Eine wissenschaftliche Kritik an den Mainstream-Thesen zur Bedeutung des Bergbaus bei der Entwicklung afrikanischer Staaten ist der Beitrag „Struggles over value: corporate–state suppression of locally led mining mechanisation in the Democratic Republic of the Congo“ von Ben Radley und Sara Geneen am 03. Februar 2021 bei Tandf-Online (ursprünglich bei Review of African Political Economy). Die beiden argumentieren dabei vor allem anhand des Goldbergbaus im Kongo, der im kolonialen Kongo des belgischen Imperiums in Südkivu nicht nur zum neuen Zentrum des Bergbaus wurde, sondern auch, als eines der wenigen Unternehmen, mehrheitlich in den Händen der belgischen „Mutterfirma“ blieb. Von dort aus, so die kritische Gegenthese, haben der kongolesische Staat und das belgische Unternehmen gemeinsam Arbeitsbedingungen und Mechanisierung bestimmt – und haben so erst die Möglichkeit aufscheinen lassen, die eine wirkliche und demokratisch legitimierte Verstaatlichung hätten ergeben können.
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