Im Süden des Jemen, in der Provinz Hadramaut, stehen die Zeichen seit Wochen auf Sturm: Nicht der Stürme der einen Truppen auf die anderen (üblicherweise ohne Rücksicht auf zivile Bevölkerung, deren Opfer dann einfach als Feinde umdefiniert werden) – sondern des Sturms der Bevölkerung auf politische Kräfte, Organisationen und Einrichtungen, die sie zu Hunger und Not verurteilen wollen. In Al Mukulla, einem der städtischen Zentren der Region, gibt es bereits seit August 2020 nahezu täglich neue Protestaktionen, von denen schon die – wenigen – vorhandenen Fotos deutlich machen, dass dahinter zumindest wenig politische Organisation steckt, sondern entscheidend das direkte Anliegen der Betroffenen ist. In dem Bericht „Yemenitas protestan en la ciudad de Al Mukalla por el deterioro de las condiciones de vida“ am 23. September 2020 bei Resumen Latinoamericano wird dargestellt, dass die Proteste bereits seit über vier Wochen andauern und sich gegen die wachsenden Missstände in der Grundversorgung der Region – wie etwa Strom – richten. Vor allem Jugendliche DemonstrantInnen ließen sich auch durch den Einsatz von Tränengas und anderen Kriegswaffen durch die Repressionskräfte (die hier von den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgehalten werden) nicht davon abschrecken, Straßen in der Stadt und der ganzen Region zu blockieren und immer wieder Brand-Barrikaden aus Reifen zu organisieren. Die regionalen Behörden haben sich inzwischen für die Proteste ausgesprochen und rufen zur Erfüllung der Forderungen auf. Siehe dazu auch einen weiteren aktuellen Bericht über Massenproteste auch in Aden
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