Im Jahr 2018 gewann das türkische Unternehmen “Kayi Construction” die Ausschreibung um den Bau des neuen Fußball-Stadions in Kaunas. Zum Baubeginn im März 2019 brachte das Unternehmen die Bauarbeiter aus der Türkei mit – die dann den ganzen Rest des Jahres 2019 keinen Lohn ausbezahlt bekamen. Im Dezember 2019 protestierten einige der Beschäftigten – denen dann ihr ausstehender Lohn ausbezahlt wurde, sie aber in die Türkei zurück geschickt – für alle anderen änderte sich nichts – und die lokalen Medien berichteten, nunmehr sei alles geregelt. Die Geduld der übrigen 52 Bauarbeiter aus der Türkei riss dann und sie wanden sich an die unabhängige Gewerkschaft „1. Mai“ (Gegužės 1-osios profesinė sąjunga) und traten in einen Hungerstreik. In dem Solidaritätsaufruf „Call for Support for Workers of the Turkish company “Kayi Construction”“ vom 17. Januar 2020 ruft die Gewerkschaft auch zur finanziellen Solidarität mit den Kollegen auf: Denn mit dem Streik und Hungerstreik wurden die Vorgänge Gegenstand der öffentlichen Debatte und dem Unternehmen wurde von der Stadt der Auftrag entzogen (wobei es auch eine Rolle spielte, dass bekannt wurde, dass das Unternehmen auch in Algerien Löhne schuldig war) und die Kollegen mussten zurück in die Türkei, wo sie (mit einem Notgeld von 200 Euro im Monat „ausgestattet“) darauf warten müssen, ob es der Gewerkschaft gelingt, die ausstehenden Löhne zur Auszahlung zu bringen – bis zu 12.000 Euro fehlen einzelnen Kollegen. In dem Artikel wird auch darauf verwiesen, dass die Solidaritätsaktionen anderer litauischer Gewerkschaften dazu beitrugen den „Fall“ bekannt zu machen… Siehe dazu auch eine kurze Meldung über die Arbeit der Gewerkschaft „1. Mai“ in Litauen
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