Der Artikel „Collective Bargaining“ (Latvia) im April 2020 auf worker-participation gibt einen Überblick über die Tarifverhandlungen in Lettland.
„Aus den Zahlen des Gewerkschaftsbundes LBAS geht hervor, dass seine Mitgliedsorganisationen im Jahr 2016 1.152 Tarifverträge unterzeichnet haben, von denen fast alle auf Unternehmens- oder Organisationsebene abgeschlossen wurden. Im Jahr 2015 gab es nur acht Vereinbarungen auf Branchenebene, und drei davon wurden von der Gesundheitsgewerkschaft LVSADA unterzeichnet. Tarifverträge auf Unternehmens- und Organisationsebene müssen durch Mehrheitsbeschluss in einer Versammlung der Beschäftigten verabschiedet werden.“ Die Anzahl der Tarifverträge von 2016 hat sich im Vergleich zu 2006 halbiert, auch ist die Zahl von Branchenvereinbarungen von 21 auf acht gesunken. Schätzungen des LBAS zur Folge fielen im Jahr 2015 nur 13% der Beschäftigten unter eine von den Mitgliedsorganisationen unterzeichnete Tarifvereinbarung. Der Artikel sieht aber im Jahr 2019positive Entwicklungen. Im Oktober 2019 verabschiedete das Parlament eine Änderung des Arbeitsgesetzes, die mögliche Geldstrafen für Arbeitgeber vorsieht, die sich weigern, Tarifverhandlungen zu führen. Darüber hinaus gab es zwei neue Branchenvereinbarungen, eine in der Bauwirtschaft und eine in der Glasfaserindustrie, die für beide Branchen allgemeinverbindlich gemacht wurden.
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