Am 09. Mai 1940 wurde Luxemburg – zum zweiten Mal im 20. Jahrhundert – von der deutschen Armee überfallen. Trotz aller gegenteiligen Beteuerungen zu Beginn, lancierten die Nazi-Besatzer anderthalb Jahre (am 10. Oktober 1941) später eine Volksbefragung – mit der sie unter anderem ihre (und die ihrer Kreatur in Luxemburg, der Volksdeutschen Bewegung) Behauptung untermauern wollten, nahezu alle Menschen im Großherzogtum würden ohnehin deutsch sprechen. Die politische Katastrophe für Nazideutschland war das Ergebnis, das die absurde Lächerlichkeit ihrer Behauptungen weltweit enthüllte: Nicht weniger als 97% der Abstimmenden gaben als ihre Muttersprache – trotz einer Vielzahl von dagegen gerichteten Drohungen und Maßnahmen – „Letzeburgisch“ an. Zu blöd zum Lernen und im Vertrauen auf die Wirkung ihrer Repression gab es dennoch auch noch eine Art zweites Referendum: Über den „Wehrdienst“ in Wehrmacht oder Waffen-SS der am 30. August 1942 diktiert wurde. Aber auch hier verweigerten die Luxemburger die Beteiligung an den uniformierten Mordbanden – und traten (in dem damals noch weitgehend agrarisch geprägten kleinen Nachbarland) in den Generalstreik gegen das deutsche Diktat. In dem Artikel „General strike against military conscription in German-occupied Luxembourg, 1942“ der am 26. August 2007 bei libcom.org wird die konkrete Entwicklung dieses – schnell nieder geschlagenen – Streiks bei der luxemburgischen Post nachgezeichnet, anhand der Auswertung privater Papiere eines Streikenden durch seinen Sohn.
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