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Guss-Zentrum Ostfriesland (GZO): Schikanen gegen gewerkschaftsnahe Betriebsräte und Ersatzkandidaten bei der Enercon-Tochter
Dossier
Die Kollegen der Enercon-Gießerei GZO haben im Frühjahr 2014 erstmals einen BR gewählt. Sofort nachdem das Unternehmen davon hörte, wurden Mitarbeiter drangsaliert, Mitarbeiterversammlungen einberufen, die Gewerkschaft diffamiert, Kollegen zur Kündigung gedrängt, Leiharbeiter entlassen, viele Kollegen versetzt, es hagelte Abmahnungen und und und. Auch nach der BR-Wahl kehrte keine Ruhe ein. Zwei Betriebsräte und 3 Nachrücker der Liste 1, gewerkschaftlich organisierte Kollegen, wurden erneut versetzt. Diesmal zum Brennschneiden vor die Halle. Das heißt: sie verrichten seit Februar 2015 isoliert von den anderen Kollegen qualitativ geringwertigere Arbeit, haben ihre Nachtschichtzulagen verloren und sollen so zum Aufgeben bewegt werden. Anderen Beschäftigten wird verboten, mit ihnen zu sprechen.Tatsächlich geben die Kollegen nicht auf. Aber: das ständige Bossing setzt ihnen nicht nur finanziell, sondern auch psychisch zu… Siehe im LabourNet auch unser Dossier zur – abgeschmetterten – Kündigung von Enercon-Betriebsrat Nils Böttger und hier zu GZO:
- Betriebsrat-Mobbing bei Enercon-Tochter. GZO-Prozess: Kein Urteil aber große Solidarität
„Der Windkraft-Riese Enercon ist für seinen Umgang mit Gewerkschaften und Betriebsräten berüchtigt. Vor dem Arbeitsgericht Emden wehren sich nun fünf Metaller gegen ihre Zwangsversetzung. Dabei können sie auf Unterstützung aus der ganzen Region bauen. (…) Das Ergebnis des Gerichtstermins: Die fünf Metaller können auf Arbeitsplätze in der Werkhalle zurückkehren und müssen nicht mehr im Freien Stahl zerlegen. Außerdem sollen Betriebsrat und Arbeitsgeber eine Betriebsvereinbarung (BV) aushandeln, in der geregelt ist, wer bei GZO zu welchen Tätigkeiten eingesetzt wird. Anfang April soll es einen weiteren Gerichtstermin geben. Den eigentlichen Konflikt packte das Gericht vorerst nicht an: Im Kern geht es um die Frage, ob die Zwangsversetzung der fünf Metaller rechtens war – oder ob es sich dabei um eine reine Schikane gegen engagierte Betriebsräte handelt…“ Bericht vom 29.01.2016 bei der IG Metall, darin auch ein Video der Solidaritätsaktion beim Gerichtstermin- Siehe auch: Am Ende gaben beide Seiten nach
„Im Prozess zwischen fünf Mitarbeitern des Gusszentrums in Georgsheil und ihrem Arbeitgeber ist eine Einigung in Sicht. Auf Anregung des Arbeitsgerichts Emden wurde ein sogenannter Zwischenvergleich geschlossen. Jetzt muss verhandelt werden. (…) Wie berichtet, war die Verhandlung wegen des erwarteten öffentlichen Interesses in die Aula der IGS Emden (ehemals Gymnasium am Treckfahrtstief) verlegt worden. Doch der Saal reichte trotzdem nicht aus. Zahlreiche Unterstützter der einen oder anderen Seite mussten draußenbleiben. Besonders ungewöhnlich: Nicht nur die IG Metall hatte rund 300 Anhänger für eine Demo mobilisiert (siehe untenstehender Artikel), sondern auch GZO-Chefetage und Betriebsrat. Rund 200 Mitarbeiter der Georgsheiler Gießerei kamen in Bussen nach Emden – und zeigten mit gelben Warnwesten Flagge für die Arbeitgeberseite. Sie waren auf Wunsch des GZO-Betriebsrates und mit Genehmigung der Geschäftsführung eigens freigestellt worden. Die Produktion in der Gießerei ruhte also. (…) Das GZO muss den fünf Klägern bis 8. Februar eine andere Tätigkeit als das sogenannte „Brennschneiden“ im Freien zuweisen…“ Artikel von Aiko Recke vom 29. Januar 2016 in den Ostfriesischen Nachrichten online
- Siehe auch: Am Ende gaben beide Seiten nach
- Heute [28.1.] beginnt der „Enercon-Prozess“ in Emden.
Im Vorfeld hat der der Vorsitzende des Betriebsrats, den man man getrost als gechäftsführungsnah bezeichnen darf, einen Pro-Enercon Brief verfasst und diesen über den Enercon-Pressesprecher an die Medien geschickt. Siehe dazu:- Prozess gegen Enercon beginnt
„Die Verhandlung am Donnerstagvormittag in der Integrierten Gesamtschule Emden wird von Protesten der IG Metall begleitet. Der mit Spannung erwartete Arbeitsgerichtsprozess gegen die Geschäftsleitung der Enercon-Tochter Gusszentrum Ostfriesland (GZO) beginnt in Kürze in der Integrierten Gesamtschule Emden (IGS). Begleitet wird die Verhandlung von massiven Protesten der IG Metall, aber auch von einer Abordnung des GZO. Ein großer Teil der Beschäftigten hat sich hinter die eigenen Geschäftsleitung und gegen die Kritik der IG Metall gestellt…“ Artikel vom 28.01.2016 bei der Emder Zeitung online
- GZO: Betriebsrat kritisiert „Kampagne“
„Der Betriebsratsvorsitzende der Enercon-Tochterfirma Gusszentrum Ostfriesland (GZO) in Georgsheil, Manfred Hayen, hat sich zu Wort gemeldet. Die Mehrheit der Kollegen leidet demnach unter dem juristischen Streit zwischen Mitarbeitern und dem Unternehmen. Die Versetzung der fünf klagenden Mitarbeiter sei „ordnungsgemäß“.
Kurz vor dem zweiten Gerichtstermin im juristischen Streit zwischen Mitarbeitern der Enercon-Tochterfirma Gusszentrum Ostfriesland (GZO) in Georgsheil und dem Unternehmen meldet sich jetzt der GZO-Betriebsratsvorsitzende Manfred Hayen zu Wort. Eine entsprechende Mitteilung wurde am Montag von Enercon-Pressesprecher Felix Rehwald verschickt. „Dem GZO wird seit einigen Monaten eine arbeitnehmerfeindliche Arbeitskultur unterstellt. Diesen Vorwurf weisen wir in aller Deutlichkeit zurück. Es ist absolut unverständlich und macht uns betroffen, dass eine funktionierende betriebliche Mitbestimmung auf diese Weise untergraben werden soll“, wird Betriebsratschef Hayen in der Pressemitteilung zitiert…“ Artikel von Aiko Recke vom 26.01.2016 in den Ostfriesischen Nachrichten online
- Prozess gegen Enercon beginnt
- »Betroffen ist einer. Gemeint sind wir alle«. Saubere Energie und unsauberere Methoden beim Windenergieanlagenbauer Enercon
„… Im Bereich der erneuerbaren Energien hat der Markführer Pionierarbeit geleistet; im Umgang mit den Beschäftigten herrscht autoritärer Rückschritt. Die saubere Energie wird mit unsauberen Methoden produziert. »Das Unternehmen agiert innerbetrieblich wie im vorletzten Jahrhundert und hat offensichtlich deutlich Schwierigkeiten, demokratische Strukturen und die Mitbestimmung von Beschäftigten zu akzeptieren«, so IG Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine. Das Management drohte den Beschäftigten, das Weihnachts- und Urlaubsgeld zu streichen bzw. die Produktion zu verlagern, wenn sie Betriebsräte wählen würden. Vorwürfe, die Enercon-Geschäftsführer Hans-Dieter Kettwig nicht nachvollziehen kann…“ Artikel von Otto König und Richard Detje in der Zeitschrift Sozialismus – 12/2014
- GZO: Erster Verhandlungstermin am 28.01.16
„Nach monatelangem Warten steht jetzt fest: Am 28.01.2016 ab 12:00 Uhr wird der Fall GZO vor dem Arbeitsgericht Emden verhandelt. Insgesamt fünf Kollegen – Betriebsräte und Nachrücker – reichten eine Klage ein, da sie im Zusammenhang mit den Betriebsratswahlen 2014 mehrfach versetzt und unter Druck gesetzt wurden. Die Einschüchterung und Behinderung von Betriebsräten ist nicht hinnehmbar, weshalb sich viele mit den Kollegen solidarisch erklären…“ Meldung vom 15.12.2015 bei Windstärke 13 mit einem Solibrief, den man über die Kommentarfunktion „unterzeichnen“ kann
- GZO: Schikanen sind Thema auf NDR Info
„Dein Feind, dein Mitarbeiter“ heißt ein Feature, das am 06.12.15 auf NDR Info ausgestrahlt wurde. Darin werden die Methoden systematischer Bekämpfung von Arbeitnehmervertretungen anhand von drei Beispielen vorgestellt: Dem Hamburger Unternehmen Neupack, einem niedersächsischen Altenheim – und dem Gußzentrum Ostfriesland (GZO). (…) Die Kollegen vom GZO schildern im Bericht, daß sie seit den Betriebsratswahlen 2014 mit Schikanen konfrontiert sind. Zwei Strafversetzungen auf jeweils schlechtere Arbeitsplätze und Isolation von anderen Kollegen sind nur einige der Schikanen mit denen sie kämpfen. Die Kollegen haben Klage gegen die Versetzungen eingereicht. Ein Kammertermin steht allerdings nach wie vor nicht fest. Unterdessen werden sie zu (Hilfs-)Arbeiten aller Art herangezogen – der Brennplatz ist seit Wochen geschlossen.“ Meldung vom 07.12.2015 bei Windstärke 13
- Strafversetzungen beim GZO – WDR berichtet
„„Ausgetrickst und abgezockt“ heißt die TV-Dokumentation, in der unterschiedliche Methoden von Arbeitgebern thematisiert werden, um Arbeitnehmer unter Druck zu setzen. Im Beitrag, der hier abgerufen werden kann, wird auch vom Guss-Zentrum Ostfriesland (GZO) berichtet. Strafversetzte Kollegen berichten, was sich dort ereignet. Zu Wort kommen auch Nils-Holger Böttger, Betriebsrat bei der WEA Service Ost GmbH, Christiane Benner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall sowie Michael Hehemann, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Emden.“ Meldung vom 25.08.2015 bei Windstärke 13 samt Link zum Video
- GZO-Gerichtstermin: Metaller setzen klares Signal
„Am gestrigen Gütetermin vor dem Arbeitsgericht Emden sind fast 70 Metallerinnen und Metaller erschienen, um den Kollegen aus dem GZO solidarisch den Rücken zu stärken. Die Kollegen wehren sich mit einer Klage gegen Strafversetzungen. (…) Eine gütliche Einigung, wie sie in der ersten Verhandlung vor Gericht angestrebt wird, gab es nicht. Die Rechtsanwältin von Enercon, Frau Dr. Wandscher, bestritt die Vorwürfe in jedem Punkt und wollte auch kein Angebot vorlegen…“ Beitrag vom 02.06.2015 bei Windstärke 13
- GZO PatInnen – Filmbeitrag
„Die Paten der Arbeitnehmer beim Gusszentrum Ostfriesland (GZO), die seit Monaten mit Strafversetzungen, Abmahnungen und Einschüchterungen kämpfen müssen, haben ihre Arbeit aufgenommen. In einem Filmbeitrag erklären sie, weshalb sie sich zur Übernahme einer Patenschaft entschlossen haben…“ Beitrag und Video vom 31.03.2015 bei Windstärke 13
- GZO: Einschüchterungen müssen sofort aufhören!
„Beim Guss-Zentrum Ostfriesland (GZO) will keine Ruhe einkehren. Abmahnungen, Drohungen, Versetzungen – mit solcherlei Mitteln sollen Kollegen zur Eigenkündigung bewegt werden. Es trifft stets Mitarbeiter, die auf Liste 1 mit Unterstützung der IG Metall für den Betriebsrat kandidiert haben. Zuletzt wurden im Januar 5 Kollegen auf schlechtere Arbeitsplätze versetzt – leider mit Zustimmung der Betriebsratsmehrheit. Seither verdienen sie weniger Geld und arbeiten isoliert vom Rest der Belegschaft. Gleichzeitig wurden Leiharbeitnehmer auf die alten Arbeitsplätze der Kollegen gesetzt…“ Beitrag vom 03.03.2015 bei Windstärke 13