Lockdown könnte über 100.000 neue Arbeitslose bringen – aber muss er das?
"make the rich pay for Covid19!" Wir danken den Industrial Workers of the World im deutschsprachigen Raum [IWW]„… Während nun wieder weitreichende Einschränkungen des öffentlichen Lebens eingeführt und von repressiven Maßnahmen begleitet werden, bleibt die Privatwirtschaft davon weitestgehend unberührt. Erklärtes Ziel der derzeitigen Politik ist es, wie auch der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Dieter Kempf, erkannt hat, die „wirtschaftliche Aktivität weitestgehend am Laufen zu halten.“ Für die effektive Eindämmung der Pandemie ist das fatal, schließlich kommen gerade im öffentlichen Nahverkehr, in Büros und in Werkshallen ständig größere Menschenmengen in Kontakt. Um die Pandemie effektiv einzudämmen, wäre es dringend notwendig nicht nur die Gastronomie und die Kulturbranche zu schließen, sondern vor allem auch diejenigen Betriebe, die keine essentiellen Güter produzieren, sofern die Produktion nicht umgestellt werden kann. Ein solcher „Lockdown“ der Wirtschaft könnte tatsächlich Leben retten – und gleichzeitig gewährleisten, dass die Ausbreitung des Virus soweit eingedämmt wird, dass eine individuelle Kontaktnachverfolgung wieder möglich wird und damit das öffentliche und kulturelle Leben weitergehen kann. Gleichermaßen müssen solche Maßnahmen nicht wie derzeit zulasten der arbeitenden Bevölkerung gehen. Gegen die steigenden Arbeitslosenzahlen hilft nur ein sofortiges Entlassungsverbot, das verhindert, dass die Unternehmen die Arbeiter:innen ihre wirtschaftlichen Einbußen tragen lassen. Stattdessen könnte eine drastische Steuer auf große Vermögen die Lohnausfälle der Beschäftigten in temporär geschlossenen Betrieben ausgleichen…“ Artikel von Marco Blechschmidt vom 28. Oktober 2020 bei Klasse gegen Klasse weiterlesen »

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[DGB Personalreport 2020] Die Idee Schlanker Staat hat sich blamiert
Pleitekommunen„… Die Arbeits- und Leistungsfähigkeit des öffentlichen Dienstes wurde wiederum eindrücklich im Zuge der Corona-Pandemie deutlich. Für die KollegInnen der Rettungsdienste, Polizei, Jobcenter, Krankenhäuser, Gesundheitsämter, aber auch in Schulen und Kitas waren die vergangenen Monate ein Stresstest. Das öffentliche Leben stand Kopf, und die Beschäftigten im öffentlichen Dienst hielten und halten den Laden am Laufen. (…) Ein Stresstest ist Corona auch für die Gesundheitsämter. Seit Anfang des Jahres kämpfen dort HygieneinspektorInnen, PsychologInnen, SozialarbeiterInnen, ArzthelferInnen, Verwaltungsangestellte und ÄrztInnen dafür, die Ausbreitung der Pandemie zu bremsen. Dass sie in Deutschland bisher im Vergleich glimpflich verläuft, ist nicht zuletzt ihnen zu verdanken. (…) Corona offenbarte vielerorts eine löchrige Personaldecke. Auch in beiden untersuchten Praxisfeldern besteht Personalbedarf. Und es ist enorm schwer, gut qualifizierte Nachwuchskräfte zu finden. (…) Die Personalausstattung bleibt Baustelle. In den Gesundheitsämtern fehlen ÄrztInnen, aber auch anderes Personal. Immerhin haben die Eindrücke der letzten Monate klargestellt, dass die KollegInnen dort nicht dauerhaft im Krisenmodus arbeiten können…“ Ein Ausblick auf den DGB Personalreport 2020 aus BM – Magazin für Beamtinnen und Beamte 10/2020 am 15.10.2020 beim DGB zum DGB Personalreport 2020, der am 19. Oktober auf www.dgb.de/beamte  veröffentlicht wird. Siehe zum Hintergrund auch unser Dossier: Tarifrunde 2020 im öffentlichen Dienst für Bund und Kommunen weiterlesen »

Pleitekommunen

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Die Krokodilstränen der Wohlfahrtsunternehmen: immer wieder erheben sie ihre Stimmen wenn es um Armutsgesetzgebung und prekäre Beschäftigung geht – doch die größten Profiteure des Sozialabbaus sind sie selbst
Flüchtlingsindustrie - Grafik von TS fürs LabourNet GermanyVon Zeit zu Zeit erheben die 4 großen Wohlfahrtsunternehmen, die Arbeiterwohlfahrt (AWO), der Deutsche Caritasverband (DC), das Diakonische Werk (DW) und der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband (Paritätische) die Stimme zu den Auswirkungen der Hartz-IV-Gesetzgebung und prekären Beschäftigung und fordern Verbesserungen. In ihren eigenen Unternehmen nutzen sie allerdings die unmenschlichen Bedingungen für ihre Beschäftigten aus, um den Profit zu sichern. Gleichzeitig unterbinden sie jegliche Gegenwehr, Selbstorganisation oder gewerkschaftliche Organisierung der Beschäftigten in ihren Reihen. (…) Seit den 1990er Jahren treten die Wohlfahrtsunternehmen und ihre neu gegründeten Beschäftigungs- und Maßnahmeunternehmungen auf dem Arbeitsmarkt auf und nutzen vor allem langzeitarbeitslose Menschen in den gut geförderten Maßnahmen brutal aus. Die Menschen in den Maßnahmen werden bewusst vom ersten Arbeitsmarkt ferngehalten, auch weil sie für den Maßnahmeträger gut eingearbeitete vollwertige Arbeiterinnen und Arbeiter sind und in den sogenannten Zweckbetrieben für Profit sorgen. Da sie rechtlich gesehen in keinem Beschäftigungsverhältnis stehen, haben sie auch keine Rechte, die sich aus einem regulären Normalarbeitsverhältnis ergeben. Sie sind den im Sozialgesetzbuch festgeschriebenen Sanktionsmöglichkeiten der Jobcenter ausgeliefert und damit verstoßen diese Maßnahmen gleich gegen mehrere Artikel des Grundgesetzes, wie gegen das Recht auf körperliche Unversehrtheit, Berufsfreiheit oder das Koalitionsrecht…“ Beitrag vom 11. Oktober 2020 beim Gewerkschaftsforum weiterlesen »

Flüchtlingsindustrie - Grafik von TS fürs LabourNet Germany

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Landkreis Kassel: Betreuungs-GmbH kürzt Zehrgeldsatz um 25%
Erwerbslosen- und Armutsindustrie: Die Schmarotzer. Grafik für das LabourNet Germany von TSIm Landkreis Kassel hat die private Betreuungseinrichtung “Haus am Dörnberg“ den über 30 Bewohnern den täglichen Zehrgeldsatz von 5,98 € auf 4,45 € gekürzt. Mit einer Petition wenden sich die Bewohner an die Öffentlichkeit. In dieser Betreuungs-GmbH werden arme Menschen noch ärmer gemacht! Das nordhessische “Haus am Dörnberg“ (HaD; “Perspektiven im Wohnverbund“) im Landkreis Kassel ist eine gewerbliche Einrichtung (privates Wohnheim) für stationäres Wohnen (zumeist in Zweibettzimmern), für derzeit 31 Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen (z. B. Suchterkrankungen, psychischen Erkrankungen). (…) Vor kurzer Zeit wurden die ausschließlich männlichen Bewohner von der HaD-Heimleitung darüber informiert, dass der tägliche Zehrgeldsatz für ihre Verpflegung von 5,98 € auf 4,45 €/ p. P. gekürzt wurde. Als Begründung für diese hausinterne Maßnahme wurde die veränderte Situation innerhalb der öffentlichen Kostenträger – seit Anfang dieses Jahres – genannt. Früher wurden die o. a. Heimplätze von den Landeswohlfahrtsverbänden finanziert; seit dem 01.01.20 existiert hier eine veränderte Leistungssituation durch einen Finanzierungsmix mehrerer Kostenträger; örtliche Jobcenter und Rentenversicherungsträger finanzieren nun gemeinsam, mit den örtlichen Sozialhilfeträgern, zum überwiegenden Teil, bspw. die Heimplätze im HaD. (…) Wir, die HaD-Bewohner, bitten die Öffentlichkeit uns bei unserer Intervention zu unterstützen, in der Hoffnung, dass diese elementare Kürzung rückgängig gemacht und nicht auf den Rücken der HaD-Bewohner ausgetragen wird. Eine diesbezügliche öffentliche Diskussion wäre wünschenswert…“ Zusendung von Heimbeirat des Hauses am Dörnberg vom 9.10.2020 dokumentiert bei trend infopartisan weiterlesen »

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[Buch] Kranke Arbeitswelt. Ethische und sozialkulturelle Perspektiven [Buch] Kranke Arbeitswelt. Ethische und sozialkulturelle Perspektiven von Wolfgang Hien beim VSA-Verlag„Arbeitslose, die durch Krankheit oder einen Unfall ihrem Job nicht mehr nachgehen können, haben die Möglichkeit, sich beruflich umzuorientieren. Berufliche Rehabilitation hängt jedoch noch immer zu stark davon ab, wer für die betroffenen Personen zuständig ist – die Jobcenter oder die Arbeitsagenturen. (…) Arbeitslose, die ihren Antrag auf berufliche Rehabilitation in einem Jobcenter stellen, haben schlechtere Chancen, spezielle Hilfen bewilligt zu bekommen. Bei gemeinsam von Kommunen und den Agenturen für Arbeit geführten Jobcentern kommt auf 62 Arbeitslose ein Reha-Fall. In kommunalen Jobcentern kommt sogar auf 82 Arbeitslose nur ein Reha Fall. Im Gegensatz dazu haben Arbeitslose bei der Agentur für Arbeit bessere Chancen auf eine Wiedereingliederung. Hier bekommt eine von 28 Personen Reha-Maßnahmen bewilligt. Das Verhältnis hat sich im Vergleich zum letzten Jahr wenig verbessert. Von gleichen Zugangschancen kann weiterhin nicht die Rede sein. (…) Grund für die ungleichen Chancen auf eine Förderung ist, dass die Agenturen für Arbeit spezielle Reha-Vermittler haben müssen – für die Jobcenter gilt das nicht. Der DGB fordert deshalb, dass diese Regelung auf die Jobcenter ausgeweitet wird.  Außerdem müssen die Jobcenter personell und finanziell besser ausgestattet werden, damit sie die Zielgruppe von Arbeitslosen mit gesundheitlichen Einschränkungen angemessen betreuen können…“ DGB-Meldung vom 28. September 2020 aus Arbeitsmarkt aktuell 5/2020 weiterlesen »

[Buch] Kranke Arbeitswelt. Ethische und sozialkulturelle Perspektiven [Buch] Kranke Arbeitswelt. Ethische und sozialkulturelle Perspektiven von Wolfgang Hien beim VSA-Verlag

Schlechte Chancen: Jobcenter fördern Arbeitslose mit gesundheitlichen Problemen nicht ausreichend
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Arbeitsmarktpolitik - Montage von Toldi„Kann das wirklich sein? Die Wirtschaft stürzt wegen Corona in die tiefste Rezession seit langem – doch die offiziell erfasste Arbeitslosigkeit steigt nur wenig, fast wie im Schneckentempo? In der Eurozone lag die Arbeitslosenquote laut dem Statistikamt Eurostat im März bei 7,2 Prozent, inzwischen soll sie den jüngsten Zahlen für Juli zufolge auf 7,9 Prozent zugelegt haben. Laut dieser Statistik stehen seit März bislang nur rund eine Million mehr Menschen, insgesamt 12,8 Millionen, auf der Straße. Diese Zahlen zeigen aber nur einen Teil der Wahrheit. Gleichzeitig haben Millionen Menschen ihren Job gezwungenermaßen auf Kurzarbeit reduziert; andere haben ihre Beschäftigung verloren, tauchen aber nicht als arbeitslos in der offiziellen Statistik auf. Ökonomen der Schweizer Großbank UBS haben daher eine Berechnung der „Schattenarbeitslosigkeit“ durchgeführt. Ihr Ergebnis: Im Frühjahrsquartal lag die tatsächliche Arbeitslosigkeit in der Eurozone bei 20 Prozent und jetzt, im dritten Quartal, beträgt sie wohl 15 Prozent. Das ist doppelt so viel wie im Eurostat-Zahlenwerk…“ Artikel von Britta Beeger, Philip Plickert und Winand von Petersdorff vom 26. September 2020 in der FAZ online – ab da leider kostenpflichtig… Und: Erwerbslosigkeit hat natürlich mit „nichts zu tun“ nichts zu tun weiterlesen »

Arbeitsmarktpolitik - Montage von Toldi

Viel mehr Menschen, als es die offizielle Quote zeigt, haben derzeit nichts zu tun. Das gilt auch für Deutschland, wo viele Menschen in Kurzarbeit gehen mussten
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Arbeitsplatz – der Test. Schon vor „Corona“ erhielt er das Prädikat „besonders wertvoll“: der Arbeitsplatz. Jetzt erst recht. Aber was taugt er wirklich? Zeit für einen ehrlichen Test
Frohes Schaffen – Ein Film zur Senkung der ArbeitsmoralEr erfreut sich großer Beliebtheit, in Deutschland wie im Rest der Welt. Es gibt ihn in zahllosen Modellen, entsprechend schwierig gestaltet sich die Marktübersicht. Bei manchen Typen ändern die Anbieter ständig die Gebrauchsanweisung, andere werden spontan aussortiert. Die Preise schwanken erheblich, und die Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt zeigen sich nicht selten erst spät, dann aber umso mehr. Alles in allem ein Fall für die „Stiftung Warentest“, sollte man meinen. Doch die unbestechlichen Berliner wagen sich an das Thema nicht heran. Aber wir: Wir stellen den Arbeitsplatz endlich auf den Prüfstand. Es kann doch nicht sein, dass der Verbraucher im Unwissen gelassen wird! Er muss sich unter Abwägung aller Kriterien mündig und frei entscheiden können. Welcher Arbeitsplatz passt zu mir? Wie sieht das Preis-Leistungs-Verhältnis aus? Wie gut ist der Tragekomfort? Gibt es eine Garantie? Kann ich ihn auch problemlos umtauschen? Was passiert mit ihm, wenn ich ihn nicht mehr brauche? Auf solche Fragen und einige mehr geben wir in diesem Test die ultimativen Antworten. Sie basieren auf jahrzehntelanger Feldforschung, Augenzeugenberichten und den Ergebnissen zahlloser Tarifverhandlungen. Wichtiger redaktioneller Hinweis: Einige untersuchte Arbeitsplätze wurden von den Anbietern zur Verfügung gestellt. Sie wurden nach dem Test zurückgeschickt oder fachgerecht entsorgt. Unter die Lupe genommen haben wir nicht einen bestimmten Arbeitsplatz oder eine gewisse Anzahl in verschiedenen Branchen. Das erschien uns zu begrenzt. Wir haben uns einfach alle Arbeitsplätze angesehen. Dabei haben wir eine überraschende Menge an Gemeinsamkeiten festgestellt. Zeitraum des Tests, Stand der Modelle und Preise: August 2020. (…) Unser Rat: Der Arbeitsplatz ist nicht für jedermann. Er eignet sich nur für Leute, die ohne ihn nicht leben können – weil sie sonst nichts haben. Für Menschen mit Geld ist das nichts…“ Artikel von Björn Hendrig vom 29. August 2020 bei telepolis weiterlesen »

Frohes Schaffen – Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral

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Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im ShitstormDie Corona-Pandemie hat vieles offengelegt, was in Gesellschaft und Arbeitswelt nicht stimmt – wie etwa die skandalösen Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie. Sie hat aber auch gezeigt, welche Arbeitsmarkt-Instrumente in der Krise gut funktionieren – wie die Kurzarbeit. Der DGB zeigt 13 Reformansätze, die echte Lehren aus der Krise sind. (…) Unter dem Titel „Sozialstaatliche Arbeitsmarktpolitik jetzt!“ hat der DGB 13 Reformansätze als Ergänzung zum von der Bundesregierung beschlossenen Konjunkturpaket vorgeschlagen. Der gemeinsame Ansatz aller Vorschläge: Aus Corona lernen heißt – Weichenstellung für soziale Gerechtigkeit und Aufstiegsmobilität in Zeiten des Umbruchs. Die 13 Reformansätze umfassen diverse Bereiche, von der Ausbildung über die Kurzarbeit bis hin zu europäischen Standards: Ausbildung: Jungen Menschen eine Perspektive geben; Qualifizierung: Mit einem Recht auf Weiterbildung in die neue Zeit; Kurzarbeit: Sonderregelungen zum Arbeitsplatzerhalt auch im nächsten Jahr nötig; Geflüchtete: Integrationserfolge nicht gefährden; Beitrag für mehr Geschlechtergerechtigkeit: Zukunftsmarkt Haushaltsnahe Dienstleistungen; Arbeitslosigkeit: Arbeitslosengeld statt Hartz IV; Kinderarmut vermeiden: Kindergrundsicherung einführen; Beifall klatschen reicht nicht: Mindestlohn anheben und Tarifbindung stärken; Sachgrundlose Befristungen abschaffen: Planungssicherheit, gerade auch für junge Menschen; Beschäftigte aus der EU: Ausbeutung in der Fleischindustrie und der Saisonarbeit verhindern; Minijobs: Arbeit auch in kleiner Teilzeit sozial absichern; Solo-Selbstständige: Absicherung in der Arbeitslosenversicherung ermöglichen; Europäische Mindeststandards“ DGB-Meldung vom 24.08.2020 zu 13 Reformansätzen als Ergänzung zum Konjunkturpaket weiterlesen »

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

[DGB] So lernen wir aus Corona – „Sozialstaatliche Arbeitsmarktpolitik jetzt!“
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Erst Schlecker-, jetzt Karstadt-Mitarbeitende in die Pflege? „Der Pflegeberuf ist doch kein Abstellgleis!“
Die perfekte Pflegerin hat 10 Hände...„Nach den Schließungen von Karstadt-Filialen sollen ehemalige Beschäftigte der Kaufhauskette in Bremerhaven nun in der Pflege oder bei der Bahn arbeiten. (…) „Erst sollten Schlecker-Mitarbeitende in die Pflege, dann ehemalige Prostituierte und jetzt Karstadt-Mitarbeitende? Der Pflegeberuf ist doch kein Abstellgleis!“, kritisiert Nora Wehrstedt, stellvertretende Präsidentin der Pflegekammer Niedersachsen. „Es würde doch auch niemand auf die absurde Idee kommen, jemanden mit einer Ausbildung im Einzelhandel auf einmal operieren zu lassen. Scheinbar herrscht noch immer der Irrglaube, dass jede/r pflegen kann!“ Nicht umsonst würden Pflegefachpersonen eine dreijährige Ausbildung absolvieren, um Menschen medizinisch und insbesondere pflegerisch zu versorgen. Auch Pflegehilfskräfte müssen entsprechend qualifiziert sein, um mit Pflegebedürftigen zu arbeiten. Wehrstedt mahnt an, die Qualifikation für Pflegende trotz Personalmangel und Corona-Krise nicht herabzusenken: „Die Pflege ist ein sehr sensibler Arbeitsbereich, der ein hohes Maß an Fachwissen, Professionalität und Sozialkompetenz erfordert. Deshalb reicht ein Pflege-Crashkurs für die Qualifizierung berufsfremder Gruppen nicht aus. Das geht nur zulasten der Patientensicherheit und des Pflegepersonals!“ (…) Um den Beruf dauerhaft attraktiver zu gestalten und Personal zu gewinnen, empfiehlt die Pflegekammer Niedersachsen weitreichende Strukturreformen der Pflegefinanzierung und Verbesserungen der Arbeitsbedingungen. Daher setzt sich die Pflegekammer Niedersachsen unter anderem für einen flächendeckenden Tarifvertrag für Pflegefachpersonen, mehr Mitbestimmung von beruflich Pflegenden bei politischen Entscheidungsprozessen sowie bessere Weiterbildungsmöglichkeiten in der Pflege ein.“ Pressemitteilung der Pflegekammer Niedersachsen vom 14. August 2020 weiterlesen »

Die perfekte Pflegerin hat 10 Hände...

Erst Schlecker-, jetzt Karstadt-Mitarbeitende in die Pflege? „Der Pflegeberuf ist doch kein Abstellgleis!“
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[Un]Sozialer Arbeitsmarkt kommt. Minister Heil stellt Eckpunkte zur Förderung von Langzeitarbeitslosen vor: „MitArbeit“

Dossier

Erwerbslosen- und Armutsindustrie: Die Schmarotzer. Grafik für das LabourNet Germany von TS„… Aus dem Eckpunktepapier geht hervor, dass damit insbesondere Langzeitarbeitslose in Jobs gebracht werden sollen, die sechs Jahre lang ohne längere Unterbrechung arbeitslos waren. Bis 2021 sollen rund 150 000 Menschen davon profitieren. Vier Milliarden Euro plant der Bund für das Gesetz ein. (…) Die öffentliche Hand soll dabei für Langzeitarbeitslose zwei Jahre die Lohnkosten komplett übernehmen. Danach sollen die öffentlichen Zuschüsse um zehn Prozent pro Jahr gekürzt und vom Arbeitgeber übernommen werden. Die maximale Förderdauer beträgt fünf Jahre. (…) Für Menschen, die mindestens zwei Jahre arbeitslos sind, sieht das Konzept eine Unterstützung für zwei Jahre vor. Dabei sollen im ersten Jahr 75 Prozent, im zweiten Jahr 50 Prozent zu den Lohnkosten hinzugeschossen werden. Voraussetzung für die Förderung sind sozialversicherungspflichtige Jobs bei privaten Firmen, Kommunen oder gemeinnützigen Trägern. Bei der Zwei-Jahres-Förderung sind die Arbeitgeber verpflichtet, die Beschäftigung danach für mindestens ein halbes Jahr fortzusetzen. (…) Die lange Förderdauer von fünf Jahren wird damit begründet, dass die Praxis gezeigt habe, dass besonders arbeitsmarktferne Menschen oft erst ab einem Förderzeitraum von drei Jahren Erfolg hätten. (…) Wenig Verständnis für die Pläne haben die Arbeitgeberverbände. »Diese staatlichen Job-Subventionspläne sind eher das Problem als die Lösung«, teilte deren Bundesvereinigung mit…“ Agenturmeldung vom 02.06.2018 beim ND online – wir hätten nie gedacht, den Arbeitgebern zustimmen zu müssen… „MitArbeit“ sollte wohl „MitLohn“ heissen! Siehe auch die BMAS-Pressemitteilung und DSGB-Position. Neu dazu: DGB-Zwischenbilanz zum „Sozialen Arbeitsmarkt“: „Das geht noch besser!“ – ja, lieber DGB: Ohne Kombi-Löhne und Aufstockung! weiterlesen »

Dossier zum „Teilhabechancengesetz“ und „Sozialem Arbeitsmarkt“

Erwerbslosen- und Armutsindustrie: Die Schmarotzer. Grafik für das LabourNet Germany von TS

DGB-Zwischenbilanz zum „Sozialen Arbeitsmarkt“: „Das geht noch besser!“ – ja, lieber DGB: Ohne Kombi-Löhne und Aufstockung!
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Debatte: »Wir brauchen ein linkes Einwanderungsgesetz«„… Die BRD brauche »auch Leute, die einfache und unqualifizierte Arbeiten machen«. MigrantInnen, die in Notlagen stecken oder die sich schnell »integrieren« wollen, um hierbleiben zu dürfen, sind meist eher bereit, diese schlechten Bedingungen zu akzeptieren. Die Arbeitgeber hoffen, Leute zu finden, ohne dass sie Löhne und Arbeitsbedingungen verbessern müssen. Die Spirale nach unten kann nur dadurch gestoppt werden, dass gleiche – und zwar bessere – Bedingungen für alle durchgesetzt werden. Hinter den Scheingefechten um die Flüchtlingspolitik verschwinden andere Formen der Migration und die Arbeitsbedingungen dieser MigrantInnen. 17 Millionen EU-BürgerInnen leben und arbeiten in einem anderen EU-Land. Durch diese Migration können die Löhne und Bedingungen in den Kernländern wie der BRD relativ stabil gehalten werden (…) Aus den Geflüchteten ist Arbeitskraft geworden, die unter hohem Druck steht. Die Aufhebung des Arbeitsverbots während des laufenden Asylverfahrens führt dazu, dass die Leute sich sehr schnell einen Job suchen müssen, weil sie hoffen, dass es ihnen hilft, und weil das Jobcenter Druck macht. Auch wer eine Duldung hat, steht unter diesem Druck. (…) Auf Arbeit treffen oft Leute aus ganz unterschiedlichen Situationen aufeinander, ein paar Flüchtlinge, andere MigrantInnen, ein paar Leiharbeiter, langjährige Stammarbeiter… Jeder hat seine eigenen Probleme und ein gemeinsamer Kampf ist nicht leicht, wenn einer unkündbar ist und die anderen morgen vielleicht abgeschoben werden. Entlang dieser Unterschiede und über sie hinweg muss die Klasse14 handlungsfähig werden.“ Artikel aus der Wildcat Nr. 102 dokumentiert am 25. Juli 2020 beim Gewerkschaftsforum weiterlesen »

Debatte: »Wir brauchen ein linkes Einwanderungsgesetz«

Fachkräftemangel: Ausländische Arbeitskräfte zwischen rassistischer Hetze, brutaler Ausbeutung und Integrations-Heuchelei
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Ich bin ein LeiharbeiterEin Beschäftigungsverhältnis in Zeitarbeit ist kein guter Einstieg für Langzeitarbeitslose. Dieses Ergebnis ergibt sich aus einer Studie des IAB. Aufgrund der Zeitarbeit sinkt die Wahrscheinlichkeit seine Arbeit zu behalten signifikant. Damit hat die Zeitarbeit mit minus 14 Prozentpunkten den zweitgrößten, negativen Einfluss auf ein stabiles Beschäftigungsverhältnis für Langzeitarbeitslose. Den negativsten Effekt hat das Kriterium „fehlende Zufriedenheit mit der Tätigkeit“ mit minus 18 Prozentpunkte. Alle anderen Kriterien kommen nicht auf so hohe Werte. Das IAB hat knapp 5.500 Langzeitarbeitslose befragt und die Erwerbsbiografie ausgewertet. Die Ergebnisse sind repräsentativ. Zwar relativiert sich der große, negative Einfluss der Zeitarbeit etwas, wenn nicht nur das erste Arbeitsverhältnis betrachtet wird, sondern Weitere in einem Zeitraum von 2,5 Jahren. Ein negativer Einfluss bleibt mit minus 6 Prozentpunkten aber immer noch statistisch signifikant (bei einem Signifikanz-Niveau von 10 Prozent). Zeitarbeit ist deshalb keine gute Basis, um Langzeitarbeitslosen erfolgreich und nachhaltig eine neue Beschäftigung zu ermöglichen. Insofern bestätigen sich nochmal indirekt die Bedenken des Bundesrechnungshofes, der die Subventionierung der Zeitarbeitsbranche mit Eingliederungszuschüssen grundsätzlich für illegal hält…“ Meldung vom 27. Juli 2020 von und bei Faire-Arbeit e.V. zum IAB-Kurzbericht vom 21.07.2020: Wiedereinstieg nach Langzeitarbeitslosigkeit: Welche Arbeitsverhältnisse sind stabil, welche nicht? weiterlesen »

Ich bin ein Leiharbeiter

Zeitarbeit schadet Langzeitarbeitslosen
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Bundesagentur für Arbeit/Jobcenter als Sklavenhändler

Dossier

"AufRECHT bestehen - kein Sonderrecht in den Jobcentern"„… Immer mehr offene Stellen, die bei der Arbeitsagenturen oder den Jobcentern gemeldet sind, kommen von Leiharbeitsfirmen. Und offensichtlich befinden sich die Agenturen und Jobcenter in einer win-win-Situation mit den Leiharbeitsfirmen, wenn diese Arbeitslose einstellen – und sei es eben auch nur, was der Regelfall ist, kurzfristig: Denn jede Einstellung bei einer Leiharbeitsfirma gilt als “Integration” in Erwerbsarbeit und bekommt in der Statistik das gleiche Zählungsgewicht wie die oftmals mühsame, auf alle Fälle erheblich aufwendigere Vermittlung in eine normale, unbefristete Beschäftigung in einem normalen Unternehmen…“ Aus dem Kommentar von und bei Stefan Sell vom 12. Januar 2013. Siehe dazu im LabourNet-Archiv das Special “ Leiharbeit und Hartz“ und hier neu: Hartz IV-System: Mehr als jede 4. Vermittlung führt in die Leiharbeit weiterlesen »

Dossier zu Jobcentern als Sklavenhändler

"AufRECHT bestehen - kein Sonderrecht in den Jobcentern"

Hartz IV-System: Mehr als jede 4. Vermittlung führt in die Leiharbeit
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Niedriglohn: Habe Arbeit, brauche Geld„… Trotz der Lohnerhöhungen am unteren Rand der Lohnverteilung durch Einführung des gesetzlichen Mindestlohns im Januar 2015 stagnierte der Anteil der Niedriglohnbeschäftigten bis 2017 auf einem im Vergleich der EU-Länder besonders hohen Niveau. – Im Jahr 2018 ging der Umfang der Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland erstmals seit Einführung des gesetzlichen Mindestlohns zurück auf 21,8%. Das Niedriglohnrisiko ist vor allem in Ostdeutschland gesunken, während es sich in Westdeutschland kaum verändert hat. – Vom gesetzlichen Mindestlohn besonders profitiert haben Gruppen mit einem überdurchschnittlich hohen Niedriglohnrisiko (Frauen, Jüngere und Ältere, Ausländer*innen und befristet Beschäftigte). Die Stundenlöhne von gering Qualifizierten und Minijobber*innen liegen hingegen weiterhin meist deutlich unterhalb der Niedriglohnschwelle. – Eine Besonderheit der Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland besteht weiterhin darin, dass von Niedriglöhnen in hohem Maße auch Kerngruppen der Beschäftigten betroffen sind: Fast drei Viertel der Niedriglohnbeschäftigten haben eine abgeschlossene Berufsausbildung oder sogar einen akademischen Abschluss und gut 40% sind Vollzeitbeschäftigte…“ Aus dem IAQ-Report 2020/05 „“Aktuelle Forschungsergebnisse aus dem Institut Arbeit und Qualifikation“ von Thorsten Kalina und Claudia Weinkopf weiterlesen »

Niedriglohn: Habe Arbeit, brauche Geld

Niedriglohnbeschäftigung 2018 – Erstmals Rückgang, aber nicht für gering Qualifizierte und Minijobber*innen
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Frist oder stirb„Die Zahl der Befristungen ohne Sachgrund ist seit Anfang der 2000er-Jahre deutlich gestiegen. Allein von 2017 auf 2018, dem aktuellsten Jahr, für das derzeit Daten vorliegen, um mehr als 200.000. (…) Zwischen 2001 und 2018 hat sich die Zahl der Befristungen ohne sachlichen Grund mehr als verdreifacht – von rund 550000 auf 1,8 Millionen. Der Anteil der sachgrundlos befristeten Jobs an allen Arbeitsverhältnissen ist im selben Zeitraum von 1,7 auf 4,8 Prozent gestiegen. Das zeigt eine Analyse von Dr Eric Seils, Dr. Helge Emmler und Marius Rogall vom WSI. Die Forscher haben Daten aus dem IAB-Betriebspanel sowie Zahlen der Bundesagentur für Arbeit ausgewertet. (…) Am stärksten verbreitet seien befristete Jobs bislang in Großbetrieben, wo sie häufig als eine Art „verlängerte Probezeit“ verwendet werden, so die Forscher. Bei kleinen Betrieben sei der Kündigungsschutz schwächer ausgeprägt, weshalb der Anreiz, sachgrundlos zu befristen, geringer ist. Zudem seien Kleinbetriebe mit der Rechtslage weniger vertraut als Unternehmen mit Personalabteilungen. Dies schlägt sich auch im Vergleich der Bundesländer nieder. Generell gilt: Je größer der Anteil der Beschäftigten in Betrieben mit mehr als 250 Beschäftigten in einem Bundesland, desto höher der Anteil der sachgrundlos Befristeten. Hinzu kommen regionale Besonderheiten, die mit der jeweiligen Wirtschaftsstruktur vor Ort zu tun haben. (…) Zusammengenommen waren im Jahr 2018 3,2 Millionen Jobs in Deutschland befristet, fast doppelt so viele wie 2001. „Der Anstieg der befristeten Beschäftigung ist vor allem auf die Zunahme der sachgrundlos befristeten Beschäftigungsverhältnisse zurückzuführen“, erklärt Emmler. Weniger stark war die Zunahme bei Befristungen mit Sachgrund – etwa Vertretungen. Deren Anzahl ist zwischen 2001 und 2018 von 782000 auf 904000 gestiegen. Ihr Anteil an allen Arbeitsverhältnissen ist weitgehend konstant geblieben und liegt gegenwärtig bei 2,4 Prozent…“ Pressemitteilung der Hans-Böckler-Stiftung vom 19. März 2020 mit Link zum 16-seitigen WSI Policy Brief Nr. 36 „Befristete Beschäftigung. Eine Auswertung regionaler Daten für 2018“ von Eric Seils, Helge Emmler und Marius Rogall weiterlesen »

Frist oder stirb

WSI-Studie: Starker Anstieg bei sachgrundlosen Befristungen
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