Fischpaste ist ein wesentlicher Bestandteil der Ernährung in Myanmar – das Ngapi, für das die Stadt Pyapon (rund 300.000 Menschen leben dort) im ganzen Land seit langem bekannt ist. Vom Fluss des gleichen Namens bis auf die hohe See wird dafür gefischt – etwa 10.000 Fischer gibt es, die unter Bedingungen arbeiten, die so übel sind, dass sich selbst die Regierung Myanmars gezwungen sah, eine Polizeieinheit zur Inspektion der Bedingungen einzurichten. In der Reportage „The abuse behind Myanmar’s fish paste industry“ von Hein Thar am 20. Januar 2020 bei The Frontier wird unter anderem von Prügelstrafen für mangelndes Arbeitstempo berichtet – und von noch deutlich übleren Vorgehensweisen, in einer Branche, die völlig unkontrolliert bleibt, zumal die Fangplattformen nicht in der Stadt, die ja im Landesinnere liegt, stationiert sind, sondern in Küstendörfern. Da sich zunehmend Einheimische weigern, diese Jobs anzunehmen, sind Migranten aus ländlichen Gebieten heute die Mehrzahl der Beschäftigten – die für sie insofern attraktiv aussieht, weil frühere Auseinandersetzungen dazu geführt haben, dass die Löhne vorher vollständig ausbezahlt werden müssen.
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