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Salzgitter AG Tochter Hoesch Spundwand vor der Schließung
Dossier
„Mit 111-jähriger Erfahrung und renommiertem Namen wirbt die Hoesch Spundwand und Profil GmbH in Dortmund für ihre weltweit begehrten Stahlprofile. Doch beides kann das kurz HSP genannte Unternehmen, das als letzter namentlicher Überlebender alter Hoesch-Herrlichkeit gelten darf, wohl nicht mehr retten. Der Mutterkonzern Salzgitter AG will das Werk offenbar schließen. 343 Beschäftigte stehen vor dem Aus. (…) Am Montag waren bereits Betriebsräte und Werksleiter über das drohende Ende der auf ein Patent aus dem Jahr 1904 zurückgehenden Dortmunder Spundwandproduktion informiert worden. Gestern kam es auf einer außerordentlichen Belegschaftsversammlung zu hitzigen Debatten. Eine klare Ansage seitens der Geschäftsführung erhielten die Mitarbeiter indes nicht…“ Artikel von Michaek Kohlstadt in der WAZ Online vom 03.06.2015 . Siehe dazu:
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Selbständiger Streik gegen Stilllegungsbeschluss bei HSP
„Als Reaktion auf den Beschluss des Salzgitter-Vorstandes, HSP in Dortmund zu schließen, haben die Kollegen nach ihrer Rückfahrt von der Kundgebung am 16. Juni in Salzgitter die Arbeit nicht wieder aufgenommen und auch am Mittwoch haben Früh- und Mittagsschicht gestreikt. Ein Korrespondent berichtet: „Beide Schichten haben mit großer Mehrheit beschlossen, ab heute zunächst die Arbeit wieder aufzunehmen. Sie wollen allerdings ‚langsam arbeiten‘ und jede Schicht zwei Stunden eine Versammlung machen. Der befristete selbständige Streik der HSP-Belegschaft ist der erste selbständige Streik seit langem…“ Artikel der Rote Fahne News vom 18.06.2015 - HSP-Mitarbeiter kämpfen um die Firma:Das Aus ist beschlossen und besiegelt
„Das Aus für den traditionsreichen Spundwand-Hersteller HSP aus Dortmund ist besiegelt. Der Chef des Mutterkonzerns Salzgitter AG ließ heute bei einer Kundgebung am Dienstag (16.06.2015) vor seiner Hauptverwaltung keinen Zweifel daran. Man habe alles versucht, viel investiert, aber nichts habe gefruchtet, sagte Fuhrmann vor den angereisten HSP-Arbeitern. Mit einer Schließung des Werks in Dorstfeld wird noch in diesem Jahr gerechnet…“ Artikel von Kay Bandermann für den WDR vom 16.06.2015 . Aus dem Text: „Die Stimmung schwankte heute früh zwischen Kampfbereitschaft und Resignation – jetzt schlägt sie eindeutig in Richtung Resignation aus. Rund 250 Beschäftigte von Hoesch Spundwand und Profile waren am Dienstag nach Salzgitter aufgebrochen. Sie wollten präsent sein, wenn der Vorstand des Salzgitter-Konzerns heute über die Zukunft des Dortmunder Werks berät…“ Siehe dazu:-
HSP-Belegschaft fährt nach Salzgitter – über 1.300 Kolleginnen und Kollegen demonstrieren
„Heute, um 6.30 Uhr, sind 300 HSP-Kolleginnen und Kollegen aus Dortmund zusammen mit Familienangehörigen nach Salzgitter gefahren. Der Vorstand beriet heute dort über die konkrete Stilllegung von HSP. Ein Korrespondent berichtet: „In Salzgitter waren 1.300 Kolleginnen und Kollegen vor Ort und Delegationen aus allen Salzgitter-Standorten in ganz Deutschland anwesend. Auch aus anderen Betrieben, wie TKSM in Dortmund und VW in Salzgitter waren Delegationen vor Ort. Es war eine sehr kämpferische Stimmung. ‚Wir sind alle HSP‘ und ‚Gemeinsam wollen wir kämpfen‘ wurde gerufen. Immer wenn jemand ‚Solidarität‘ und ‚Keiner steht allein‘ gerufen hat, bekam der- oder diejenige sehr viel Beifall. (…) Der Vorsitzende der Salzgitter AG, Heinz Jörg Fuhrmann, war sehr nervös und ließ sich schon durch einfache Zwischenrufe aus der Ruhe bringen. Er rechnete den Kolleginnen und Kollegen vor, sie hätten 200 Millionen Euro seit 2009 in den Sand gesetzt. Dabei kämen auf jeden von ihnen 700.000 Euro Verlust. Das empörte die Kolleginnen und Kollegen: ‚Als ob wir Verluste produzieren würden!’…“ Artikel von Rote Fahne News vom 16.06.2015 - Fotos von der Aktion am 16.06.15 in Salzgitter
„Hier sind die Fotos von der Aktion vor der Hauptverwaltung der Salzgitter AG. Wir möchten uns bei allen für die Solidarität bedanken. Wir waren überwältigt davon!“ Bilder der Kundgebung vom HSP Betriebsrat vom 16.05.2015
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- HSP-Beschäftige kämpfen weiter um ihre Arbeitsplätze – Kundgebung in Salzgitter
„Am Samstag fand eine Kundgebung der Beschäftigten der Hoesch Spundwand Profil GmbH (HSP) auf dem Alten Markt in Dortmund statt. Mit Flugblättern, Schautafeln und Transparenten machten sie auf die drohende Schließung des letzten großen Stahlbetriebes in der einstigen Stahlstadt Dortmund aufmerksam und mobilisierten gleichzeitig für kommenden Dienstag (16. Juni) zu einer Kundgebung in Salzgitter vor der Hauptverwaltung ihres Mutterkonzerns der Salzgitter AG…“ Artikel von Carsten Klink im Lokalkompass vom 14.06.2015 . Aus dem Text: „Erst im März 2015 wurde mit dem Vorstand der Salzgitter AG eine Vereinbarung über die Fortführung der Fertigung und Vertrieb von Spundwänden mit 343 Mitarbeitern in Dortmund getroffen und umgesetzt. Gut drei Monate später will der Vorstand der Salzgitter AG nun am 16. Juni 2015 erneut über die Zukunft der HSP beraten. Die HSP-Beschäftigten brennen für ihren Standort und haben den Kampf um ihre Arbeitsplätze noch nicht aufgegeben. Die gesamte Belegschaft, die Vertrauensleute und der Betriebsrat der HSP, der Konzernbetriebsrat der Salzgitter AG sowie die Gewerkschaft IG Metall fordern:
> die geschlossenen Verträge sind einzuhalten!
> die Fortführung der Produktion von Spundwänden, wie vereinbart!
> eine intensive Zukunftsplanung für HSP, wie vereinbart!…“ -
Clip-Tipp: HSP Betriebsversammlung Bericht WDR
Video Beitrag der WDR Lokalzeit vom 12.06.2015 - Sicherung der Arbeitsplätze – Resolution bei HSP verabschiedet
„Die Belegschaft der Hoesch Spundwand und Profil GmbH fordert die Sicherung der rund 340 Arbeitsplätze am Standort Dortmund. Eine entsprechende Resolution ist heute Mittag bei einer Betriebsversammlung verabschiedet worden…“ Kurzbericht mit Audio Kommentaren des BR Vorsitzenden von Radio 91.2 vom 02.06.2015
- Außerordentliche Betriebsversammlung: HSP wird vermutlich platt gemacht – ArcelorMittal dann weltweiter Monopolist
„Mit der Hoesch Spundwand und Profil GmbH (HSP) wird wohl das letzte große Stahl verarbeitende Unternehmen in der einstigen Stahlstadt Dortmund vermutlich bis zum Jahresende geschlossen. Diesen Eindruck konnte man heute jedenfalls auf der außerordentlichen Betriebsversammlung von HSP bekommen. (…) Auch wenn HSP-Geschäftsführer Roger Schlim anfangs noch betonte, dass eine endgültige Entscheidung noch nicht gefallen sei, ging es im Verlauf der Betriebsversammlung maximal darum ob, wie und warum die noch verbliebenen rund 90.000 Tonnen Vormaterial, die nach Wunsch und Vorstellung der Betriebsleitung natürlich noch brav von der gebeutelten Belegschaft gewalzt werden sollen, verarbeiteten werden. Auf die konkrete Frage eines HSP-Arbeiters, was denn mit den noch verbliebenen 343 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden soll, blieb Schlim die Antwort einfach schuldig…“ Artikel von Carsten Klink im Lokalkompass vom 02.06.2015 . Aus dem Text: „Dass sich HSP-Geschäftsführer Schlim wohl bewusst ist, dass sein Vorgehen nicht ganz sauber war, könnte man auch an seinem Auftreten am Vortag erkennen. Sicherheitshalber kam er -wohl zum ersten Mal überhaupt- mit, so ein Belegschaftsvertreter, „fünf Gorillas“, sprich Leibwächtern auf das Betriebsgelände. Dabei waren die einzigen die an diesem Tag sprichwörtlich etwas auf die Fresse bekommen haben, die verbliebenen 343 HSP-Beschäftigten und deren Familien. (…) Der übergroße HSP-Konkurrent ArcelorMittal setzt dem Dortmunder Unternehmen derzeit mit Dumpingangeboten unter Druck. Dass ArcelorMittal nach dem Ende von HSP zum Monopolisten werde und sich zukünftig dann mit überhöhten Preisen eine goldene Nase verdienen wird, bestätigte auch Dr. Roger Schlim. Interessant ist in diesem Zusammenhang sicherlich auch, dass Dr. Schlim natürlich rein zufällig in der Vergangenheit auch Geschäftsführer der Arcelor Mittal Commercial Sections Deutschland GmbH war…“
- Siehe im LabourNet-Archiv Der Kampf der Belegschaft gegen die Stillegung des Werkes Spundwand und Profil GmbH (vormals Hoesch Union) in Dortmund und weitere Berichte in der Rubrik zu HSP Dortmund