Gefördert durch die Stiftung Menschenwürde und Kommunikation in der Arbeitswelt sowie unsere Fördermitglieder
Treffpunkt für Ungehorsame,
mit und ohne Job, basisnah,
gesellschaftskritisch
Gefördert durch die Stiftung Menschenwürde und Kommunikation in der Arbeitswelt sowie unsere Fördermitglieder
„…Als Gegengewicht zu den Dorftreffen, an denen nur Männer teilnehmen, hat Kalo einen Frauenkreis einberufen. Jeden Montagmorgen treffen sie sich im Ort Piliura, um über ihre Anliegen zu sprechen. Das Thema der letzten Runde: die Schulgebühren von 20 000 Vatu pro Jahr, umgerechnet etwa 160 Franken. Es ist eine immense Summe für Frauen, die nur Subsistenzwirtschaft betreiben. Die Frauen haben sich deshalb auf ein Solidarsystem geeinigt: Sie wollen die Schulgebühren gemeinsam tragen. Wenn man so will, wenden Salome Kalo und die anderen Bewohnerinnen so eine andere Folge der Klimaerhitzung ab: dass Kinder nicht mehr in die Schule gehen können, weil die Landwirtschaft nicht mehr genug Erträge bringt. Und noch eine sekundäre Folge der Klimaerwärmung: Die meisten, vor allem die Jüngeren, gehen in die Stadt, um zu arbeiten. Wer keinen eigenen Garten mehr hat, weil der Ertrag dort nicht zum Leben reicht, muss drei Stunden in die Hauptstadt fahren, um einzukaufen. Statt in die Stadt zu fliehen, versucht Kalo, sich in ihrem Dorf anzupassen: Vor ihrem Haus steht ein Solartrockner. Sonnenlicht soll Obst und Gemüse zu rosinenähnlichen und haltbaren Lebensmitteln zusammenschrumpeln. Essen für harte Zeiten. In ihrem Permakulturgarten experimentiert sie mit neuen Sorten. Widerstandsfähiger sollen sie sein und durchmischter. «Wir erkennen die Veränderungen, und wir passen uns an sie an», sagt Kalo. Soweit es geht: «Ich mache mir Sorgen: Wenn wir uns nicht anpassen können, könnte es sehr gefährlich für uns werden.»...“ – aus der Reportage „Salome gegen Goliath“ von Ann Esswein am 14. Mai 2020 in der WoZ (Ausgabe 20/2020) 
Vanuatu ist zwar im regionalen Vergleich ein relativ wohlhabender Inselstaat – nicht zuletzt wegen seiner, seit einigen Jahren eingenommener, Rolle als „Steuerparadies“ – was aber auch hier nicht bedeuten muss, dass solch relativer Wohlstand in irgendeiner Form gleichmäßig verteilt wäre. Die zahlreichen Saisonarbeiter aus Vanuatu in der neuseeländischen Landwirtschaft können darüber sicher kompetent berichten. Die Situation einer Gruppe von ihnen, die nach dem Taifun in der Heimat zu ihren Familien wollen, um beim „reparieren“ der Schäden zu helfen ist Thema der Meldung „Vanuatu workers desperate to get home“ am 08. Mai 2020 bei RNZ – wie es auch ihre finanzielle Situation ist, die diese Absichten in Frage stellt.