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IG BAU erzielt Lohnplus bei Piepenbrock in Eisenhüttenstadt – Streik beendet
Quelle: Pressemitteilung der IG BAU vom 21.08.2012
„Sechzig Tage Arbeitskampf zahlen sich für die Mitarbeiter der Piepenbrock Instandhaltung in Eisenhüttenstadt aus. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) einigte sich mit dem Unternehmen sowohl auf einen neuen Lohn- als auch auf einen Rahmentarifvertrag. Danach steigt der Ecklohn für Facharbeiter rückwirkend vom 1. August 2012 bis zum 1. August 2013 in drei Stufen um 90 Cent auf 10,81 Euro. (…) Der Abschluss im Einzelnen: Entgelttarifvertrag: Rückwirkend vom 1. August 2012 erhöht sich der Ecklohn eines Facharbeiters von 9,91 Euro pro Stunde um 50 Cent auf 10,41 Euro. Ab dem 1. Januar 2013 steigt der Lohn um 20 Cent auf 10,61 Euro. Die dritte Stufe folgt ab dem 1. August 2013 mit weiteren 20 Cent auf einen Stundenlohn von dann 10,81 Euro. Rahmentarifvertrag: Eine betriebliche Altersvorsorge wird eingeführt. Piepenbrock Instandhaltung zahlt einen Zuschuss von bis zu 92 Euro. Die Vergütung von Ruf- und Notdienstbereitschaften erhöht sich von 0,85 Euro auf bis zu 1,50 Euro. Zuschläge für Mehr-, Spät- und Nachtarbeit steigen von 25 Prozent des Lohns auf 30 Prozent. Das zusätzliche Urlaubsgeld steigt vom derzeit 1,5fachen des Ecklohns auf das 1,8fache. Die Jahressondervergütung wird von 48 auf 60 Prozent erhöht (bemessen nach dem tariflichen Monatsentgelt im April des jeweiligen Kalenderjahres). Erstmals werden Erschwerniszulagen eingeführt. Die Spanne reicht von 0,40 bis zu 1,10 Euro. Beispielsweise werden nun Arbeiten in engen Räumen oder an Brückenträgern mit 80 Cent die Stunde mehr vergütet.“ Pressemitteilung der IG BAU vom 21.08.2012 . Siehe dazu:
- »Im Osten geht was«
60 Tage Streik haben sich gelohnt. Fast alle Forderungen an den Dienstleister Piepenbrock in Eisenhüttenstadt wurden erfüllt. Ein Interview von Johannes Schulten mit Mathias Kalusniak , IG-BAU-Sekretär und Streikleiter bei Piepenbrock, in der jungen Welt vom 23.08.2012
- Erfolg nach 60 Streiktagen: Beschäftigte von Piepenbrock in Eisenhüttenstadt erkämpfen Rahmentarifvertrag
„(…) Wie zahlreiche anderen Dienstleister von ArcelorMital mußten auch die Beschäftigten von Piepenbrock in den vergangenen Jahren enorme Lohneinbußen gegenüber der Stammbelegschaft hinnehmen. Wären sie nicht ausgelagert worden, würde für sie der Metall-Tarifvertrag gelten. Weil aber der Osnabrücker Unternehmer Olaf Piepenbrock sein Hauptgeschäft in der Gebäudereinigung macht, ist die IG BAU zuständig. Werden bei Piepenbrock 9,91 Euro pro Stunde gezahlt, erhalten Beschäftigte anderer Firmen für ähnliche Arbeit nach Tarif 14,20 Euro. Piepenbrock hatte sich lange geweigert, auch nur über die Forderungen zu reden. Nach Gewerkschaftsangaben setzte der Unternehmer statt dessen Streikbrecher ein.“ Artikel von Johannes Schulten in der jungen Welt vom 22.08.2012