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Das Gesundheitswesen, die Arbeitsgesetze, die Polizeistaats-Maßnahmen: Wie die polnische Rechtsregierung auf die Epidemie reagiert, wer damit zufrieden ist (wer wohl) und wer Widerstand leistet

Dossier

Krisenmaßnahmen in Polen: Beginnen mit Lohnsenkungen. Dagegen: 10-Punkte-Programm der Basisgewerkschaft OZZ Inicjatywa Pracownicza„… Der öffentliche Gesundheitsetat in Polen ist einer der kleinsten in ganz Europa. In den 2000ern schlossen einige Krankenhäuser, die bankrott gegangen waren. Einige wurden privatisiert, andere, denen es an Geldern oder Personal mangelte, wurden geschlossen. Auch unsere Gewerkschaft war in den Kämpfen des Krankenhauspersonals beispielsweise in Kostrzyn (zu Deutsch: Kotschin), das nahe an der deutschen Grenze liegt, beteiligt. Dort war das öffentliche Krankenhaus bankrott gegangen und konnte noch nicht einmal mehr die Löhne des Personals für einen vollen Monat zahlen. Wir organisierten Proteste gegen die Lokalregierung. Generell sind die Löhne von Ärzt*innen, Pflegekräften, Rettungssanitäter*innen und nicht-medizinischem Personal sehr niedrig. Viele – vor allem junge Menschen – gehen seither ins Ausland. Das Durchschnittsalter von Pflegekräften in Polen liegt demnach bei 55 Jahren. Es gibt eine ganze Armee von selbstständigen Rettungssanitäter*innen. Die Krankenwagenfahrer*innen sind also selbstständig. Viele Krankenpfleger*innen, die eigentlich schon das Renteneintrittsalter erreicht haben, müssen weiterarbeiten, weil die Jüngeren Polen verlassen haben. Wir beobachten seit 2008 Bemühungen, um die Arbeitsbeziehungen im Gesundheitssektor zu flexibilisieren. Hierbei gab es auch Versuche, das Streikrecht einzuschränken. Dies war wiederum die Reaktion auf Arbeitskämpfe von Krankenpfleger*innen. So gab es 2018 größere Proteste von jungen Ärzt*innen, die sich gemeinsam weigerten, Überstunden zu leisten. Zugleich forderten sie höhere Löhne und eine Anhebung des Gesundheitsetats auf 6% des BIP, was noch nicht einmal besonders viel wäre im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. Die Regierung versprach, die Arbeitsbedingungen zu ändern und unterschrieb eine Vereinbarung mit den jungen Ärzt*innen. Geändert hat sich allerdings bisher nichts...“ so Ausführungen zum Gesundheitswesen in dem Interview  mit Aktiven der Basisgewerkschaft Inicjatywa Pracownicza  „Perspektiven des Klassenkampfes in Polen zu Zeiten der Pandemie“ das Solidarisch gegen Corona am 20. April 2020 veröffentlichte, worin auch noch mehrere weitere Themen behandelt werden, wie etwa die Sozialpolitik der PiS, Erwerbsloseversicherung oder auch die gesamte wirtschaftliche Lage der arbeitenden Menschen und Erwerbslosen. Zur Entwicklung der Epidemie in Polen und den politischen und gesellschaftlichen Reaktionen weitere Beiträge und neu: Proteste im polnischen Gesundheitswesen in der vierten Woche und weiten sich aus – nächster Aktionstag am 9. Oktober weiterlesen »

Dossier zur Corona-Politik der polnischen Rechtsregierung und dem Widerstand

Krisenmaßnahmen in Polen: Beginnen mit Lohnsenkungen. Dagegen: 10-Punkte-Programm der Basisgewerkschaft OZZ Inicjatywa Pracownicza

Proteste im polnischen Gesundheitswesen in der vierten Woche und weiten sich aus – nächster Aktionstag am 9. Oktober
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»Bei Straßenblockade Macht fühlen«. Billiglöhnerei für deutschen Markt. Lkw-Fahrer des polnischen Amazon-Subunternehmens Demotrans wollen Gewerkschaft gründen
Lkw-Fahrer des polnischen Amazon-Subunternehmens Demotrans wollen Gewerkschaft gründen„…  90 Prozent der Waren, die bei Amazon in Polen sortiert und verpackt werden, sind für den deutschen Markt bestimmt. Solange die Löhne in Polen sehr niedrig sind, haben wir nicht das Geld, um so viel wie in Deutschland zu konsumieren. Und es ist günstiger für Amazon, den Treibstoff zu bezahlen als die Arbeiter in Deutschland. Die Arbeitszeit eines Truckers beträgt 13 bis 15 Stunden am Tag. Ich verbringe mindestens 22 Tage im Monat auf dem Fahrersitz und erhalte dafür 1.250 Euro netto. (…) Im Februar dieses Jahres begannen wir damit, Flugblätter für höhere Löhne zu verteilen. Im März führte ich eine Befragung der Fahrer durch. Es ging um die Arbeitsbedingungen und darum, was geändert werden sollte. Dann erhielt unser Unternehmen eine Art Preis für das schlechteste Transportunternehmen in Polen. Wir organisierten diesen »Wettbewerb« mit meiner Gewerkschaft Inicjatywa Pracownicza, IP. (…) Zwei Kollegen haben vor einigen Monaten eine geschlossene Gruppe auf Facebook für die Fahrer eingerichtet. Diese hat jetzt 260 Mitglieder. (…) Es wäre praktisch, eine formale Struktur der Gewerkschaft im Betrieb zu haben. In der gesamten polnischen Transportbranche gibt es keine Gewerkschaft. Rund 400.000 Menschen arbeiten in diesem Sektor, 25 Prozent aller internationalen Truckfahrer in der Europäischen Union sind bei einem Transportunternehmen beschäftigt, das in Polen ansässig ist. Allgemein stehen die Fahrer durch die Bosse konstant unter Druck, keine Gewerkschaft zu gründen…“ Gespräch mit Dawid Mazur von Benjamin Kirchhoff in der jungen Welt vom 26.07.2021 weiterlesen »

Lkw-Fahrer des polnischen Amazon-Subunternehmens Demotrans wollen Gewerkschaft gründen

»Bei Straßenblockade Macht fühlen«. Billiglöhnerei für deutschen Markt. Lkw-Fahrer des polnischen Amazon-Subunternehmens Demotrans wollen Gewerkschaft gründen
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Pandemie beschleunigt Braindrain: Warum polnische Ärzte ihre Heimat verlassen
Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm„Niedrige Gehälter, schlechte Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen: Polnische Mediziner suchen Arbeit im Ausland. Nicht selten finden sie einen Job in Deutschland. (…) Noch mehr als Geld dürfte die Pandemie der Grund sein. Die zweite und dritte Welle haben das Land mit Wucht getroffen. Mediziner, Pfleger und Sanitäter arbeiteten bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. (…) Über viele Jahre ist das System ausgeblutet. Krankenhäuser sind unterfinanziert, Patienten müssen lange auf einen Termin beim Spezialisten warten. Insgesamt fehlen nach Schätzung der Ärztekammer im Land 70.000 Mediziner. Nur 2,4 Ärzte stehen im Schnitt für 1.000 Bürger zur Verfügung. Es ist der niedrigste Wert innerhalb der EU, wie eine OECD-Studie aus dem Jahr 2017 zeigt. (…) Die Ausgaben im Gesundheitssektor betragen nur 6,2 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt. Damit liegt Polen EU-weit an drittletzter Stelle. (…) Mehr als 20.000 Ärzte sind in den vergangenen 20 Jahren offiziellen Angaben zufolge ausgewandert, beschleunigt durch den EU-Beitritt 2004. Allerdings gingen zuletzt immer weniger. (…) Mehrere Hundert von ihnen verlassen laut Ärztekammer ihre Heimat in Richtung Westen. Viele wollen ins englischsprachige Ausland, nach Frankreich oder Skandinavien, wo sie am meisten verdienen können. „Kaum jemand will heute noch nach Deutschland“, sagt der Betreiber einer Vermittlungsagentur für Ärzte, der nicht mit Namen zitiert werden möchte…“ Artikel von Oliver Bilger vom 25. April 2021 beim Tagesspiegel online weiterlesen »

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

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Kündigungen bei der Böll-Stiftung in Warschau: Rauswurf leicht gemacht
heinrich böll stiftung“Ein Anwalt, der eine eingeschüchterte Mitarbeiterin drängt, einen Aufhebungsvertrag zu unterschreiben. Die Aufforderung, unverzüglich den Schreibtisch zu räumen und den Schlüssel abzugeben, und ein sofortiges Abschalten des Mail-Accounts. Und das alles, ohne dass ein aktueller Vorwurf im Raum steht und obwohl das Arbeitsverhältnis noch mehrere Wochen weiterläuft. Die Szene klingt nach den Methoden fragwürdiger Konzerne. Doch abgespielt haben soll sie sich im Sommer im Büro der Heinrich-Böll-Stiftung in Warschau. Beschrieben wird der ungewöhnliche Rauswurf in einer Mail der betroffenen Mitarbeiterin an den Vorstand und den Betriebsrat der Stiftung, die der taz vorliegt. Was sie berichtet, passt, ebenso wie weitere Vorgänge im Warschauer Büro, so gar nicht zum Selbstbild dieser Institution. (…) Neben der Mitarbeiterin, die gezwungenermaßen ­gehen muss, hat ein weiterer aus Frustration über die Arbeitsbedingungen zu Ende Oktober gekündigt; die dritte verlässt die Stiftung zum Jahresende. (…) Nachdem sie noch im Mai zunächst mündlich und dann per Mail eine Zusage der Leiterin des Warschauer Büros bekommen hatte, dass ihre Stelle verlängert werde, wurde sie im Juni ins Büro bestellt, wo ein Anwalt sie drängte, einen Aufhebungsvertrag zu unterschreiben (…) Der Betriebsrat äußerte zwar sein Bedauern, erklärte aber, in diesem Fall nichts tun zu können. Dahinter steht ein strukturelles Problem: Die örtlichen Angestellten der ausländischen Büros haben keinerlei offizielle Vertretung. Denn sie sind formal nicht bei der Stiftung in Berlin angestellt (…) Bei den Vorgängen im polnischen Büro handelt es sich offenbar nicht um einen Einzelfall. Vor mehreren Jahren soll es einen ähnlichen Konflikt im Böll-Büro in Belgrad gegeben haben, allerdings mit einem anderen Ausgang: Nachdem ein Großteil des Teams dort mit der Kündigung gedroht hatte, wurde der Direktor ausgetauscht. In Pakistan sollen zahlreiche Böll-Mitarbeiter nach ­einem Konflikt mit dem örtlichen Direktor gegangen sein…“ Artikel von Malte Kreutzfeldt vom 21.10.2020 in der taz online, wir erinnern an unser Dossier aus 2014: Gegen Prekäre Arbeitsbedingungen in der Heinrich-Böll-Stiftung weiterlesen »

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Polnischer Amazon-Arbeiter gewinnt vor Gericht den Prozess um Wiedereinstellung: Arbeitsbedingungen sind „eine Abwärtsspirale“
Polnische Gewerkschaft fordert höhere Löhne für Amazon-MitarbeiterAm 10. Juni 2020 erwirkte Maciej Gorajski in Posen ein rechtskräftiges Urteil gegen Amazon Fulfillment Poland. Das Kreisgericht (Gericht zweiter Instanz) gab Maciej seinen Arbeitsplatz wieder und erklärte seine Entlassung wegen Nichterfüllung der Normen für rechtswidrig. Die Höhe der von Amazon zu zahlenden Entschädigung wird Gegenstand weiterer gerichtlicher Entscheidungen sein. In der mündlichen Urteilsbegründung bezeichnete der Richter das bei Amazon angewandte System zur Bewertung der Arbeitsproduktivität als „Abwärtsspirale“ und als nicht konform mit dem Arbeitsgesetzbuch, weil die Normen derart festgelegt werden, dass es immer Arbeiter*innen geben wird, welche sie nicht zu 100% erfüllen…“ – aus dem Bericht „Polen: Gericht bezeichnet Normensystem bei #Amazon als „Abwärtsspirale“ und setzt einen Arbeiter wieder auf seine Stelle ein“ der FAU Berlin am 21. Juni 2020 bei den a-infos.ca über das Urteil in zweiter Instanz, worin auch noch auf die Ergebnisse der ersten Instanz eingegangen wird. Siehe daraus die Hintergründe weiterlesen »

Polnische Gewerkschaft fordert höhere Löhne für Amazon-Mitarbeiter

Polnischer Amazon-Arbeiter gewinnt vor Gericht den Prozess um Wiedereinstellung: Arbeitsbedingungen sind „eine Abwärtsspirale“
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Die Bergleute in Polen leiden unter drei Übeln: Epidemie, Kapitalismus und rechte Regierung
Seit dem 28. Januar streiken die Kumpel von Jastrzebska Spólka Weglowa in Polen„… Die polnische Bergbauregion in der Woiwodschaft Schlesien ist seit Monaten der größte Hotspot der Corona-Pandemie in Polen. Fast jeden Tag fallen fast die Hälfte der Neuinfektionen in Polen auf Schlesien. So waren am 13. Juni von 440 Neuinfektionen 209 in Schlesien. Davon waren 82 Bergarbeiter. Am Tag zuvor waren 120 Bergarbeiter mit dem Coronavirus diagnostiziert worden. Polen ist der fünftgrößte Braun- und der zehntgrößte Steinkohleförderer der Welt. Etwa 100.000 Jobs hängen direkt am Abbau der Kohle, davon sind rund 60.000 Arbeiter unter Tage tätig. Die traditionsreiche Bergbauregion ist eine der strategischen Stützpfeiler der polnischen Wirtschaft und aufgrund der historisch damit verwachsenen Industrieregion Oberschlesien (Górnośląski Okręg Przemysłowy, GOP) eine wirtschaftliche Kernregion. In der GOP leben fast 3 Millionen Menschen und damit mehr als in der Hauptstadt Warschau. Doch nicht allein die Bevölkerungsdichte macht Schlesien anfällig für die Pandemie. Aufgrund der rund 80 Prozent Energieversorgung auf Kohlebasis leidet die polnische Bevölkerung unter enormer Umweltverschmutzung. Etwa 44.000 Menschen sterben offiziell jedes Jahr an der Luftverschmutzung – eine direkte Folge veralteter Technik sowohl bei industriellen Verbrennungsanlagen als auch privaten Heizungen. Menschen mit Vorerkrankungen oder Vorschädigungen der Lunge sind bekanntlich besonders gefährdet für Covid-19. Die Verantwortung für die rasante Ausbreitung des Virus in der Region liegt bei der Regierung und den Gewerkschaften. Obwohl es schon Anfang April erste Berichte über Infektionen in schlesischen Bergwerken gab und eine landesweite Ausgangssperre galt, ging die Arbeit in den Bergwerken weiter. Regierung und Unternehmen leugneten öffentlich, dass es unter Tage irgendeine Infektionsgefahr gebe. (…) Dafür verdienen sie nur 2000 bis 4000 Złoty (500 bis 1000 Euro) netto, zusätzliche Prämien für das Einhalten der Produktionsziele und einen 13. Monatslohn. Das entspricht etwa dem Landesdurchschnittslohn. Doch selbst diese Löhne sind ständigen Angriffen ausgesetzt. Seit der Einführung des Kapitalismus in Polen wurden unzählige Bergwerke stillgelegt. Ähnlich wie bei der deutschen Ruhrkohle AG und ehemaligen DDR-Betrieben führt der polnische Staat dabei Regie und übernimmt die Kosten für die Altlasten, während die Gewinne weitgehend privatisiert werden…“ – aus dem Beitrag „Corona-Pandemie in Polen: Schlesische Bergarbeiter werden Profit geopfert“ von Bartosz Wyspianski und Martin Nowak am 15. Juni 2020 bei wsws über die ohnehin komplizierte Lage der Bergarbeiter in Polen und deren Verschärfung durch Epidemie – und rechter Regierungspolitik. Siehe dazu drei weitere Beiträge zur Entwicklung der Situation der polnischen Bergleute unter der fortgesetzten Epidemie weiterlesen »

Seit dem 28. Januar streiken die Kumpel von Jastrzebska Spólka Weglowa in Polen

Die Bergleute in Polen leiden unter drei Übeln: Epidemie, Kapitalismus und rechte Regierung
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Krisenmaßnahmen in Polen: Beginnen mit Lohnsenkungen. Dagegen: 10-Punkte-Programm der Basisgewerkschaft OZZ Inicjatywa Pracownicza
Krisenmaßnahmen in Polen: Beginnen mit Lohnsenkungen. Dagegen: 10-Punkte-Programm der Basisgewerkschaft OZZ Inicjatywa Pracownicza„… Doch eine Folge hat sie schon jetzt: Die Phase konjunkturgetriebener Lohnsteigerungen der letzten Jahre ist vorbei. Statt dessen werden die Drohung der Erwerbslosigkeit gegenüber den Lohnabhängigen, und der Druck auf die Masseneinkommen wieder akut. Zuerst merken es die am unteren Ende der Lohnhierarchie. In Polen sind das die Migranten aus der Ukraine. Wenn sie in den letzten zwei Wochen zu großen Teilen in ihre Heimat zurückgekehrt sind, hat das nicht nur mit Furcht vor Ansteckung oder der Sorge um Angehörige zu tun. Denn die Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Polen haben in erster Linie den Dienstleistungssektor getroffen. Hier – etwa in der Gastronomie – arbeitet ein großer Teil der ukrainischen Migranten. Besser: hat dort gearbeitet. Kneipenbesitzer, die ihre Läden zumachen müssen, entlassen zuerst die Aushilfs- und Saisonkräfte aus der Ukraine. Und obwohl die Nachfrage nach Arbeitskräften insbesondere wegen des Beginns der Frühjahrsarbeiten in der Landwirtschaft eigentlich steigen müsste, sinken die angebotenen Löhne. Waren bis vor kurzem Stundenlöhne zwischen 18 und 20 Zloty (rund vier Euro) üblich, so sind die angebotenen Sätze jetzt um ein Drittel auf zwölf bis 13 Zloty gefallen – praktisch auf den gesetzlichen Mindestlohn. Dasselbe gilt freilich auch für Polen, die in Westeuropa arbeiten. Bei einer Umfrage der Zeitung Rzeczpospolita bei einheimischen Arbeitsvermittlern wurde Anfang dieser Woche zwar noch kein Einbruch der Nachfrage deutscher Unternehmen nach Leiharbeitskräften aus Polen gemeldet, allerdings rechneten die befragten Firmen damit, dass es eine Frage der Zeit sei, bis laufende Verträge nicht mehr verlängert würden. Die Krise trifft aber nicht nur den migrantischen Sektor der Arbeiterklasse. Bedroht sind auch die rund zwei Millionen Menschen in »atypischen Beschäftigungsverhältnissen« – also diejenigen, die in verschiedenen Formen der Scheinselbständigkeit arbeiten. Ihre Zahl hat in den letzten Jahren entgegen aller Regierungsrhetorik über eine »Zivilisierung der Arbeitsverhältnisse« sogar noch zugenommen. Ihnen droht jetzt der Absturz...“ – aus dem Beitrag „Zuerst die Ärmsten“ von Reinhard Lauterbach am 31. März 2020 in der jungen welt über jene, die die antisoziale Politik der polnischen Rechten zuerst trifft. Siehe dazu auch eine Erklärung – und einen Aufruf mit 10-Punkte-Programm der Basisgewerkschaft OZZ Inicjatywa Pracownicza – der von der Betroffenheit derselben Personengruppen durch das „Schild-Programm“ der polnischen Rechtsregierung ausgeht. Neu: Das 10 Punkte-Programm für Polen von OZZIP ist jetzt auch auf Deutsch veröffentlicht weiterlesen »

Krisenmaßnahmen in Polen: Beginnen mit Lohnsenkungen. Dagegen: 10-Punkte-Programm der Basisgewerkschaft OZZ Inicjatywa Pracownicza

Krisenmaßnahmen in Polen: Beginnen mit Lohnsenkungen. Dagegen: 10-Punkte-Programm der Basisgewerkschaft OZZ Inicjatywa Pracownicza – nun aucvh auf Deutsch
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Sozialer Frauenkongress in Poznań: Feminismus sozial – Für höhere Löhne und niedrigere Mieten
[Buch] Umkämpftes Wohnen – Neue Solidarität in den StädtenUnter dem Slogan „Für höhere Löhne und niedrigere Mieten“ fand am 3. März 2018 im Theater des Achten Tages in Poznań der erste „Soziale Frauenkongress“ statt. Er wurde organisiert von der polnischen Basisgewerkschaft „Arbeiter*innen-Initiative“, dem „Warschauer Mieter*innen-Verein“ und dem „Wielkopolska Mieter*innen-Verein“. Bei dem Kongress wurden Frauen zusammengebracht, die entweder in der Basisgewerkschaft oder der Mieter*innen-Bewegung aktiv sind. Der Austausch über ihre Probleme und Kämpfe am Arbeitsplatz oder Wohnort ermöglicht die Erarbeitung neuer Strategien für soziale Bewegungen. Feminismus sozial! Zu den etwa 120 Teilnehmer*innen gehörten Arbeiter*innen der Kinderkrippen aus Poznań, kultureller Einrichtungen, Vertreter*innen von kommunalen Einrichtungen, als auch IP-Gewerkschafter*innen u.a. von Amazon und Volkswagen und Aktivist*innen der Mieter*innen-Vereine. Sie teilten ihre Erfahrungen über den täglichen Kampf an Arbeitsplatz und Wohnort, um voneinander zu lernen…“ Beitrag von Monika Kupczyk aus dem Buch „Umkämpftes Wohnen – Neue Solidarität in den Städten“ – wir danken der Autorin, Edition Assemblage sowie den Herausgebern Peter Nowak und Matthias Coers! weiterlesen »

[Buch] Umkämpftes Wohnen – Neue Solidarität in den Städten

Sozialer Frauenkongress in Poznań: Feminismus sozial – Für höhere Löhne und niedrigere Mieten
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Kahlschlag bei Opel in Polen – PSA-Gruppe narrt Gewerkschaft
Grafik von Joachim Römer zum Artikel "Schlachtfest. Die Übernahme von Opel durch PSA wird zu einer brutalen Rationalisierungswelle in der gesamten Autobranche beitragen" in der Lunapark21, Heft 37Im Opel-Werk in Gliwice müssen 800 von 2000 Mitarbeitern gehen. Über einen Trick sinken künftig die Entgelte. Die Mitbestimmung wird ausgehebelt. (…) Tavares will die französische PSA-Gruppe mit dem italienisch-amerikanischen Fiat-Chrysler-Konzern zum viertgrößten Autobauer der Welt fusionieren und dabei Synergien von 3,7 Milliarden Euro pro Jahr heben, ohne ein einziges der 120 Werke zu schließen oder eine der 14 Marken zu opfern. Angesichts der hohen Überkapazitäten, die die Konzerne schon heute in ihren Produktionsstätten ausweisen, stellt sich die Frage: Wie soll das funktionieren? Eine trickreiche Antwort darauf liefert Tavares gerade im polnischen Gliwice (Gleiwitz). Dort baut Opel seit mehr als zwei Jahrzehnten den Astra. Doch 2021 endet die Produktion des Kleinwagens in Schlesien, das Nachfolgemodell wird am Opel-Stammsitz in Rüsselsheim montiert. In Polen sollen stattdessen mit Finanzhilfen der Landesregierung in zwei Jahren bis zu 100.000 Transporter per annum vom Band rollen, wie PSA im Mai bekanntgab. Eigentlich eine gute Nachricht für die Opel-Beschäftigten. Doch die Sache hat einen Haken. Tavares‘ Truppe investiert in Schlesien nämlich nicht in die bestehende Gesellschaft (Opel Manufacturing Poland), sondern baut offenbar über die Firma PSA Manufacturing Poland eine neue Fabrik auf der bestehenden Werksfläche in Gliwice auf. (…) „Mit der Schaffung des Transporter-Werks beabsichtigt PSA, nur einen Bruchteil der ehemaligen Arbeitnehmer des aktuellen Opel-Werks auf Basis von neuen Arbeitsverträgen mit ungünstigeren Bedingungen zu beschäftigten“, heißt es in einer Resolution des Europäischen Betriebsrats von Opel (…) „Keine der aktuellen Tarif- und Betriebsvereinbarungen aus dem Opel-Werk werden im PSA-Werk gültig sein, obwohl es sich an der gleichen Adresse befindet“, wettern die Betriebsräte…“ Artikel von Franz Hubik vom 19.11.2019 beim Handelsblatt online, siehe auch: Peugeots Schurkenstück weiterlesen »

Grafik von Joachim Römer zum Artikel "Schlachtfest. Die Übernahme von Opel durch PSA wird zu einer brutalen Rationalisierungswelle in der gesamten Autobranche beitragen" in der Lunapark21, Heft 37

Kahlschlag bei Opel in Polen – PSA-Gruppe narrt Gewerkschaft
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Umbau bei VW: Roboter ersetzen Menschen. Volkswagen-Konzern in Polen will 750 Arbeiter entlassen. »Solidarnosc« winkt alles durch
VW Poznań in Polen: Gewerkschaft OZZ Inicjatywa Pracownicza [Arbeiterinitiative] hat eine Betriebsgruppe gegründet2016 nahm VW in einer eigens gegründeten »Sonderwirtschaftszone« mit Steuerbefreiungen und auf Kosten des polnischen Steuerzahlers bereitgestellter Infrastruktur in der Stadt Wrzesnia östlich von Poznan eines der neuesten Werke des Konzerns in Betrieb. (…) Sieben-Tage-Wochen wurden zur Regel. Jetzt hat sich der Wind gedreht, und die polnischen VW-Werke bekommen die schon oft zitierte Flaute auf dem Fahrzeugmarkt zu spüren. Die dritte Schicht wurde in allen Betrieben gestrichen, und am 5. September gab der polnische VW-Chef Jens Ocksen auf einer Betriebsversammlung in Poznan bekannt, dass 450 Industrieroboter in der Schweißerei 750 Arbeiter ersetzen sollten. Betriebsbedingte Kündigungen solle es (einstweilen) nicht geben; statt dessen sollten Leiharbeiter nach Hause geschickt und befristete Arbeitsverträge nicht verlängert werden. Die VW-Belegschaft ist dreigeteilt. Die unbefristet beschäftigte Kernbelegschaft wird mit etwa 5.000 Zloty (1.150 Euro) für polnische Verhältnisse ordentlich bezahlt. Das andere Extrem sind die über Zeitarbeitsfirmen angeheuerten Arbeiter, neuerdings auch oft aus der Ukraine. Sie bekommen mit 2.700 Zloty (622 Euro) brutto nur gut die Hälfte dessen, was ihre festangestellten Kollegen bei selber Arbeit verdienen; jahrelang wurden sie mit dem Versprechen ruhig gehalten, nach dreijähriger Arbeit »ohne Beanstandungen«, insbesondere ohne »Fehlzeiten«, einen Zeitvertrag direkt bei VW zu bekommen. Nach weiteren sieben Jahren winkte dann die Möglichkeit, fest angestellt zu werden. Faktisch war es eine zehnjährige Probezeit an den Vorschriften auch des polnischen Gesetzes vorbei. (…) Als Manager Ocksen die Kürzungspläne bekanntgab, erklärte Piotr Olbrys, Leiter der »Solidarnosc« im Betrieb, nach Presseberichten nur, seiner Organisation gehe es darum, die Zukunft des Unternehmens zu sichern und Entlassungen in der Kernbelegschaft zu verhindern. Die AI wirft ihr vor, sie kümmere sich nur um die Interessen der Stammbelegschaft. Im übrigen sei sie ein Teil des Managements geworden…“ Artikel von Reinhard Lauterbach, Poznan, in der jungen Welt vom 19.09.2019 (im Abo) – wir erinnern an unser Dossier: VW Poznań: Sie entlassen uns – wir gründen eine neue Gewerkschaft! weiterlesen »
VW Poznań in Polen: Gewerkschaft OZZ Inicjatywa Pracownicza [Arbeiterinitiative] hat eine Betriebsgruppe gegründet"2016 nahm VW in einer eigens gegründeten »Sonderwirtschaftszone« mit Steuerbefreiungen und auf Kosten des polnischen Steuerzahlers bereitgestellter Infrastruktur in der Stadt Wrzesnia östlich von Poznan eines der neuesten Werke des Konzerns weiterlesen »

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Tot gefunden in einem polnischen Wald: Kein Einzelschicksal eines ukrainischen Arbeiters…
Ukrainischer Arbeiter in Polen - in den Wald geworfen statt den Arzt zu rufenDie Leiche eines ukrainischen Arbeiters wurde gefunden. Die polnische Chefin hatte keinen Krankenwagen gerufen, da illegal beschäftigt, und den Kollabierten stattdessen im Wald ausgesetzt. In PL arbeiten Hundertausende Ukrainer*innen unter elenden Bedingungen“ – so die erste (übersetzte) Meldung am 24. Juni 2019 im Twitter-Kanal von kapturak, ein Thread, der am 25. Juni mit der Meldung ergänzt wird: „Schon letztes Jahr wollte ein Chef keinen Krankenwagen rufen, als eine illegal angestellte ukrainische Arbeiterin einen Schlaganfall erlitt. Gericht entschied für den Unternehmer, der ein vorbildlicher Bürger sei und eine sich dynamisch entwickelnde Firma leite… Der Prozess wird jetzt neu aufgerollt, zeigt aber, dass solche Vorkommnisse wie im Fall des Todes von Wasyl Czornej kein Einzelfall sind. In Polen arbeiten über 1 Million Menschen aus der Ukraine. Hundertausende von ihnen sind illegal und ohne arbeitsrechtliche Standards beschäftigt…“ weiterlesen »
Ukrainischer Arbeiter in Polen - in den Wald geworfen statt den Arzt zu rufenDie Leiche eines ukrainischen Arbeiters wurde gefunden. Die polnische Chefin hatte keinen Krankenwagen gerufen, da illegal beschäftigt, und den Kollabierten stattdessen im Wald ausgesetzt. In PL arbeiten Hundertausende Ukrainer*innen weiterlesen »

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[Video] Der Frauenstreik geht weiter
8. März 2017: Wenn unser Leben keinen Wert hat, dann streiken wir! Aufruf zum globalen FrauenstreikFilm über den Kampf von Frauen, die in kommunalen Kinderkrippen und -gärten in Poznań (Polen) arbeiten, um existenzsichernde Löhne und bessere Bedingungen für sich und die Kinder. Seit 2011 sind die Frauen gewerkschaftlich organisiert, und sie haben im Laufe der Zeit wirksam Druck auf ihre Arbeitgeber ausgeübt und auch andere Arbeiter_innen in ihren Kämpfen unterstützt. Im Film interviewte Frauen beschreiben, wie viele Kinderkrippen und -gärten nach der „Wende“ in den 1990er Jahren geschlossen wurden. Damit mussten Frauen mit Kindern noch mehr Hausarbeit leisten. Während die niedrigen Löhne der Kindergärtnerinnen anfangs noch regelmäßig „angepasst“ wurden, fror die Stadtregierung diese Anfang der 2010er Jahre ein. Gleichzeitig flossen hohe Summen aus dem Stadtbudget in öffentliche Baumaßnahmen, u.a. für den Stadionbau für die Fußballeuropameisterschaften 2012. Für die Frauen zeigte sich, wie wenig die Arbeit in den Kinderkrippen und -gärten gewertschätzt wird…“ Video bei labournet.tv (polnisch mit dt. UT | 51 min | 2018) weiterlesen »
8. März 2017: Wenn unser Leben keinen Wert hat, dann streiken wir! Aufruf zum globalen Frauenstreik"Film über den Kampf von Frauen, die in kommunalen Kinderkrippen und -gärten in Poznań (Polen) arbeiten, um existenzsichernde Löhne und bessere Bedingungen für sich und die Kinder. Seit weiterlesen »

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Ohne Polen ein Problem – Der Arbeitsmarkt in Deutschland
La journée sans immigrés: 24 heures sans nous„… Deutschland ist eine führende Wirtschaftsnation. Hier zu arbeiten – der Traum vieler Ausländer. Hunderttausende – kamen in den letzten Jahren hierher – um in Deutschland Häuser zu bauen, um Deutsche zu pflegen oder um ihre Pakete auszufahren. Auch im deutschen Handwerk steigt die Zahl der Migranten kontinuierlich. (…) Bis August 2018 wuchs die Zahl der Beschäftigten hier um rund 715.000. Die Zahl der Deutschen unter ihnen: 333.000, die der Ausländer um 382.000. Dabei besetzen nicht Flüchtlinge die Stellen. Am stärksten wuchs die Zahl der Beschäftigten aus Osteuropa: aus Polen und Rumänien. Nehmen die Polen und die Rumänen den Deutschen jetzt die Arbeit weg?“ Dazu Stefan Thyroke von ver.di: „Das kann man so nicht sagen, wir haben insgesamt ein Fachkräftemangel und auch darüber hinaus ein Arbeitskräftemangel im ungelernten Bereich, d.h. Arbeit ist genug da und im Gegenteil in unserer Branche sind die Arbeitgeber sogar dankbar, dass es Zuzug aus dem europäischen Ausland gibt.“ (…) In Deutschland verdienen Osteuropäer viel mehr als bei sich zu Hause. Und für das Geld sind sie bereit oft länger und mehr zu arbeiten als ihre deutschen Kollegen. So werden auch die Löhne der deutschen Arbeitnehmer nach unten gedrückt – lautet oft die Kritik. Die Gewerkschaft widerspricht: (…) „Die Tatsache, dass Kollegen und Kolleginnen nach Deutschland kommen, hat nichts damit zu tun, dass die Löhne nicht steigen.“ Doch es gibt auch Schattenseiten des Zuzuges aus Osteuropa – vor allem für die Osteuropäer selbst: der Pole Marcin Baba arbeitete lange als Lagerist, plötzlich wurde ihm gekündigt. „Arbeit und Leben“ soll ihm helfen, ein Verein des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Er war bei einer Zeitarbeitsfirma unter Vertrag, er wurde krank, danach war sein Job einfach weg…“ Beitrag von Martina Hiller vom 24. November 2018 bei Kowalski & Schmidt des rbb weiterlesen »
La journée sans immigrés: 24 heures sans nous"... Deutschland ist eine führende Wirtschaftsnation. Hier zu arbeiten – der Traum vieler Ausländer. Hunderttausende – kamen in den letzten Jahren hierher – um in Deutschland Häuser zu bauen, um Deutsche zu pflegen oder um ihre weiterlesen »

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[Flugblatt der Basisgewerkschaft IP] Ein Erfolg: Gewerkschaften handeln mit Amazon in Polen eine Vereinbarung über die Aussetzung der Leistungsbewertung (und einen Weihnachtsbonus) aus
Polnische Gewerkschaft fordert höhere Löhne für Amazon-MitarbeiterAmazon Polen hat am letzten Donnerstag zum ersten Mal mit den beiden Gewerkschaften (IP und Solidarnosc) eine Vereinbarung unterzeichnet. Es ging eigentlich nur um den Weihnachtbonus (der für ununterbrochene Arbeitsanwesenheit bezahlt wird). Warum das Management (anders als in den Vorjahren) den Bonus nicht einfach verordnete, sondern die Gewerkschaften zum Gespräch einlud und eine Vereinbarung unterschreiben wollte, ist nicht klar. Möglicherweise spüren sie den Druck der öffentlichen Diskussion über die schlechten Arbeitsbedingungen (siehe auch die Lohnerhöhungen in den USA und Großbritannien), haben Probleme, angesichts der Arbeitskräfteknappheit Leute zu finden, oder die Amazon-Unternehmensleitung in Luxemburg (oder Seattle) hat die Manager in Polen angewiesen, den Laden etwas in Ordnung zu bringen, nachdem selbst das polnische Arbeitsministerium und die Gewerbeaufsicht in letzter Zeit Druck ausübten. Wie gesagt, es ging eigentlich nur um den Bonus, aber in den Verhandlungen stand plötzlich auch das Vorgabensystem zur Disposition. Dagegen haben die IP und Solidarnosc in letzter Zeit protestiert, u.a. in einem Brief an den Europaproduktionschef Harman (auf den hin eine ziemlich dämliche Antwort zurückkam). Am Donnerstag konnten sich die Gewerkschaften beim Bonus nicht durchsetzen, gewannen aber die Aussetzung des Vorgabensystems. Das ist ein Sieg, setzen die Vorgaben (und die Verwarnungen, „feedbacks“, die eine Nichterreichung nach sich zogen) die ArbeiterInnen doch erheblich unter Druck. Schließlich drohten Entlassungen bei mehrmaligem Nichterreichen“ –  Die Erklärung der IP „Amazon Polen setzt die umstrittene Leistungsbewertung aus und zahlt einen Weihnachtsbonus“ vom 05. Oktober 2018 , die sie gleich nach den Verhandlungen veröffentlichte und am Freitag auch in Poznan vor dem Lager als Flugblatt verteilte (übersetzt – und hier per Korrespondenz kommentiert – von RR in Deutsch und Englisch, was wir hier beides – mit Dank! – dokumentieren). See also the IP Declaration (and leaflet) in English: “Amazon Poland suspends the controversial performance evaluation and pays a Christmas bonus“ weiterlesen »
Polnische Gewerkschaft fordert höhere Löhne für Amazon-MitarbeiterAmazon Polen hat am letzten Donnerstag zum ersten Mal mit den beiden Gewerkschaften (IP und Solidarnosc) eine Vereinbarung unterzeichnet. Es ging eigentlich nur um den Weihnachtbonus (der für ununterbrochene Arbeitsanwesenheit bezahlt wird). Warum das Management (anders weiterlesen »

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„Leistung lohnt sich wieder“: Prämien für Amazon-Beschäftigte – wenn sie auf Twitter das Loblied des Unternehmens singen. Die Leistung? Kosmetik.
Werbetafel in Poznań: Amazon – Ausbeutung ohne Grenzen. Arbeiter in Polen: 11 Złoty netto pro Stunde, 10 Stunden am Tag, Jeff Bezos: 1.440.000 Dollar pro Stunde, 24 Stunden am Tag„“Genau wie Jeff [Bezos, Anmerkung der Redaktion] kann ich die Toilette jederzeit benutzen! Keine Flasche benötigt“, twittert etwa Botschafter Jeremy, der laut eigener Aussage seit etwa anderthalb Jahren für Amazon arbeitet und es im August 2018, seinem ersten Monat in dem sozialen Netzwerk, auf über 150 Tweets bringt. Natürlich bezahle sein Arbeitgeber ihn, aber nicht dafür, dass er eine schöngezeichnete Version seiner Arbeit bei Twitter verbreite: „Meine Gedanken, meine Meinungen, meine Worte.“ Laut „Yahoo“-Reporterin Krystal Hu leisteten die „Botschafter“ ihren Einsatz allesamt freiwillig und würden mit einem freien Tag und einer Geschenkkarte belohnt. Ihre Kollegen sind offenbar nicht durchgängig von ihrer Rolle angetan: Ein ehemaliger Teilnehmer des Programms habe die Twitterer gegenüber Hu als „die Arschkriecher einer Abteilung“ beschrieben. Auch bei anderen Nutzern der Plattform verfängt die Charme-Offensive nur bedingt. „Schreib uns ein weinendes Lach-Emoji, wenn du Hilfe bei der Flucht brauchst“, twittert einer, während ein anderer festhält: „Ich habe schon glaubhaftere Videos von Geiseln gesehen…“ – aus dem Beitrag „Amazon-Mitarbeiter: Ich darf genauso oft zur Toilette wie Jeff!“ am 27. August 2018 beim Manager Magazin. Worin die erste Frage, die sich bei diesen tollen Tweets stellt, gar nicht erhoben wird: Woher weiß der denn eigentlich, wie oft Jeff Bezos auf die Toilette geht? Der ursprüngliche Beitrag zu diesem Thema, das sich schnell weltweit ausbreitete, bei Quartz.com hatte auch noch das Wirken von Trolls an der Verschönerungsfront zum Thema. Siehe zu Arbeitsbedingungen bei Amazon – in verschiedenen Ländern – auch einige weniger geschminkte Beiträge weiterlesen »
Werbetafel in Poznań: Amazon – Ausbeutung ohne Grenzen. Arbeiter in Polen: 11 Złoty netto pro Stunde, 10 Stunden am Tag, Jeff Bezos: 1.440.000 Dollar pro Stunde, 24 Stunden am Tag„"Genau wie Jeff [Bezos, Anmerkung der Redaktion] kann ich die Toilette jederzeit benutzen! weiterlesen »

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