbindung
weiterlesen »

EDEKA: Ein „einfacher Weg“, um unliebsame Mitarbeiter:innen loszuwerden

Dossier

edeka kanns besserLaura und Christina arbeiten in einer EDEKA-Filiale in Berlin. Den geringfügig Beschäftigten und studentischen Arbeitskräften wurden dort die im Tarifvertrag vorgesehenen Spät- und Nachtzuschläge nicht gezahlt. Gemeinsam mit Kolleg:innen haben sie sich entschieden, einzufordern, dass auch ihre Nacht- und Spätzuschläge gezahlt werden. Aber EDEKA rächt sich mit dem Auslaufenlassen von Verträgen. Im Interview berichten sie von ihrer Situation. (…) Wir haben kurz vor Ende der Frist, die wir gesetzt hatten, einen Brief von der Personalabteilung bekommen, dass sie unser Anliegen prüfen und sich nach erfolgreicher Prüfung wieder an uns wenden werden. Danach kam einige Zeit nichts, bis unser Chef sich nach 4 oder 5 Wochen an einige Kollegen gewandt und uns mitgeteilt hat, dass den Forderungen der studentischen Aushilfen stattgegeben wurde. Eine schriftliche Zusage, auch mit dem Termin der Auszahlung, haben wir aber nie erhalten. Anders sah es bei den 450-Euro-Kräften aus: Bei ihnen gab es eine Absage ohne weitere Begründung, wir vermuten aber, dass das an einer fehlenden Formulierung im Arbeitsvertrag liegt. (…) Nach der Zusage seitens des Chefs wurden einigen Kollegen, die die Forderung gestellt hatten, neue Verträge angeboten, in denen nicht mehr auf den Tarifvertrag Bezug genommen wird, d.h. es wollte so umgangen werden, dass die Zuschläge gezahlt werden müssen. Da alle sich erst mal enthielten und um Bedenkzeit gebeten haben, haben sie wohl gemerkt, dass sie damit nicht durchkommen. Weil bei einer Befristung ja kein Grund für eine Nicht-Verlängerung genannt werden muss, war das wohl ein einfacher Weg, um „unliebsame“ Mitarbeiter loszuwerden. (…) Ich würde die Kunden gerne bitten, sich zu überlegen, ob sie dem guten Image EDEKAs glauben wollen…“ Interview vom 19. Dezember 2020 von und bei Perspektive Online, siehe dazu neu: Studentische Hilfskräfte legen sich in Berlin mit Edeka an weiterlesen »

Dossier zum Kampf um Zuschläge und Tariflohn bei EDEKA in Berlin

edeka kanns besser

Studentische Hilfskräfte legen sich in Berlin mit Edeka an
weiterlesen »

Deutschlandradio kündigt Tarifverträge: Sender kündigt als Reaktion auf ausbleibende Erhöhung des Rundfunkbeitrages noch weitere kurzfristige Sparmaßnahmen an
Nachruf: Tarifvertrag“Nach der von Sachsen-Anhalt blockierten Erhöhung des Rundfunkbeitrags um 86 Cent auf 18,36 Euro werden beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk erste Konsequenzen deutlich. Das Deutschlandradio hat von einem Sonderkündigungsrecht der laufenden Tarifverträge Gebrauch gemacht, wie der öffentlich-rechtliche Sender auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. (…) Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) kritisierte den Schritt. Der Bundesvorsitzende Frank Überall sagte der dpa: »Das könnte eine Vorreiterrolle mit sich bringen, die zu einem Flächenbrand führt.« (…) Durch die Kündigung der laufenden Tarifverträge wird es dem Deutschlandradio zufolge vorerst nicht mehr zum April zu einer Anhebung der Vergütung um 2,25 Prozent kommen. Die Tarifverträge haben eigentlich noch eine Laufzeit bis Ende März 2022. Beim Deutschlandradio arbeiten derzeit 725 festangestellte Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit – das entspricht 640 Vollzeit-Stellen. Zudem gibt es 685 arbeitnehmerähnliche Beschäftigungsverhältnisse und zwischen 5000 und 6000 freie Mitarbeiter auf Honorarbasis. Hauptstandorte sind Berlin und Köln. (…) Überall, der selbst auch als freier Mitarbeiter für den Westdeutschen Rundfunk (WDR) tätig ist, warnte davor, dass Aufträge für die frei angestellten Mitarbeiter wegfallen und womöglich auch Stellen gestrichen werden könnten. »Das auf dem Rücken der Beschäftigten auszutragen, ist für mich der falsche Weg.« Unmittelbar nach Ablehnung der Eilanträge Ende Dezember 2020 hatte ein Sprecher des Deutschlandradios »zeitnah kurzfristig umsetzbare Sparmaßnahmen« angekündigt…“ Agenturmeldung vom 15.01.2021 in Neues Deutschland online, siehe dazu ver.di Rundfunk: ver.di fordert Tarifverhandlungen mit Deutschlandradio weiterlesen »

Nachruf: Tarifvertrag

Deutschlandradio kündigt Tarifverträge: Sender kündigt als Reaktion auf ausbleibende Erhöhung des Rundfunkbeitrages noch weitere kurzfristige Sparmaßnahmen an / ver.di fordert Tarifverhandlungen mit Deutschlandradio
weiterlesen »

Angriff mit Ansage: Unternehmerverband Gesamtmetall fordert unverhohlen Abbau von Schutzgesetzen und Tarifrechten – IG-Metall-Protest zaghaft

Dossier

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im ShitstormEnde Mai hatte der Unternehmerverband Gesamtmetall seinen Forderungskatalog mit dem Titel »Vorschläge für die 2. und 3. Phase der Coronakrise« vorgelegt. Auf zehn Seiten werden unter dem Vorwand der Pandemie über ein Dutzend Forderungen erhoben, mit denen geltende betriebsverfassungsrechtliche und Tarifbestimmungen drastisch eingeschränkt werden sollen. (…) Arbeits- und Gesundheitsschutz scheinen für Gesamtmetall nicht mehr als Firlefanz zu sein. Nötig seien »größere Spielräume« statt »übertriebener Gründlichkeit oder Perfektionismus«. »Schließlich sind Industriebetriebe weder Labore noch Krankenhäuser. Das Virus ist Teil des allgemeinen Lebensrisikos und keine originär arbeitsbedingte Gefährdung«, behauptet Gesamtmetall. Die Rechte der Betriebsräte dürften hier nicht zum »Supermitbestimmungsrecht für Arbeitszeit und Personalbemessung« werden. Zum Schluss fordern die Metallkapitalisten ein »Belastungsmoratorium«: »Grundrente, 48-Prozent-Haltelinie beim Rentenniveau, Einführung einer Vermögens- oder Verschärfung der Erbschaftssteuer dürfen nicht weiter verfolgt werden.« Und die Rente mit 63, Mütterrenten I und II müssten vorzeitig beendet werden. Während der IG Metall-Vorstand weiter um die Autokaufprämie trauert, hat er auf das Gesamtmetall-Paket bisher nur im internen »Extranet« am 2. Juni mit einer 25-Zeilen-Meldung reagiert. In Bayern weist die IGM-Bezirksleitung wenigstens das fast wortgleiche »11-Top-Vorschläge-Strukturpaket der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (VbW)« als »verantwortungslos« zurück. In Baden-Württemberg gab es am 28. Mai eine Online-Video-Konferenz von IGM-Funktionären. Seither läuft die Onlinepetition »Solidarität gewinnt«, mit der an den Unternehmerverband Südwestmetall und die Landesregierung appelliert wird – für Beschäftigungssicherung, gutes Einkommen, mehr Gesundheitsschutz…“ Artikel „Klassenkampf von oben: Angriff mit Ansage“ von Martin Hornung in der jungen Welt vom 16.06.2020 (Links von uns), siehe dazu neu: Schlagabtausch mit Kapital: Gewerkschaften und Unternehmer fordern »Reformen« von Tarifverträgen weiterlesen »

Dossier: „Unternehmerverband Gesamtmetall fordert unverhohlen Abbau von Schutzgesetzen und Tarifrechten

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

Schlagabtausch mit Kapital: Gewerkschaften und Unternehmer fordern »Reformen« von Tarifverträgen
weiterlesen »

Verkauf der Supermarktkette Real: Metro soll – so ver.di – Verantwortung für 32.000 Beschäftigte nach Lohnverzicht übernehmen

Dossier

"Ich bin kein Restposten bei real!"Im Zusammenhang mit dem Verkauf des SB Warenhauses Real durch die Metro AG hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) heftige Kritik am Management des Metro-Konzerns geübt. „Erst haben die Beschäftigten auf Lohn verzichtet, um das Unternehmen zu retten, dann hat das Unternehmen den bis dahin gültigen Tarifvertrag geschreddert, und nun soll Real verkauft werden. Wir erwarten, dass die Metro AG wenigstens jetzt Verantwortung für die 32.000 Beschäftigten übernimmt“, erklärte Stefanie Nutzenberger, ver.di Bundesvorstandsmitglied. „Falsche Entscheidungen und Konzepte des Managements haben in der Vergangenheit die Werthaltigkeit des Unternehmens massiv gefährdet. Unser Interesse ist es, dass Real als Ganzes an ein seriöses Unternehmen verkauft wird, das verantwortungsvoll mit der Belegschaft umgeht“, so die Gewerkschafterin. „Man muss kein Prophet sein um festzustellen, dass der Real-Verkauf im Metro-Konzern anscheinend schon lange eine Rolle spielt. In diesem Zusammenhang sehen wir auch die kompromisslose Alles-oder-Nichts-Strategie der Konzernleitung bei den vergangenen Tarifverhandlungen. Die Kündigung des Sanierungstarifvertrages und damit der Beschäftigungs- und Standortsicherung stellt sich uns heute als Vorbereitung für den Verkauf des Unternehmens dar“, so Nutzenberger. Es reiche nicht, „die Braut auf Kosten der Beschäftigten zum Verkauf aufzuhübschen.“ Die Betroffenen brauchten sichere Arbeitsplätze und keine Dumpinglöhne“. Dass in SB-Warenhäusern die ver.di-Tarifverträge eingehalten werden, zeigten andere große Player der Branche. Es müsse wieder Ruhe bei Real einkehren, anstatt die Beschäftigten weiter zu gängeln. „Mit einem neuen Investor, der eine motivierte Belegschaft schätzt und auf eine sichere Zukunft mit Tarifverträgen setzt, kann das gelingen“, sagte Nutzenberger.“ Pressemitteilung von ver.di vom 14.09.2018 und weitere Infos zur angestrebten Trennung, neu: Kaufland bekommt 92, Globus 24 Real-Märkte weiterlesen »

Dossier: Metro verkauft real

"Ich bin kein Restposten bei real!"

Kaufland bekommt 92, Globus 24 Real-Märkte
weiterlesen »

Sachsen: Beschäftigte fordern Chiphersteller Globalfoundries zu Tarifverhandlungen auf, Streiks angedroht

Dossier

Warnstreik beim Dresdner Chiphersteller Globalfoundries für die Aufnahme von Tarifverhandlungen“Sie wollen Niedriglöhnen in Sachsens Hightech-Sektor ein Ende setzen. Hunderte Arbeiterinnen und Arbeiter, ausgestattet mit Trillerpfeifen und Rasseln, haben sich am Mittwochabend im Norden Dresdens vor dem Chipwerk von Globalfoundries versammelt. (…) Vertreter weiterer Betriebe aus der Gegend, wie Infineon und X-Fab, solidarisierten sich mit den Beschäftigten des größten Werks der sächsischen Landeshauptstadt. Und auch zahlreiche Nichtgewerkschaftsmitglieder unterstützten die Forderungen nach Tariflöhnen. (…) Zeigt sich die Werksleitung innerhalb einer Woche gegenüber der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) verhandlungsbereit, sei ein Streik noch abwendbar. Andernfalls wird danach die Urabstimmung eingeleitet. Falls diese erfolgreich sein sollte, gebe es kein Zurück mehr. (…) Globalfoundries wurde 2009 als ein Unternehmen zur Halbleiterfertigung von AMD gegründet, dem einst wichtigsten Konkurrenten des weltweit marktführenden Herstellers Intel. Derzeit sind in der Chipfabrik im Norden Dresdens 3.200 Menschen beschäftigt. (…) Im April erfolgt im Dresdener Werk übrigens eine entscheidende Änderung: Statt der bisherigen Zwölfstundenschichten soll auf die üblichen Achtstundenschichten umgestellt werden. Allerdings geht aus den geänderten Arbeitsverträgen hervor, dass die Firmenleitung die Umstellung zur Kürzung des Urlaubs nutzen will, was für großen Unmut bei der Belegschaft sorgt…“ Artikel von Ralf Richter in der jungen Welt vom 13.03.2020, siehe dazu neu: Lächerliche Löhne: Beschäftigte bei Chiphersteller Globalfoundries streiken für höherer Entgelte. Konzern baut stattdessen weiter Personal ab weiterlesen »

Dossier zum Kampf um Tarifbindung beim Chiphersteller Globalfoundries in Sachsen

Warnstreik beim Dresdner Chiphersteller Globalfoundries für die Aufnahme von Tarifverhandlungen

Lächerliche Löhne: Beschäftigte bei Chiphersteller Globalfoundries streiken für höherer Entgelte. Konzern baut stattdessen weiter Personal ab
weiterlesen »

Delivery Hero-Chef Niklas Östberg: „Ich bin kein Fan von Tariflöhnen“ – IG Metall: „Kein Ding, du musst sie nicht mögen. Du sollst sie nur zahlen.“
#LeedsDeliveroo7: Für das Recht auf gewerkschaftliche Organisierung bei Deliveroo in LeedsDelivery Hero Chef Niklas Östberg hält wenig von Betriebsräten und Tariflöhnen. Delivery Heros Löhne knapp über Mindestlohn seien „solide“, sagte er Business Insider. Der Dax-Konzern Delivery Hero liebäugelt mit einer Rückkehr auf den deutschen Markt. Ehemalige Betriebsräte und Mitarbeiter sagen, dass es ihnen dabei „kalt den Rücken runterläuft“. Delivery Hero habe schlecht gezahlt, Mitarbeiter gegeneinander ausgespielt. (…) „Fahrer wollen anhand ihrer Leistung bezahlt werden und ihre Flexibilität behalten. Wenn sie gute Arbeit machen, bekommen sie eine gute Kompensation. Wenn sie weniger machen, bekommen sie weniger“, sagt Östberg. „Es gibt immer einen Weg, wie man zu einer Einigung kommen kann. Vor allem über individuelle Gehaltsverhandlungen. Ich bin kein Fan von Tariflöhnen.“ Östberg ist Chef des Lieferdienstes Delivery Hero, der es in diesem Jahr in den Dax geschafft hat, der Liga der deutschen Top-30 Börsen-Unternehmen. Im Gespräch mit Business Insider wägt Östberg seine Worte mit Bedacht. Auf Gewerkschaften angesprochen wird er so deutlich wie bei Gehältern…“ Artikel von Philip Kaleta vom 8.12.2020 bei businessinsider.de – siehe Weiteres daraus und dazu weiterlesen »

#LeedsDeliveroo7: Für das Recht auf gewerkschaftliche Organisierung bei Deliveroo in Leeds

Delivery Hero-Chef Niklas Östberg: „Ich bin kein Fan von Tariflöhnen“ – IG Metall: „Kein Ding, du musst sie nicht mögen. Du sollst sie nur zahlen.“
weiterlesen »

Differenzierung und Flexibilisierung der TarifpolitikDer Gesetzgeber darf Anreize zur Mitgliedschaft in Arbeitgeberverbänden setzen. Dazu gehören auch Öffnungsklauseln, die nur tarifgebundene Unternehmen nutzen können. Diese würden künftig verhindern, dass Unternehmen ohne Tarifbindung mögliche für sie vorteilhafte Aspekte von Tarifverträgen herauspicken, ohne die damit verbundenen Verpflichtungen einzugehen und ihren Beschäftigten die Vorteile der Tarifbindung zu gewähren. Das zeigt ein neues Gutachten von Prof. Dr. Thorsten Kingreen für das Hugo Sinzheimer Institut (HSI) der Hans-Böckler-Stiftung. (…)  Nach Analyse des Juraprofessors hat der Gesetzgeber großen Spielraum, wenn er das Ziel verfolgt, die Tarifautonomie zu stärken. In seinem Gutachten zeigt Kingreen das am Beispiel sogenannter Tariföffnungsklauseln. Mit diesen räumt der Gesetzgeber in bestimmten Fällen den Tarifvertragsparteien das Recht ein, einzelne arbeitsrechtliche Vorgaben branchen- oder betriebsspezifisch zu modifizieren. Für die Tarifautonomie sei dies jedoch nur dann ein Gewinn, wenn diese Möglichkeit ein Privileg tarifgebundener Arbeitgeber ist, die ihren Beschäftigten alle Vorzüge der Tarifbindung gewähren, argumentiert der Rechtswissenschaftler. „Exklusive“ Öffnungsklauseln, von denen nur tarifgebundene Arbeitgeber Gebrauch machen können, würden verhindern, dass Unternehmen ohne Tarifbindung die für sie vorteilhaften Aspekte von Tarifverträgen herauspicken, ohne die damit verbundenen Verpflichtungen einzugehen und ihren Beschäftigten die Vorteile der Tarifbindung zu gewähren. Kingreen schlägt vor, gesetzliche Tariföffnungsklauseln mit einer Regelung zu versehen, nach der die Tarifvertragsparteien das gesetzliche Niveau der Arbeitsbedingungen insgesamt nicht unterschreiten dürfen…“ HBS-Pressemitteilung vom 07.09.2020 zum Gutachten beim Hugo Sinzheimer Institut für Arbeits- und Sozialrecht – siehe dazu auch: Gegenleistung gefordert: Gewerkschaftsnahes Institut schlägt exklusive Öffnungsklauseln zur Stabilisierung des Tarifsystems vor weiterlesen »

Differenzierung und Flexibilisierung der Tarifpolitik

[exklusive Tariföffnungsklauseln] Gesetzgeber hat großen Spielraum, um die Tarifautonomie zu stärken / Gegenleistung gefordert: Gewerkschaftsnahes Institut schlägt exklusive Öffnungsklauseln zur Stabilisierung des Tarifsystems vor
weiterlesen »

nach oben