Weder die Verhaftungswelle im Vorfeld des Generalstreiks, noch die ausgesprochen plumpen Drohungen, die die Junta ausstieß, haben die Teilnahme am größten Generalstreik der Geschichte Myanmars in irgendeiner Weise negativ beeinflusst. Dass EisenbahnerInnen und Bergarbeiter, Lehrerinnen und Lehrer, Beschäftigte im öffentlichen Gesundheitswesen und in öffentlichen Banken sich massiv – anders gesagt: zu 100% – am Streik beteiligten, war, auch angesichts der Haltung der Gewerkschaften seit dem Tag des Putsches keine wesentliche Überraschung. Dass aber auch die privaten Banken, Privatkrankenhäuser und nicht zuletzt die gesamte Verwaltung bestreikt wurden, schon weitaus eher. Dass Geschäfte und sonstige Einrichtungen schließen würden, war ebenfalls allgemein erwartet worden. Die – nicht zuletzt aufgrund dieser riesigen Massenbewegung für Demokratie – auch international zunehmend isolierte Junta reagiert nun auf diese mehr als eindeutige politische Niederlage mit Gewalt: Sie mobilisiert in mehreren Städten, vor allem aber in Rangun, bewaffnete Banden, die Demonstrationen mit Dolchen, Speeren und Schleudern angreifen. Nicht wenige gehen davon aus, dass diese Banden dafür bezahlt werden – und um Soldaten in Zivil organisiert werden. Zu den Reaktionen auf den Generalstreik drei aktuelle Beiträge und zwei Hintergrundbeiträge, sowie der Hinweis auf unseren ersten Bericht zum Streik vom Dienstag selbst.
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