»
Serbien
»
Serbien »
»
Post in Serbien: Hintergründe eines (dringend notwendigen) erfolgreichen Neun-Tage Streiks im Dezember 2019
Streik in SerbienAnfang Dezember 2019 streikten die Post-Beschäftigten neun Tage lang – auch von einer willkürlichen Entlassungswelle nicht eingeschüchtert. Danach bekamen sie eine ganze Reihe von Zugeständnissen, sowohl, was ihre Lohnforderungen, als auch, was die Streichung der Entlassungen betrifft. Das Ergebnis der Verhandlungen wurde von den Streikenden intensiv diskutiert und obwohl keineswegs alle voll zufrieden waren, mit deutlicher Mehrheit angenommen. Die rund 15.000 Beschäftigten der staatlichen Post in Serbien (die nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen geführt wird, ein Modell grob vergleichbar mit  der Deutschen Bahn) hatten bereits 2017 (siehe den Hinweis am Ende dieses Beitrags) mit unabhängiger Gewerkschaftsorganisation einen größeren Streik zumindest mit Teilerfolgen durchführen können – dieses Mal setzten sie direkt auf Verhandlungsdelegationen, die auf Streikversammlungen gewählt worden waren. Und machten mit ihrem Streik gleich drei Dinge auf einmal deutlich: Zum einen die schwierige Lebenslage vieler Menschen in Serbien wurde nachhaltig unterstrichen und zu einem Thema der gesellschaftlichen Debatte. Zum zweiten wurde – etwa durch die Forderung nach personeller Veränderung in der Unternehmensleitung – ein Kampf gegen die systemische Klientelwirtschaft ebenfalls zum gesellschaftlichen Thema, anders, ganz anders, als bei Demonstrationen, die sich allgemein „gegen Korruption“ wenden. Und drittens wurde die Bewegung deutlich, die es – endlich – in der serbischen Gewerkschaftsbewegung gibt. Siehe dazu drei aktuelle und zwei Hintergrundbeiträge, sowie den Hinweis auf einen zentralen unserer bisherigen Beiträge zu den inzwischen jahrelangen Aktionen bei der serbischen Post. weiterlesen »

Streik in Serbien

Post in Serbien: Hintergründe eines (dringend notwendigen) erfolgreichen Neun-Tage Streiks im Dezember 2019
weiterlesen »

»
Serbien »
»
20 Jahre nach dem Angriff der BRD: So sieht ihre Demokratie aus – Zwangsinstallation des Neoliberalismus. Und wer davon profitiert…
Video: Demonstration in Serbien: Arbeiter_innen sind keine Sklaven„… Eines dieser Zentren ist die nordserbische Stadt Zrenjanin. Gut zwei Stunden Fahrt von Belgrad entfernt, bezeugen Industriebrachen die Realität der Deindustrialisierung und damit von zerstörten Beschäftigungsverhältnissen. (…) Die Aufteilungen und Liquidierungen (ex-)jugoslawischer Unternehmen dienten deutschen Firmen wie Siemens, Stada Arzneimittel GmbH, dem großen Automobilzulieferer Dräxlmeier und anderen zur Ausschaltung von Konkurrenz und zur Rekrutierung von Arbeitskräften aus einem Niedriglohnland. Die politischen Eliten der Länder verdienten dabei mittels Korruption ordentlich mit. Sie waren es, welche den legislativen Rahmen für die Umsetzung von Neoliberalismus und der Umverteilung von unten nach oben weiter forcierten. Mlađan Dinkić, seit den 2000er Jahren unter anderem Wirtschaftsminister in Serbien, inszenierte sich besonders herausstechend als Kämpfer gegen die Arbeiter*innenklasse. Er forcierte neoliberale Spar- und Ausverkaufprogramme und läutete damit das Zeitalter der entfesselten Marktwirtschaft ein. Bereits früh sollten Kapitalverbände, wie die deutsche Industrie- und Handelskammer (IHK), bei der Formulierung von neuen, restriktiveren Arbeitsgesetzgebungen aktiv einbezogen worden sein. Eingefädelt habe das die deutsche Botschaft, die natürlich auch die deutschen Kapitalinteressen teilt, so ein Mitarbeiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Belgrad, während eines persönlichen Gespräches mit uns Autoren. Serbien dient unter westlicher Einflussnahme als „verlängerte Werkbank“ für westliche Unternehmen, was mit der längerfristigen neoliberalen Destruktion von Arbeiter*innen- und Arbeitsrechten einherging…“ – aus dem Beitrag „Goldgrube Balkan: Kontinuitäten des deutschen Imperialismus [Teil 1]“ von Viktor Milič und Christian Schwartz am 19. Dezember 2019 im re:volt Magazin, der sich vor allem mit bundesdeutschen Kriegszielen auf dem Balkan befasst und dabei auch die neoliberalen (Spät) Auswirkungen dieser Aktivitäten in Serbien skizziert. weiterlesen »

Video: Demonstration in Serbien: Arbeiter_innen sind keine Sklaven

20 Jahre nach dem Angriff der BRD: So sieht ihre Demokratie aus – Zwangsinstallation des Neoliberalismus. Und wer davon profitiert…
weiterlesen »

»
Serbien »
»
Wachsender Widerstand gegen Zwangsräumungen in Serbien
Cover europäische Zeitschrift des radikalen WohnrechtsSeit einigen Jahren gibt es eine „Neuerung“ in Serbien, die vielen Menschen das Leben erschwert: Es gibt private Gerichtsvollzieher. Die vor allem im Einsatzgebiet „Wohnungen räumen“ tätig sind, was die Zahl der Zwangsräumungen beträchtlich erhöht hat. Hintergrund ist die Privatisierung des Wohnungsbestandes in den 90er Jahren, die dazu geführt hat, dass rund 98 Prozent aller Wohnungen in Serbien Eigentumswohnungen sind – allerdings oftmals im „Besitz“ von Menschen, die in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten leben müssen (und in der Regel schon damals faktisch gezwungen waren, die Wohnungen zu kaufen, um nicht Vermieter-Willkür ausgeliefert zu sein). In dem ausführlichen Artikel „On the frontlines of Serbia’s struggle for housing justice“ von Ana Vilenica und Nemanja Pantović am 14. Oktober 2019 im Roar Magazine wird davon berichtet, wie diese Ausgangslage dazu geführt hat, dass es heute in Serbien eine erstarkende Bewegung zur Verteidigung des Rechts auf Wohnen gibt und wie sich diese „Roof“-Bewegung aktuell organisiert und entwickelt. weiterlesen »
Cover europäische Zeitschrift des radikalen WohnrechtsSeit einigen Jahren gibt es eine „Neuerung“ in Serbien, die vielen Menschen das Leben erschwert: Es gibt private Gerichtsvollzieher. Die vor allem im Einsatzgebiet „Wohnungen räumen“ tätig sind, was die Zahl der Zwangsräumungen beträchtlich erhöht hat. Hintergrund ist weiterlesen »

»
Serbien »
»
»
Serbien »
»
Streik im Magna-Werk in Odžaci
Streik in SerbienAm 4. Oktober traten die ArbeiterInnen im Magna Seating Werk in Odžaci spontan in einen wilden Streik. Miodrag Mijatovic von Crvena Kritika, unserer Schwesterzeitung in Serbien, berichtet. Der Auslöser: eine Gehaltskürzung von 25 bis 166 Euro im Monat – bei einem Monatslohn von 388 € im Februar dieses Jahres. Diese Kürzung ist momentan die letzte in einer Reihe von Lohnraubmaßnahmen, die seit Februar rollt– damals betrugen die Löhne noch 46.000 RSD (ca. 380 Euro). Die andauernden Kürzungen wurden mit Ausreden begründet, jetzt reichte es der Belegschaft aber – alle drei Schichten traten spontan in den Streik. Dies überraschte die Betriebsleitung. Zuerst bat sie die ArbeiterInnen, zur Arbeit zurückzugehen, wobei sie ihnen eine Einmalzahlung in der Höhe von 42 € versprach. Zugleich drohte sie mit Entlassungen: Wer vor seinem Schichtende nach Hause gehe, unterschreibe seine eigene Kündigung, so die Bosse. Zudem versuchte die Leitung, die Belegschaft mit der Auslagerung des Betriebs nach Mexiko zu erpressen. Doch die ArbeiterInnen ließen sich nicht zum Streikbruch bewegen. So wurde folgendes Ergebnis erkämpft: die Abwehr der Kürzungen, eine Einmalzahlung in der Höhe von 84 € und zusätzliche Lohnerhöhungen. (…) Das Bemerkenswerte an diesem Streik war, dass er wild – also ohne Gewerkschaft – organisiert wurde, was laut Arbeitsgesetz illegal ist. So sehen wir eine neue Schicht von ArbeiterInnen, die die bisherige Passivität in der Arbeiterklasse hinter sich lässt. Sie wehrt sich gegen die Willkür der Bosse und verlangt einen größeren Anteil am Gewinn ihrer Betriebe, da ihr bewusst ist, dass sie diese mit ihrer eigenen Arbeit erwirtschften. Aus dieser Schicht können neue, aktivistische GewerkschaftsführerInnen entstehen, die die heutigen passiven Führungen der Arbeiterbewegung unter Druck setzen werden, sich konsequenter für ihre Basis – die ArbeiterInnen – einzusetzen. Dies gilt vor allem für UGS „Nezavisnost“ (Vereinigte Branchengewerkschaft „Unabhängigkeit“), die am 5. Oktober eine Gewerkschaftsgruppe mit 150 Mitgliedern im Magna-Betrieb gegründet hat…“ Bericht aus der Funke Nr. 168 / November 2018 weiterlesen »
Streik in Serbien"Am 4. Oktober traten die ArbeiterInnen im Magna Seating Werk in Odžaci spontan in einen wilden Streik. Miodrag Mijatovic von Crvena Kritika, unserer Schwesterzeitung in Serbien, berichtet. Der Auslöser: eine Gehaltskürzung von 25 bis 166 Euro im Monat – bei weiterlesen »

»
Serbien »
»
Solidarität mit Arbeitskämpfen soll in Serbien unter Strafe gestellt werden
Streik in SerbienLetzte Woche erhielten unsere (Marks21) Aktivisten Anja Ilić und Marko Stričević gerichtliche Vorladungen, in denen sie für die Organisation einer unangemeldeten Versammlung am 16 Juni 2017 verantwortlich gemacht werden. Die fragliche Versammlung war eine Solidaritätsbekundung mit den streikenden Arbeitern von FIAT, Goša, Gorenje, und JP Ratko Mitrović, sowie mit Sozialarbeitern und Himbeerbauern. Es wurde auch Geld gesammelt für die Arbeiter in Goša, eine Fabrik für Schienenfahrzeuge, deren Hungerstreik am Tag darauf beginnen sollte. Neben unseren Mitgliedern wurden dieselben Vorwürfe auch gegen Svetlana Pandžić erhoben, eine ehemalige Arbeiterin in der IMT (Motoren- und Traktorindustrie), die sich dort für die Wiederaufnahme der Produktion engagiert. Die Polizei hatte während der Versammlung keinen der Angeklagten kontaktiert, stattdessen wurden diese im Nachhinein anhand ihrer Redebeiträge identifiziert. Dies hatte zur Folge, dass noch zwei weitere Frauen angeklagt wurden, obwohl sie weder an den Versammlungen teilgenommen, noch diese mit organisiert hatten, sie hatten nur zufällig dieselben Namen wie zwei der Rednerinnen“ – so beginnt der Bericht und Solidaritätsaufruf „Serbien: Anzeigen gegen Aktivisten, weil sie streikende Arbeiter unterstützen“ am 09. Februar 2018 bei der Freiheitsliebe über das Vorgehen serbischer Behörden gegen Solidaritätsaktionen mit der Streikbewegung im Jahr 2017, wobei die betroffenen Aktiven trotz der aktuell anstehenden Prozesse ihre Entschlossenheit bekunden, ihre Arbeit fort zu setzen. weiterlesen »
Streik in SerbienLetzte Woche erhielten unsere (Marks21) Aktivisten Anja Ilić und Marko Stričević gerichtliche Vorladungen, in denen sie für die Organisation einer unangemeldeten Versammlung am 16 Juni 2017 verantwortlich gemacht werden. Die fragliche Versammlung war eine Solidaritätsbekundung mit den streikenden Arbeitern von weiterlesen »

»
Serbien »
»
Zwei Wochen Post-Streik in Serbien: Unabhängige Gewerkschaft organisiert die Empörung der Belegschaft
Streik in SerbienDie serbische Post ist eine öffentliche Firma, die nicht vom Budget der serbischen Republik abhängt, sondern sich durch ihre eigenen Einnahmen am Markt finanziert. Wir sind eine der erfolgreichsten Firmen in Serbien, was die Profite angeht, aber die Löhne der ArbeiterInnen werden nicht entsprechend dem Geschäftserfolg erhöht. Im Gegenteil; die Einkommen der ArbeiterInnen werden gesenkt und ArbeiterInnen werden ärmer, Jahr um Jahr. Wir schätzen, dass es in den letzten drei Jahren einen Einkommensverlust von ca. 14 Prozent gegeben hat. Zusätzlich dazu hat die Regierung die Löhne um 10 Prozent gekürzt als Teil eines Austeritätsprogrammes, das mit dem IMF und der EZB abgeschlossen wurde. Vor den Kürzungen war das Einkommen der PostarbeiterInnen im staatlichen Durchschnitt, jetzt liegt es deutlich unter dem Durchschnittseinkommen. Vor ein paar Monaten hat die Regierung das Einkommen für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst um 10 Prozent erhöht, aber die Gehälter von PostarbeiterInnen wurden nicht erhöht. Das hat die ArbeiterInnen zusätzlich wütend gemacht“ – aus „Serbien: Streik der Postbeschäftigten“ am 30. November 2017 im sozialismus.info – ein Interview mit Zoran Pavlovic, Präsident der Unabhängigen PostarbeiterInnengewerkschaft (gegründet 2006). Siehe dazu einen weiteren Beitrag zum Aspekt Leiharbeit in dem Streik weiterlesen »
Streik in SerbienDie serbische Post ist eine öffentliche Firma, die nicht vom Budget der serbischen Republik abhängt, sondern sich durch ihre eigenen Einnahmen am Markt finanziert. Wir sind eine der erfolgreichsten Firmen in Serbien, was die Profite angeht, aber die Löhne der weiterlesen »

»
Serbien »
»
In Serbien (wie in anderen Staaten der Region) sind die neuen Arbeitsgesetze so, wie sie die EU diktiert hat – der Widerstand nicht
Streik in SerbienDer mehrwöchige Streik bei Fiat (siehe Verweis am Ende des Beitrags), der unter – gelinde gesagt – seltsamen Umständen von der größten Betriebsgewerkschaft beendet wurde, war die Spitze eines Eisbergs der Unzufriedenheit der Menschen in Serbien, die versuchen müssen, von ihrer Arbeit zu leben. Der Großinvestor, von der serbischen Regierung mit einer ganzen Reihe von Geschenken bedacht, weigerte sich zu verhandeln, solange gestreikt wurde – und prompt übernahm die Regierung diese Position. Fiat ist aber nicht der einzige internationale Investor (wie heutzutage Ausbeutung genannt wird) – und bei weitem nicht der einzige, der sich weder um bestehende Rechte noch um Vorschriften kümmert, in einem Land, in dem die Arbeitsinspektion niemals einen unternehmerischen Verstoß gefunden hat bei ihren Ermittlungen. Dass die Stimmung der Beschäftigten eine ganz andere ist, als die der Behörden wird zunehmend deutlicher: Trotz der stets präsenten Drohung mit einer Erwerbslosigkeit, deren soziale Absicherung sich mit einem Wort beschreiben lässt: Hunger. Zu den Arbeits- und Lebensbedingungen in Serbien ein aktueller und ein Hintergrundbeitrag (auch mit Verweisen auf andere Staaten der Region) weiterlesen »
Streik in SerbienDer mehrwöchige Streik bei Fiat (siehe Verweis am Ende des Beitrags), der unter - gelinde gesagt - seltsamen Umständen von der größten Betriebsgewerkschaft beendet wurde, war die Spitze eines Eisbergs der Unzufriedenheit der Menschen in Serbien, die versuchen müssen, von weiterlesen »

»
Serbien »
»
Unerklärlich und fatal: IndustriAll vermeldet (als einzige Organisation) einen Erfolg des Fiat-Streiks in Serbien
Streikende Belegschaft Fiat Serbien am 3.7.2017Auf der Pressekonferenz, die zum Abschluss des Streiks durch die größte Betriebsgewerkschaft bei Fiat in Kragujevac abgehalten wurde, äußerte deren Sprecher, mehr sei halt nicht drin gewesen. Ein Thema, das wir und manche andere bereits behandelt haben, hier geht es darum, festzuhalten, dass dieses Statement nicht eben nach einer Siegesmeldung klingt. Die Meldung „Serbia: Three week strike at FIAT ends“ am 28. Juli 2017 bei IndustriAll klingt da ganz anders, vermeldet die Errungenschaften des Streiks und die Solidarität europäischer Gewerkschaften, die dazu beigetragen habe. Bei der Aufzählung der Ergebnisse wird nicht ganz ohne Grund peinlich vermieden, etwas über ursprüngliche Forderungen und Angebote zu berichten (siehe Verweis weiter unten), sondern eine der zentralen Übereinkünfte des Abkommens – der dreijährige Streikverzicht – findet ebenso wenig ein Wort der Erwähnung, wie die Auseinandersetzungen zwischen den beiden betrieblich vertretenen Gewerkschaften (die beide der Föderation angehören). Dafür wird ausführlich die Vermittlung durch die serbische Ministerpräsidentin gewürdigt – einer Regierung, die nicht nur Minderheitseigner des Werkes ist, sondern auch stets die Keule schwang, der Streik gefährde den Verbleib Fiats in Serbien. Mit Schönfärberei kommt man in der Regel nicht sehr weit, ist eine Erfahrung (nicht nur) der Gewerkschaftsbewegung. Siehe dazu auch Verweise auf frühere Berichterstattung (sowohl von IndustriAll, als auch von LabourNet Germany) und die Stellungnahme der abschließenden Gewerkschaft weiterlesen »
Streikende Belegschaft Fiat Serbien am 3.7.2017Auf der Pressekonferenz, die zum Abschluss des Streiks durch die größte Betriebsgewerkschaft bei Fiat in Kragujevac abgehalten wurde, äußerte deren Sprecher, mehr sei halt nicht drin gewesen. Ein Thema, das wir und manche andere bereits behandelt haben, weiterlesen »

»
Serbien »
»
Das Ergebnis des serbischen Fiat-Streiks: Kapitulation (inklusive 3 Jahre Streikverzicht). Allerdings: Nicht total
Streikende Belegschaft Fiat Serbien am 3.7.2017Über das abrupte Ende des Streiks der Fiat-Belegschaft in Kragujevac nach dem Treffen der Gewerkschaftsvertreter mit der Regierung und dem Unternehmen waren bereits unmittelbar danach – keineswegs nur von uns – Überlegungen angestellt worden, was nun das (bis dahin nicht bekannt gegebene) Ergebnis genau sei und wie wohl die Reaktion der Belegschaft ausfallen würde – und auch jenes Teils der Öffentlichkeit, der diesen Streik unterstützt hatte. Und während nun in den Mainstream-Medien – wenn überhaupt – eine Reuters-Meldung verbreitet wird, die ein sachliches Bild zeichnen will und als Ergebnis eine Lohnerhöhung und weitere Verabredungen  berichtet, ist es vor Ort zu einer massiven Auseinandersetzung gekommen. Denn nur die größere der beiden betrieblichen Gewerkschaften hat dieses Abkommen unterzeichnet – die kleinere Betriebsgewerkschaft lehnt dies nicht nur ab, sondern kündigt an, notfalls auch auf dem Klageweg zu versuchen, dieses Abkommen zu verhindern. Siehe dazu zwei aktuelle Beiträge und den Verweis auf bisherige Berichte, v.a. zur Rolle der Gewerkschaft bei der „abrupten Beendigung“ des Streiks weiterlesen »
Streikende Belegschaft Fiat Serbien am 3.7.2017Über das abrupte Ende des Streiks der Fiat-Belegschaft in Kragujevac nach dem Treffen der Gewerkschaftsvertreter mit der Regierung und dem Unternehmen waren bereits unmittelbar danach – keineswegs nur von uns – Überlegungen angestellt worden, was nun das weiterlesen »

»
Serbien »
»
»
Serbien »
»
Zur Rolle der Gewerkschaft bei der „abrupten Beendigung“ des serbischen Fiat-Streiks
Streikende Belegschaft Fiat Serbien am 3.7.2017Nach einem zweistündigen Gespräch hinter verschlossenen Türen mit Ministerpräsidentin Ana Brnabić wies Streikleiter Zoran Marković die Arbeiter ohne große Erklärung an, am nächsten Tag wieder zu arbeiten. In einer Facebook-Nachricht kurz nach 22 Uhr schrieb er lapidar: „Nach 16 Tagen Streik sind wir heute mit der Ministerpräsidentin der Regierung der Republik Serbien übereingekommen, Verhandlungen mit dem FCA-Management unter aktiver Beteiligung der Ministerpräsidentin ab morgen Mittag 12 Uhr zu beginnen. Das Streikkomitee und die Vertretung der Unabhängigen Gewerkschaften haben darauf die Beendigung des Streiks und die Arbeitsaufnahme am 19. Juli beschlossen.““ – so beginnt der Beitrag „Gewerkschaft würgt Fiat-Streik in Serbien ab“ von Verena Nees  am 21. Juli 2017 bei wsws, worin unter anderem noch darauf verwiesen wird: „Die größte Gewerkschaft Serbiens, die Samostalni Sindikat (SSSS), der auch die Streikleitung angehört, hat damit den dreiwöchigen Streik, gegen den ausdrücklichen Willen der Mehrheit der Beschäftigten und ohne jedes Zugeständnis seitens der Unternehmensleitung von Fiat-Chrysler (FCA) von einem auf den anderen Tag abgewürgt…weiterlesen »
Streikende Belegschaft Fiat Serbien am 3.7.2017Nach einem zweistündigen Gespräch hinter verschlossenen Türen mit Ministerpräsidentin Ana Brnabić wies Streikleiter Zoran Marković die Arbeiter ohne große Erklärung an, am nächsten Tag wieder zu arbeiten. In einer Facebook-Nachricht kurz nach 22 Uhr schrieb er lapidar: weiterlesen »

»
Serbien »
»
Fiat-Streik beendet: Was sind die Zusagen der serbischen Premierministerin wert?
Streikende Belegschaft Fiat Serbien am 3.7.2017Seit Mittwoch, 19. Juli 2017, wird in dem Fiat-Werk Kragujevac wieder gearbeitet. Nach einem Treffen mit der serbischen Regierungschefin am Vortag haben die Vertreter der Streikenden (offensichtlich ohne eine weitere Vollversammlung, wie vorher üblich) dieses Ende beschlossen – aufgrund der Zusage „alles zu tun, damit das Unternehmen den Forderungen der Beschäftigten entgegen kommt“. Wie viel diese Zusage, gemacht nach der beeindruckenden Unterstützung für die Demonstration der Streikenden in Belgrad am Wochenende davor, wert ist, sei dahin gestellt und bleibt dann auch der Belegschaft zu beurteilen. Tatsache bleibt, dass dieser Streik nicht nur deutlich gemacht hat, dass – ähnlich wie kurz vorher bei VW in der Slowakei deutlich wurde – Fiat in Serbien auf profitablem Niedriglohnkurs ist. Sondern es ist auch einiges bekannt  geworden darüber, wie die serbische Regierung dafür sorgt, dass Fiat in jedem Fall von der Ansiedlung profitiert (der eigentliche Vertrag, den der 67% Besitzer Fiat 2008 mit dem 33% Besitzer Regierung Serbien geschlossen hat, wird nach wie vor geheim gehalten). Wichtig in diesen Tagen war es aber auch, die Entwicklungen zu verfolgen, die dieser Streik eingeleitet oder beeinflusst hat: Von der Mobilisierung zur Demonstration in Belgrad über den Streik der Gorenje-Belegschaft mit ganz ähnlichen Forderungen, bis hin zur Mobilisierung der Solidarität der italienischen Metallgewerkschaft FIOM (dies nun wiederum im Unterschied zu VW Slowakei). Siehe dazu einen Beitrag zum Streikende und einen zu Fiats Profitquellen in Serbien weiterlesen »
Streikende Belegschaft Fiat Serbien am 3.7.2017Seit Mittwoch, 19. Juli 2017, wird in dem Fiat-Werk Kragujevac wieder gearbeitet. Nach einem Treffen mit der serbischen Regierungschefin am Vortag haben die Vertreter der Streikenden (offensichtlich ohne eine weitere Vollversammlung, wie vorher üblich) dieses Ende beschlossen weiterlesen »

»
Serbien »
»
Der Streik bei Fiat in Serbien geht weiter: Urabstimmung eindeutig
Streikende Belegschaft Fiat Serbien am 3.7.2017Über die Drohung des Unternehmens, das Werk zu schließen und die Erpressungsoffensive der serbischen Regierung, den Streik „wegen des Klimas für ausländische Investitionen“ sein zu lassen, hatten wir bereits berichtet. Die Gespräche der Regierung (die ja Minderheitsanteile hält) mit Fiat und dem Gewerkschaftsbund – ohne Streikkomitee und Betriebsgewerkschaft – hatten nur ein Ergebnis: Dass der Wirtschaftsminister sich mit Vertretern der Betriebsgewerkschaft traf. Dieses Treffen hatte wiederum vor allem das Ergebnis, dass die Betriebsgewerkschaft eine Urabstimmung über die Fortsetzung des Streiks in beiden Schichten durchführte. In dem Bericht von der Pressekonferenz der Gewerkschaft nach der Urabstimmung „“Two thirds“ of Fiat workers decide to continue strike“  am 13. Juli 2017 bei Radio B 92 wird über die Urabstimmung am Vortag genauer als in der Überschrift ausgeführt, dass in Schicht zwei die Belegschaft nahezu einmütig für die Fortsetzung des Streiks gestimmt habe, während es in Schicht eins eben zwei Drittel gewesen seien.  Abschließend wird auch darauf verwiesen, welche „Investitionsanreize“ Fiat von der serbischen Regierung zugesichert bekommen habe, als man das geminsame Werk 2008 gestartet habe: weitgehende Steuerbefreiung für 10 Jahre, Landgeschenke im Falle eines weiteren Ausbaus des Werkes, sowie Infrastruktur-Maßnahmen gehören in diesen Katalog. Siehe dazu einen weiteren aktuellen Beitrag und den Verweis auf unsere bisherigen Beiträge, vor allem auch über die Forderungen der Streikenden und die Gründe für den Streikbeginn weiterlesen »
Streikende Belegschaft Fiat Serbien am 3.7.2017Über die Drohung des Unternehmens, das Werk zu schließen und die Erpressungsoffensive der serbischen Regierung, den Streik „wegen des Klimas für ausländische Investitionen“ sein zu lassen, hatten wir bereits berichtet. Die Gespräche der Regierung (die ja Minderheitsanteile weiterlesen »

»
Serbien »
»
Die streikende serbische Fiat-Belegschaft beugt sich dem wachsenden Druck nicht
Streikende Belegschaft Fiat Serbien am 3.7.2017Die Belegschaft von Fiat in Kraguejevac setzt ihren Streik auch in der zweiten Woche seit dem 28. Juni fort, die Beteiligung ist mit über 2.000 Menschen gleich hoch geblieben – trotz des von allen Seiten wachsenden Drucks, den Streik zu beenden. Über die Drohungen des Unternehmens, das Werk zu schließen, hatten wir bereits berichtet. Nun hat sich die serbische Premierministerin auf die Seite des Unternehmens gestellt (was keine Überraschung ist, da der serbische Staat Minderheitsaktionär ist, mit 33% Anteilen), und die Belegschaft aufgerufen, den Streik zu beenden, wobei sie sich als Schlichterin eingesetzt hat. An einem ersten Treffen mit Vertretern des Unabhängigen Serbischen Gewerkschaftsbundes nahmen keine Vertreter des betrieblichen Streik-Komitees teil, wird in dem Bericht „FCA Srbija’s employees seek guarantees to end strike“ am 10. Juli 2017 bei See News informiert. Die Streikenden werden mit der Aussage ihres Sprechers zitiert, sie seien nicht gegen eine Schlichtung, bevor sie den Streik beenden würden, wollten aber zumindest allgemeine Zusagen über die Erfüllung ihrer Forderungen (Lohnerhöhung und Unterstützung bei den Trnsportproblemen von Schichtarbeitern vor allem) vom Unternehmen bekommen. Siehe dazu auch die Meldung über das „Engagement“ der Premierministerin und den Verweis auf unsere bisherige Berichterstattung, sowie eine ältere Meldung über erste Auswirkungen des Streiks weiterlesen »
Streikende Belegschaft Fiat Serbien am 3.7.2017Die Belegschaft von Fiat in Kraguejevac setzt ihren Streik auch in der zweiten Woche seit dem 28. Juni fort, die Beteiligung ist mit über 2.000 Menschen gleich hoch geblieben – trotz des von allen Seiten wachsenden Drucks, weiterlesen »

»
Serbien »
»
Fiat droht den Streikenden in Serbien mit Werksschließung
Streikende Belegschaft Fiat Serbien am 3.7.2017Fiat Chrysler dürfte laut der Belgrader Tageszeitung „Politika“ den Abzug aus Serbien (Kragujevac) vorbereiten. Den Anlass für solche Spekulationen lieferte ein Streik der Mitarbeiter, die seit Dienstag eine Steigerung des Durchschnittslohns von 38.000 auf 50.000 Dinar (414 Euro) fordern. Die Geschäftsführung der Autofabrik hat bis jetzt keine Bereitschaft gezeigt, mit den Streikenden über die Lohnerhöhung zu verhandeln. Das Unternehmen hat 2.460 Mitarbeiter. Wie „Politika“ am Freitag berichtete, läuft das seitens Fiat im Jahre 2008 mit der damaligen serbischen Regierung unterzeichnete Abkommen noch bis Ende 2018“ – aus der Meldung „Fiat könnte sein Werk in Serbien schließen“ am 30. Juni 2017 beim Industriemagazin – der erste einer wachsenden Zahl von „Berichten“ die über eine mögliche Werksaufgabe spekulieren. Offensichtlich ist das Unternehmen nicht bereit, Hungerlöhne zu erhöhen – es geht ja um eine Erhöhung auf rund 400 Euro/Monat… Siehe dazu drei weitere aktuelle Beiträge und den Verweis auf unseren ersten Bericht weiterlesen »
Streikende Belegschaft Fiat Serbien am 3.7.2017Fiat Chrysler dürfte laut der Belgrader Tageszeitung "Politika" den Abzug aus Serbien (Kragujevac) vorbereiten. Den Anlass für solche Spekulationen lieferte ein Streik der Mitarbeiter, die seit Dienstag eine Steigerung des Durchschnittslohns von 38.000 auf 50.000 Dinar (414 weiterlesen »

»
Serbien »
»
Streik bei Fiat in Serbien: Parallelen zum Streik bei VW in der Slowakei
Streik bei Fiat in Serbien im Juli 2017Im Fiat-Werk von Kragujevac in Serbien wurde gestreikt: Die Belegschaft des Werkes, von wo aus der Verkaufsniedergang des Fiat 500 verhindert werden sollte, stellt durchaus ähnliche Forderungen, wie es etwa die VW Belegschaft in Bratislava getan hatte – ergänzt um den Widerstand gegen die „Fiat-Besonderheiten“. In dem Artikel „Sciopero a Kragujevac. Si ferma la Fca di Marchionne“ am 27. Juni 2017 bei Contropiano werden die Forderungen der etwa 2.500 Beschäftigten nach einer deutlichen Gehaltserhöhung (gefordert werden 45.000 Dinar, etwa 370 Euro/Monat, gegenüber bisher 38.000 Dinar, eine Erhöhung um rund 18%) und Veränderung des Regimes der Mehrarbeit zwecks Krankenvertretung (eben eine der „Spezialitäten“ der Modernisierung der Fiatwerke – zu einem Regime moderner Sklaverei) berichtet. Dabei geht es eben auch um die Gleichbehandlung mit den Belegschaften, in diesem Fall in Italien, weil es die Beschäftigten auch hier nicht mehr hinnehmen wollen, als Menschen zweiter Klasse behandelt zu werden. Siehe dazu einen weiteren aktuellen Beitrag mit zusätzlichen Informationen über die betriebliche Gewerkschaft und die Forderungen weiterlesen »
Streik bei Fiat in Serbien im Juli 2017Im Fiat-Werk von Kragujevac in Serbien wurde gestreikt: Die Belegschaft des Werkes, von wo aus der Verkaufsniedergang des Fiat 500 verhindert werden sollte, stellt durchaus ähnliche Forderungen, wie es etwa die VW Belegschaft in Bratislava weiterlesen »

nach oben