Sabotage im Alltag! Die Militarisierung des ArbeitskampfesEs gibt eine Art des Streiks, der für viele nicht erkennbar ist, obgleich er massenhaft angewandt wird: der stille Streik. Ein stiller Streik in meiner Definition ist ein permanenter Boykott von jeglicher Art der Mehrarbeit, die Chef*innen sich für ihre Mitarbeitenden ausdenken. Es ist mehr noch ein Akt der Würde zu sagen: Mit mir nicht! (…) Mein und der stille Streik meiner ehemaligen Kolleg*innen funktionierte als eine Art Entzauberungsmaschine, die den absoluten Widerspruch zwischen Vorgesetzten und Untergebenen zum Vorschein brachte. Das, was ich hier schreibe, könnte man als unpolitische, oder besser: vorpolitische individuelle Verweigerungshaltung weglächeln. Das würde aber dem Umstand nicht gerecht, dass ich mit meiner Einstellung bei weitem nicht alleine war. Ich kann mich an keinen Job erinnern, in dem nicht viele Kolleg*innen ähnlich handelten. Es war eher so, dass ich mich oftmals meinen Kolleg*innen anpasste. Von den älteren lernen, das hieß in vielen Fällen faul sein lernen – und ich habe jede Lektion geliebt…“ Artikel von Olivier David vom 19.09.2023 in ND online weiterlesen »

Sabotage im Alltag! Die Militarisierung des Arbeitskampfes

Sabotage im kapitalistischen Arbeitsalltag: Stiller Streik. Ein Lob auf die Faulheit
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Thesen für den feministischen Streik: Wie entfaltet sich das Potenzial des feministischen Streiks?
express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit„… Streiks und Massenbewegungen, die Verbesserungen für unsere Lebens- und Arbeitsverhältnisse erkämpft haben, sind Teil unserer Geschichte. Dennoch scheint es heute im globalen Norden schwer vorstellbar, fast unmöglich, noch einmal derartige soziale Bewegungen vereint auf der Straße zu sehen. Dafür hat der neoliberale Kapitalismus mit seinem Individualismus und der daraus folgenden Vereinzelung gesorgt. Doch um sein Überleben zu sichern, untergräbt dieser patriarchale Kapitalismus die Wurzeln seiner – und unserer – Reproduktion (…) Doch der Blick auf unsere Geschichte und auch auf die gegenwärtigen feministischen Kämpfe im globalen Süden zeigt uns, dass wir stark sind, wenn wir die Vereinzelung überwinden können! Weil die Krise unserer Zeit eine Krise der Reproduktion ist, muss unsere Antwort eine feministische sein. Aus Polen, Spanien und Argentinien können wir Hoffnung schöpfen und lernen, was zu tun ist. Unsere Thesen sind ein Versuch zu zeigen, warum der feministische Streik die Kampfansage ist, die wir jetzt vor uns hertragen müssen – und wie wir damit anfangen…“ Artikel der AG Feministischer Streik Kassel in express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit – Ausgabe 9/2023 weiterlesen »

express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit

Thesen für den feministischen Streik: Wie entfaltet sich das Potenzial des feministischen Streiks?
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Teilzeitarbeit„Einmal Teilzeit, immer Teilzeit: Das trifft auf drei Viertel der Fachkräfte zu, die sich für das Jobmodell entschieden haben. Eine Umfrage zeigt die Gründe dafür auf. Teilzeitarbeit kann zu mehr Lebensqualität führen. Doch nur ein Drittel der Fachkräfte hat sich aus diesem Grund dafür entschieden, den Beruf nicht in Vollzeit auszuüben. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Bilendi für das Portal MeineStadt.de unter 3000 Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung hervor. Der häufigste Grund ist demnach Kindererziehung, 34 Prozent der Befragten gaben das an. An dritter Stelle, nach der Lebensqualität, folgen Krankheit, eine Behinderung und Unfallfolgen mit 15,1 Prozent. Knapp sieben Prozent finden keinen Vollzeitjob, fast fünf Prozent benötigen die Zeit, um Angehörige zu pflegen…“ Meldung im Spiegel online vom 11. August 2023 und mehr daraus/dazu weiterlesen »

Teilzeitarbeit

Lebensqualität, Familie und Gesundheit wichtiger als Geld: Warum die meisten Fachkräfte in Teilzeit bleiben wollen
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Die Arbeit nieder: Ein »Infaulenzer« will die Deutschen dazu bewegen, weniger zu arbeiten
Paul Lafargue: Das Recht auf Faulheit. Grafik von Simon Hirzel„… Der Kaleu, die Kurzform für Kapitänleutnant, wie sich Michael Klammt selbst bezeichnet, bemüht sich um die praktische Kritik am deutschen Arbeitsfetisch. »Mit 16 habe ich schon gesagt, ich möchte nicht mitmachen, ich möchte kein gutes Abitur haben«, erzählt er der Jungle World. Seit dem 30. Mai steht er für vier Wochen werktags zwischen neun und zwölf Uhr vor dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Berlin – bekleidet in Marinemontur und mit einem Schild mit der Aufschrift »Der Kaleu = Arbeitsscheu«. Stolz nennt er sich »der faulste Deutsche«. Seine Botschaft: Die Menschen sollen weniger arbeiten. Seine Lebenszeit für eine Karriere zu opfern, sieht er nicht ein. Das empfiehlt der »Infaulenzer« auch den Menschen auf der Straße. (…) Bis zum 23. Juni protestiert er noch in Berlin gegen die Arbeitswut der Deutschen. Danach geht es weiter nach Nürnberg vor die Zentrale der Bundesagentur für Arbeit…“ Artikel von Pascal Beck in der Jungle World 2023/25 vom 21. Juni 2023 und mehr Infos weiterlesen »

Paul Lafargue: Das Recht auf Faulheit. Grafik von Simon Hirzel

Die Arbeit nieder: Ein »Infaulenzer« will die Deutschen dazu bewegen, weniger zu arbeiten
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Ist Arbeit Glück?Der Zusammenschluss „Gewerkschaftsdialog Grundeinkommen“ setzt sich schon immer für das BGE ein und erklärt in einem neu bearbeiteten Positionspapier: „Das bedingungslose Grundeinkommen hilft den Gewerkschaften, ihre Ziele zu erreichen.“ Dabei werden gewerkschaftliche Ziele nicht, wie bei Vorständen vor allem der Industriegewerkschaften oft üblich, auf betriebliche und tarifliche Belange beschränkt, sondern umfassend gesellschaftspolitisch verstanden. Neben anderen nennt das Papier ausdrücklich die „Bedeutung freier Tätigkeiten“ und den Wert der Arbeit. Es kritisiert das „Märchen von der Vollbeschäftigung“, fordert „Erwerbsarbeit ohne Zwang“ und den Übergang „von der Erwerbs- zur Tätigkeitsgesellschaft“. Es betont, dass ein BGE mit dem Sozialstaat vereinbar und finanzierbar ist, benennt den Zusammenhang von Grundeinkommen mit Klima- und Friedenspolitik und erklärt eine umfassend gerechte Gesellschaft, in der alle, jede und jeder Einzelne, sozial abgesichert sind, zum zentralen Ziel.“ Ankündigung und  Einwahldaten zum Seminar am Mittwoch, 7.6.2023, 18.00-19.00 Uhr mit dem Referenten Werner Geest, Gewerkschafterdialog GE, bei der attac-AG “Genug für alle” weiterlesen »

Ist Arbeit Glück?

attac-OnlineSeminar Grundeinkommen am 7.6.2023: Das bedingungslose Grundeinkommen hilft den Gewerkschaften, ihre Ziele zu erreichen
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Quiet Quitting oder doch lieber „Rest Revolution“? Das Buch “Anti-Girlboss. Den Kapitalismus vom Sofa aus bekämpfen“ von Nadia Shehadeh geht dieser Frage nach
Cover des Buchs Antigirlboss: Eine schwarzweiße Katze lümmelt sich auf einem pinken SofaIn den letzten Jahren häufen sich die Stellungnahmen von Arbeitgeberverbänden, sie würden nicht genügend Personal finden. Die Millenials seien zu „egoistisch“ oder „narzistisch“, weil sie auf ein Wochenende, auf Freizeit, auf Pausenzeiten oder einfach Rumhängen auf dem Sofa und den Tag-in-die-Matratze-drücken-bis-das-Kissen-an-der-Backe-klebt bestehen. Es wäre schön, wenn die Millenials und Co das tatsächlich von sich behaupten könnten. Doch viele arbeiten, insbesondere bevor sie 30 werden, meist in prekären, befristeten Jobs, wo sie insbesondere als weibliche, queere und migrantisierte Kolleg*innen wenig Anerkennung geschweige denn Lohn erhalten. Daneben bleibt gerade an letzteren die Hausarbeit, die emotionale Sorgearbeit in Familien und Beziehungen hängen. Der Mental Overload ist also vorgeschrieben, ebenso wie Burnout in einer Gesellschaft, die zusätzlich mit Vollgas auf den Abgrund zurast. Was den Chefetagen nicht passt, ist dass der neoliberale Leistungsethos „du kannst es schaffen, wenn du dich nur richtig anstrengst“ endlich bröckelt. Und damit noch mehr Arbeitende diesem Märchen nicht mehr auf den Leim gehen, hat Nadia Shehadeh wichtige Gedanken und Beobachtungen dazu für euch zusammengestellt, wie diese: „Kein Job wird euch jemals lieben“ und „Ausruhen ist ein widerständiger Akt“. Weiteres in der Rezension von Anne Engelhardt vom 22. Mai 2023 weiterlesen »

Cover des Buchs Antigirlboss: Eine schwarzweiße Katze lümmelt sich auf einem pinken Sofa

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2. Mai: Internationaler Kampf- und Feiertag der Erwerbslosen 2023
Wir haben Zeit! Heraus zum 2. Mai - Internationaler Tag der Arbeitslosen (Berlin, 2016)Der 1. Mai ist wohl der bekannteste Tag, der die Rechte der Arbeiter*innen in die Öffentlichkeit rückt und jährlich international platziert. Doch schaut man genau auf das Kalenderblatt, fallen dabei weitere Daten ins Auge – der „Workers Memorial Day“ am 28. April und der „Tag der Arbeitslosen“ am 2. Mai. Drei Tage im Thema vereint. Sei es, um für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zu kämpfen, auf die Rechte der Arbeiter*innen aufmerksam zu machen oder sich gegen den Zwang von Lohnarbeit und sinnentfremdete, unterbezahlte Arbeit auszusprechen oder gar diese zu verweigern. Geeint in Thema und Kampf, ist es wichtig, an diesen Tagen öffentlich Stellung zu beziehen und mit direkten Forderungen nach Recht auf Schutz und Sicherheit den Widerspruch aufzuzeigen, in dem sich Kapitalismus und ein selbstbestimmtes Leben tagtäglich gegenüberstehen…“ Aus dem immer noch lesenswerten Aufruf „2. Mai 2017 – 365 Tage offensiv gegen Staat und Kapital“ zur Demo in Rostock zum 2. Mai: Internationaler Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen 2017 – in den letzten Jahren ist es etwas ruhiger geworden, dennoch gibt es bereits einen Aufruf für Berlin – und nun den Bericht: [Berlin] Arbeit hat man besser keine. Auf den Tag der Arbeit folgt der internationale Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen weiterlesen »

Wir haben Zeit! Heraus zum 2. Mai - Internationaler Tag der Arbeitslosen (Berlin, 2016)

2. Mai: Internationaler Kampf- und Feiertag der Erwerbslosen 2023 / NEU: [Berlin] Arbeit hat man besser keine. Auf den Tag der Arbeit folgt der internationale Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen
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Dossier

"Was kommt nach dem Kapitalismus?" Broschüre von Dr. phil. Meinhard Creydt Ein Grund für die Schwäche sozialer Kritik und linker Politik besteht im Mangel an realitätstüchtigen Antworten auf die Frage, wie eine Gesellschaft ohne Kapitalismus entsprechend ihren Zielen funktionieren kann.“ Und als FRAGEN: „Wie können und sollen Arbeiten und Leben in der nachkapitalistischen Gesellschaft aussehen? Was ist das Leitbild für die Inhalte des Reichtums und die Lebensqualität? Welche Strukturen und Institutionen braucht es? Was kann und soll an die Stelle denjenigen positiven Anreize und negativen Sanktionen treten, die in der bürgerlichen Arbeits- und Geschäftswelt die Akteure antreiben? Welche Sackgassen sind im Nachdenken über die Alternative zum Kapitalismus zu vermeiden?“ Meinhard Creydt zu den Motiven für seine Broschüre. Siehe dazu Bezugsinformationen, eine exklusive Leseprobe und weitere Artikel des Autors zum Thema. NEU: No more Bullshit-Jobs: In einer postkapitalistischen Gesellschaft des guten Lebens ändern sich die Antriebe für wirtschaftliche Aktivität und die Arbeit erhält einen anderen Charakter weiterlesen »

Dossier zur Broschüre von Meinhard Creydt: „Was kommt nach dem Kapitalismus?“

"Was kommt nach dem Kapitalismus?" Broschüre von Dr. phil. Meinhard Creydt

No more Bullshit-Jobs: In einer postkapitalistischen Gesellschaft des guten Lebens ändern sich die Antriebe für wirtschaftliche Aktivität und die Arbeit erhält einen anderen Charakter
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Teresa Bücker: „Die Leistungsethik schwappt in die Freizeit über“
Effizienz macht hässlichDie feministische Autorin Teresa Bücker spricht im Interview von Jan Christoph Freybott vom 2.12.2022 in der Frankfurter Rundschau online über den ungleichen Zeitwohlstand, toxischen Optimierungsdrang und das Homeoffice als emanzipatorischen Albtraum: „… Mir geht es darum, langfristige politische Ansätze zu entwickeln. Deshalb ist der Zeitpunkt trotz Wirtschaftskrise genau richtig. Gerade angesichts des Fachkräftemangels ist es wichtig, dass Arbeit gesund organisiert wird, weil wir wahrscheinlich länger werden arbeiten müssen und es darauf ankommt, Ausfälle aufgrund von Überlastung zu begrenzen. Beim Blick auf die aktuelle Arbeitswelt zeigt sich, dass Arbeit oft krank macht und es viele Menschen gar nicht bis zum regulären Renteneintrittsalter schaffen. Viele sind dann gesundheitlich so verschlissen, dass sie in die Frühverrentung gehen. Deshalb ist es jetzt wichtig, Ansätze für ein gesünderes Arbeiten zu entwickeln…“ – siehe mehr daraus weiterlesen »

Effizienz macht hässlich

Teresa Bücker: „Die Leistungsethik schwappt in die Freizeit über“
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Ist Arbeit Glück?Von der Wortgeschichte her steht „Arbeit“ in den meisten europäischen Sprachen für Mühe und Anstrengung. (…) In unserem Alltagssprachgebrauch benutzen wir  mindestens vier verschiedene Begriffe von „Arbeit“. Er kann schlicht meinen, dass man zu tun hat. Etwas enger gefasst meint Arbeit all die Tätigkeiten, die gesellschaftlich wichtig oder notwendig sind, die getan werden müssen, wenn eine Gesellschaft funktionieren soll. Manche dieser Tätigkeiten werden bezahlt und dann ist Arbeit Erwerbsarbeit. So wird der Begriff meistens verwandt. Dabei verkaufen Arbeitnehmer*innen ihre Arbeitskraft und Arbeitgeber*innen bestimmen darüber, was sie genau damit machen. Letzteren gehört dann auch das, was da in der konkreten Arbeit geschaffen wird. So gesehen ist Arbeit also das, was den Kapitalismus am Laufen hält.(…) Die soziale Bedeutung von Erwerbsarbeit geht deshalb so weit, dass wir auf die Frage: „Was bist du?“ mit einem Satz antworten, der sagt, was wir zum Zweck des Geldverdienstes tun: „Ich bin Verkäuferin.“ Oder gar: „Ich bin nichts, ich bin nur Hausfrau.“…“ Ankündigung und Einwahldaten zum Seminar am 28.9.2022, 18.00-19.00 Uhr mit Werner Rätz weiterlesen »

Ist Arbeit Glück?

attac-OnlineSeminar Grundeinkommen am 28.9.2022: Was ist „Arbeit“ und wie funktioniert Vergesellschaftung durch Arbeit?
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Paul Lafargue: Das Recht auf Faulheit. Grafik von Simon Hirzel„… Ausgehend vom nationalsozialistischen Arbeitsverständnis ergeben sich drei Bezugspunkte für eine emanzipatorische Arbeitskritik: die »Nichtarbeit«, die Forderung nach anderer Arbeit sowie die Frage nach dem Verhältnis von Leiden und Widerstand zu Arbeit. (…) Die Forderung nach der Abschaffung der Arbeit ist die radikalste Variante der Aufwertung von Nichtarbeit. Doch was hieße es, Arbeit abzuschaffen? (…) Solidarität, Müßiggang, Faulheit und Verweigerung sind selbst als sinnstiftende und soziale Praktiken zu begreifen – als Praktiken der Nichtarbeit. Sie strukturieren – wie Arbeit – unser gesellschaftliches Zusammenleben, entscheiden auch über Ein- und Ausschlüsse und werden doch systematisch ignoriert, wo allein auf Arbeit geblickt wird. Es bleibt sehr milieuabhängig, wer die Zeit und die Ressourcen hat, sich zusammenzuschließen und Praktiken der Nichtarbeit nachzugehen. Da das aber von der Stellung innerhalb der Arbeitsgesellschaft abhängt, ist der Fokus auf den Arbeitsstrukturen dennoch richtig: Arbeit entscheidet über Teilhabe, Zugehörigkeit und Stellung innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft. Auch geht mit dieser Arbeitsgesellschaft unweigerlich ein Repressionssystem einher. Der Blick auf Nichtarbeit hingegen vermag Tendenzen und Strömungen sichtbar zu machen, die über diese Gesellschaft hinausweisen…“ Discobeitrag von Nikolas Lelle vom 7. Juli 2022 aus der Jungle World 2022/27 – wir erinnern an „Samba si Arbeit No“ mit Roberto Blanco weiterlesen »

Paul Lafargue: Das Recht auf Faulheit. Grafik von Simon Hirzel

Samba si, Arbeit no. Die Nichtarbeit, nicht die Arbeit, ist der Horizont der Emanzipation
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[Buch und Lesereise] Spuren der Arbeit – Geschichten von Jobs und Widerstand
Buch: Spuren der Arbeit – Geschichten von Jobs und WiderstandDie Hälfte unserer Wachzeit verbringen wir bei der Arbeit. Unsere Lebensjahre sind mit Geschichten über die Arbeit verwoben, die am Esstisch, im Pausenraum und in Bars erzählt werden. Doch diese Geschichten werden selten gedruckt, untersucht oder so gesehen, wie sie es sein sollten: als Teil dessen, was Arbeiter*innen tun, um ihre Stellung im Kapitalismus zu verstehen und zu verändern. Spuren der Arbeit bietet einen seltenen Blick auf das Leben und die sozialen Beziehungen im Büro, an der Kasse, im Krankenhaus, der Fabrik und in anderen Arbeitsbereichen. Die Texte sind überwiegend Recomposition entnommen, einem Online-Projekt radikaler Arbeiter*innen, und wurden von Organizer*innen aus einer Handvoll Länder verfasst. Darin teilen sie ihre Erfahrungen rund um die Probleme bei der Arbeit und wie sie mit ihnen umgingen. Diese wurden ergänzt um Geschichten aus dem deutschsprachigen Raum und einem Interview über die Entwicklung des Projektes und seinen Einfluss auf die Industrial Workers of the World (IWW) und die Arbeiter*innenbewegung…“ Verlag Die Buchmacherei zum von Mark Richter, Levke Asyr, Ada Amhang und Scott Nikolas Nappalos herausgegebenen Buch. Siehe Infos zum Buch und der internationalen Lesereise dazu sowie als Leseprobe den Beitrag „Sogar meine Träume haben in diesen Tagen Szenen, die mit der Arbeit zu tun haben“ von Lou Rinaldi samt Inhaltsverzeichnis – wir danken dem Verlag! Neu: Geschichten des Klassenkampfes. Ein Bericht über die Lesung zum Buch „Spuren der Arbeit“ weiterlesen »

Buch: Spuren der Arbeit – Geschichten von Jobs und Widerstand

[Buch und Lesereise] Spuren der Arbeit – Geschichten von Jobs und Widerstand / Neu: Geschichten des Klassenkampfes. Ein Bericht über die Lesung zum Buch „Spuren der Arbeit“
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Bericht der Kommission "Arbeit der Zukunft": Arbeit transformieren!„… »Wir haben den tödlichsten Risikofaktor in der Arbeitswelt gefunden. Es sind nicht die Maschinen, nicht der Feinstaub, es sind zu viele Arbeitsstunden«, wird Frank Pega, der Leiter der Studie im Spiegel zitiert. Vor diesem Hintergrund ist es mehr als verständlich, dass die Generation der sogenannten Millennials, also der heute 27- bis 41jährigen, offenbar nicht mehr bereit ist, ihr ganzes Leben der Karriere zu opfern und in allen anderen Lebensbereichen zurückzustecken. (…) Deutlich wird allerdings auch, dass diese skeptische Haltung zur Arbeit sehr individualistisch geprägt ist. Nicht die Erwerbsarbeit als solche wird in Frage gestellt, wie es zumindest ansatzweise in den achtziger Jahren im Rahmen der Neuen Sozialen Bewegungen der Fall war, vielmehr wird eine ausgeglichene »Work-Life-Balance« angestrebt – man will also neben der Arbeit noch Zeit und Energie für Freizeit und Familie haben. Außerdem soll die Arbeit »sinnhaft« sein, wobei freilich sehr vage bleibt, was darunter zu verstehen ist. Wenn der »Sinn« aber gegeben scheint, identifizieren sich die Millennials umso mehr mit ihrer Tätigkeit und sind durchaus zu überlangen Arbeitszeiten bereit. Von einer grundsätzlichen Ablehnung des kapitalistischen Arbeits- und Leistungszwangs kann also nicht die Rede sein, auch wenn dieser durchaus partiell kritisiert wird…“ Artikel von Norbert Trenkle vom 16. Juni 2022 aus der Jungle World 2022/24 weiterlesen »

Bericht der Kommission "Arbeit der Zukunft": Arbeit transformieren!

Mit mehr Balance das Soll erfüllen: Die Generation der Millennials stellt den grundlegenden Zwang zur Erwerbsarbeit selten in Frage
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Frohes Schaffen – Ein Film zur Senkung der ArbeitsmoralRund ein Zehntel der Erwerbstätigen in Deutschland arbeitet suchthaft, ergibt eine von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie auf Basis repräsentativer Daten von 8000 Erwerbstätigen. Von suchthaftem Arbeiten Betroffene arbeiten nicht nur sehr lang, schnell und parallel an unterschiedlichen Aufgaben, sie können auch nur mit schlechtem Gewissen freinehmen und fühlen sich oft unfähig, am Feierabend abzuschalten und zu entspannen. Führungskräfte zeigen überdurchschnittlich oft Symptome suchthaften Arbeitens. (…) Der Untersuchung zufolge arbeiten 9,8 Prozent der Erwerbstätigen suchthaft. Weitere 33 Prozent arbeiten exzessiv – aber nicht zwanghaft. 54,9 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten dagegen „gelassen“. Und eine kleine Gruppe arbeitet zwar nicht viel, aber zwanghaft…“ HBS-Meldung vom 25.05.2022 zur Studie von Beatrice van Berk, Christian Ebner und Daniela Rohrbach-Schmidt: Wer hat nie richtig Feierabend? Eine Analyse zur Verbreitung von suchthaftem Arbeiten in Deutschland in der Zeitschrift Arbeit 3/2022 vom April 2022 – siehe mehr zu einem unserer Lieblingsthemen weiterlesen »

Frohes Schaffen – Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral

Studie zu (immer noch zu vielen) Workaholics in Deutschland: Rund zehn Prozent der Erwerbstätigen arbeiten „suchthaft“
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Kapitalkonformes Ich: Das neoliberale Akkumulationsregime des digitalen Kapitalismus hat einen neuen Subjekttypen erzeugt – das sorgt auch innerhalb der radikalen Linken für Probleme
Effizienz macht hässlich„… Im folgenden zehn Thesen zur Funktionsweise des neoliberalen Subjekts. 1.Das neoliberale Subjekt ist ein Individuum, das keine Gesellschaft kennt oder braucht. Margaret Thatchers Slogan »There is no society, only family« hat sich durchgesetzt. (…) Im Zusammenhang mit Thatchers Diktum gehört auch, Geschichte als Erinnerung an vorangegangene Kämpfe zu entsorgen bzw. als überflüssig zu erklären. (…) 2. Die Reduktion auf die individuelle Existenz hat zur Folge, dass das Individuum zu jeder Tages- und Nachtzeit für sich selbst verantwortlich ist. (…) 3. Auf diese Weise wird durch die Hintertür die Moral wieder eingeführt. Du bist selbst schuld! Scheitern oder Erfolg werden individualisiert und ganz in die Verantwortung des einzelnen gelegt. (…) 4. Gewalt im Sinne von Kontrolle, Herrschaft oder Zurichtung wird unsichtbar gemacht, indem der Rahmen, in dem gelernt oder gearbeitet wird, niemals Gegenstand der Kritik wird. Das System ist quasi alternativlos. (…) 5. Die Leistung des Subjekts besteht darin, sich im Rahmen des Systems bewegen zu können, die Regeln zu kennen und sich darin zu behelfen. In linken Kreisen zeigt sich dieses Denken als Bedürfnis, sich Regeln zu geben, um nicht die Orientierung zu verlieren…“ Artikel von Barbara Imholz in der Jungen Welt vom 29. März 2022, siehe auch kurzen Abriss der Punkte 6.-10. weiterlesen »

Effizienz macht hässlich

Kapitalkonformes Ich: Das neoliberale Akkumulationsregime des digitalen Kapitalismus hat einen neuen Subjekttypen erzeugt – das sorgt auch innerhalb der radikalen Linken für Probleme.
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