Nahezu drei Wochen lang dauern jetzt die Proteste der Kleinbauern Indiens an – und sie finden quer durchs ganze Land statt, auch wenn die mediale Aufmerksamkeit (sofern vorhanden) nahezu ausschließlich der
Blockade von Delhi gilt – insofern zu Recht, als die Zehntausende, die da blockieren, dies trotz einer Orgie an Polizeigewalt tun, über die meist weitaus weniger berichtet wird. Was auch den Absichten der indischen Rechtsregierung entspricht: Ihr üblicher rechter Terror soll zurücktreten – hinter einer keineswegs freiwilligen Flut von Angeboten und Versprechungen an die Kämpfenden, die den Rechten keiner glauben mag. Wenn keineswegs nur wir bereits berichtet haben, dass dieser Kampf die indische rechte Regierung erstmals ins Wanken bringt, so bringt dies aber auch die Frage mit sich, warum dies vom Kampf der Bauern herrührt und etwa der Generalstreik vom 26. November 2020 keineswegs dieselben Reaktionen hervor rief, sondern das „Business as usual“ unangetastet ließ. Mit anderen Worten: Die aktuellen Entwicklungen stellen auch erneut die Frage in den Raum, wie es mit der Gewerkschaftsbewegung in Indien eigentlich aussieht, die so viele Menschen mobilisiert und keine Wirkung erzeugt. Jedenfalls keine vergleichbare. Siehe in der Materialsammlung zum Kampf der Kleinbauern und zur Situation der Gewerkschaftsbewegung in Indien einige aktuelle, teilweise kommentierte Beiträge – und den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag zur Blockade von Delhi
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