Was würden Sie arbeiten, wenn für Ihr Einkommen gesorgt wäre?Die Corona-Krise befeuert die Debatte um ein bedingungsloses Grundeinkommen. Für die einen ist es die notwendige Antwort auf Digitalisierung und neue Arbeitswelt, für die anderen schlicht ungerecht, leistungsfeindlich und unbezahlbar. (…) Soll jeder – unabhängig von seiner Bedürftigkeit und ohne jede Gegenleistung – monatlich die gleiche finanzielle staatliche Zuwendung erhalten? Allein den Aufruf einer Berliner Modemacherin, das Grundeinkommen jetzt einzuführen, haben schon fast 500 000 Menschen unterschrieben. Aber ist das bedingungslose Grundeinkommen langfristig die richtige Antwort auf unsere veränderte Arbeitswelt? Würde dann noch jemand schwere Arbeit für wenig Lohn machen? Und wäre ein Grundeinkommen überhaupt bezahlbar? Sarah Oswald und Andreas Rausch sprechen darüber in „Wir müssen reden!“ mit diesen Gästen: Michael Bohmeyer, Gründer der Initiative „Mein Grundeinkommen“; Rainer Schwadtke, Bäckermeister; Tonia Merz, Modemacherin; Christian Gräff (CDU), Landesvorsitzender Mittelstandsunion; Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW); Christoph Butterwegge, Armutsforscher. Drei BürgerInnen debattieren von zu Hause aus mit.“ Video beim rbb von Wir müssen reden! Der rbb Bürgertalk vom 17.11.2020 weiterlesen »

Was würden Sie arbeiten, wenn für Ihr Einkommen gesorgt wäre?

[Video des rbb-Bürgertalks] Bedingungsloses Grundeinkommen – Existenz-Sicherung oder Faulenzer-Prämie?
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Finnland hat das europaweit erste „Grundeinkommens“-Experiment beschlossen

Dossier

Finnische FlaggeEs ist nur ein One-Liner, aber dafür einer, der das Potential hat, Geschichte zu schreiben: Die neue Regierung in Finnland hat sich darauf geeinigt, das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) zu testen. Im Kapitel „Gesundheit und Wohlfahrt“ des neuen Koalitionsvertrages zwischen der liberalen Zentrumspartei, der rechtspopulistischen Finns Party und der konservativen NCP ist die „Einführung eines Grundeinkommens-Experiments“ nun tatsächlich wortwörtlich festgeschrieben. Bei einer Umsetzung in der nun beginnenden Legislaturperiode wäre es der erste Versuch eines europäischen Landes, ein bedingungsloses Grundeinkommen einzuführen…“ Artikel von Theresa Locker vom 22. Juni 2015 bei Motherboard Deutschland und neu dazu: Finnisches Experiment: Grundeinkommen tut gut weiterlesen »

Dossier zum Grundeinkommens-Experiment in Finnland

Finnische Flagge

Finnisches Experiment: Grundeinkommen tut gut
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Frohes Schaffen – Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral„In diesem Ausschnitt äußert sich Bundesarbeitsminister Heil zur Grundeinkommensdiskussion. Er stellt heraus, wie wichtig es sei, „präzise Begriffe“ zu verwenden, „Bedingungsloses Grundeinkommen“ sei kein solcher und führe zu Missverständnissen. Ein Fan davon sei er nicht. (…) Was Heil dann darbietet, mag manchen überschwenglichen oder auch voreiligen BGE-Befürworter betreffen, nicht aber die seit Jahren differenzierte Diskussion, wenn sie denn zur Kenntnis genommen würde. Für Heil leben wir in einer „Arbeitsgesellschaft“ (…) – da scheint er vergessen zu haben, dass das Fundament unserer „Gesellschaft“ eben nicht Arbeit, sondern Demokratie und die Anerkennung der Bürger als Souverän ist. Von wegen „präzise Begriffe“. Deutlich wird hieran allerdings, weshalb die Fortentwicklung des Sozialstaats nicht gelingen kann, solange nicht die Bürger in seinem Zentrum stehen, sondern die Erwerbstätigen. (…) Eine folgenschwere Illusion ist die leider verbreitete Behauptung, der auch Heil hier folgt, Erwerbsarbeit sei „Teilhabe“ am gesellschaftlichen Leben, weil sie schlicht darüber hinweggeht, wozu sie dient: zur Wertschöpfung. (…) Wenn der Bundesarbeitsminister mahnt, wir dürften kein gestörtes Verhältnis zu „Arbeit“ bekommen, dann zeigt sich gerade in dieser nicht mehr an Wertschöpfung orientierten Form von Arbeit ein gestörtes Verhältnis zu ihr – sie wird zu Beschäftigungstherapie und Leistungssimulation. Für diese Haltung zu Arbeit ist es dann entscheidend, die „Leute“ unterzubringen, wie er wörtlich sagt. Es ist nicht die BGE-Diskussion, die hier geradezu „religiöse“ Züge an den Tag legt, es ist das Festhalten an einem Arbeitsverständnis, das genau den Sinn dieser Arbeit entleert und zur sozialpflegerischen Aufgabe erhebt.“ Kommentar von Sascha Liebermann 11. November 2020 bei Freiheit statt Vollbeschäftigung zum Video bei youtube „Hubertus Heil zum BGE“ weiterlesen »

Frohes Schaffen – Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral

Bundesarbeitsminister Heil führt eine Gespensterdebatte und ignoriert differenzierte Diskussion über Grundeinkommen
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Wirtschaft neu ausrichten. Wege in eine care-zentrierte Ökonomie
Lunapark21: Unbezahlte Care-Arbeit – ein „öffentliches“ Gut?Wir stecken nicht nur in der Corona-Krise, sondern auch in einer veritablen Care-Krise. Genderforscher*innen, feministische Ökonom*innen und Care-Arbeiter*innen im privaten und öffentlichen Raum hätten die Pandemie wahrlich nicht gebraucht, um dies zu erkennen. Gleichwohl ist die „Systemrelevanz“ der unbezahlten und (unter)-bezahlten Care-Arbeit nun auch ins Bewusstsein breiter Bevölkerungskreise gelangt (…) Im Folgenden lege ich den Blick auf unbezahlte und erwerbsförmig organisierte Care-Arbeit als elementare Voraussetzung allen wirtschaftlichen Handelns – eine Perspektive, die seit der Entstehung industrieller kapitalistischer Warenproduktion systematisch ausgeblendet worden ist. (…) Das heutige Wirtschaftssystem beruht gleichermaßen auf der Externalisierung der Kosten für Care-Arbeit wie für sämtliche Naturressourcen, um Profitraten ins Unendliche zu steigern. Das muss sich ändern. (…) Mit einem „einbettenden, regulierenden Liberalismus“, wie ihn der Soziologe Andreas Reckwitz vorgeschlagen hat, um zum Beispiel die materielle und soziale Infrastruktur – also Verkehr, Gesundheit, Energie, sozialer Wohnungsbau, Bildung und öffentliche Sicherheit – wieder verstärkt in staatliche Hand zu nehmen, wird es allerdings allein nicht getan sein. Vielmehr geht es um eine grundsätzliche Neuausrichtung der globalen Ökonomie, die Care-Arbeit als Ausgangspunkt allen wirtschaftlichen Handelns begreift, eingebettet in den verletzlichen Lebensraum Erde.“ Artikel von Uta Meier-Gräwe vom 30.10.2020 bei Aus Politik und Zeitgeschichte bei der Bundeszentrale für politische Bildung weiterlesen »

Lunapark21: Unbezahlte Care-Arbeit – ein „öffentliches“ Gut?

Wirtschaft neu ausrichten. Wege in eine care-zentrierte Ökonomie
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[attac-Onlineseminar am 28. Oktober 2020] Frankreich: Wie steht’s um das BGE
Europäische Bürgerinitiative (EBI) zu Bedingungslosen Grundeinkommen in der gesamten EUFrankreich leidet stärker unter der Coronapandemie als manche anderen europäischen Länder. Die absoluten Zahlen sind hoch, sowohl was Infizierte wie was Tote angeht. Auch die Gegegnmaßnahmen sind drastisch. Wie fast überall in Europa wurde auch das französische Gesundheitssystem in den lethten Jahrzehnten von einer Welle neoliberaler „Reformen“ durchgeschüttelt und partiell zugrunde gerichtet, sodass die Pandemie es an sein Limit brachte und vielleicht wieder bringt. Neben der gesundheitlichen Situation verursacht auch die soziale  gerade dramatische Verheerungen. Ohnehin weist die allgemeine soziale  Absicherung vieler Menschen schlimme Lücken auf, die durch die  Regierungsprogramme nicht geschlossen werden. Zwar gibt diese fast  eine halbe Billion für sogenannte Hilfsmaßnahmen aus, aber dabei  handelt es sich im Wesentlichen um Kreditbürgschaften. Schon im Sommer  fürchtete die Hälfte der Bevölkerung um ihre Arbeitsstelle und damit  um ihr Einkommen. Hier wäre jetzt ein, zumindest vorübergehendes, Grundeinkommen eine Lösung, aber die Regierung lässt keinerlei Willen erkennen, in diese  Richtung zu gehen. Wie sieht es aber in der französischen Zivilgesellschaft aus? Immerhin gab es zuletzt einen Präsidentschaftskandidaten, der sich deutlich für eine Art BGE ausgesprochen hattte. Gibt es erkennbaren Druck für eine solche Maßnahme? Und wenn ja, von wem geht er aus? Wie sind die politischen Akteure in puncto BGE aufgestellt? Referentin: Angelika Gross, Paris. Angelika Gross wurde zwar in Deutschland geboren, lebt und arbeitet aber seit Jahrzehnten in Paris. Sie wird uns über die Situation im  Land berichten und Fragen beantworten.“ Einwahllink für 18:00-19:00 Uhr weiterlesen »

Europäische Bürgerinitiative (EBI) zu Bedingungslosen Grundeinkommen in der gesamten EU

[attac-Onlineseminar am 28. Oktober 2020] Frankreich: Wie steht’s um das BGE
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BGE für alle!„… Eine besondere Pointe der Grundeinkommensforderung besteht schließlich darin, dass seine Einführung der Gesellschaft sowohl einen gesteigerten Individualismus als auch gesteigerte Solidarität abverlangt. Eine dominant individualistische Gesellschaft wird niemals die Solidarität aufbringen, allen – und das heißt aus Sicht des Einzelnen vor allem: allen anderen – ein bedingungsloses Grundeinkommen zuzugestehen. Umgekehrt wird eine dominant solidarische Gesellschaft die Individuen niemals so freilassen, wie es die Bedingungslosigkeit des Grundeinkommens erfordert. Anders gesagt: Die Individualisierung des Individuums, die das Grundeinkommen ermöglicht, lässt sich nur dann verwirklichen, wenn sich die Gesellschaft zugleich solidarischer begreift. Und die Solidarisierung der Gesellschaft, die das Grundeinkommen ermöglicht, lässt sich nur dann verwirklichen, wenn das Individuum zugleich individualistischer begriffen wird. Praktisch heißt das: Will ich die Freiheiten eines bedingungslosen Grundeinkommens für mich selbst in Anspruch nehmen, muss ich bereit sein, sie allen anderen ebenfalls zuzubilligen. Ich muss mich nicht nur für meine eigene, sondern gleichermaßen für die Freiheit der anderen einsetzen. Der neue Gesellschaftsvertrag, den das bedingungslose Grundeinkommen erforderlich macht, umfasst sowohl Freisinn als auch Gemeinsinn, Eigeninitiative ebenso wie Interesse am anderen. Wenn wir diese Bedingtheiten eines bedingungslosen Grundeinkommens berücksichtigen und willens sind, ihnen Rechnung zu tragen, dann muss seine Forderung nicht länger utopisch bleiben.“ Artikel von Philip Kovce vom 18. September 2020 bei der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) weiterlesen »

BGE für alle!

Bedingungsloses Grundeinkommen als Grundrecht? Geschichte, Gegenwart und Zukunft einer (bisher) utopischen Forderung
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Paul Lafargue: Das Recht auf Faulheit. Grafik von Simon HirzelDass nach der Ermordung von George Floyd in den USA mancherorts Denkmäler von Kolonialisten und Rassisten vom Sockel gestürzt wurden, gefiel der AFD-Politikerin Beatrix von Storch gar nicht. Und sie hatte eine Idee. Zusammen mit Mitgliedern der AFD-Jugend verhüllte sie Mitte Juli ein Karl-Marx-Denkmal in Berlin. Begründung: Marx sei ein Antisemit und Rassist gewesen. Nun gibt es das alte Sprichwort, jede und jeder (auch wenn sie den ‚Genderwahn‘ hassen, soviel Zeit muss sein, Frau von Storch) solle zuerst einmal vor der eigenen Tür kehren. Und da wäre bei von Storchens einiges zu tun. (…) Aber darum soll es hier nicht gehen, sondern um die Frage, ob Karl Marx tatsächlich Antisemit und Rassist war und gegen wen sich seine Vorbehalte richteten. Dass Marx selbst jüdischer Abstammung war, reicht als Gegenargument nicht aus. (…) Und es stimmt auch, dass Marx in rassistischer Weise über seinen Schwiegersohn Paul Lafargue gespottet hat. (…) Alles keine Gründe, Marx-Denkmäler zu verhüllen und abzubauen; die in den USA geschleiften Denkmäler erinnerten nicht an Männer (es waren nur Männer…), die mal einen rassistischen Spruch formuliert hatten, sondern an solche, die Sklavenhalter waren und Armeen anführten, die für die Beibehaltung der Sklaverei kämpften. (…) Wenn die noch existierenden Marx-Denkmäler also bleiben können, wäre dennoch zu überlegen, wie denjenigen Gerechtigkeit zu erweisen ist, über die sich Marx despektierlich äußerte. (…) Lafargue zeigt darin auch, wie destruktiv ungebremster Produktivismus für Menschen und Umwelt ist, Gedanken, die gerade heute aufgenommen und weitergedacht werden müssen. Deswegen ist es geboten, endlich Paul-Lafargue-Denkmäler zu errichten…“ Beitrag von Gert Eisenbürger (mit Grafik von Simon Hirzel) aus der ila 438 vom September 2020 – wir danken! weiterlesen »

Paul Lafargue: Das Recht auf Faulheit. Grafik von Simon Hirzel

Errichtet Denkmäler für Paul Lafargue!
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Arbeitsplatz – der Test. Schon vor „Corona“ erhielt er das Prädikat „besonders wertvoll“: der Arbeitsplatz. Jetzt erst recht. Aber was taugt er wirklich? Zeit für einen ehrlichen Test
Frohes Schaffen – Ein Film zur Senkung der ArbeitsmoralEr erfreut sich großer Beliebtheit, in Deutschland wie im Rest der Welt. Es gibt ihn in zahllosen Modellen, entsprechend schwierig gestaltet sich die Marktübersicht. Bei manchen Typen ändern die Anbieter ständig die Gebrauchsanweisung, andere werden spontan aussortiert. Die Preise schwanken erheblich, und die Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt zeigen sich nicht selten erst spät, dann aber umso mehr. Alles in allem ein Fall für die „Stiftung Warentest“, sollte man meinen. Doch die unbestechlichen Berliner wagen sich an das Thema nicht heran. Aber wir: Wir stellen den Arbeitsplatz endlich auf den Prüfstand. Es kann doch nicht sein, dass der Verbraucher im Unwissen gelassen wird! Er muss sich unter Abwägung aller Kriterien mündig und frei entscheiden können. Welcher Arbeitsplatz passt zu mir? Wie sieht das Preis-Leistungs-Verhältnis aus? Wie gut ist der Tragekomfort? Gibt es eine Garantie? Kann ich ihn auch problemlos umtauschen? Was passiert mit ihm, wenn ich ihn nicht mehr brauche? Auf solche Fragen und einige mehr geben wir in diesem Test die ultimativen Antworten. Sie basieren auf jahrzehntelanger Feldforschung, Augenzeugenberichten und den Ergebnissen zahlloser Tarifverhandlungen. Wichtiger redaktioneller Hinweis: Einige untersuchte Arbeitsplätze wurden von den Anbietern zur Verfügung gestellt. Sie wurden nach dem Test zurückgeschickt oder fachgerecht entsorgt. Unter die Lupe genommen haben wir nicht einen bestimmten Arbeitsplatz oder eine gewisse Anzahl in verschiedenen Branchen. Das erschien uns zu begrenzt. Wir haben uns einfach alle Arbeitsplätze angesehen. Dabei haben wir eine überraschende Menge an Gemeinsamkeiten festgestellt. Zeitraum des Tests, Stand der Modelle und Preise: August 2020. (…) Unser Rat: Der Arbeitsplatz ist nicht für jedermann. Er eignet sich nur für Leute, die ohne ihn nicht leben können – weil sie sonst nichts haben. Für Menschen mit Geld ist das nichts…“ Artikel von Björn Hendrig vom 29. August 2020 bei telepolis weiterlesen »

Frohes Schaffen – Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral

Arbeitsplatz – der Test. Schon vor „Corona“ erhielt er das Prädikat „besonders wertvoll“: der Arbeitsplatz. Jetzt erst recht. Aber was taugt er wirklich? Zeit für einen ehrlichen Test
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Chronische Krankheit, Arbeitsleid
Transparent: "You dont hate Mondays, you hate Capitalism"Immer öfter erkranken Beschäftigte heute aufgrund von Arbeitszeitverdichtung, zunehmendem Druck und prekären Arbeitsverhältnissen. Der Kapitalismus fördert diese Verhältnisse, um noch mehr aus uns Arbeiter*innen rausquetschen zu können. Wir veröffentlichen hier einen anonymen Bericht einer*eines Arbeiterin*Arbeiters zu ihrer*seiner Situation. (…) Marx spricht von einer “Verdichtung” der Arbeitszeit. Vor 100 Jahren ging es vor allem darum, heraus zu finden, wie sehr man die Einzelschritte am Fließband herunter dummen kann, bevor die Arbeiter*innen den Verstand verlieren und arbeitsunfähig werden. Heute wird auch versucht, wie fordernd man Arbeit machen kann, wie viele Aufgaben und wie viel Denkarbeit man in acht Stunden reinstopfen kann, bevor die Arbeiter*innen einem reihenweise wegbrechen. Dem entgegengesetzt wird die “individuelle Selbstverantwortung”. Ein ziemlich zahnloser Drache, wenn ihr mich fragt. Für uns bedeutet es, dass unser Arbeitstag, zumindest wenn man die Pausen, die wir brauchen, um unsere Gehirne, und auch den Rest unserer Körper, wieder zum Arbeiten zu bekommen, gerne mal zehn oder mehr Stunden hat. (…)Wie soll ich meine Arbeit und die Zeit, die ich brauche, um mich um mich zu kümmern in diese viel zu kurzen Tage stopfen? Wie bekomme ich meinen politischen Aktivismus noch unter? Wie lange halte ich durch, ohne mal in Ruhe einen Roman zu lesen, aus dem Fenster zu schauen oder mal ein paar Stunden länger zu schlafen, als das medizinisch notwendig Minimum? Um mich auf die alte Streikparole zu beziehen: Brot habe ich, aber für die Rosen gehe ich zu sehr auf dem Zahnfleisch. Man könnte mir einen Strauß vorbei bringen und ich würde über ihm einschlafen und am nächsten Tag traurig sein, dass sie ohne Wasser verwelkt sind. (…) Ich will eine Welt, in der wir nur so viel arbeiten müssen, wie wir stemmen können, ohne auseinander zu fallen. In der nicht ein Teil der Menschheit unter Arbeitslosigkeit leidet – vor allem den damit verbundenen gesellschaftlichen Konsequenzen – und der Rest sich buchstäblich kaputt arbeitet. In der alles oder zumindest ein Großteil dessen, was ich tue der Gesellschaft zugute kommt und ich mich nicht für mehr Nullen auf den Konten von Menschen, die das Geld schon gar nicht mehr ausgeben können, aufarbeite…“ Beitrag vom 26. August 2020 bei Klasse Gegen Klasse weiterlesen »

Transparent: "You dont hate Mondays, you hate Capitalism"

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[Rezension] „Bullshit Jobs“: Verschwörungstheorie trifft intellektuellen Populismus

Dossier

Ne travaillez jamais – Arbeit? Niemals!David Graeber, Anthropologe und Vordenker der Occupy-Bewegung, wurde mit dem Sachbuch „Schulden – Die ersten 5000 Jahre“ bekannt. In seinem neuen Buch „Bullshit Jobs“ geht es um Jobs, die zwar gut bezahlt sind, aber keinen gesellschaftlichen Mehrwert bieten. Aber statt sauberer Analyse präsentiert Graeber intellektuellen Populismus und lässt dabei zentrale Fragen ungeklärt.  (…) Das Buch ist zwar launig, methodisch aber lausig. Zuerst bestimmt Graeber Bullshit-Jobs allein subjektiv, später dann doch wieder objektiv, wenn er sich unter der Hand an Adam Smiths Begriff von produktiver Arbeit orientiert. Mal leugnen die Leute vor sich selbst, dass ihre Arbeit sinnlos ist, mal sollen sie sich dessen aber doch bewusst sein. Wie es Graeber gerade passt, rollt die Kugel seiner Argumentation durch immer neue schiefe Ebenen. Skepsis gegenüber der eigenen These mutet sich Graeber nicht zu. (…) Graeber streut in seiner Argumentation auch immer wieder verschwörungstheoretische Elemente ein. Er nimmt an, dass die politischen und wirtschaftlichen Eliten Bullshit-Jobs auch deshalb schaffen, damit die Leute nicht auf dumme Gedanken kommen und eine bessere Gesellschaft einfordern. Wenn es denn so einfach wäre…“ Rezension von Oliver Nachtwey vom 3. September 2018 bei der Süddeutschen Zeitung online und weitere, auch Interviews mit dem Autor. Neu: David Graeber über »Bullshit-Jobs« weiterlesen »

Dossier zu “Bullshit Jobs” von David Graeber

Ne travaillez jamais – Arbeit? Niemals!

David Graeber über »Bullshit-Jobs«
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BGE für alle!„… »Die derzeitige Debatte um das bedingungslose Grundeinkommen beruht selten auf fundiertem Wissen. Eine gemeinsame Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und des Vereins Mein Grundeinkommen soll das ändern und neue, empirische Maßstäbe setzen« (…) Und sofort ging die Debatte in den Medien los zum Thema Grundeinkommen – Befürworter und Gegner dieses revolutionär daherkommenden Modells wurden gegeneinander in Stellung gebracht. (…) hier soll ein – scheinbarer (?) – Widerspruch aufgerufen werden, der den Kern des Ansatzes betrifft: die Bedingungslosigkeit des Grundeinkommens. Und genau die scheint ja auch ein wesentliches Moment zu sein, wenn es um die Attraktivität eines solchen Modells bei vielen Menschen geht. (…) Die Wissenschaftler vom IW weisen darauf hin, dass in den Befragungsdaten aus dem European Social Survey (ESS) 2016 ein bemerkenswerter Widerspruch in den Präferenzen der Befragten zu finden sei: »Zwar zeigt sich in den meisten der 20 berücksichtigten Ländern eine mehrheitliche Zustimmung für ein Grundeinkommen, das gemäß der Fragestellung explizit unabhängig davon ausgezahlt werden soll, ob man arbeitet oder nicht. Die Präferenz für bedingungslose Sozialleistungen gilt jedoch keineswegs uneingeschränkt für den Kreis aller potenziell Berechtigten. Denn zwei Drittel der Befürworter eines Grundeinkommens plädieren an anderer Stelle in der gleichen Befragung für substanzielle Bedingungen, bevor Zuwanderern die gleichen Rechte auf Sozialleistungen zugestanden werden wie eingesessenen Bürgern…“ (…) Fazit: Neben den seit Jahren immer wieder vorgetragenen Fragen hinsichtlich der möglichen Auswirkungen eines bedingungslosen Grundeinkommens auf das Arbeitsverhalten der Menschen oder die Finanzierbarkeit eines solchen Unterfangens stellen sich auch hinsichtlich der angeblichen Bedingungslosigkeit noch zahlreiche offene Fragen, die es zu diskutieren gilt.“ Beitrag von Stefan Sell vom 21. August 2020 auf seiner Homepage weiterlesen »

BGE für alle!

Bedingte Bedingungslosigkeit? Anmerkungen zu einer Widersprüchlichkeit in der Diskussion über ein bedingungsloses Grundeinkommen
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Effizienz macht hässlich„Obwohl Deutschland als das Land der Effizienz gilt, besitzt es eine Bevölkerung, die in großen Teilen die Konzepte Effektivität und Effizienz nicht unterscheiden kann. Am deutlichsten zu ersehen an der Elite der Sprachdummheit, den Fußballkommentatoren, die stets von »effektiver Spielweise« sprechen, wenn eine Mannschaft aus wenigen Möglichkeiten ein Tor »kreiert« (Fußballkommentatorendummheit Nr. 1693), also effizient spielt. Es lässt sich vielleicht so merken: Wenn man einen rettungslos entzündeten Zahn hat, lässt er sich mit einem Vorschlaghammer oder einer dafür entwickelten Zange entfernen. Beides ist effektiv, nur eines effizient. Nun ist Effizienz nicht grundfalsch, das Beste aus den vorhandenen Möglichkeiten zu machen, sicherlich eine der menschlichen Eigenschaften, die ihn über den Rest der Natur hat aufsteigen lassen. Doch hat sich im Laufe der Menschheitsgeschichte herausgestellt, dass Effizienz durchaus auch die Perversion menschlicher Schaffenskraft sein kann. Vor allem raubt sie, im Kapitalismus – just in time – fast allem die Freuden der Langsamkeit und der Besonderheit. (…) Es ist kein Wunder, dass die einzig wirkliche Flucht für den selbst in der Arbeitslosigkeit der Drangsalierung der Arbeitskraftverwaltung Unterworfenen (Hartz IV) der Vollsuff an irgendeinem Strand ist. Nicht einmal eine Pandemie kann davon abhalten, sind doch die Maßnahmen gegen diese im Ergebnis nur das ins Öffentliche Gesteigerte, was man eh schon kennt. Wieso sollte man Rücksicht gegen andere üben, wenn man, um einigermaßen gut leben zu können, keine gegen sich selbst üben darf? Der kapitalistische Mensch hat die Brutalität der Effizienz so verinnerlicht, dass ihm zur einzigen historisch alternativen Organisation der Geschäfte, jener, die sich kommunistisch nannte, meist zuerst deren Ineffizienz einfällt. Dabei gehörte diese oft zu den sympathischeren Eigenschaften dieser Gesellschaften. Schade, dass sie in entscheidenden Punkten nicht mal effektiv waren.“ Kolumne von Tim Wolff vom 11.8.2020 in neues Deutschland online weiterlesen »

Effizienz macht hässlich

Effizienz: Vorschlaghammer oder Zange?
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Für ein prinzipielles Kultur-Existenzgeld!
Demonstration am 14. September 2013: Grundeinkommen ist ein Menschenrecht!„… Nicht nur im Gesundheitssystem, auch im Kulturbereich, der in Teilen nach wie vor komplett stillgelegt ist und wohl am längsten von den Auswirkungen der Pandemie betroffen sein wird, hat die Corona-Krise Missstände, die schon länger Bestand hatten, in aller Schärfe offengelegt (…) Es ist Zeit für eine neue Form der Grundsicherung für Musiker*innen, Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen. Es ist Zeit für ein Kultur-Existenzgeld, also für eine Art Arbeitslosenversicherung für selbständige Kulturschaffende und Kulturarbeiter*innen! Wie kann ein derartiges Kultur-Existenzgeld aussehen? So, wie die bisherige Künstlersozialversicherung die Grundgedanken und -regeln der gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung für Arbeitnehmer*innen aufgegriffen und in ein spezielles Modell transformiert hat, das der Lebensrealität selbständiger Kulturschaffender entspricht, kann ein Existenzgeld für Kulturschaffende sich am Prinzip der Arbeitslosenversicherung anlehnen. (…) Gewiss, das hier vorgeschlagene Kultur-Existenzgeld kann nicht alle sozialen Probleme der selbständigen Künstler*innen, Musiker*innen und Kulturarbeiter*innen lösen. (…) Das Kultur-Existenzgeld kann jedoch ein wichtiger erster Schritt hin zu einer langfristigen sozialen Absicherung sein – und ein Baustein für eine neue soziale und kulturelle Utopie jenseits veralteter Modelle, die mit der Lebenswirklichkeit der Solo-Selbständigen lange schon nichts mehr zu tun haben.“ Beitrag von Berthold Seliger vom 17. Juli 2020 bei Telepolis, siehe auch unser Dossier Rasche Nothilfen auch für Solo-Selbstständige erforderlich weiterlesen »

Demonstration am 14. September 2013: Grundeinkommen ist ein Menschenrecht!

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Aus aktuellem Anlass: Vom Notstand der Arbeitsgesellschaft

Dossier

Systemrelevant (Berliner Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus)„„Plötzlich ist zuvor Undenkbares möglich: Investitionen ungekannten Ausmaßes in Krankenhäuser, ja sogar eine Aufhebung der 2009 mit Verfassungsrang versehenen Schuldenbremse. Und andererseits: eine für viele Menschen lebensbedrohliche Überlastung im Gesundheitswesen, Armut und Prekarität als Massenphänomen, Ausdehnung von Arbeitszeiten hier, Null-Stunden-Woche dort, und langfristig die Gefahr einer Verschärfung der Klassenkämpfe von oben. Nachdem in den ersten Wochen der Corona-Pandemie der öffentliche Fokus auf Verlautbarungen aus Krisenstäben fast alles andere vergessen ließ, wird seit einigen Tagen die Frage nach den sozialen Dimensionen des Lockdowns stärker in den Blick genommen: Es zeigt sich, wie schnell sich die Corona-Krise in einen Notstand der Arbeitsgesellschaft verwandelt, dessen Folgen aktuell unabsehbar sind. Spekulationen erscheinen deshalb auch ziemlich sinnlos. Nützlicher erscheint es zu diskutieren, was die aktuelle Situation für bereits zuvor vorhandene Tendenzen in der Erwerbsarbeit, aber auch für die gesellschaftliche Arbeitsteilung insgesamt bedeutet. Beide Fragen stehen sowohl für eine kritische Arbeitsforschung als auch für linke, emanzipatorische Politik im Feld Arbeit aus unserer Sicht auf der Tagesordnung…“ Vorwort der Gruppe Blauer Montag vom 9. April 2020 bei Sozial.Geschichte Online zu ihrem gleichnamigen Papier ebd. Siehe Zitate daraus und neu dazu: Coesfeld und die Folgen: Arbeit und Migration in der Pandemie weiterlesen »

Dossier: Vom Notstand der Arbeitsgesellschaft

Systemrelevant (Berliner Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus)

Coesfeld und die Folgen: Arbeit und Migration in der Pandemie
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[Aufruf] "Höchste Zeit für eine ernsthafte politische Debatte über die Einführung eines Grundeinkommens"Die sozialen, ökonomischen und ökologischen Entwicklungen haben das Grundeinkommen schon längst auf die Tagesordnung gesetzt, angesichts der Corona-Krise wird es noch deutlicher: Alle bisherigen sozialen und wirtschaftlichen Maßnahmen haben nicht dazu geführt, dass ein Einkommen für alle gesichert ist, weder in der Krise noch außerhalb. Wir brauchen deshalb (nicht nur) in Deutschland endlich eine ernsthafte politische Debatte über das Grundeinkommen – ein bedingungslos gewährtes Einkommen, das allen Menschen die Existenz sichert und die gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. Wir, die Unterzeichnenden, haben unterschiedliche Begründungen für das Grundeinkommen, auch unterschiedliche Vorstellungen über die konkreten Ziele und die konkrete Ausgestaltung des Grundeinkommens sowie über weitere politische Veränderungen. Wir sind aber der Auffassung, dass es höchste Zeit ist, die Debatte über die Einführung eines Grundeinkommens in breiter Öffentlichkeit und in allen politischen Zusammenhängen zu führen. Dazu rufen wir auf.“ Aufruf vom 18. Mai 2020 mit allen Unterstützer*innen (über 20 Organisationen, über 160 Personen, u.a. Mag Wompel) auf der Aktionsseite – siehe weitere Informationen weiterlesen »

[Aufruf] "Höchste Zeit für eine ernsthafte politische Debatte über die Einführung eines Grundeinkommens"

[Aufruf] „Höchste Zeit für eine ernsthafte politische Debatte über die Einführung eines Grundeinkommens“
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