Tarifrunde Gebäudereiniger-Handwerk 2020: Wer bei der Reinigung spart, gefährdet Menschenleben
Tarifrunde Gebäudereiniger-Handwerk 2020: Wer bei der Reinigung spart, gefährdet MenschenlebenDie IG BAU fordert, den Einstiegsverdienst um 1,20 Euro auf zwölf Euro anzuheben. Die Lohnuntergrenze für Glas- und Fassadenreiniger*innen soll um denselben Betrag auf 15,30 Euro pro Stunde steigen. Für Auszubildende verlangt die Gewerkschaft ein monatliches Plus von 100 Euro. Zudem soll es erstmals ein Weihnachtsgeld in Höhe von 80 Stundenlöhnen geben. Diese Forderung lehnten die Arbeitgeber*innen als „nicht angemessen“ ab, legten aber ihrerseits kein Angebot auf den Tisch. „Sie halten die derzeitigen Löhne in Höhe von 10,80 Euro für marktkonform“, sagt Ulrike Laux, IG BAU-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführerin. Der Kunde wolle und könne in Corona-Zeiten nicht mehr Geld für die Reinigung aufbringen, so die Argumente des Bundesinnungsverbandes. „Was soll das denn bedeuten? Gerade jetzt wird doch überall noch mehr Wert auf Hygiene und Sauberkeit gelegt. Wer bei der Reinigung spart, gefährdet Menschenleben. Diese Aussage zeigt wieder einmal, dass die Arbeitgeber Verständnis für die Belange ihrer Kunden haben, aber nicht für die ihrer Beschäftigten. Dabei sind es gerade sie, die mit ihrer Arbeit mit dazu beigetragen haben, die Corona-Pandemie zu meistern – und nun zurecht mehr Lohn und Anerkennung für ihren Einsatz fordern. Auch in Form eines Weihnachtsgeldes…“ So die IG BAU am 03.09.2020. Siehe für aktuelle Meldungen die Sonderseite der IG BAU und den Blog. Hier dazu: Einigung im Tarifkonflikt: 700.000 Reinigungskräfte bekommen mehr Geld weiterlesen »

Tarifrunde Gebäudereiniger-Handwerk 2020: Wer bei der Reinigung spart, gefährdet Menschenleben

Tarifrunde Gebäudereiniger-Handwerk 2020: Wer bei der Reinigung spart, gefährdet Menschenleben / Einigung im Tarifkonflikt: 700.000 Reinigungskräfte bekommen mehr Geld
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Skandalöse Ausbeutung von Reinigungskräften am St. Anna Krankenhaus“Wenn ich anderen von meiner Arbeit als Reinigungskraft erzähle, können sie es oft kaum glauben. Sie schauen zu Boden, blicken mir nicht mehr in die Augen. Ihnen rutscht heraus: „Wirklich?“ oder „Echt jetzt?“ oder auch einfach nur „Ah ok“. Dann bekomme ich das Gefühl, als müsste ich mich für meinen Job schämen. Dabei mache ich eine Arbeit, die anstrengend ist, und wichtig noch dazu. (…) Irgendwie scheinen die Menschen so eine Vorstellung von weiblichen Reinigungskräften zu haben, die alle älter sind und keine Ausbildung haben. Zu diesem Bild passe ich aufgrund meiner Jugend nicht. Im Studium habe ich den Putzjob deshalb so gut wie nie erwähnt. Und wenn ich es doch mal tat, konnten die anderen es nicht verstehen. (…) Einige ehemalige Freunde haben mich auch kritisiert, dass ich nach der Arbeit nicht mehr mit ihnen ausgehen wollte. Doch ich fühlte mich danach oft körperlich kaputt und brauchte eine Pause. Das haben viele nicht verstanden. Und wenn ich mal bei der Arbeit spontan eine Vertretung brauchte und im Freundeskreis danach suchte, hörte ich nur: Das kann ich nicht. Putzen wollte niemand. (…) Sicher, die Arbeit ist körperlich hart. Beim Staubsaugen muss ich zum Beispiel oft auf die Knie, um unter die Schränke zu kommen. Abends fühle ich mich oft sehr verspannt und habe Muskelkater…“ Protokoll von Anne-Katrin Schade vom 21.09.2020 in der Zeit online weiterlesen »

Skandalöse Ausbeutung von Reinigungskräften am St. Anna Krankenhaus

Reinigungskraft: „Andere tun so, als ob ich mich für meinen Job schämen müsste“
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15. Juni 2020: Internationaler Tag der Gebäudereinigung: Don't Just Call Us HeroesDie Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) ruft zum Tag der Gebäudereiniger (15. Juni 2020) zu Anerkennung und Respekt für die rund 700 000 Beschäftigten der Branche auf. „Reinigungskräfte helfen uns überall im Alltag, ohne dass wir darüber nachdenken. Aber jeder weiß: Wo es sauber ist, fühlen wir uns wohl. Spätestens seit der Gefahr durch Covid-19 muss man erkennen, wir fühlen uns auch nur dort sicher, wo richtig geputzt wurde. In den letzten Wochen wurde klar: Sauberkeit rettet Leben“, sagte IG BAU-Bundesvorstandsmitglied Ulrike Laux. „Vielleicht der einzig gute Aspekt in dieser Krisenzeit ist, dass Berufe wie die Gebäudereinigung endlich sichtbarer werden. Der Einsicht in ihren Wert muss jetzt die Anerkennung folgen.“ Kleine Gesten der Dankbarkeit und Wertschätzung sollten dabei nicht auf den Tag der Gebäudereinigung beschränkt bleiben. „Der Beruf muss auch professionell stärker wertgeschätzt werden. Das heißt vor allem: Die Löhne müssen rauf“…“ Pressemitteilung der IG BAU vom 15.06.2020, siehe auch eine internationale Kampagne samt Videos weiterlesen »

15. Juni 2020: Internationaler Tag der Gebäudereinigung: Don't Just Call Us Heroes

15. Juni 2020: Internationaler Tag der Gebäudereinigung: Don’t Just Call Us Heroes
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Gebäudereinigung: Boni für die Namenlosen!
Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im ShitstormMehr als 600.000 Menschen arbeiten in Deutschlands Gebäudereiniger-Branche. Das sind die, die im einheitlichen Outfit mit Firmenlogo durch Gänge und Büros wuseln. Unsichtbar nachts, auch untertags kaum beachtet. Dabei sind sie ganz und gar unverzichtbar. Immer. Nicht nur in Gesundheitskrisen. (…) „Die Beschäftigten in der Gebäudereinigung stehen mit an vorderster Front beim Kampf gegen die Corona-Pandemie“, schreibt die zuständige IG Bau, Agrar und Umwelt in einer aktuellen Stellungnahme, „denn sie geben medizinischem Personal die notwendige Rückdeckung, sorgen für eine hygienisch saubere Umgebung in Schulen, Verwaltungsgebäuden, Wirtschaftsbetrieben und tragen damit ganz wesentlich zum Arbeitsschutz für Beschäftigte aller Branchen sowie Nutzerinnen und Nutzern der unterschiedlichsten Einrichtungen bei.“ Selten sei der hohe Stellenwert von Sauberkeit und Hygiene so deutlich geworden wie jetzt. Was sich in der Wertschätzung noch nicht niedergeschlagen hat. Die Corona-HeldInnen sind andere, von Bonuszahlungen ist keine Rede, trotz der neuen Komplexität in diesem Beruf. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat sogar ein Gutachten dazu vorgelegt. „In der Pandemie kommt eine Aufgabe zur Geltung, die lange Zeit wenig Beachtung gefunden hat“, schreiben die AutorInnen, „denn das Arbeitsschutzgesetz verlangt vom Arbeitgeber, den Stand der Hygiene zu beachten.“ (…) Derzeit gibt es dafür 10,80 Euro pro Stunde im Westen und 10,55 Euro im Osten…“ Artikel von Johanna Henkel-Waidhofer vom 13.05.2020 bei Kontext: Wochenzeitung weiterlesen »

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

Gebäudereinigung: Boni für die Namenlosen!
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Charite Kampagne „Berlin für mehr Krankenhauspersonal!““ver.di fordert angesichts der Corona-Pandemie eine deutliche Aufstockung des Reinigungspersonals in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. „Gründliche und umfassende Reinigung ist zentral, um die Hygienevorschriften einzuhalten und die Ausbreitung des Virus in den Einrichtungen zu vermeiden“, stellte Sylvia Bühler klar, die im ver.di-Bundesvorstand für das Gesundheits- und Sozialwesen zuständig ist. „Dafür braucht es ausreichend viel Personal, das für diese besondere Situation entsprechend vorzubereiten ist.“ Doch gerade in diesem relevanten Bereich sei in den vergangenen Jahren rigoros gespart worden (…) „In vielen Kliniken finden regelmäßig nur noch sogenannte Sichtreinigungen statt. Das muss sofort unterbunden und dauerhaft geändert werden.“ In der Altenpflege, wo besonders gefährdete Menschen versorgt werden, müssten nachts Pflegekräfte zusätzlich zu ihren sonstigen Aufgaben auch noch die Reinigung und Desinfektion übernehmen, so Bühler weiter. „Das ist ein unhaltbarer Zustand. Wir brauchen in den Einrichtungen die bestmöglichen Hygienestandards. Auch in der Reinigung sind Personalvorgaben nötig (…) Bühler forderte zudem, die im Gesundheitswesen vielerorts erfolgte Ausgliederung von Dienstleistungstätigkeiten rückgängig zu machen, um Reibungsverluste zu verringern und hohe Standards zu gewährleisten…“ Themenbeitrag bei ver.di vom 18.03.2020, siehe dazu: Reinigungskräfte in Krankenhäusern: „Keiner sagt Danke, keiner sieht uns“ weiterlesen »

Charite Kampagne „Berlin für mehr Krankenhauspersonal!“

[ver.di] Reinigungspersonal in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen muss aufgestockt werden – Ausgliederung von Dienstleistungstätigkeiten rückgängig gemacht / Reinigungskräfte in Krankenhäusern: „Keiner sagt Danke, keiner sieht uns“
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Kampf für Tarifbindung bei der Wäscherei in Neustadt/Orla: Elis feuert Gewerkschafterin nach Warnstreik – IG Metall stellt Strafanzeige
IG Metall: Kampf für Tarifbindung bei der Wäscherei Elis im thüringischen Neustadt/Orla“… Rauswurf wegen IG Metall-Arbeit im Betrieb: Nach dem Warnstreik am Dienstag will die Werkleitung der Wäscherei Elis im thüringischen Neustadt/Orla jetzt eine aktive Gewerkschafterin feuern – weil sie mit Kolleginnen und Kollegen über die Teilnahme am Warnstreik gesprochen hat. Die Beschäftigte ist seit Donnerstag von der Arbeit „freigestellt“ und hat Hausverbot. Die IG Metall unterstützt die aktive Gewerkschafterin, gibt ihr Rechtsschutz – und stellt zudem Strafanzeige gegen die Elis-Werkleitung, wegen Verstoß gegen das im Grundgesetz verankerte Grundrecht auf gewerkschaftliche Betätigung im Betrieb. Bereits im Vorfeld des Warnstreiks am Dienstag hat die Arbeitgeberseite Beschäftigte massiv unter Druck gesetzt und eingeschüchtert, um sie vom Warnstreik abzuhalten. Beschäftigten mit Migrationshintergrund etwa wurde gesagt, wenn sie sich am Warnstreik beteiligen, werden sie gekündigt und abgeschoben. „Diese Angriffe der Arbeitgeberseite sind durch nichts zu rechtfertigen“, kritisiert Christoph Ellinghaus, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Jena-Saalfeld. „Wenn Beschäftigte für einen fairen Lohn kämpfen und dann derart bedroht werden, werden wir das nicht einfach hinnehmen.“…“ Meldung der IG Metall vom 21.02.2020, siehe auch Hintergründe bei der IG Metall Jena Saalfeld Gera weiterlesen »

IG Metall: Kampf für Tarifbindung bei der Wäscherei Elis im thüringischen Neustadt/Orla

Kampf für Tarifbindung bei der Wäscherei in Neustadt/Orla: Elis feuert Gewerkschafterin nach Warnstreik – IG Metall stellt Strafanzeige
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Lohncheck-Gebäudereinigung: Reinigungskräfte sollen Lohn prüfen
Skandalöse Ausbeutung von Reinigungskräften am St. Anna Krankenhaus“Lohn-Check für Saubermacher*innen: Reinigungskräfte sollen ihre letzte Lohnabrechnung prüfen. Dazu raten wir von der IG BAU. Der Grund: Zum Januar ist der spezielle Mindestlohn in der Branche auf 10,55 Euro (Ost) sowie 10,80 Euro (West) pro Stunde gestiegen – 5 Prozent beziehungsweise 2,3 Prozent mehr als bislang. Glas- und Fassadenreiniger kommen auf einen Stundenlohn von 13,50 Euro (Ost) sowie 14,10 Euro (West). Zwar ist der höhere Lohn verpflichtend. Doch es gibt immer wieder Chefs, die das Plus gerne mal vergessen. Deshalb lohne ein genauer Blick auf die Januar-Abrechnung, die Mitte Februar kommt. Auch die vielen Minijobber in der Branche sollten aufpassen: Durch die Lohnerhöhung müssen 450Euro-Kräfte nun eine Stunde im Monat weniger arbeiten…“ Mitteilung vom 18.02.2020 der IG BAU und der Flyer dazu weiterlesen »

Skandalöse Ausbeutung von Reinigungskräften am St. Anna Krankenhaus

Lohncheck-Gebäudereinigung: Reinigungskräfte sollen Lohn prüfen
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Skandalöse Ausbeutung von Reinigungskräften am St. Anna Krankenhaus“… Das Gehalt ist in der Gebäudereinigung tariflich festgelegt. Je nach dem, welche Form der Gebäudereinigung man macht, bekommt man mehr oder weniger Geld. Wenn man wiederholende Reinigungen in Gebäuden – wie zum Beispiel in Einkaufszentren – ohne Sonderreinigung ausübt, dann nennt man das auch Unterhaltsreinigung. Das geht dann bei 1684 Euro brutto los. Als Glas- und Fassadenreinigerin bekommt man bei einer 39 Stunden Woche schon etwa einen Bruttolohn von 2199 Euro. (…) Gerade von jungen Menschen musste ich mir schon viele Respektlosigkeiten anhören. Auch Bekannte haben mich schon gefragt: „Warum machst du so einen Scheiß? Du putzt ja nur.“ Das ist unglaublich ignorant. Denn jeder von uns produziert Müll und Dreck. Wie würde es gerade an öffentlichen Orten aussehen, wenn das niemand wegmachen würde? Die Menschen, die solche Meinungen vertreten, müssen sich also nur eine Welt ohne die Gebäudereinigung vorstellen. Jeder profitiert von der Gebäudereinigung! Diese Undankbarkeit und Ungerechtigkeit sind meine Kolleg*innen und ich aber leider schon gewöhnt, wir mussten aber lernen, da drüber zu stehen.“ Protokoll von Charlotte Bastam vom 03.02.2020 bei Jetzt.de weiterlesen »

Skandalöse Ausbeutung von Reinigungskräften am St. Anna Krankenhaus

Ab 1684 Euro brutto für die Gebäudereinigerin – ein Erlebnisprotokoll
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Arm trotz Arbeit: Reinigungskräfte zum Niedrigstlohn
Niedriglohn: Habe Arbeit, brauche Geld“Tausende Büros, Schulen und Hotels werden fast unsichtbar gereinigt. Oft von schlecht bezahlten Reinigungskräften. Arbeitsverhältnisse am Existenzminimum: Unbezahlte Überstunden, Arbeitszeitverdichtung und befristete Verträge sind häufig Alltag für jene, die von ihrem Lohn kaum leben können.“ Text und Video des Monitor-Beitrags von Julia Regis, Steen Thorsson vom 09.01.2020 bei der ARD weiterlesen »

Niedriglohn: Habe Arbeit, brauche Geld

Arm trotz Arbeit: Reinigungskräfte zum Niedrigstlohn
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„Las Kellys“ aus Spanien, CNT-SO aus Frankreich und britische Basisgewerkschaft UVW beteiligen sich an den Bestrebungen, Reinigungskräfte international zu vernetzen
Reinigungskräfte vernetzen sich international gegen die Praxis von Subunternehmen und kämpfen für eine entsprechende EU-Richtlinie“Spanische, britische und französische Reinigungskräfte haben sich unter dem Motto »We end outsourcing« (Wir beenden die Auslagerung) zusammengetan, um gegen ausbeuterische Subunternehmen auf europäischer Ebene vorzugehen. Ganz vorne dabei ist die Organisation der spanischen Reinigungsfrauen »Las Kellys«, die britische Gewerkschaft United Voices of the World und die französische CNT-SO Marseille. Sie hoffen, dass ihre Beschwerden mehr Gehör finden werden. Wie Vania Arana, Vertreterin von »Las Kellys« aus Barcelona, gegenüber der Online-Tageszeitung El Salto ankündigte, sei im Januar ein Treffen in Großbritannien und im Februar eines in Deutschland geplant. Kontakte zu engagierten Arbeiterinnen vor Ort gebe es bereits. Bereits am 5. und 6. November stellten die Frauen vor Abgeordneten und Beamten der Europäischen Kommission in Brüssel einen Vorschlag für eine entsprechende EU-Richtlinie vor. »Las Kellys« steht für »Las que limpian« (die, die putzen). Vor ungefähr drei Jahren hat sich die Organisation gegründet. Ihr Anwalt Alejandro García, der die Richtlinie mitentworfen hat, erklärte gegenüber El Salto, dass die Arbeitsprobleme von Raumpflegern in ganz Europa sehr ähnlich seien. »Organisiere dich, wenn du nicht möchtest, dass jemand anderes dich organisiert« stand auf T-Shirts der 17 Arbeiterinnen, die Arana während ihrer Rede in Brüssel unterstützten. Eingeladen wurden sie von der spanischen Wahlkoalition Unidas Podemos (UP). Die UP-Abgeordnete im EU-Parlament, Idoia Villanueva, sprach von einem »unhaltbaren Zustand«, dem die Reinigungsfrauen ausgeliefert seien, und versprach den Arbeiterinnen, dass ihre Gruppe sich für die Richtlinie einsetzen werde. Ob der Vorschlag überhaupt zur Diskussion angenommen wird, bleibt abzuwarten. Die Reinigungskräfte kämpfen dafür, dass die Hotels, in denen sie arbeiten, sie direkt einstellen und nicht über Subunternehmen…“ Artikel „Die, die putzen“ von Carmela Negrete in der jungen Welt vom 17.12.2019, in dem die Bestrebungen, sich international zu vernetzen ausführlich dargestellt werden. Siehe dazu auch zwei weitere aktuelle Beiträge sowie drei Beiträge aus der Arbeit der beteiligten Gewerkschaften   weiterlesen »

Reinigungskräfte vernetzen sich international gegen die Praxis von Subunternehmen und kämpfen für eine entsprechende EU-Richtlinie

„Las Kellys“ aus Spanien, CNT-SO aus Frankreich und britische Basisgewerkschaft UVW beteiligen sich an den Bestrebungen, Reinigungskräfte international zu vernetzen
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Skandalöse Ausbeutung von Reinigungskräften am St. Anna Krankenhaus“Reinigungskräfte arbeiten oft nachts oder früh am Morgen. Dann schrubben sie Büros, Toiletten und Treppen. Ihre Arbeit ist hart und schlecht bezahlt. Manche Firmen setzen jetzt auf „Daytime-Cleaning“, um die Putzarbeit sichtbarer zu machen. Viele Reinigungskräfte haben allerdings andere Sorgen. (…) „Es ist eine statusniedrige Tätigkeit, das heißt, es ist eine Dienstleistung, die gesellschaftlich sehr geringe Wertschätzung erfährt“, sagt Lena Schürmann. Sie ist Soziologin an der Humboldt-Universität Berlin. Sie forscht zu Arbeit und Geschlecht und ihre Doktorarbeit hat sie über die Reinigungsbranche geschrieben, „Schmutz als Beruf“ heißt der Titel. „Die Arbeit ist so organisiert, dass sie verschwindet. Die Reinigungskräfte sind nicht sichtbar und werden auch nicht als Angehörige des Betriebs erachtet, der den Reinigungsauftrag abgegeben hat“, so Schürmann. (…) „Die Reinigungsbranche führt uns auch so ein bisschen an die Existenzbedingungen des Menschseins heran. Reinigungsarbeiten sind darauf ausgerichtet, die Spuren, die wir in unserem Alltag, im Arbeiten hinterlassen, wieder zu tilgen. Das ist ganz wichtig für unser modernes Verständnis von uns selbst als Arbeitswesen, als Erwerbstätige, dass es diese Abspaltung des Putzens gibt.“ (…) Der Preiskampf ist groß, vor allem öffentliche Auftraggeber stehen im Ruf, die Preise immer weiter nach unten zu drücken. Branchenkenner berichten von einer starken Arbeitsverdichtung, es müssen immer mehr Flächen gereinigt werden – in gleichbleibender Zeit. (…) Die Arbeitsbedingungen seien schwierig und das Ansehen niedrig – auch weil die Arbeit der Reinigungskräfte bisher so häufig im Verborgenen stattfinde, sagt die Soziologin: „Ich denke, vermehrte Sichtbarkeit für Reinigungstätigkeiten ist ein ganz wichtiger Schritt, um die Erwerbstätigen aus ihrem Schattendasein zu lösen. Und um sie in die Lage zu versetzen, ihre Interessen besser vertreten zu können.“ Mehr Reinigungstätigkeiten tagsüber zu erledigen, im laufenden Betrieb, könnte eine Lösung sein. „Daytime-Cleaning“ heißt das entsprechende Schlagwort in der Branche…“ Beitrag von Monika Dittrich vom 01.12.2019 beim Deutschlandfunk weiterlesen »

Skandalöse Ausbeutung von Reinigungskräften am St. Anna Krankenhaus

Schlechte Bezahlung und Wertschätzung: Die schmutzigen Seiten der Reinigungsbranche
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Tarifrunde für tarifliches Weihnachtsgeld in der Gebäudereinigung: Jetzt wird´s richtig dreckig

Dossier

Tarifrunde für tarifliches Weihnachtsgeld in der Gebäudereinigung 2018Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) startet am heutigen Montag, 19. November, bundesweit mit Warnstreiks in der Gebäudereinigung. Die ersten Warnstreiks laufen seit 0.00 Uhr. Die IG BAU fordert für die rund 600 000 Beschäftigten im Gebäudereiniger-Handwerk ein tarifliches Weihnachtsgeld. Die Branche ist immer noch eine der wenigen, in der es kein Weihnachtsgeld gibt. Doch die Arbeitgeber sind nicht einmal bereit, über das Thema Verhandlungen aufzunehmen. Per Pressemitteilung informierten sie ihre Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, dass es mit ihnen keinen Tarifvertrag über ein Weihnachtsgeld geben wird. „Die Beschäftigten in der Gebäudereinigung sind sauer. Sie wollen endlich die Anerkennung, die sie sich verdient haben und nicht länger als Arbeitnehmer zweiter Klasse behandelt werden. Die meisten arbeiten in der untersten Lohngruppe. Sie arbeiten zuverlässig und hart. Reichtümer scheffeln sie dabei nun wirklich nicht“, sagte IG BAU-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführerin Ulrike Laux...“ IG BAU-Presemitteilung vom 19.11.2018 zum Start der Warnstreiks für Weihnachtsgeld, für aktuelle Infos siehe die Sonderseite der IG BAU und Aktiven-Blog der Gebäudereiniger „Sauberkeit braucht Zeit“. Siehe neu zur Tarifrunde: Tarifstreit in der Gebäudereinigung beigelegt – IG BAU: „Deutliche Verbesserungen“ Höhere Lohn-Zuschläge – mehr Urlaub: Neuer Rahmentarifvertrag für 650.000 Gebäudereiniger steht weiterlesen »

Dossier

Tarifrunde für tarifliches Weihnachtsgeld in der Gebäudereinigung 2018"Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) startet am heutigen Montag, 19. November, bundesweit mit Warnstreiks in der Gebäudereinigung. Die ersten Warnstreiks laufen seit 0.00 Uhr. Die IG BAU fordert für die rund 600 000 Beschäftigten weiterlesen »

Skandalöse Ausbeutung von Reinigungskräften am St. Anna KrankenhausDazu zwei Arbeiterinnen (Dora und Galyna) im Interview von Dorit Inés Heider bei der jungen Welt vom 8. Juli 2019: „… Wir sind jetzt ein halbes Jahr hier und haben alle befristete Arbeitsverträge. Das ist normal in der Reinigungsbranche. Mein Vertrag läuft Ende August aus, meine Kollegin bleibt einen Monat länger. Dabei ist es egal, wie sehr man sich anstrengt. Deshalb sind die Menschen mit der Zeit immer weniger motiviert. (…) Mit unserer Arbeit hier bekommen wir nicht genug Geld zum Leben. Darum stocken wir beim Jobcenter auf. Früher war es noch einfacher, einen Job für sechs Stunden täglich zu finden. Im Zuge der Einführung des Mindestlohns ist die frühere sechsstündige Arbeitszeit allerdings einfach auf vier Stunden reduziert worden! (…) Dadurch ist alles viel hektischer geworden. In einem Seminarraum muss ich beispielsweise den Boden wischen, die Tische und Stühle reinigen, die Fensterbretter säubern und mittlerweile auch noch die Tafel wischen. Und das auf zwei Etagen. Mir bleiben sieben Minuten für jeden Raum, egal ob großer oder kleiner Saal. Ich bin doch aber kein Roboter, ich bin ein Mensch! Wir machen hier eine Arbeit in vier Stunden, für die sechs benötigt werden. Unter dem Strich werden wir also nicht vollständig bezahlt. Für den ganzen Monat bekommen wir 600 bis 700 Euro. (…) Wir erhalten nur einen kleinen Anteil von dem Geld, das die Hochschule für unsere Arbeit zahlt. Wir wüssten gerne: Wieviel überweist die Hochschule dem Auftraggeber? Wie viele Arbeitsstunden werden eingeplant und wie viele davon bezahlt? Wer an der Hochschule unterschreibt die Stundenabrechnung der Putzfirma? Wer das tut, ist mitverantwortlich für unsere Arbeitsbedingungen und den Lohnraub…“ Siehe dazu: Outsourcing in der Alice Salomon Hochschule – Gute Bezahlung ist unrealistisch weiterlesen »

Putzfrauen gewinnen Klage vorm Landesarbeitsgericht: Stadt Bielefeld muss deutlich mehr zahlen – Entscheidung hat Strahlkraft in den Kommunen in NRW
Skandalöse Ausbeutung von Reinigungskräften am St. Anna KrankenhausDieser Rechtsstreit hat Signalwirkung für andere Kommunen: Die Stadt Bielefeld zahlt ihren 453 Putzfrauen jetzt pro Monat je nach Stundenzahl bis zu 400 Euro mehr. Die Stadt war zuvor vor dem Landesarbeitsgericht Hamm unterlegen. Bielefeld beschäftigt regelmäßig zwischen 450 und 500 Reinigungskräfte im stadteigenen Immobilienservicebetrieb. Bezahlt werden sie nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst, TVöD. Danach bekommt eine Reinigungskraft nach Angaben des Personalrats in der Entgeltstufe 1 auf einer 40-Stunden-Vollzeitstelle anfangs 1935 Euro brutto im Monat. Im Januar 2017 beantragten sämtliche Putzfrauen, in die Entgeltgruppe 2 eingruppiert zu werden, die mit einem Bruttogehalt von 2366 Euro beginnt. In diese Entgeltgruppe kommen laut TVöD unter anderem Putzfrauen, an die »durch den laufenden Publikumsverkehr besondere Anforderungen gestellt werden« oder solche, die »selbstfahrende Reinigungsmaschinen bedienen«. (…) Die Stadt lehnte die Forderung ab. (…) Unterstützt von der Gewerkschaft Verdi klagten zwei Reinigungskräfte, Elisabeth Krökel und Kamilla Bielecka, durch zwei Instanzen. Das Landesarbeitsgericht in Hamm folgte ihrer Argumentation. In den Schulen müssten die Putzfrauen ihre Arbeit »selbständig und eigenverantwortlich« organisieren. Dass sie das nicht während des überwiegenden Teils ihrer Arbeitszeit tun müssten, sei unerheblich. Und: die benutzten Maschinen seien »selbstfahrende Reinigungsmaschinen« im Sinne des TVöD. Das Landesarbeitsgericht ließ die Revision zu, doch die Stadt Bielefeld verzichtete auf Rechtsmittel. Damit ist das Urteil rechtskräftig. Obwohl ein Urteil generell nur für Kläger und Beklagte gilt, wandte Bielefeld den Richterspruch auf alle Putzkräfte an…“ Artikel von Christian Althoff vom 04.09.2019 im Westfalen-Blatt online , siehe auch die Pressemitteilung von ver.di OWL weiterlesen »
Skandalöse Ausbeutung von Reinigungskräften am St. Anna Krankenhaus"Dieser Rechtsstreit hat Signalwirkung für andere Kommunen: Die Stadt Bielefeld zahlt ihren 453 Putzfrauen jetzt pro Monat je nach Stundenzahl bis zu 400 Euro mehr. Die Stadt war zuvor vor dem Landesarbeitsgericht Hamm unterlegen. Bielefeld weiterlesen »

Was Zimmermädchen verdienen - Hinz&Kunzt legt vierten Hotelreport vor „… 2,46 Euro die Stunde: Mit diesem Hungerlohn wurde das Zimmermädchen Antonia im Jahr 2007 abgespeist. Die junge Frau hatte in einem Hamburger Fünf-Sterne-Hotel geputzt – als Angestellte eines Dienstleisters, der mit der Reinigung der Zimmer beauftragt war. An die Öffentlichkeit ging Antonia erst, als sie ihren Job verloren hatte – und sorgte so für einen Aufschrei der Empörung. Schnell beteuerte der Hotelbetreiber seine Unschuld: Gewusst habe er davon nichts. Und verantwortlich sei ausschließlich der Dienstleister. Im Übrigen habe das Hotel sich die korrekte Bezahlung der Reinigungsleute vertraglich zusichern lassen – mehr könne ein Hotelier nicht tun. (…) Zwölf Jahre nach dem Fall Antonia wollten wir nun erneut wissen: Was verdienen Zimmermädchen in Hamburger Hotels heute? Und ist es möglich, dass manche weiterhin nur Dumpinglöhne bezahlt bekommen? Das Ergebnis unserer ­Recherchen präsentieren wir Ihnen in unserer August-Ausgabe. Die gute Nachricht ist: Erneut haben uns viele Hoteliers bereitwillig Auskunft erteilt. Manche haben uns sogar eingeladen, mit ihren Zimmermädchen zu sprechen. Sie sind stolz darauf, die Menschen, die für sie putzen, auf ihrer eigenen Gehaltsliste zu führen und sie gut zu bezahlen. (…) Es gibt aber auch eine schlechte Nachricht: In manchen Hamburger Hotels bekommen Reinigungskräfte weiterhin nicht den Lohn bezahlt, der ihnen gesetzlich zusteht – trotz Mindestlohn, trotz Zollkontrollen…“ Ulrich Jonas vom Hamburger Straßenmagazin Hinz&Kunzt am 31. Juli 2019 zur Ausgabe 318 – August/2019 ‚177 Hotels im Fairness-Check‘ , siehe auch seinen Hotelreport „Wie Zimmermädchen ausgebeutet werden“ sowie das Dossier Die Hinz&Kunzt Hotelreporte und schließlich ein Interview: Gewerkschafter über Hotelreinigungsfirmen: „Das Geschäftsmodell baut auf Beschiss auf“ weiterlesen »
Was Zimmermädchen verdienen - Hinz&Kunzt legt vierten Hotelreport vor "... 2,46 Euro die Stunde: Mit diesem Hungerlohn wurde das Zimmermädchen Antonia im Jahr 2007 abgespeist. Die junge Frau hatte in einem Hamburger Fünf-Sterne-Hotel geputzt – als Angestellte eines Dienstleisters, der mit der Reinigung weiterlesen »

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