Der „Winter der Unzufriedenheit“ um die Jahreswende 1978 auf 1979 ist bis heute eine Art Referenz der gesamten (vor allem gewerkschaftlichen) Linken in Großbritannien. Damals stürzte faktisch die (Labour) Regierung unter dem Druck einer selten da gewesenen Streikwelle, verbunden mit (oftmals bis heute) historisch großen Demonstrationen, Blockaden und Sit-Ins quer durchs Land. (Und machte so den Weg für den Regierungsantritt von Maggie Thatcher frei, die eben wegen ihrer Kampfansage an die protestierenden Massen nicht nur das Bürgertum und alle, die sich dafür hielten, mobilisierte, sondern sich damit auch ihren Spitznamen „Iron Lady“ verdiente). Nicht wenige eben aus der gewerkschaftlichen Linken waren, aufgrund der Entwicklungen vor allem bis Weihnachten 2020, davon ausgegangen, es bestehe die Möglichkeit, dass auch der jetzige Winter einer werden könnte, der das Adjektiv „unzufrieden“ in politische Aktionen umsetzen könnte. Mehrere von Protestbewegungen erzwungene Rückzüge oder auch Kehrtwendungen der Johnson-Regierung (wie etwa die Wiederaufnahme der Schulspeisung und auch die weitere Schließung der Schulen) legten dies eben so nahe, wie die Streiks an dem Flughafen Heathrow, bei British Gas oder Rolls Royce und weitere im öffentlichen Dienst – und auch die deutlich sichtbare wachsende Unzufriedenheit sowohl der Menschen, die im nationalen Gesundheitsdienst NHS arbeiten, als auch jener, die dort (potenzielle) PatientInnen sind. Einen längeren Artikel zur Frage, was es nun mit diesem neuerlichen „Winter der Unzufriedenheit“ auf sich hat, wie – beispielsweise – im Konkreten die einzelnen Streiks verlaufen sind und organisiert wurden, haben die Angry Workers unter dem Titel „‘Only the pigs remain’ – A moderate winter of discontent on Covid Island – Winter 2020/21“ am 14. Februar 2021 auf ihrer Webseite veröffentlicht. Siehe dazu die (sehr) knappe deutsche Zusammenfassung des Artikels und einen Hinweis auf unsere Streikberichterstattung von einem der oben angeführten Streiks im Dezember 2020
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