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Arbeitsbedingungen in Russland

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Die Belegschaft des russischen Online-Versandhandels Wildberries wehrt sich gegen ein System von Geldstrafen
Die Belegschaft des russischen Online-Versandhandels Wildberries wehrt sich gegen ein System von Geldstrafen„… Dass in Zeiten der »militärischen Spezialoperation«, wie russische Medien den Krieg gegen die Ukraine nach wie vor bezeichnen müssen, ein Arbeitskampf in die russischen Nachrichten gelangt, ist außergewöhnlich. Meist wird über Lohnkonflikte höchstens in lokalen Medien berichtet. Doch als am 14. März Dutzende Filialen des größten Online-Versandhandels des Landes, Wildberries, schließen mussten, weil die Beschäftigten die Arbeit nieder­gelegt hatten, berichteten darüber sowohl oppositionelle als auch regierungstreue Medien. In Moskau, Sankt Petersburg, Jekaterinburg, Wladiwostok, Barnaul und weiteren Großstädten standen Kunden vor den verschlossenen Türen von Wildberries-Abholstationen. Die Beschäftigten hatten Schilder mit Botschaften wie »Geschlossen wegen Streik«, »Wir sind nicht bereit, umsonst zu arbeiten« und »Uns zahlt man keinen Lohn« angebracht. Wildberries ist ein Versandhandelsunternehmen, die meisten der verkauften Waren werden den Kunden nach Hause geliefert. Auslöser des Streiks war ein Anfang März eingeführtes System von Geldbußen…“ Artikel von Ewgeniy Kasakow in der Jungle World 2023/14 vom 6. April 2023 („Reif für den Arbeitskampf“) – siehe mehr daraus und dazu NEU: Streik beim Online-Handelskonzern Wildberries erfolgreich, das System von Haftung für Retouren wird abgeschafft weiterlesen »

Die Belegschaft des russischen Online-Versandhandels Wildberries wehrt sich gegen ein System von Geldstrafen

Die Belegschaft des russischen Online-Versandhandels Wildberries wehrt sich gegen ein System von Geldstrafen / NEU Streik beim Online-Handelskonzern Wildberries erfolgreich, das System von Haftung für Retouren wird abgeschafft
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Der Epidemie-Ausnahmezustand in Russland: Alle Formen der Überwachung auch hier massiv verstärkt. Die Ausstattung der Krankenhäuser: Nicht

Dossier

Am 18.3.2020 sassen über 100.000 Migranten in Russland fest...„… Anders als viele weitere europäische Länder, die sich wegen Corona zu beispiellosen ökonomischen Hilfspaketen durchgerungen haben, begrenzen sich Russlands Staatshilfen auf rund 2,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. (…) Unterstützungsgeld für alle EinwohnerInnen lehnt die Regierung vehement ab. Historisch gewachsene Missstände im Wirtschaftssystem machen sich jetzt besonders schmerzlich bemerkbar. Wer prekär arbeitet oder seinen Lohn bar erhält, kann keinen für Nothilfen vorgesehenen Beschäftigungsnachweis erbringen…“ – aus dem Beitrag „«Hilf dir selbst» – mehr hat Putin nicht im Programm“ von Ute Weinmann am 23. April 2020 in der WoZ (Ausgabe 17/2020) zum russischen Ausnahmezustand. Siehe dazu eine Reihe weiterer aktueller Beiträge zur sozialen Lage, zur Total-Überwachung und zur Situation des Gesundheitssystems samt Personal – und zu dessen Protesten. NEU: Russland: Medizinisches Personal kämpft gegen erzwungegen aber unbezahlte Überstunden – Behörden sparen an der Medizin weiterlesen »

Dossier zum Epidemie-Ausnahmezustand in Russland und der Ausstattung der Krankenhäuser

Am 18.3.2020 sassen über 100.000 Migranten in Russland fest...

Russland: Medizinisches Personal kämpft gegen erzwungegen aber unbezahlte Überstunden – Behörden sparen an der Medizin
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[LabourNet-Interview mit Ivan R.] Gewerkschaften im Krieg: Aktivist:innen in Russland brauchen vor allem Zeit, um eine neue Bewegung aufzubauen
Russland: Papierfriedenstaube hinter Gitterzaun mit Nein zum Krieg beschriebenAnlässlich des 24. Februar 2023, dem einjährigen Jahrestag des Angriffs Russlands auf die Ukraine, sprachen wir mit dem Gewerkschafter und Rechtsberater Ivan R. [anonym, Name liegt der Redaktion vor], der vor einigen Monaten aus Russland geflohen ist, da er sich weigerte, am Krieg teilzunehmen. Im Interview berichtet er über die unterschiedlichen Rollen der Gewerkschaftsdachverbände wie der staatsnahen FPNR und der unabhängigen demokratischen KTR, letzterer gehört Ivan an. Er spricht auch über die anfängliche Versteinerung der Zivilgesellschaft und der Gewerkschaften in Russland zu Beginn des Krieges und von aktuellen Streiks sowie fehlendem Streikrecht. Seiner Einschätzung nach stehen wir momentan am Beginn des Wideraufbaus der Antikriegsbewegung in Russland, was unter anderem an den Mütter-Komitees in Tschetschenien zu beobachten sei. Dieser Aufbau braucht vor allem Zeit und erfahrene Organizer:innen… Siehe das Interview von Anne Engelhardt vom Februar 2023 – wir danken für das Gespräch! weiterlesen »

Russland: Papierfriedenstaube hinter Gitterzaun mit Nein zum Krieg beschrieben

[LabourNet-Interview mit Ivan R.] Gewerkschaften im Krieg: Aktivist:innen in Russland brauchen vor allem Zeit, um eine neue Bewegung aufzubauen
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Viele RussInnen verlieren wegen internationaler Sanktionen ihre Arbeit oder Einkommen – und wehren sich bereits

Dossier

Hungerstreik in Moskauer Pizzeriakette für Lohnauszahlung und Mindestlohn im Februar 2017Der Krieg in der Ukraine trifft nicht nur die Ukrainer. Die internationalen Sanktionen wegen des Ukraine-Krieges treffen auch Russen hart. Vor allem die junge Generation leidet unter der Perspektivlosigkeit. (…) Die Sanktionen betreffen viele Bereiche: vom Finanzsektor bis zum Export von Metallprodukten, vom Lieferverbot für Drohnen bis zur Sperrung des deutschen Luftraums für russische Flugzeuge. Der Westen verbot auch den Verkauf, die Lieferung oder den Transfer von Flugzeugen und Ersatzteilen nach Russland. (…) Viele Russen haben ihre Arbeit verloren und finden kurzfristig keine neue, weil die Nachfrage nach allen Fachkräften sinkt. „Bald wird es Branchen treffen, die für die Produktion Teile aus dem Ausland brauchen: zum Beispiel die Automobilbranche, die Pharmaindustrie und die Landwirtschaft, weil Saatgut auch im Ausland gekauft wird.“ Unternehmen werden schließen und Mitarbeiter entlassen müssen. „Die Gesamtbevölkerung wird ärmer werden.“…“ Beitrag von Irina Chevtaeva vom 23.05.2022 beim Migazin und dazu NEU: Wirtschaft und Krieg: Wie Arbeiter:innen in Automobil- und Schiffsbau, Einzelhandel und Gesundheitssystem in Russland mit der Krise umgehen weiterlesen »

Dossier zu Folgen internationaler Sanktionen für die russische Bevölkerung

Hungerstreik in Moskauer Pizzeriakette für Lohnauszahlung und Mindestlohn im Februar 2017

Wirtschaft und Krieg: Wie Arbeiter:innen in Automobil- und Schiffsbau, Einzelhandel und Gesundheitssystem in Russland mit der Krise umgehen
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51 Tote bei Grubenunglück in Sibirien – kaum eine der Arbeitsschutzregeln umgesetzt
Das Grubenunglück in SomaAm Donnerstag starben bei einer Explosion im Bergwerksort Belowo in der sibirischen Oblast Kemerowo (auch bekannt als Kusbass) mehr als 50 Menschen. Die meisten davon waren zwischen 20 und 30 Jahren alt, der jüngste erst 23. Als wahrscheinliche Ursache gilt eine Methangasexplosion. Weitere 50 Bergarbeiter werden noch im Krankenhaus behandelt. Mehrere von ihnen befinden sich in einem kritischen Zustand. (…) Um etwa 8:20 Uhr morgens Ortszeit befanden sich 283 Bergarbeiter in der Grube Listwjaschnaja, als es zu der Methangasexplosion kam. Die Todesopfer sind vermutlich erstickt. Aufgrund der hohen Konzentration des tödlichen Gases in dem Bergwerk war der Rettungseinsatz sehr schwierig und dauerte mehr als einen Tag. Fünf Rettungskräfte sind bei dem Einsatz an Gasvergiftungen gestorben. (…) Der Bergarbeiter betonte, die Katastrophe sei sowohl vorhersehbar als auch vermeidbar gewesen. Das Management des Bergwerks habe „nichts getan, um die Arbeitsschutzregeln umzusetzen. Wir müssen öffentlich machen, was hier in der Grube vor sich geht.“ (…) Am Donnerstag wurden der Leiter des Bergwerks, sein erster Stellvertreter und der Leiter der Sektion der Grube Listwjaschnaja verhaftet. Was am Donnerstag passiert ist, war ein Akt sozialen Mords. (…) Laut russischen Medienberichten wurden alleine dieses Jahr bei 127 Sicherheitstests 914 Verstöße gegen Vorschriften festgestellt. Neunmal musste der Betrieb deshalb eingestellt werden. Die Grube hatte weder ausreichende Belüftung nach einen funktionierenden Feueralarm. Zudem war bekannt, dass die Methan- und Luftkontrollsysteme defekt waren…“ Bericht von Clara Weiss vom 28.11.2021 bei wsws und neu dazu: Russische Bergleute arbeiten unter „sklavenähnlichen Bedingungen“, sagt ein Regierungsvertreter weiterlesen »

Das Grubenunglück in Soma

51 Tote bei Grubenunglück in Sibirien – kaum eine der Arbeitsschutzregeln umgesetzt / Russische Bergleute arbeiten unter „sklavenähnlichen Bedingungen“, sagt ein Regierungsvertreter
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Gewerkschaft der russischen AutoarbeiterInnen, MPRA, von Petersburger Gericht verboten

Dossier

Solidarität mit der verbotenen russischen AutogewerkschaftDie Interregionale Gewerkschaft der Automobilarbeiter (MPRA) wurde international im Jahr 2007 bekannt, als sie einen großen Streik bei Ford in der Nähe von St. Petersburg durchaus erfolgreich organisierte. Mit über 3.000 Mitgliedern ist sie in der komplizierten russischen Gewerkschaftslandschaft sogar noch eher eine der größeren Gewerkschaften. Jetzt hat ein Gericht in St. Petersburg die Anklage durch die Staatsanwaltschaft befolgt und die Tätigkeit der Gewerkschaft verboten. Grund: Sie habe Gelder aus dem Ausland bezogen, was nach dem neuen russischen NGO-Gesetz strafbar ist. Damit erweist sich dieses Gesetz als genau die Handhabe, die zahlreiche Kritiker im eigenen Land als Gefahr sahen: Als Möglichkeit, jedwede politische und soziale Aktivität als eine Art Agententätigkeit zu denunzieren – und zu verbieten. Die Gewerkschaft und die Gewerkschaftsföderation, der sie angehört, legen natürlich Berufung gegen dieses Willkür-Urteil ein und wollen vor den Obersten Gerichtshof ziehen. Siehe dazu einen Bericht über das Urteil des Gerichts in St. Petersburg und eine gewerkschaftliche Stellungnahme zum Urteil sowie weitere Informationen. Neu: Alternative Gewerkschaften in Russland: Widerstand gegen Neo-Autoritarismus und Kooptierung weiterlesen »

Dossier zum Verbot der Gewerkschaft der russischen AutoarbeiterInnen, MPRA

Solidarität mit der verbotenen russischen Autogewerkschaft

Alternative Gewerkschaften in Russland: Widerstand gegen Neo-Autoritarismus und Kooptierung
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Streik bei Pandemie-Profiteuren. Die Kuriere des russischen Lieferservice-Giganten gründen eine Gewerkschaft – und bekommen es mit Drohungen und Polizeigewalt zu tun
express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und GewerkschaftsarbeitDawronbek Badalbajew ist tot. Am 24. November 2020, nur einen Tag nach seinem 31. Geburtstag, erlag der aus Kirgistan stammende Lieferdienstkurier den Verletzungen, die er bei einem von einem betrunkenen Autofahrer verursachten Unfall auf einer Moskauer Straße erlitten hatte. Solche Situationen gehören in der Branche, die seit Beginn der Pandemie richtig boomt, in Russland zum Berufsrisiko. Gehetzt vom Leistungsdruck, geraten die FahrerInnen häufiger in Verkehrsunfälle. Darauf verweist die Gewerkschaft »Kurjer« (Kurier) auf ihrer Website.1 Die am 5. Juni 2020 aus der Taufe gehobene Gewerkschaft sorgte vom ersten Tag an für mediale Aufregung. Der Grund dafür: sie entstand aus dem Streik beim größten Lieferservice Russlands »Delivery Club«, der wiederum dem Investmentunternehmen Mail.ru Group (MRG) und der Staatsbank »Sberbank« gehört. Als sich im Juli hunderte Kuriere vor der Moskauer Zentrale des Unternehmens versammelten, berichteten die führenden oppositionellen Medien darüber. Die Nähe der MRG-Besitzer, allen voran des Milliardärs Alischer Usmanow, zum Kreml, ist allzu bekannt…“ Artikel von Ewgeniy Kasakow erschienen in express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit – Ausgabe 12/2020 weiterlesen »

express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit

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Die A-Karte gezogen: Die Beschäftigten des russischen Gesundheitswesens. Und eine halbe Million asiatischer MigrantInnen in Moskau
Am 18.3.2020 sassen über 100.000 Migranten in Russland fest...„… Der Grund ist keineswegs nur das sich weiter rasant verbreitende Coronavirus. Vor allem scheinen die Russen unzufrieden damit zu sein, wie das „Zentrum“, also Kreml und Regierung, auf die wirtschaftlichen Folgen der Quarantäne reagieren. Arbeitsminister Anton Kotjakow meldet seit Anfang März einen Anstieg der Zahl der Arbeitslosen von etwa 500 000 auf mehr als 1,2 Millionen. Er schließt nicht aus, dass es bis zu sechs Millionen werden. Die unabhängige National Rating Agency aber schätzt, 15,5 Millionen könnten ihren Job verlieren. „In der Praxis bekommt jemand, der Ende März arbeitslos geworden ist, erst Ende Mai Unterstützung, muss also zwei Monate ohne Geld auskommen“, schimpft der Wirtschaftswissenschaftler Ruslan Grinberg. „Unsere Regierung sitzt wie ein geiziger Ritter auf der Truhe und wartet auf das Unglück, das schon längst eingetreten ist.“ Tatsächlich zeigt die Regierung in Russland sehr begrenzten Willen, ihren mit gut 150 Milliarden Euro gefüllten „Nationalen Wohlstandsfonds“ anzutasten, um die schon jetzt von der Pleite bedrohten sechs Millionen Kleinunternehmer sowie die privaten Haushalte zu unterstützen. Mit Helikoptergeld könnten nur die um sich werfen, die Reservewährungen druckten, sagte Finanzminister Anton Siluanow der Zeitung „Wedomosti“ etwas spitz. Viele Unternehmer protestieren lautstark, weil die Regierung ihre Finanzhilfe auf eine Liste von gut 500 „systemrelevanten“ Betrieben konzentrieren will; nach Einschätzung von Experten gehören etwa 30 Prozent davon Personen, die der politischen Führung nahestehen, weitere 30 Prozent sind Staatsunternehmen…“ – aus dem Beitrag „Wladimir Putin in Problemen – nicht nur wegen der Corona-Krise“ von Stefan Scholl am 14. Mai 2020 in der FR online über die allgemeinen wirtschaftspolitischen und sozialen Folgen der Epidemie in Russland. Siehe zur sozialen Lage in Russland – sowohl von Migranten, als auch von Gesundheitspersonal, aber auch von protestierenden Ölarbeitern, einige weitere aktuelle Beiträge, aus denen auch deutlich wird, warum der Herr Nawalny hierzulande so beliebt ist… weiterlesen »

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Russland macht nichtnotwendige Wirtschaftsbereiche dicht: (Einstweilen?) bezahlt
Am 18.3.2020 sassen über 100.000 Migranten in Russland fest...„… In Russland haben diese Woche alle Arbeitnehmer außer diejenigen in versorgungsnotwendigen Bereichen wie dem Lebensmittelhandel, dem Gesundheitswesen , dem Bankenwesen und den Verkehrsunternehmen bezahlt arbeitsfrei. Das soll die Verbreitung des Sars-CoV-2-Virus eindämmen. Vorher hatte man dort versucht, die Ausbreitung der Epidemie durch Quarantänemaßnahmen für Einreisende und Kontaktpersonen sowie durch Kontrollen und Einreisesperren an den Grenzen zu China in den Griff zu bekommen. Nachdem die Infektionszahlen trotzdem stiegen schloss Russland am 15. März die Fußballstadien. Am 22. und 23. März folgten Schwimmbäder, Fitnesscenter und Schulen sowie ein Verbot von Veranstaltungen mit über 50 Personen. Sergej Sobjanin, der Moskauer Bürgermeister, ordnete am 23. März zusätzlich eine ab 26. März gültige Ausgangssperre für alle Einwohner ab dem 65. Lebensjahr an. Diese Ausgangssperre gilt seit dieser Woche für alle Moskauer, wobei Lebensmitteleinkäufe, Arbeitswege und Arztbesuche – wie in anderen Ländern auch – erlaubte Ausnahmen sind. Zu den wirtschaftlichen Maßnahmen, die der russische Staatspräsident Wladimir Putin verkündete, gehören eine gesetzliche Verlängerung der Kreditfristen für Personen, deren Einkünfte coronakrisenbedingt um mindestens 30 Prozent sanken, ein sechsmonatiges „Pleitemoratorium“ für Gaststätten, Hotels und andere besonders betroffene Betriebe, sowie eine Senkung der Versicherungsprämien. Um das zu finanzieren will der eurasische Staat wenn möglich keine neuen Schulden machen, sondern Finanztransfers in Steueroasen mit 15 und Einkünfte in Investitionen ab umgerechnet knapp 12.000 Euro mit 13 Prozent besteuern. Ein riesiges „Rettungspaket“, wie in Deutschland oder den USA soll es vorerst nicht geben. Ein dritter Schritt zur Vorbereitung auf eine weitere Ausbreitung der Seuche ist eine – wenn man so will – „medizinische Mobilmachung“ des russischen Militärs, das seine Lazarette für eine Öffnung vorbereitet und sein Personal für die Behandlung von Zivilisten zur Verfügung stellt...“ – aus dem Beitrag „Eine Woche arbeitsfrei und ein sechsmonatiges „Pleitemoratorium““ von Peter Mühlbauer am 31. März 2020 bei telepolis über die russischen Maßnahmen für die erste Aprilwoche. Siehe dazu einen weiteren aktuellen Beitrag zur Verlängerung dieser Maßnahme weiterlesen »

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Umstrukturierung, die auf Zwangskündigungen beruht – ‘Wellness’-Konzern Nestlé entlässt in Russland mit Polizeistaats-Methoden
Protestdemo vor der Moskauer Nestle-Zentrale nach der Welle willkürlicher Entlassungen von Vertretern im Mai 2019Der Lebensmittelriese Nestlé präsentiert sich zunehmend als  ‘Wellness’-Konzern.  Der derzeitige Respekt für die Rechte seiner Beschäftigten  ist aber von “Wellness” weit entfernt. Am 14. Mai wurden alle Vertriebsmitarbeiter/innen von Nestlé Russland – rund 300 Beschäftigte – in die regionalen Zentren des Konzerns in 10 Städten in Russland unter dem Vorwand eingeladen, “Geschäftsergebnisse zu erörtern”. Die Türen der Hallen mit allen versammelten Beschäftigten wurden verschlossen, und an den Ausgängen wurden Sicherheitskräfte postiert. Die Beschäftigten wurden angewiesen, eine Mitteilung über Personalabbau zu unterschreiben oder unverzüglich «im Einvernehmen der Parteien” zu kündigen. Sie durften den Raum nicht verlassen – nicht einmal, um eine Toilette aufzusuchen -, bis sie unterschrieben hatten. Telefongespräche, das Verschicken von SMS und Fotos waren verboten. Am Eingang jedes Zentrums stand ständig ein Notfallkrankenwagen bereit.  Unter den Entlassenen waren Beschäftigte mit grossen Familien, schwangere Frauen, junge Eltern, Behinderte, Beschäftigte mit behinderten Kindern, die alle einen gesetzlichen Kündigungsschutz geniessen. Seit November 2018 hatte sich die Gewerkschaft der Vertriebsmitarbeiter/innen  – ein Mitglied der der IUL angeschlossenen AIWUR – um ein Gespräch mit dem Nestlé-Management bemüht, nachdem Gerüchte über eine unmittelbar bevorstehende Umstrukturierung kursierten. Die Manager lehnten Verhandlungen ab und behaupteten, dass kein Abbau des Vertriebspersonals geplant sei. Die Gewerkschaft verlangt mit Unterstützung der IUL, dass der Konzern unverzüglich und bedingungslos alle Massnahmen im Zusammenhang mit der Umstrukturierung, die auf Zwangskündigungen beruht, stoppt. Die unter Zwang erwirkten Unterschriften müssen als nichtig angesehen werden, und der Konzern muss sich formell entschuldigen und mit der Gewerkschaft Verhandlungen in gutem Glauben aufnehmen…“ – aus der Meldung „Nestlé-Vertriebsmitarbeiter/innen in ganz Russland wurden in Räumen eingeschlossen und gezwungen, ihr Arbeitsverhältnis zu kündigen“ am 12. Juli 2019 bei der IUL über eine offen illegale Erpressungskampagne dieses Unternehmens… weiterlesen »
[caption id="attachment_151699" align="alignright" width="251"]Protestdemo vor der Moskauer Nestle-Zentrale nach der Welle willkürlicher Entlassungen von Vertretern im Mai 2019 Streikposten der Gewerkschaft vor der Zentrale von Nestlé Russland in Moskau[/caption] „Der Lebensmittelriese Nestlé präsentiert sich zunehmend als  ‘Wellness’-Konzern.  Der derzeitige Respekt für die Rechte weiterlesen »

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Rettungskräfte ohne Chance: 9 Arbeiter sterben bei Brand in Bergwerk in Russland
Das Grubenunglück in Soma17 Menschen befinden sich in der Grube eines russischen Kalibergwerks. Aus bislang unbekannter Ursache bricht ein Feuer aus. Hohe Temperaturen und starker Rauch schneiden vielen Arbeitern den Fluchtweg ab. (…) Am Samstag kamen bei einem Feuer in einem russischen Kalibergwerk westlich des Urals neun Arbeiter ums Leben gekommen. Ihre Leichen wurden erst einen Tag später in verschiedenen Trakten des Stollens entdeckt, wie die Behörden der Region Perm und Rettungskräfte laut russischen Medien mitteilten. Die Behörden gehen davon aus, dass der Brand bei Bauarbeiten entstand. (…) Insgesamt 17 Arbeiter waren in der Grube, als das Feuer ausbrach, nur acht von ihnen konnten sich unverletzt ins Freie retten. Die Behörden nahmen Ermittlungen wegen möglicher Verstöße gegen die Sicherheitsvorschriften auf. Vier Mitarbeiter Bergwerks seien festgenommen worden, hieß es…“ Agenturmeldung vom 23. Dezember 2018 bei n-tv weiterlesen »
Das Grubenunglück in Soma"17 Menschen befinden sich in der Grube eines russischen Kalibergwerks. Aus bislang unbekannter Ursache bricht ein Feuer aus. Hohe Temperaturen und starker Rauch schneiden vielen Arbeitern den Fluchtweg ab. (...) Am Samstag kamen bei einem Feuer in einem russischen Kalibergwerk weiterlesen »

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Eine Kampagne für 25.000 Rubel Mindestlohn?
Hungerstreik in Moskauer Pizzeriakette für Lohnauszahlung und Mindestlohn im Februar 2017Etwas über 67 Millionen Menschen in Russland sind „abhängig Beschäftigte“ glaubt man dem offiziellen Statistikamt. Von diesen wiederum verdienen etwa 34 Millionen weniger als 25.000 Rubel im Monat (aktuell grob 400 Euro). Im Zuge der ersten Debatten um die nächste Präsidentschaftswahl ist eine Diskussion darüber aufgekommen, im Rahmen der allgemeineren politischen Auseinandersetzungen eine Kampagne zugunsten eines auf 25.000 Rubel erhöhten Mindestlohns zu machen. In dem Artikel „A 25,000 Ruble Minimum Monthly Wage Is a Good Idea“ von Alexei Gaskarov am 09. Februar 2017 beim Russian Reader übersetzt, argumentiert der bekannte linke Aktivist für eine solche Kampagne, die er in einem Land wie Russland für eine gute Idee schon deswegen hält, weil die Einkommensverteilung noch extremer asozial ausfällt, denn in vergleichbaren Ländern. In dem Artikel setzt er sich auch mit entsprechenden Befürchtungen – mit denen die Gegenseite arbeitet – auseinander, eine solcher Schritt würde die Inflation antreiben. Siehe dazu auch einen aktuellen  Beitrag über den Protest von Beschäftigten einer Pizzakette, die auch für einen Mindestlohn eintreten weiterlesen »
Hungerstreik in Moskauer Pizzeriakette für Lohnauszahlung und Mindestlohn im Februar 2017Etwas über 67 Millionen Menschen in Russland sind „abhängig Beschäftigte“, glaubt man dem offiziellen Statistikamt. Von diesen wiederum verdienen etwa 34 Millionen weniger als 25.000 Rubel im Monat (aktuell grob 400 Euro). weiterlesen »

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In Russland sind die Zustände wie in Deutschland: Migrantenkinder werden abgeschoben
Neubausiedlung Petersburg: Die Löhne der zentralasiatischen Bauarbeiter waren im Juni 2015 noch nicht ausbezahltSeit Januar 2015 ist in der Russischen Föderation mit einer alten Tradition gebrochen worden: Dass jedes Kind, das in den Grenzen des Staates lebt, ein Recht auf Bildung hat. Zu Beginn diesen Jahres hat der Föderale Migrationsdienst alle Schulen des Landes angewiesen, alle papierlosen Kinder von der Schule zu verweisen, unter Androhung von Disziplinarmaßnahmen. Der Beitrag „Why Migrant Children Are Being Expelled from Russian Schools“ von Darina Shevchenko ist am 19. Juli beim Russian Reader auf englisch übersetzt erschienen und ist ein weiterer Hinweis darauf, wie immer deutlicher nationalistische Politik umgesetzt wird und Migration auch hier bekämpft, was sich sowohl in den direkten Arbeitsbedingungen niederschlägt, als auch im „gesellschaftlichen Umfeld“. Siehe dazu auch zwei weitere Beiträge zu Migration und Arbeitsbedingungen weiterlesen »
Neubausiedlung Petersburg: Die Löhne der zentralasiatischen Bauarbeiter waren im Juni 2015 noch nicht ausbezahltSeit Januar 2015 ist in der Russischen Föderation mit einer alten Tradition gebrochen worden: Dass jedes Kind, das in den Grenzen des Staates lebt, ein Recht auf Bildung hat. weiterlesen »

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Arbeiter in Russland – zwischen Prekarität und Informalität
Auf der Konferenz 2014 „How class works“ des Center for Study of Working Class Life der Stonybrooks University war am 06. Juni 2014 einer der vielbeachteten Vorträge Blue-collar Workers in Russia Between Precarity and Informality von Jeremy Morris, der mit seiner Präsentation einige grundlegende Bedingungen des Lebens der ArbeiterInnen in der Russischen Föderation skizzierte weiterlesen »

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Russisches Arbeitsrecht arbeitnehmerfreundlicher!

Artikel von Dr. Rolf Geffken Mai 2014

Hierzulande weitgehend unbekannt ist, dass das Arbeitsrecht der Russischen Föderation weit arbeitnehmerfreundlicher als das deutsche Arbeitsrecht ist. Ausländische Investoren und westliche Beratungsfirmen haben dies wiederholt kritisiert und dem russischen Gesetzgeber „Formalismus nach dem Vorbild der Sowjetzeit“ vorgeworfen. Angesichts des extrem polemischen und unfairen Russlandbildes, das zur Zeit gerade in deutschen Medien verbreitet wird, erscheint es notwendig, hier einmal die andersartigen Grundzüge des russischen Arbeits- und Sozialrechts im Vergleich zu Deutschland zu skizzieren. Dass zwischen den Normen von Gesetzen und der sozialen und wirtschaftlichen Realität oftmals grosse Unterschiede bestehen, ist bekannt. Das gilt für Russland, ebenso aber auch für alle anderen Länder. In besonderer Weise seit einigen Jahren auch und gerade für Deutschland: Der Vormarsch prekärer Beschäftigungsverhältnisse aller Art hat die Effizienz des Arbeitsrechts als Schutzrecht der Arbeitnehmer massiv eingeschränkt. Insbesondere die weite Verbreitung sog. Scheinwerkverträge auch in der industriellen Produktion ist direkt gegen das Arbeitsrecht und die in langen Jahren entstandenen Mindeststandards gerichtet weiterlesen »

Artikel von Dr. Rolf Geffken Mai 2014

Hierzulande weitgehend unbekannt ist, dass das Arbeitsrecht der Russischen Föderation weit arbeitnehmerfreundlicher als das deutsche Arbeitsrecht ist. Ausländische Investoren und westliche Beratungsfirmen haben dies wiederholt kritisiert und dem russischen Gesetzgeber „Formalismus nach dem Vorbild der Sowjetzeit“ vorgeworfen. Angesichts des extrem polemischen und weiterlesen »

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