Insbesondere seit 2014 ist die Tschechische Republik ein Land, das offiziell beinahe keine Erwerbslosigkeit mehr kennt. Zuerst hatte das Land die niedrigste Rate der EU, dann sogar der OECD. Macht die „Arbeitskraft“ teurer – und die Unternehmen beklagen dies natürlich, schließlich ist auch in Tschechien Kapitalismus. Zur Eindämmung der Entwicklung, die die Löhne in die Höhe brachte, haben sich die Unternehmen die beiden üblichen Auswege ausgeguckt: Automatisierung (Digitalisierung) und Billigarbeitskräfte – was hier konkret heißt: Migration vor allem aus der Ukraine. In dem Beitrag „A country with non-existent unemployment“ von Krzysztof Dębiec am 26. Juli 2019 bei OSW wird berichtet, dass sich die Gewerkschaften, statt gegen Billiglöhne, lieber gegen mehr Migration wenden, womit sie sich in eine durchaus europäische Gewerkschaftstradition stellen, die auch in anderen Ländern nur mühsam und mit viel Einsatz überwunden werden konnte.
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