Produktionsketten, Engpässe und strategische Positionen
Just-in-Time-Produktion: Stramme Ketten können brechen... Fotomontage: LabourNet GermanyDie aktuellen Engpässe zeigen: Der internationalisierte Kapitalismus ist störanfällig. Und: In der Logistik sitzen die Arbeiter:innen an mächtigen Hebeln. (…) Diese Ketten sind das Ergebnis einer jahrzehntelangen Internationalisierung der Produktion, die von multinationalen Unternehmen organisiert wurde, um von niedrigen Löhnen, Steuerbefreiungen und der Möglichkeit der Umweltzerstörung in armen Ländern und sogenannten Entwicklungsländern zu profitieren. (…) Zusätzlich zu den Infrastrukturproblemen gab es einen Mangel an Hafenpersonal und Lkw-Fahrer:innen. Dies ist zwar zum Teil auf die Pandemie zurückzuführen, aber auch auf ein weitreichenderes Problem, nämlich die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen in der Branche, die nichts mehr mit dem zu tun haben, was sie vor Jahrzehnten waren. (…) Der erlebte Schock in den Versorgungsketten, der durch die Anhäufung von Engpässen ausgelöst wurde, brachte etwas zum Vorschein, was einige Teile der Arbeiter*innenklasse in den Logistiksektoren bereits aus erster Hand erfahren und davon profitiert hatten. (…) Aber es ist nicht nur eine Reihe von gefährdeten Punkten, die zu Störungen führen können, wie wir sie in diesen Tagen als Ergebnis objektiver Zufallsfaktoren erleben. Auf dem Spiel steht auch die Möglichkeit für Teile der Arbeiter:innenklasse, auf wesentliche Glieder der Produktionsketten einzuwirken, die das Kapital braucht, um präzise zu funktionieren. Diese Engpässe sind aus strategischer Sicht von grundlegender Bedeutung für den Kampf gegen das Kapital…“ Artikel von Esteban Mercatante am 6.11.2021 in der dt. Übersetzung bei Klasse gegen Klasse weiterlesen »

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Über die Kampfbedingungen des Logistikproletariats: Picker, Packer und Docker
[23. bis 25. November 2018 in Stockholm] Gegen die Logistik der Ausbeutung – Treffen der Plattform für einen transnationalen sozialen Streik„Die Deutsche Post mit ihrer Tochter DHL und der Internetversandhändler Amazon sind die beiden führenden Konzerne in der Branche Kurier-, Express- und Postdienstleistungen (KEP). Die Arbeitsbedingungen bei beiden Unternehmen scheinen auf den ersten Blick nicht viel miteinander gemein zu haben. Auf die Tradition der Deutschen Postgewerkschaft zurückgehend, existieren im Bereich der Deutschen Post flächendeckend Betriebsräte und Vertrauensleutestrukturen, ihr Organisationsgrad ist hoch, es gibt arbeitende, vereinzelt auch kämpferische Betriebsgruppen in vielen Niederlassungen. Die Arbeitsbedingungen und der Lohn gelten entsprechend diesem Kräfteverhältnis als die besten in der Branche. Amazon hingegen verfolgt eine aggressiv gewerkschaftsfeindliche Strategie; die Löhne und Arbeitsbedingungen orientieren sich am unteren Rand des gesetzlich Erlaubten. Recherchen der DGB-Arbeitsgruppe „Faire Mobilität“ zeigten, dass Gesetze teilweise unterlaufen werden. Doch beide Konzerne haben etwas gemeinsam: das Profitinteresse. (…) Der Unterschied zwischen beiden Modellen liegt im Kräfteverhältnis der Klassen…“ Beitrag von Tim Laumann aus der UZ vom 5. November 2021 weiterlesen »

[23. bis 25. November 2018 in Stockholm] Gegen die Logistik der Ausbeutung – Treffen der Plattform für einen transnationalen sozialen Streik

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[8.-10.10.21 transnational meeting in Leipzig] Acht Jahre Arbeitskampf bei Amazon – Erfahrungen und Perspektiven
Öffentliche Veranstaltung an der Uni Leipzig am Freitag, 8. Oktober 2021 um 18:00 im Rahmen der kritischen Einführungswochen an der Uni Leipzig mit dem Streik Soli-Bündnis Leipzig – siehe Einladungstext als Grafik im Twitter-Tweet von Amazon Workers International und die Ankündigung des thirteenth meeting of the Amazon Workers International network weiterlesen »

Amazon Workers International

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[Buch] Das Prinzip Amazon. Über den Wandel der Verkaufsarbeit und Streiks im transnationalen Versandhandel
Buch: Das Prinzip Amazon. Über den Wandel der Verkaufsarbeit und Streiks im transnationalen VersandhandelWarum gibt es in Amazons Distributionszentren gleichzeitig Streiks und eine Anpassung an die Arbeitsbedingungen? Die Autorin analysiert das »Prinzip Amazon« und gibt Antworten auf die Frage nach dem Bewusstsein der Beschäftigten des Versandriesen. (…) Im Mittelpunkt des Buches steht die Auswertung empirischer Studien über das Bewusstsein von Amazon-Arbeiter*innen in den Distributionszentren. Es werden zentrale Streikmotive präsentiert, deren Vergleichbarkeit im europäischen Kontext untersucht und die besondere Situation von migrantischen Saisonarbeiter*innen diskutiert. Zum Schluss wird der Begriff des Klassenbewusstseins kritisch erweitert und der Zusammenhang zwischen einem übergeordneten solidarischen Streben der Beschäftigten und einem gewerkschaftsaffinen Denken und Handeln ausgelotet. Damit gibt die Autorin Antworten auf arbeitssoziologische wie gewerkschaftliche Fragestellungen angesichts des fundamentalen technologischen Wandels der Verkaufsarbeit, der aktuell stattfindet.“ Buch von Sabrina Apicella Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung vom September 2021 im VSA-Verlag (240 Seiten, 2021, EUR 16.80, ISBN 978-3-96488-098-7) und im Gratis-Download bei der RLS – Sabrina Apicella promovierte mit diesem Buch an der Leuphana Universität Lüneburg und forscht seit 2013 zu den Streiks bei Amazon. weiterlesen »

Buch: Das Prinzip Amazon. Über den Wandel der Verkaufsarbeit und Streiks im transnationalen Versandhandel

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Jetzt ist Zahltag: Die Wirtschaft erholt sich, Personal wird knapp. Beschäftigte haben die besten Aussichten seit Langem, höhere Löhne und bessere Bedingungen zu erreichen
Systemrelevant (Berliner Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus)Silvia Habekost ist Anästhesieschwester, sie spricht ruhig und freundlich. Doch was sie sagt, ist echter Sprengstoff. „Entweder sie nehmen zumindest Verhandlungen auf oder wir werden noch vor den Wahlen in den Streik treten.“ Habekost arbeitet im Vivantes-Klinikum Berlin-Friedrichshain. Das ist nicht bloß verbales Säbelrasseln, wie es Gewerkschaften öfters vor Tarifrunden absondern. Sondern ein Anzeichen, dass sich auf dem Arbeitsmarkt gerade etwas grundlegend verändert. (…) So steht nun nach dem Beginn des Lokführerstreiks der GDL der nächste große Arbeitskampf ins Haus. Klar ist: Silvia Habekost und ihre Kolleginnen und Kollegen wollen sich nicht mit Almosen zufriedengeben. Egal, ob es eine schnelle Lösung gibt oder sich der Konflikt hinzieht: Die Krankenhausbeschäftigten in ganz Deutschland werden sehr genau verfolgen, was in Berlin vor sich geht. Macht das Beispiel Schule, könnte passieren, was Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) seit Beginn der Coronapandemie verspricht, aber nicht umsetzt: Eine Wende hin zu echten Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in der Pflege. Der Zeitpunkt ist günstig, aus verschiedenen Gründen. (…) Kommt nun ein heißer Herbst? Wer weiß. Jedenfalls stehen Tarifrunden in Branchen an, in denen die Pandemie den Beschäftigten besondere Leistungen abverlangt hat. Dafür haben sie Anerkennung verdient, auch materiell. Und wenn ihnen die wirtschaftliche Konjunktur und Arbeitsmarktentwicklung dabei in die Hände spielt, umso besser. Sie sollten die Chance nutzen.“ Artikel von Jörn Boewe vom 31.08.2021 in Der Freitag Ausgabe 34/2021 weiterlesen »

Systemrelevant (Berliner Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus)

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Theaterstück „kurzer wechsel“ – ein szenisches Streiktraining für Pflegekräfte und ihre Verbündeten
Theaterstück "kurzer wechsel" - ein szenisches Streiktraining für Pflegekräfte und ihre VerbündetenDie Politik der letzten Jahrzehnte hat das Krankenhaus zu einem Ort von Kostendruck und Zeitnot gemacht. Zu kleine Teams für zu viele Patient*innen, starre Hierarchien und zusätzliche Einsparungen erschweren es Pflegekräften massiv, den Patient*innen und sich selbst gerecht zu werden. „Wir brauchen den Wechsel! Jetzt! Aber keinen kurzen, sondern einen der bleibt und überlegt ist. Deswegen wollen wir mit euch ins Gespräch kommen! Lasst uns zusammen trainieren, wie man sich erhebt, wie man dem Druck und der Zeitnot die Stirn bieten kann, um gemeinsam und laut sagen zu können: So nicht mehr!” wir die Theatergruppe kollektiv.für.sorge laden euch zu unserem Theaterstück KURZER WECHSEL ein. KURZER WECHSEL soll Pflegekräften und ihren Verbündeten einen Raum bieten, um über die Missstände in der Pflege ins Gespräch zu kommen. Gemeinsam mit euch untersuchen wir den Krankenhausalltag von Pfleger*innen und klopfen ihn auf Möglichkeitsräume ab. Wo könnte wie anders gehandelt werden und mit wem muss ich mich dafür zusammenschließen? Ausgehend von euren Fragen und Ideen werden wir direkt Handlungsalternativen auf der Bühne erproben. Keine Sorge, an diesem Abend sind nur wir auf der Bühne.“ Siehe weitere Infomationen und Aufführungstermine 05.09.-17.10.21 in Münster, Essen, Köln und Witten weiterlesen »

Theaterstück "kurzer wechsel" - ein szenisches Streiktraining für Pflegekräfte und ihre Verbündeten

Theaterstück „kurzer wechsel“ – ein szenisches Streiktraining für Pflegekräfte und ihre Verbündeten
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[Ost- und Mitteleuropa] (Post)pandemic Struggles in Social Reproduction / (Post)pandemische Kämpfe in der sozialen Reproduktion
(Post)pandemic Struggles in Social Reproduction / (Post)pandemische Kämpfe in der sozialen ReproduktionDie Covid-19-Pandemie hat mehr als alles andere die tiefe Verflechtung und die gegenseitigen Abhängigkeiten offenbart, die ganz allgemein zwischen verschiedenen Ländern in Europa und darüber hinaus sowie zwischen verschiedenen Wirtschaftssektoren, insbesondere aber zwischen Produktion und sozialer Reproduktion bestehen. Es zeigte sich, dass zur Aufrechterhaltung und Reproduktion unseres Lebens und unserer Gesellschaft von einigen Mitgliedern dieser Gesellschaft, insbesondere von Frauen und Migranten, Roma und LGBTQI+ Menschen, seit langem erwartet wird, dass sie sich freiwillig opfern. Die so genannten unentbehrlichen Arbeitskräfte – Krankenschwestern, Lehrer, Pflegekräfte, Reinigungskräfte, Logistikarbeiter, Angestellte in Lebensmittelgeschäften, Saisonarbeiter – sollten „natürlich“ die Lücke im Sozialschutz füllen, die uns aus den Ruinen der immer brüchiger werdenden Sozialsysteme entgegenblickt. (…) In diesem pandemischen Kontext weigerten sich jedoch auch Frauen, LGBTQI+ Menschen, MigrantInnen und ArbeiterInnen in Ost- und Mitteleuropa, nicht anders als viele andere auf der ganzen Welt, entschieden, die Verschärfung kapitalistischer, patriarchalischer und rassistischer Regime zu akzeptieren, die ihre reproduktive und produktive Kraft ausbeuten und sie im Stich lassen. In der Region kam es zu einer Vielzahl von Kämpfen. (…) Die Frage war, wie diese Kämpfe transnational vernetzt werden können, um die Isolation zu überwinden und diese Gesellschaft zu unterwandern…“ Aus dem (engl.) Vorwort vom 9.8.21 zur (engl.) Publikation der KollegInnen der „Transnational Social Strike Platform“ in Zusammenarbeit mit LEVFEM (Bulgarien) – sehr interessanter Zusammenstellung von Artikeln über soziale Kämpfe in der Reproduktion mit Schwerpunkt auf Osteuropa. Es geht um Pflegearbeit, Wohnkämpfe, Migration, Arbeiter/innen in der Bildung in Österreich, Bulgarien, Rumänien, Griechenland, Ukraine und Türkei. Extrem lesenswert! weiterlesen »

(Post)pandemic Struggles in Social Reproduction / (Post)pandemische Kämpfe in der sozialen Reproduktion

[Ost- und Mitteleuropa] (Post)pandemic Struggles in Social Reproduction / (Post)pandemische Kämpfe in der sozialen Reproduktion
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Streiken gegen Amazon – geht da endlich was?
Wildcat Nr. 108 "Kämpfe in der Logistik" vom Sommer 2021Amazon ist in aller Munde. Medien und PolitikerInnen kriegen Gänsehaut angesichts des Reichtums und der Macht eines Jeff Bezos. Aber auch die Linke erschaudert vor der »totalen Kontrolle« der schlecht bezahlten und »menschenunwürdig ausgebeuteten« ArbeiterInnen in den Amazon-Lagern. Wieder einmal verklebt der Mythos der alles beherrschenden kapitalistischen Technologie die Hirne und verfälscht die politische Intervention! Die ArbeiterInnen nur als krass überwacht, atomisiert und ohnmächtig darzustellen, ist der typisch paternalistische Zugang vieler Linker und der meisten Gewerkschaften (»die Arbeiter sind ohne uns schwach«). In den folgenden Beiträgen schauen wir uns den Arbeitsprozess in einem Amazon- und im Lager eines Drogeriemarkts genauer an. Die ArbeiterInnen dort sind keineswegs hirnlose Maschinenanhängsel…“ Artikel aus der Wildcat Nr. 108 „Kämpfe in der Logistik“ vom Sommer 2021 – wir danken der Redaktion! weiterlesen »

Wildcat Nr. 108 "Kämpfe in der Logistik" vom Sommer 2021

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Die Herausforderung der Organisierung und der amerikanische Kapitalismus. Sam Gindin über das neue Buch von Jane McAlevey
Jane McAlevey: "Turning the Tables: Participation and Power in Negotiations"In seiner Rezension von Jane McAleveys neuem Werk „Turning the Tables: Participation and Power in Negotiations“ (=“Den Spieß umdrehen: Beteiligung und Macht in Verhandlungen“) begrüßt Sam Gindin ihren mit vielen Beispielen angereicherten Text. (…) Gindin charakterisiert das Buch wie folgt: „Verfasst als „Bericht“ neuer Verhandlungserfahrungen in der Gesundheits-, Bildungs- und Hotelleriebranche und unter Journalisti:innen, stellt „Turning the Tables“ im wesentlichen ein kompaktes Handbuch für das Organizing am Arbeitsplatz dar. In bewundernswert klarer Sprache werden die Besonderheiten der Methode dargestellt, wobei die detaillierten Fallstudien die unterliegende Organizingmethode illustrieren und belegen. (…) Zwei weitere Elemente an McAleveys Ansatz hält Gindin für entscheidend: einmal die Notwendigkeit des Organizings am Arbeitsplatz, von dem sich US-Gewerkschaften in der Nachkriegszeit entfernt hätten und die Organisierung aller Beschäftigtengruppen im Betrieb, sodass der Spaltung entlang technischer oder anderet Kategorien kein Vorschub geleistet würde…“ Aus der Zusammenfassung durch Lars Stubbe des Artikels „The Organizing Challenge and American Capitalism“ von Sam Gindin vom 8. Juli 2021 in The Nation’s online – wir danken! Siehe den gesamten Text und Hintergründe im Beitrag weiterlesen »

Jane McAlevey: "Turning the Tables: Participation and Power in Negotiations"

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[Dossier] Prekarisierung, Neoliberalismus und Arbeitskampf
Niedriglohn: Habe Arbeit, brauche GeldAnlässlich des wilden Streiks beim Lebensmittellieferanten Gorillas veröffentlichen wir ein Dossier mit einer Auswahl aus Artikeln über prekäre Arbeitsbedingungen und Widerstand dagegen. Wir hoffen, hiermit einen Beitrag zu leisten, um aus vergangenen und internationalen Erfahrungen Lehren für diesen und kommende Kämpfe ziehen zu können. Viele von uns wuchsen in Deutschland und international in einer Zeit auf, in der prekäre Arbeit zum Alltag der Mehrheit gehört. Flexible Arbeitszeiten, Teilzeitbeschäftigung, Minijobs und andere Formen der Anstellung sind jedoch in ihrem aktuellen Ausmaß relativ neue Erscheinungen. Die rot-grüne Schröderregierung setzte mit der Agenda 2010 die politische Grundlage für die Schaffung eines immer größeren Niedriglohnsektors und mehr sozialem Elend…“ Dossier der Redaktion von Klasse Gegen Klasse vom 12. Juli 2021 weiterlesen »

Niedriglohn: Habe Arbeit, brauche Geld

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Was Organizing (nicht) ist. Es gibt viele Vorbehalte gegenüber Organizing. Sie helfen uns, zu klären, was das Konzept wirklich will und kann.
https://organisier-dich.info/Organizing ist in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem wichtigen Schlagwort in linken Debatten, in der Gewerkschafts- und Stadtteilarbeit oder der Mieter*innenbewegung geworden. Die Bedeutung von Organizing-Ansätzen für die Entwicklung der Handlungsfähigkeit der gesellschaftlichen Linken ist dabei umstritten. Je nach Organisierungskontext und Schule existieren sehr unterschiedliche Konzepte von Organizing. Im Folgenden wollen wir kurz und recht abstrakt unser Verständnis von Organizing umreißen und uns dann mit einigen häufig vorgebrachten Vorbehalten gegen Organizing auseinandersetzen. (…) Darüber hinaus baut Organizing eine Solidarität auf, die die konkreten Auseinandersetzungen überdauert und andere Kämpfe sowie das (politische) Verhalten in der Gesellschaft oder in der Wahlkabine beeinflussen kann. (…) Die Herausbildung einer politisch aktiven Subjektivität – mit allen Veränderungen in der Lebensführung, die das mit sich bringt – erfolgt nicht von jetzt auf gleich. Großprojekte haben also klare Grenzen. Deshalb ist die Ausbildung, Entwicklung und Ermächtigung von Aktiven eine langfristige Organisationsaufgabe der gesellschaftlichen Linken. Und deshalb ist es so wichtig, Organizing als Haltung zu verstehen, die auf die Veränderung der gesamten Organisationskultur zielt. Organizing ist kein Zaubertrank, mit dem in kurzer Zeit große Projektziele erreicht werden können.“ Artikel von Kalle Kunkel und Jana Seppelt in der Zeitschrift LuXemburg – Gesellschaftsanalyse und linke Praxis – 1/2021 weiterlesen »

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Was Organizing (nicht) ist. Es gibt viele Vorbehalte gegenüber Organizing. Sie helfen uns, zu klären, was das Konzept wirklich will und kann.
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Generell streikbereit: 20 Jahre ver.di – 15 Jahre Innovation im Arbeitskampf
express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und GewerkschaftsarbeitVer.di ist heute nicht nur die DGB-Gewerkschaft, die am häufigsten in Arbeitskämpfe verwickelt ist, sie ist zugleich die Gewerkschaft, die in vielen Bereichen die Arbeitskampfführung um neue Formen erweitert und neue Beteiligungselemente bereichert hat. Nicht zuletzt kommt ihr das Verdienst zu, auch in bisher wenig arbeitskampferfahrenen Dienstleistungsbereichen gezeigt zu haben, dass kollektive Gegenwehr möglich ist und erfolgreich sein kann. (…) Eng mit der »Organisierung am Konflikt« verbunden sind deshalb aktivierende Formen des Arbeitskampfes, wie sie in mehreren Streiks seit Mitte der 2000er Jahre erprobt wurden. Ganz entscheidend ist bereits die Vorbereitung. (…) »15 Jahre Innovation im Arbeitskampf« bedeutet weder, dass jeder Arbeitskampf innovativ geführt wurde, noch, dass alle Streiks erfolgreich waren. Dennoch bleibt positiv zu bilanzieren, dass sich seit der Gründung von ver.di die Arbeitskampfführung im Dienstleistungsbereich weiterentwickelt hat…“ Artikel von Heiner Dribbusch und Roland Kohsiek, erschienen in express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit 6/2021 weiterlesen »

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Wie streikt die kreative Klasse?
Les intermittents ont fait exploser le – standard du – Medef„… Ein nicht zu unterschätzender Teil der Wertschöpfung wird von Kulturarbeitenden geleistet – in Deutschland machte der Sektor im Jahr 2019 einen Umsatz von 174 Milliarden Euro. Europaweit ist die Kreativwirtschaft bereits größer als der Telekommunikations-, Pharma- und Automobilsektor. (…) Die mittlerweile kaum mehr zu leugnende Prekarität der Branche hat eine zunehmende politische Mobilisierung von Kulturarbeitenden nach sich gezogen. (…) Eigentlich bietet die Kreativindustrie gute Bedingungen für Widerstand am Arbeitsplatz. Der Qualifizierungsgrad in der Branche ist hoch. Kreativarbeitende sind weiterhin nur relativ schwer auszutauschen – was theoretisch ein effizientes Druckmittel darstellt. Hinzu kommt, dass man zur Umgehung des Arbeitsrechts und der Ausbeutung niedrigerer Lohnniveaus nicht so leicht die Standorte ins Ausland verlagern kann wie in anderen Branchen (…)Tatsächlich ist die lokale Standortbindung der Kreativindustrie oftmals ihr wunder Punkt. In Hamburg legten Ende vergangenen Jahres Angestellte in Bücherhallen, Messen und Museen ihre Arbeit nieder, um für einen höheren Lohn zu demonstrieren. Ob sich die Arbeitenden der Kreativindustrie letztlich wirklich mit den Arbeitskämpfen in anderen Branchen solidarisieren, oder es wie während der zweiten industriellen Revolution wieder zu einer Solidarisierung mit dem Management kommt, ist noch offen. (…) Die politischen Allianzen sind also noch nicht ausgemacht, sondern werden noch vor unseren Augen verhandelt.“ Artikel von Pujan Karambeigi und Fabian Vugrin vom 20. Mai 2021 in Jacobin.de weiterlesen »

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Jede Aktivistin kennt das Problem: Wie verwandle ich meine Wut in eine kollektive Kraft? Organizing gibt Methoden an die Hand
https://organisier-dich.info/„… Der Podcast Klassenfrage zu Themen wie dem Matrosenaufstand 1918 bis hin zu Interviews mit Aktiven aus Betrieben und Initiativen will helfen, die Klasse sichtbar zu machen und Handwerkszeug für erfolgreiche Kämpfe zu liefern. Eng damit verzahnt ist die Homepage https://organisier-dich.info/, um Organizing-Tools bekannter zu machen. Beides betreiben Stefan Reiner und Katja Barthold, die hauptamtlich bei Gewerkschaften arbeiten, in ihrer Freizeit.“ Im Interview in der Soz. Nr. 05/2021 sprach Violetta Bock „über ihre Motivation, Organizing und persönliche Lehrsätze: „… Meine Grundintention war, die Leute, die ich in meiner Arbeit kennen lerne, in den Betrieben, aber auch in der Gewerkschaft, sichtbar zu machen. Ich war immer wieder geflasht, was in den Betrieben los ist. Da kriegen so viele jeden Tag was auf die Fresse, kämpfen jeden Tag neu, treten für ihre Kollegen ein. Das sind Leute, die wir früher in unserer Antifagruppe als Bürgerliche beschimpft hätten, die in meinen Augen aber viel mutiger waren als jedes Antifakind. (…) Inzwischen haben wir Mikros, ein kleines Studio und ergänzend zu den Interviews die Basicreihe Organizing, die Hand in Hand mit der Homepage läuft. (…) bleiben viele Linke nach wie vor bei der Empörung stehen. Da geht so viel Energie verloren, statt konkrete Ziele zu formulieren und Themen konkret gewinnbar zu machen…“ – die Podcasts sind nachzuhören auf https://klassenfrage.de/ weiterlesen »

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[Thema in ak 665: Klimakiller Autoindustrie] Das Auto und der Klassenkampf
BPW Bergische Achsen KG: Schließung der Tochter 2010Das Auto und die Arbeiterbewegung haben eine lange, wechselvolle Geschichte, und noch immer sind die Vorstellungen von radikalen Streiks durch jene Bilder geprägt, die in den Arbeiterkämpfen in der Automobilindustrie entstanden. Alles begann in den 1930ern: Die US-Autoindustrie, deren Produktionsprozess Henry Ford durch die Einführung des Fließbands revolutioniert hatte, galt vielen Linken als nahezu unorganisierbare Branche. Das änderte sich, als Arbeiter*innen die Störungsanfälligkeit des strikt getakteten Fließbands erkannten. Ihre Sitzstreiks und Werksbesetzungen verhalfen der Gewerkschaftsbewegung in den USA zum Durchbruch. In Europa kam die große Zeit der Autoarbeiter*innen nach dem zweiten Weltkrieg. Die militanten Streiks bei FIAT in Turin und in anderen Fabriken Norditaliens inspirierten sogar einen eigenen marxistischen Theoriestrang: den Operaismus. Auch in Westdeutschland wurde die Autoindustrie zur Bastion der Gewerkschaften. Allerdings wurden sie nicht von allen Arbeiter*innen als gute Vertretung empfunden. Sogenannte Gastarbeiter*innen, die in den 1960ern und 1970ern in den besonders harten und schlecht bezahlten Jobs in den Fabriken arbeiteten, reagierten auf das Desinteresse der Gewerkschaften mit wilden Streiks, der berühmteste ist der Fordstreik 1973 in Köln. Auch in Europas Autofabriken erkämpften Arbeiter*innen enorme Lohnsteigerungen und Mitbestimmungsrechte – worauf die Unternehmen ab den 1980ern mit Rationalisierungen und Produktionsverlagerung reagierten. Im letzten Jahrzehnt fanden die größten Streiks in Autowerken in China statt, während in deutschen Fabriken längst Ruhe eingekehrt war.“ Einleitung von Jan Ole Arps vom 17. November 2020 zum Thema in ak 665: Klimakiller Autoindustrie mit vielen interessanten Artikeln – einige Beiträge hieraus befinden sich in unseren aktuellen Auto-Dossiers weiterlesen »

BPW Bergische Achsen KG: Schließung der Tochter 2010

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