Die USA: Sind dagegen, kritisieren die militärische Aktion, die Präsident und Regierung Malis nach monatelangen Massenprotesten zum Rücktritt gezwungen hat. (Ziehen allerdings nicht die naheliegende Konsequenz, ihren kontinentalen „Africom“-Aufmarsch zu beenden). Frankreich: Ist eigentlich auch dagegen, hat aber das imperiale Handlungsarsenal in Westafrika erweitert: Wo einst (nicht sehr „einst“) die Antwort auf demokratische Bestrebungen in westafrikanischen Staaten stets der (blutige) Einsatz von Fallschirmjägern war, bemüht man sich heutzutage, ein Arrangement zu finden, das den Einfluss weiter sichert. Die Bundesregierung: Macht sich “Sorgen“. Ähnlich wie in Afghanistan: Um die Bundeswehr-Soldaten vor Ort, nicht etwa um jene Menschen, die von ihnen angegriffen werden. Eine ganze Reihe von Organisationen und Strömungen aus der vielschichtigen Oppositionsbewegung in Mali hat das Vorgehen der Militärjunta begrüßt, hat es doch eine erzreaktionäre Regierung beseitigt, die weder bereit noch in der Lage dazu war, die Wünsche und Hoffnungen der Menschen in Mali zu erfüllen. Eine keineswegs unproblematische Situation: Die Erfahrungen mit solchen Interventionen der Armee sind weltweit – bestenfalls – zwiespältig. (Wie etwa die Erfahrungen in Burkina Faso zeigen – von jenen des größten, blutigsten und bedeutendsten Militärputsches, der in Afrika zunächst von Teilen der demokratischen Opposition begrüßt worden war, ganz zu schweigen: Von Ägypten ist die Rede). Siehe dazu unsere aktuelle
Materialsammlung „Nach dem Militärputsch in Mali: Welche Perspektiven?“ vom 21. August 2020 (und die Hinweise auf unsere bisherigen Beiträge zu den Massenprotesten in Mali)
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