Einen regelrechten Krieg gegen Landbesetzungen organisierte und organisiert der rechtsradikale Gouverneur Zema des südostbrasilianischen Bundesstaates Minas Gerais. Tagelang griffen Sondereinheiten seiner Polizei das Camp der brasilianischen Landlosen in Campo Meio im Süden des Bundestaates an – und steckten es schließlich in Brand. Die rund 2.000 BewohnerInnen des Camps, die es seit Jahrzehnten ökologisch bewirtschafteten, leisteten massiven Widerstand. Zema („Der Faschist im Ralph Lauren-Look“), der sich auch als Nazi-Alternative zu Bolsonaro profilieren möchte, ist einer der zahlreichen Unternehmer, die es heute in vielen Ländern „in die Politik zieht“, um ihre Vorstellungen einer Gesellschaft nach dem Muster der privaten Unternehmens-Diktatur umzusetzen. Eine Vorstellung, in die eine Kooperative, die seit dem Bankrott eines Unternehmens vor 22 Jahren (vor allem) Kaffee-Anbau betrieb, nicht „passt“ – schon weil es dabei keine Eigentums-Diktatur gibt. Unter den 450 Familien, die die alternative Landwirtschaft betrieben, waren auch zahlreiche ehemalige Beschäftigte des bankrotten Unternehmens (die damals nichts in Richtung einer „Abfindung“ erhielten). Ihre Alternative soll mit dieser Aktion des Gouverneurs vernichtet werden: Nachdem unter anderem per Hubschrauber-Angriffen im Tiefflug die BesetzerInnen vertrieben wurden – eine Aktion, die selbst über die Justiz-Maßnahmen weit hinaus ging und illegal war, praktizierten Zemas Brandstifter eine Vorgehensweise, die von ihren Gesinnungsgenossen in näheren Regionen „verbrannte Erde“ getauft wurde. Siehe zum Krieg gegen die Landlosen in Minas Gerais drei aktuelle Beiträge – darunter die Stellungnahme der MST Minas Gerais – und einen Hintergrundbeitrag über Geschichte und Entwicklung des Camps
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