Eine von 27 Sonderwirtschaftszonen in Laos liegt im Golden Triangle, an der Grenze zu Myanmar und Thailand. Wie in allen diesen Sonderzonen spielt dabei ein chinesischer Investor die entscheidende Rolle, der eine 99 Jahre Pacht zugesprochen bekam – für den Bau eines Kasinos, denn das Unternehmen Golden Kapok betreibt weltweit Glückspiele. In dem Kasino – von dem aus eine ganze Region verwaltet wird, in gemeinsamen Ausschüssen laotischer Behörden und Unternehmensverantwortlicher – sind rund 2.000 Menschen beschäftigt. Die Entwicklung der Arbeitsbeziehungen, die das Kasino, die rechtliche Form des Betriebs unter Sondergesetzgebung und gemeinsamer Verwaltung, mit sich bringt, ist Gegenstand des Beitrages „Liquid Labourscape: Ad Hoc Experimentation in a Chinese Special Economic Zone in Laos“ von Antonella Diana am 22. November 2017 in Chinoiserie. Diese Arbeitsbeziehungen gestalten sich nach eindeutig rassistischen Kriterien: Die rund zwei Dutzend beschäftigten Europäer haben mit Abstand die höchsten Gehälter. Gefolgt von etwa 1.500 chinesischen Staatsbürgern, einigen wenigen Thais und jeweils mehreren Hundert Laoten und Burmesen. Was auch die Reihenfolge der Bezahlung angibt, wobei in dem Artikel auch entsprechende Charakterisierungen berichtet werden, wenn etwa ab „Stufe Laos“ (und erst Recht „Burma“) als faul und unzivilisiert definiert werden. Unter vielen anderen Themen werden auch die Probleme der Zusammenarbeit zwischen Behörden- und Unternehmensvertretern berichtet, die sich unter anderem in der Notwendigkeit der Zahlung „zusätzlicher Gebühren“ ausdrücken, wie an verschiedenen Stellen festgehalten wird…
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