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Der Kulturbereich ist durch die Schließungen in seiner Substanz bedroht – der Ökonom Rüdiger Wink hat den Sektor untersucht und wagt im Gespräch eine Prognose für die Zukunft (…) Die Kulturwirtschaft ist sehr wichtig, gerade für Ballungsregionen und deren Standortpolitik. Wenn tatsächlich einzelne Teilbereiche wegfallen, wird sich das auch in geringerer Standortattraktivität niederschlagen. (…) Wenn die ganz normalen Mietforderungen weiter laufen, wird es den flächendeckenden Kahlschlag geben. (…) Es kann sein, dass sich ein nennenswerter Anteil der Beschäftigten mit Homeoffice von bestimmten Ballungsräumen unabhängig macht. Aber gerade jüngere und kulturaffine Personen werden weiter die Nähe zur Metropole suchen. Ich würde es eher umgekehrt sehen: Bisher war die Attraktivität des Standorts für Metropolen eher ein Selbstläufer. Wenn Homeoffice zu Verlagerungen führt, sollte es für Kommunen besonders relevant sein, den Standort attraktiv zu halten. Und das wird besonders über Kultur gehen. (…) Das grundsätzliche Thema ist die Mietenproblematik. Dort muss abgemildert werden. Wenn erst einmal etwas weggefallen ist, dann wird es extrem schwer, entsprechende Live-Angebote neu zu etablieren. Das sehe ich als die vordringlichste Aufgabe für Bund, Länder und Kommunen an.“ Interview von Tom Mustroph vom 21.12.2020 im ND online mit Rüdiger Wink. Der Ökonom hat in einem Monitoringbericht zur Kultur- und Kreativwirtschaft, den er gemeinsam mit der Hamburg Media School und der Goldmedia GmbH im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erarbeitet hat, die ökonomische Bedeutung der Kultur- und Kreativwirtschaft herausgestellt. Der Bericht liefert aber auch eine alarmierende Prognose zu den kurz- und mittelfristigen Schäden durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie im Kulturbereich.
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